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WOiMlWer UM UN-Anzeiger Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Bet Klagen, Konkurse», Bergletchen »s>» mir» »er Brutto» betrag tn Rechnung gepellt Im Falle höherer Vknmll — Krieg »der sonstiger trgen» welcher Störung »«» Betriebet der Fettung, der Lieseranlen »der der Beförderung-etnrich- tungen — bat der Bezieher «einen Anspruch aus Ltesrrung oder Nachlieferung der Zeitung »der aus Rückzahlung »et Bezugspreise«. Erscheint jeden Wochenlag nachmittag« — Fernspr. Nr. II». 28. Postscheckkonto Leipzig 23464. — Semetndegtrokont» 14. Bankkonten: Commerz-und Privat-Bank Zweigstelle Hohen stein»Ernstthal — Darmstädter und Nationalbank Zweig» nlederlaffung Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt «tngesandt« Manuskripte werden nicht zurückgeschickt — Einsendungen ohne Namensnennung finden keine Aufnahme «eueralanzeige» für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz. Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RüSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, Et. Egidien, Wüstenbraud, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rr.zdorf. Diese- Blatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, deS Finanzamts und des Ctadtrats zu Hohenstein»Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Nr. 115 PDer Raum dr» i)tillImeter« der rinIVoltigen klnzciaen- zetle kostet 7 Pfa.. der einspaltigen Reklame,eile Ll Pf». Für den Nachweis werden 25 Goldpsennigr berechnet. Dienstag, den 21. Mai 1929 Bezugspreis halbmonatlich 1X1 Moldpfenntge etnichlickUich Troaerlvhn. 7S. Jahrg. e- rüstungsfrage, die anderen Mächte wenigstens zu zu zwin- m i t den Abänderungen an rungen W lärpersünen zu bezahlen. l rung über die Minderheitenfrage, die am Pfingstsonnabend veröffentlicht worden ist, bie ¬ tet. Auf der letzten Völkerbundsratskagung wurde bekanntlich auch der Dreierausschuß aus einem englischen, spanischen und einem japanischen Ver treter gebildet, dem es offenbar nach dem Willen der Mehrheit des Völkerbundsrates obliegt, dem deutschen Minderheitenantrag ein Begräbnis erster Klasse zu bereiten. Es ist erfreulich, dass die deutsche Denkschrift die grundsätzliche Frage schinenanlage des Luftschiffes machte. Als den Hauptzweck seiner Rückkehr nach Friedrichshafen bezeichnete Dr. Eckener, daß er vor allen Dingen mit den leitenden Stellen Ler Maybach-Mo" aren- über klar sein, was eigentlich geschützt werden soll, ehe man sich über die Modalitäten dieses Schutzes unterhält. Wir sind uns nicht im Zwei fel darüber, daß die Mehrheit der Ratsstaaten nicht die positive Einstellung zur Minderhei tenfrage hat, die aus der deutschen Denkschrift hervorgeht. Um so wichtiger ist es aber, nicht locker zu lassen und, genau wie in der Ab ¬ sollen, schlüssig zu werden. Dr. Eckener legte vor allem Wert auf die Feststellung, daß man erst das Ergebnis der Untersuchung der defekten Motoren abwar ten müsse, nm sich ein Urteil über die Ur sachen der Störung zu bilden, daß aber, ent- lich hatte Dr. Stresemann vor einiger Zeit an das Generalsekretariat des Völkerbundes die gen. Der Völkerbund, der sowohl bei der Ab rüstung, wie in der Minderheitenfrage versagt hat, hat eigentlich moralisch nicht mehr allzuviel zu verlieren. Denn es ist die Frage, ob sich die Aufrechterhaltung eines solchen Apparates lohnt, wenn er lediglich den Außenministern der gro ßen und kleinen Staaten viermal im Jahre di« Gelegenheit zu persönlichen Aussprachen ver schafft. gegen anderslautenden Prcssenachrichten, das