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UM-WHMUMll un-AnMer Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. 79. gahrg Rr. 1 3 der dem Deutschlandlied erfolgte der Abmarsch Truppen. Der holländische Hendrik", der im Amsterdam, 10. Juni Panzerkreuzer „H c r t o g Zusammenhang mit dem Berlin, 10. Juni König Fuad von Aegypten stattete heute nachmittag 3'/, Uhr dem Reichspräsiden ten einen Besuch ab. Nach beiderseitiger Vorstellung der Beglei tung führte der Reichspräsident den König in sein Arbeitszimmer und verweilte hier mit ihm in längerer Unterhaltung. Gegen 4'/, Uhr verabschiedete sich der König, vom Reichspräsidenten wieder bis an die Schwelle Les Hauses begleitet. Anschließend begab sich der Reichskanz ler ins Palais Prinz Albrecht, um dem König seinen Besuch abzustatten. Der König und der Reichskanzler verweilten in längerem Gespräch. Um 5 Uhr empfing der König das diplo matische Korps unter Führung seines Doyens Nuntius Pacelli. Am Abend gab der Reichspräsident zu Ehren des Königs von Aegypten ein Esten, zu dem u. a. die Chefs der in Berlin beglaubigten di plomatischen Missionen, der Reichskanzler, der Neichstagspräsident, die Reichsminister, sowie der preußische Ministerpräsident mit ihren Damen geladen waren. Der König führte Frau v. Hindenburg zu Tisch, zu seiner Linken saß der Reichspräsident. Bei der Tafel brachte Reichspräsident v. Hindenburg einen Trinkspruch aus, in dem er u. a. aus- fllhrte: Aegypten gehört zu den ältesten Kultur ländern der Erde, und die deutsche Geistes wissenschaft hat es daher für eine ihrer vornehmsten Aufgaben gehalten, durch Erfor schung der ägyptischen Kultur und Vergangen heit zur Vertiefung der Kenntnisse über die Ent wicklung der Menschheitsgeschichte beizutragen. Bei diesen Bestrebungen hat die deutsche Wissen schaft in Aegypten ständig verständnisvolle För derung und Unterstützung gefunden. Gerade dies« Tatsache hat wesentlich dazu beigetragen, die stets ungetrübten Beziehungen zwischen den beiden Völkern zu besonders freund schaftlichen und herzlichen auszuge stalten. Zu der Verbundenheit der gemeinsamen In teressen auf dem Gebiete der Geisteswissenschaf ten gesellt sich der glückliche Umstand, daß beide Völker auch auf dem wirtschaftlichen Ge biete einander ergänzen. Mit Genugtuung stelle ich fest, daß der deutsche Kaufmann in Aegypten dank der ihm dort gewährten Gast freundschaft an dem bemerkenswerten wirtschaft lichen Aufschwung des Landes, der in erster Linie dem Fleiß und der Arbeit des ägyptischen Vol kes zu verdanken ist, tätigen Anteil nimmt. Nachdem der Reichspräsident auf dos Wohl Aegyptens und seines Herrschers getrunken hatte, antwortete Madrid, 10. Juni Die 55. Tagung des Dölkerbundsrats ist heute vormittag 11 Uhr unter dem neuen Ratsprüsi- denten Adatschi« Japan mit der üblichen ver traulichen Sitzung eröffnet worden. Der Eröffnung ging eine kurze inoffizielle B e- grüßung der Natsmitglieder durch den spani schen Ministerpräsidenten Primo de Rivera vor aus, der in einer Ansprache für die Annahme der Einladung der spanischen Regierung dankte. Er gab dem Wunsche Ausdruck, daß die Madrider Tagung des Völkerbundsrates von Erfolg be gleitet sein möge. Nach einer kurzen Erwide rung des bisherigen Ratspräsidenten Scialoja verließ Primo de Rivera das Senatsgebäude, an dessen Eingang in Gegenwart eines zahlreichen Publikums er von dem alten und dem neuen Natspräsi-denten verabschiedet wurde. Zn der Sitzung wurde ein Brief