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WOm-WHM NM unüAnjtiger 7) Hohenstein-ErnstLhaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Druck und Verlag von Dr. vlbau Frisch. Der Naum -e» Millimeters der etnspalttaen Anzeiacn- »eile kostet 7 Pla., der einspaltigen Reklamczeile 21 Pfg. Kür den Nachweis werden 25 Goldpsevniae berechnet. Nr. 182 Mittwoch, den 7. August 1929 79. gahrg .7 Allgemein ist ausgefallen, bah die Ausfüh rungen Briands, des holländischen Außenmini sters und auch des englischen Finanzministers von der Konferenz mit dem üblichen Beifall ausgenommen wurden, während die langen und für die Arbeiten )>cr Konferenz bei weitem bedeutungsvollsten Ausführungen Dr. Strese manns von den anwesenden Abgesandten mit Schweigen ausgenommen wurden. von größter Bedeutung für alle Völker sein. Der englische Finanzminister bat sodann, sich unmittelbar an Dr. Stresemann wendend, sein« besten Wünsche dem Reichskanzler Her mann Müller für seine baldige Genesung und die Wiederaufnahme der Arbeit zu über mitteln. Er fügte hinzu, daß auch «in and«rer Staatsminister — Poincare — aus Krankheits gründen verhindert sei, an der Konferenz teil zunehmen. Darauf erhoben sich Briand und Dr. Stres«. mann und dankten beide Snowden für sein« Worte der Teilnahme. Damit war die öffentliche Eröffnungssitzung geschlossen. » 5 r S Br«a»vrets dolbmonatlsch so Moldpseuulae kiulchlicktich Traaerlobu. Weltpresse gemacht habe. Denn unsere Arbeit, so hob der Minister hervor, kann nur Erfolg haben, wenn sie ein großes Echo bei den Völkern findet. Der holländische Außenminister habe die große Bedeutung dieser Arbeit sehr treffend charakterisiert; aber über das hinaus, habe der Haag als Ort, in dem zuerst der Gedanke einer neuen internationalen Rechtsordnung seine Wiege und seinen Sitz gefunden habe, eine große symbolische Bedeutung für die Förderung des Friedens gehabt. Heute gelte es zunächst einer Fortsetzung der Beratungen vom Jahre 1924, denen einige der hier am Tisch Versammelten bereits beigewohnt hätten. Damals sei es der erste Versuch einer wirtschaftlichen Lösung ge wesen, deren Fortführung in verschiedenen Etappen von den Sachverständigen der ver schiedenen Nationen in aufopferungsvoller Tätigkeit getätigt worden sei, zuletzt noch durch den Sachverständigenausschuß in Paris. Aber, so betonte Dr. Stresemann, in den wirtschaftlich-finanziellen Ergebnissen kann nicht allein das Resultat liegen: Sie müssen poli tische. Resultate nach sich ziehen. Für die Beteiligten und darüber hinaus für die Völker, wie Herr Briand sich ausgedrückt hat, für alle Völker gilt es, di» Leistungen, die voll bracht werden sollen, auch weltwirtschaft- lichzn ermöglichen. Ich sehe eine künftige weltwirtschaftliche Konferenz voraus, in der vom Kleinhandel zu einer Nationalisierung der Weltwirtschaft Lbergegangen wird. Mit einem gewissen Lächeln sehen wir heute auf den Zu stand Deutschlands zurück, in dem sich Klein- taaten untereinander durch eigene Zollgrenzen und eigenes Geldwesen voneinander absperrcn. Ich hoffe, daß wir dereinst mit dem gleichen Lächeln uns des Zustandes Europas er innern könne», der demjenigen des vergangenen Deutschland entspricht und ich erhoffe von den Resultaten unserer Beratungen eine Besserung dieses Zustandes. Als einen zweiten wichtigen Punkt betonte der Minister die Notwendigkeit, die Arbeit in Freudigkeit zu vollbringen. Freudig keit der Beziehungen zueinander sei eine der Imponderabilien des Erfolges und sei schon von den größten deutschen Staatsmännern als ein B«t Klag«», Sonturs«, vergleich«» «sw wird brr vrrrN— betrag t» Rechnung gestellt Im Kalle hührrrr Gewalt — Krieg »der sonstiger irgend welcher ktSrunq de» verriebe» der Zeitung, der Lieseramte» oder der 8esörderung»ri»rtch. w»ge> — hat der Bezieher keine» Anspruch aus Lieseruug »der Nachlieferung der Zeitung »der «ick Rückzahlung de» Bezugspreise« Dieses Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachrmgen des Amtsgerichts, deS Finanzamts und des StadtratS zu Hohenstein»Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt. solches erkannt worden. Die wirtschaftliche Leistung hänge von der geistigen Einstellung in ihrer politischen Wirkung ab. Das Ergebnis müsse deshalb eine freudig anerkannte Gleichberechtigung und Ausübung der Souveränitätsrechte, eine Zusammenarbeit der ehemals im Kriege miteinander .'gewesenen Völker sein. Stresemann fuhr fort, wenn i» den letzten Henevalanzeige» für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, Et. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. Igr. Miaerts van Molland die ausländischen Staatsmänner und sprach ihnen im Namen der holländischen Negierung die besten Wünsche für das Gelingen ihrer Be ratungen aus. Ich hoffe, so führte er aus, daß das Ergebnis nicht weit hinter Ihren be rechtigten Erwartungen zurückbleibt. An der Regelung der internationalen Fragen Hütten die Niederlande nicht mitzuwirken. Aber wenn ihnen auch der bescheidenere Teil der Aufgabe zufalle so hoffen sie, durch den E ei st der Un parteilichkeit und der Versöhnung durch die Friedensatmosphäre im Haag zum Gelingen beizutragen. Sie haben Vertrauen m die Arbeiten zur endgültigen Befriedung Europas und begleiteten sie mit d«n heißesten Wünschen. Dabei bin ich, so schloß der Minister, nicht nur der Sprecher des holländischen Volkes, sondern drücke gleichzeitig dis Hoffnung aller Völker aus, deren Gewissen in wach sendem Maße die wechselseitige Abhängigkeit und die Solidarität der Völker empfindet. Haag, 6. August Zu Beginn der bereits gestern gemeldeten Eröffnungssitzung der Haager Konferenz be grüßte der holländische Außenminister ! wohl mit der Eesamthöhc wie mit de» Jahres rate» für die deutsche» Leistungen einverstanden, wobei man mit Recht von der deutschen Lei stungsfähigkeit und nicht von dem Bedarf der Gläubigerstaaten ausgcgangcn sei. Er sei der Meinung, daß der Plan nicht die deutsche Leistungssähigkeitüberschrcite. Der zweite Punkt sei die Abschaffung der Kontrolle und die Wiederherstellung der vollen ökonomischen Souveränität Deutsch lands. Dies werde besonders von England b e - grüßt. Bei diesem Punkt wies Snowden auf die Rede Stresemanns am heutigen Vormittag hin. Sehr wichtig sei noch, daß im Poungplan noch eine gewisse Unklarheit über di« Zah lungen der Deutschen Reichsbahn bestehe, von denen es zweifelhaft sei, ob sie den Charakter einer besonderen Garantie trügen. Begrüßens wert vom englischen Standpunkt aus sei beson ders das Beruhen des Planes auf unmittelbaren Leistungen des deutschen Volkes wie auf Pfän dern. Auch die Bestimmungen über den beraten den Ausschuß bezeichnete der englische Schatzkanz- ler als nicht ganz klar. Nunmehr ging Snowden zu einem Kampf gegen den Verteilungsschlüssel fin die deutschen Zahlungen, über. Er wies zunächst auf das Vorhandensein eines Ucbcrschusses von etwa 380 Millionen Mark aus den Mehrlei st u n g e n Deutschlands nach dem Da wes plan bis 31. August und für die erste Septemberwoche gegenüber dem am 1. April in Kraft zu setzenden Poungplan hin und empfahl Verwendung dieser Summe für kleinere Bedürfnisse, insbesondere für die im Poungplan nicht «ehr vorgesehenen Erscheint jeden Wochentag nachmittag« — Fernspr. Nr. II «. 28. Postscheckkonto Leipzig 23464. — »emetndegtrokonto 14. Bankkonten: Commerz, und Privat-Bank Zweigstelle Hohen- stein - Ernstthal - Darmstädter und NaNonalbank Zweig- Niederlassung Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt «tngesandt« Manuskript« werden nicht zurückgeschickt - Einsendungen ohne Namensnennung finden keine Aufnahme swwdm SsgmA dm KoA Wahnwitzige MerWtzmg der deutsche» Leistungsfähigkeit MiWkWe MchMW Sss MteüMlgsMM Arrschli«ß«nd ergriff Neichsaußenmlnister Sr. EtrsseM«! das Wort. Er sagt«: Er wünsche den Ausfüh rungen Briands einige Worte hinzuzufügen, nicht nur, um den Dank und die Anerkennung für die Unterstützung der bevorstehenden Be ratungen im Sinne des französischen Minister präsidenten zu wiederholen, sondern, um auch der niederländischen Negierung durch ihren Außenminister ein besonderes Wort des Dankes zu übermitteln, für die Anstrengungen, die sie zur Erleichterung der Aufgabe der Haag, 6. August Den Vorsitz der heutigen