der Rcichsregicrung verlesen, in dem verlangt wird, daß die Frage der polnischen Einziehung von Entern der Angehörigen der deutschen Min derheit auf die gegenwärtige Tagesordnung ge- etzt wird. Diese Frage bildet bereits seit dem 25. Februar d. I. den Gegenstand einer Dring- lichkeitsbeschwcrde. Es handelt sich um die Gü ter vonDeutschen, denen die polnischeRcgierungim Widerspruch zu der seinerzeit unter den Auspizien des Völkerbundes abgeschlossenen Wiener Kon vention Lie polnische Staatsangehörigkeit nicht zucrkcnnt. Vor Eintritt in die Tagesordnung der öffent lichen Sitzung dankte Adatschi in seiner Eigen- chnft als Natspräsident der spanischen Negierung ür die Maßnahmen zur Abwicklung der Rats tagung und sprach für König Alphons XIII. die Vet Klag»», tkonkvrttn, vergleichen alw wir» »er vrnN»- d«trag t» Rechnung gestellt Im Falle höherer Brwalt — Krieg »der sonstiger irgend loelcher Störung des Beiriedes der Zeitung, der Lieserante» »der der vesörderungsetnrtch» tungen — hat »er veprher ketnen Anspruch aus Lieseruu- oder Rachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung des Bezugspreises. König Fuad in französischer Sprache mit Worten des Dankes für den ihm bereiteten Empfang und fuhr fort: Der warme Empfang, den Ihre schöne Haupt stadt mir bereitet, bewegt mich um so mehr, als ich hierin ein neues Zeichen der Freundschaft er blick«, welche unsere beiden Länder so glücklich verbindet. Nichts ist mir angenehmer, Exzellenz, als bei dieser Gelegenheit Deutschland in der Person seines erhabenen Staatsoberhauptes auszu sprechen, wie sehr mein Volk und ich selbst von den Gefühlen der Dankbarkeit durchdrun gen sind für die Bemühungen, welche Ihre Ge lehrt«» ständig dem Studium und der Erfor schung der mehrere Jahrtausende alten Geheim nisse der ägyptischen Kultur gewidmet haben, And wie gern wir Ihre reiche und wertvoll« Mit- DieseS Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsgerichts des Finanzamt» und des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden d« umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt» Gentralattzeigtr fiir Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund^ Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RÜSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchurSdorf, Reichen» dach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnapp el, Et. Egidien, Wüstenbrand, Srüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg Erlbachs Blechs und Rüßdorf. Mitarbeit Spaniens an dem Friedenswerk d«s Völkerbundes unerschütterlich feststehc. Die Tagesordnung der Eröffnungssitzung weist nur zwei politische Punkt« auf, nämlich die bei den Optanten Verhandlungen Un garns mit Rumänien undJugosla- w i e n, von denen die ersten auf Vorschlag des Natspräsidenten mit Rücksicht auf die schweben den direkten Verhandlungen auf September vertagt wurden, während die zweiten in der Weise erledigt wurden, daß die südslawisch« Re gierung auf Grund einer Vereinbarung mit Un garn sich nunmehr bereit erklärt hat, wieder einen Richter in das ungarisch-südslawische Ge mischte Schiedsgericht zu entsenden. Hierauf nahm der Nat der N«ihe nach zwei Be richte des spanischen Natsmitgliedes über die Tä tigkeit des Hygienekomitees und über die Zusammenarbeit der Hygieneorganisation des Völkerbundes mit der griechischen Regierung ent gegen, ferner «inen Bericht des englischen Rats- mitgliedes über die Durchführung der Anti sklavereikonvention und «inen Bericht des italienischen Natsmitgliedes über die Vor schläge des Juristenkomitees zur allmählichen Kodifizierung des internationalen Rechts und Einberufung einer ersten internationalen Ju- ristenkonfercnz im Haag im nächsten Jahre. Der Nat stimmt« den Berichten ohne be sondere Aussprache zn. Die nächste Sitzung des Rates ist auf Mittwoch vormittag angesetzt worden. Morgen vormittag tritt das Natskomite« für die Minderheienfrage erneut zusammen. Die Ratstagung, die sich ne- bon der grundsätzlichen Minderheitenfrage nrit etwa 10 Einzelbeschwerden aus Oberschlcsien zu befassen haben wird und durch den heutigen deut- scl)en Antrag noch um einen weiteren wichtigen Punkt vermehrt wird, kann kaum vor nächsten Sonnabend abgeschlossen lverden. London, 10. Juni Eine bewaffnete Bande, die, wie man an nimmt, aus venezuelanischen Nationalisten be stand, landete Sonnabend abend am Quai von Wille mstadt. (W. ist die Hauptstadt der holländischen Insel Curacao, einer der der Nord- küst« Venezuelas vorgelagerten Inselketten.) Es kam zu einem Kampf, bei dem mehrere Polizei beamte getötet wurden. Die Angreifer bemäch tigten sich sodann des amerikanischen Dampfers „Maracaibo" und brachten den holländi schen Gouverneur von Curacao und den Stadtkommandanten von Willem stad als Geisel an Bord. Sodann fuhren sic mit dem Dampfer ab und landete» an der vene zuelanischen Küste. Die holländischen Beamten wurden dort wieder freigelassen und sind gestern abend mit dem Dampfer „Maracaibo" wohlbehalten wieder !» Willemstad eingctrossen. Amsterdam, 10. Juni Meldungen aus Curacao zufolge hat der Kolonierat von Curacao, der gestern noch zu einer außerordentlichen Sitzung zusam- mcntrat, ein telegraphisches Ersuchen an die nie derländische Regierung um unverzügliche Ent sendung von militärischer Hilf« ge richtet. Auch der amerikanische Konsul in Willemstad sandte «in dringendes Telegramm nach Washing ton, in dem die unmittelbare Absendung ameri kanischer Kriegsschiffe gefordert wird, von denen sich einige in der Nähe des Panamakanals im Laraibischcn Meer befinde»». «richrtnt jede« Wochentag Nachmittag» — Kernspr. Rr. n «. 28. Postscheckkonto Leipzig 23484. — Gemeindegtrokonto 14. vankkonten: Lommrrz- und Privat. Bank Zweigstelle Hohe», stein - Ernstthal — Darmstadter und Rationalbank Zweig- niedertaffnng Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt eingesandt« Manuskripte «erde» nickst zurückgeschickt. — Einsendungen ohne Ramensnennung finde« keine Ausnahme arbeit in den verschiedenen anderen Zweigender Kunst und Wissenschaft begrüßen. Mit Vergnügen stelle ich fest, daß der im Wiederauffchwung begriffene deutsche Handel zu der geistigen Verbindung zwischen Aegypten und Deutschland ein willkommenes Wirtschafts band hinzusügt. Den Abschluß des Essens bildete ein großer Zapfenstreich, der unter der Leitung des Armeemusikinspizienten, Prof. Hackenberger, stand, und an dem drei Spielmannszüg« sowie elf Musikkorps teilnahmen. Zunächst spielten die Kapellen eine von Professor Hackenberger komponierte Zusammenstellung historischer Märsche, die «inen Ueberblick des deutschen Mili- tärmarsches vom Mittelalt«! bis zur Gegenwart gaben. Darauf intonierten sie die ägyptische Königshymne, woraufhin die Spielleute den Auftakt zum großen Zapfenstreich gaben. Nach Wich BriüNds bet Stresemann Madrid, 10. Juni Der französische Außenminister Briand stat tete heut« nachmittag Stresemann einen längeren Besuch ab. Reichsminister Dr. Stresemann, der