Nachmittagssitzung führte der belgische Ministerpräsident Iaspar, der sich über den Poungplan und die Genfer Resolution vom September 1928 über die Grund lage Ler bevorstehenden Verhandlungen äußerte und das Arbeitsprogramm aufstellte. Die Tagesordnung umfaßte vier Punkte: die Wahl des Präsidenten der Plenarversamm lungen, die Wahl eines Generalsekretärs, eine Vereinbarung über Veröffentlichung der Ver handlungen und die Frage der Organisation der Konferenza-beit. Es wurde beschlossen, daß das Präsidium zunächst von den einladenden Mächten in alphabetischer Reihenfolge der fran zösischen Landesbezeichnung gestellt werden soll und daß Sir M a u r i ce H a n k e y als Gene ra l s e k r e t ä r bestellt wird und daß Communi- ques ausgegeben werden, die der Generalsekretär unter Anleitung des Präsidenten abfaßt. Vor Erörterung des vierten Punktes, der die Einsetzung der vorgesehenen zwei Kommissionen gebracht hätte, beantragte SWWM den Eintritt in eine Generaldiskussion des Poungplanes. In einstündigcr Rede sprach er zunächst den Sachverständigen seinen Dank für die von ihnen geleistete schwierige Arbeit aus und bedauerte namens der Konferenzteilnehmer den Tod Lord Revelstokes. Hinsichtlich des S ch c m a s d e r A n n u itä - t e n erklärte er, die englische Regierung sei so- NiMd antwortete, in Lem er darauf hinwies, daß ihm das Alter das zweifelhafte Privileg verschaffe, im Namen seiner Kollegen zu sprechen. In diesem Falle sei es ihm freilich eine Ehre und «in Ver gnügen. Er dankte zunächst in aller Namen für die Gastfreundschaft in Holland, und bat, der Königin der Niederlande die er gebensten Grüße der Konferenz zu übermitteln. Wir kommen, so führte er aus, zur Erfüllung einer ziemlich schwierigen Aufgabe hierher; aber alle sind voll guten Willens über zeugt, daß unsere Arbeiten, wenn sie von Er folg gekrönt sind, nicht nur der Sache der eige nen Länder, sondern der ganzen Menschheit dienen. Holland ist aus das Engste mit dieser Arbeit verbunden, auch wenn es nicht direkt mit ihr befaßt ist. Aber di« Wünsche, die wir gehört haben, die Sympathien, die uns ent gegengebracht sind, haben die verdienstvolle Wirkung, daß sich unser« Arbeit in der geeig netsten Atmosphäre vollziehen wird. Der Haag stellt ein Friedenssymbol dar. Hier sind die größten Anstrengungen gemacht morden und werden noch gemacht, um der Menschheit die Rückkehr zur Gewalt unmöglich zu machen und die Anwendung der Mittel des Friedens stcher- zustellen. Er sei überzeugt, daß Lurch die Ein berufung der Konferenz ein weiterer Schritt -um Frieden getan worÄen sei und er wünsche lebhaft, daß ein Ergebnis erzielt werden möge, das alle Völker befriedigen sollte. Denn alle Völker seien an diesem Ziel interessiert. K«ine Nation könne di« wechselseitige Abhängigkeit verkennen, von der der holländische Außenmini ster gesprochen habe. Alle hätten die Erfahrung gemacht, daß der Krieg kein gutes Geschäft sei und auch für Len Sieger schreckliche Nachteils im Gefolge habe. Briand sprach dann noch den holländischen Gastgebern den Dank für die Vor- hsreitung der Konferenz aus. Er MU Ms MWe WsWWHsfMAfMKz VMM M »WM« MM W EMMW S« „Haag« IW Jahren der Puls des Verständigungswillens schwächer geschlagen habe und Enttäuschungen der Völker beobachtet werden mußten, so hoffe er auf einen neuen Impuls, auf eine Be schleunigung als Folge dieser Konfcrcnz- arbcit. „Ich verhehle mir nicht die Schwierig keiten", so schloß der Reichsaußenminister, „aber als Führer darf man nicht abwarten, bis man die Zustimmung von 89 Prozent der Bevölke rung hinter sich hat, sondern man muß füh rend vorangehen. Der Ort der Haager Konferenz ist ei» gutes Omen dafür, und ich danke der Ncgirrung der Niederlande für die Unterstützung, die sie uns hier zuteil werden läßt." Schließlich gab Ler englische Finanzminister UMLen als Führer der englischen Abordnung ein« kurze Erklärung ab. Auch er dankt« der holländischen Negierung für die großzügig« Aufnahme und Vorbereitung der Konferenz. Holland könne sich beglückwünschen, an der Konferenz nicht teilzu- nehmen. Di« Ergebnisse der Konferenz würden