sich am Sonntag in das Besuchsregister des könig lichen Palastes eingetragen hatte, wird im Lauf« des heutigen Nachmittags Besuche beim spani schen M i n i ste r p r ä s i de n t c n und beim f r a n z ö s i s ch e n A u ße n m i n i st e r ab statten. Das große Festessen der spanischen Regierung Etoeu« st u o k m c l d u n a Madrid, 11. Juni Das große Festessen der spanischen Negierung zu Ehren der Mitglieder des Völkerbundsrates, das nach spanischer Sitte erst um Mitternacht begann und bis in die frühen Morgenstunden dauerte, nahm einen glänzenden Verlauf. In den altertümlichen mit historischen Wandteppichen geschmückten Höfen hatte sich eine glänzende Gesellschaft versammelt. Man sah die Mitglieder der spanischen Regierung, das ge samte diplomatische Korps mit dem Nuntius an der Spitze, u. a. auch den deutschen Botschafter Graf Wclczeck, ^.-trctcr der spanischen Behör den, der Generalität, der Admiralität und zahl reiche Vertreter der spanischen Gesellschaft. Am Abend vorher hatte Primo deRivera den Mitgliedern des Völkerbundes ein Festessen gegeben. In seiner Ansprache drückte Primo de Rivera den Mitgliedern des Dölkerbundsrates den Dank der spanischen Regierung für den Be such Madrids aus und betonte, Spanien suche König Fiiad auf dem Flughafcn Eigene stnnkmcIdnna Berlin, 10. Juni König Fuad von Aegypten besichtigte heute den Flughafen in Tempelhof. Er wurde um etwa 10 Uhr 30 vom Ncichsverkehrsminister und Oberbürgermeister Böß empfangen. Der Direktor der Berliner Flughafengesellschaft über nahm die Führung durch die Flughafenanlagen und zeigte dem königlichen Gast alle sehenswer ten Einrichtungen. Während der Führung wur den Eeschwaderflüge der deutschen Verkehrs- Besuch der königlichen Familie in Amsterdam im hiesigen Hafen cingctroffcn war, hat heute plötz lich und unerwartet Amsterdam verlassen. Wie halbamtlich hierzu verlautet, haben die Marine- bchördcn Vorbereitungen getroffen, um den „Hertog Hendrik" unverzüglich nach Nicdcrlän- disch-Westindien in See gehe» zu lassen. Der Kreuzer „Karten« er" ist von Rot terdam aus mit einer Abteilung Marineinfante rie in See gegangen, um sich so schnell wie mög lich nach Curacao zu begeben. Haag, 10. Juni Der holländisch« Minister des Aeußercn, Beelaerts van Blokland, erklärte Presse vertretern gegenüber, daß inan es hier mit einem Putsch von unverantwortlichen Elemen ten zu tun hab«, weshalb die niederländische Re gierung nicht beabsichtig«, die Regierung von Venezuela für den Ueberfall und seine Folgen verantwortlich zu machen. In Ergänzung dieser Erklärung des Außen ministers verlautet jedoch in amtlichen Kreisen, daß die niederländische Regierung von der Ne gierung Venezuelas die Vestrafung der an dem Ueberfall beteiligten venezuelanischen Ban den verlangen werde. Entsprechende politische Schritte seien.eingeleitct worden. Der Berliner Königsbesuch Besuche — Essen beim Reichspräsidenten — Trinksprüche — Großer Zapfenstreich Eröffnung in Madrid Neuer deutscher Antrag zur Minderheitenfrage Dienstag^den^l^Mni-1929 lD«r Raum de» Millimeters der rlnsvaltlgen Anzeigen lzeile kostet 7 vsg., der «tnivaltiaen Reklame,eile 2» Psg stür den Nachweis werden 2S Koldvlennige berechnet. liege-rschule vorgeführt. Anschließend erfolgte" «in« genaue Besichtigung der Flugzeuge der Ehrerbietung des Rates aus. Ouinones de Leon Deutschen Lufthansa. kbewillkommnete den Nat und versicherte, daß die Bandenuberfall auf Curacao Holländische Kreuzer unterwegs