Vorliegen von Sabotageakten unter allen Umständen aus geschlossen zu betrachten sei. Neuyork, 20. Mai In Washington fand in Anwesenheit von Präsident Hoover, Stimson, Mellon, dem Unterstaatssekrctär, dem llnterschatzsekretär sowie sämtlichen republikanischen und demokrati schen Parteiführern beider Häuser eine wichtige Besprechung statt, i r der insbesondere die baldige Lösung der Kricgsentschädigungsfrage im Zusammenhang mit den Pariser Sachverstän digenverhandlungen besprochen wurden. Der Entscheidung der Konferenz wird allgemein größte Bedeutung beigemessen. Von amtlicher Seite stammende Meldungen erklären, daß sich die amerikanische Regierung bereiterkläre, bezüglich ihrer Besatzung san- spräche die gleichen Acnderungsn eintreten zu lassen, wie dies Frankreich und England tun würden. Aus den Washingtoner Berichten geht hervor, daß Amerika die Herabsetzung seiner Be satz» ngsansprüche in dem Maße erwäge, daß sich daraus eine Verminderung seines Rcpa- rationsanteiles umctwa 1 vv. H. ergäbe. Es wird dabei jedoch unterstrichen, daß Amerika trotzdem nichtsverliere, wenn der Zinssatz auf 5 oder 5'/- v. H. erhöht und Jahreszahlun- gcn aus eine längere Zeitdauer verteilt würden. Die übrigen amerikanischen Ansprüche sollen durch diese Maßnahme nicht berührt werden und Amerikas Schuldenpolitik gegenüber Europa bleibe unvcräirdert. Die amerikanische Negie rung wolle nur dazu beitragen, durch diese Ent scheidung die Unsicherheit der Sachverständigen- beratungcn zu beseitigen. Der Beschluß der amerikanischen Regierung wurde unmittelbar dem amerikanischen Botschafter in Paris zur Weiterleitung an die oru-rlkaulllüen Sachverstän digen übermittelt. Len Luftschiffmotoren in Zusammenhang zu brin sei, die nach der zweiten Mittelmeerfahrt vorge nommen worden seien, bei der übrigens u. a auch ein Sprung an einem Zylinderfuß zu ver zeichnen war. Nach dieser Fahrt sind die Ver steifungen der ve^'ichiepknen ander etwas gelockert worden, doch steht man auf dem Standpunkt, daß diese Maßnahme keinerlei Einfluß auf die Kurbelwellen der Maschinen ausübcn konnte. Stach Ansicht Dr. Eckeners müsse es sich um ein völlig neues, unbekanntes Moment handeln, das die fast gleichzeitig austretcndcn Beschädigungen der Motoren bewirkt hat. Worin dieses Moment bestehe, sei vorerst noch ein technisches Rätsel, daß noch der Lösung harre. Mit der Konstruktion des Luftschiffes an und für sich hätten die Maschinenstörungen nichts zutun, was schon dadurch bewiesen sei, daß trotz des Ausfalles von vier Motoren die Landung auf französischem Boden reibungslos ausgeführt wer den konnte. Donnerstag oder Freitag hofft Dr Eckener mit dem „Graf Zeppelin" wieder nach dem Heimathafen zurückkehren zu können. Die an Bord l>efindliche Post und das Frachtgut werden auf Wunsch der einschlägigen Stellen ebenfalls mit dem Luftschiff nach Friedrichshafen zurückgc- bracht werden. Weiterhin behandelte Dr. Eckener in eine» ins einzelne gehenden Schilderung die Ereigniff« während und nach der Umkehr des Luftschiffes und die Vorgänge auf dem letzten Teil der Fahrt straße bis zur Landung in Euers, wobei er nach der Schilderung des Fahrtverlaufes von Basel bis zur französischen Mittelmeerkiiste, die in vier stündigem Flug mit dem Wind im Rücken er reicht wurde, mitteilte, daß während der gan zen Fahrt nach Norden das Luftschiff nur langsam, aber ruhig und stetig in dem beababsichtigten Kurs geflogen ist. Die Passagiere nahmen dann auch das Mittagessen in bester Verfassung ein . Zu der Fahrt im Dromctal bemerkte Dr. Eckener, daß die Meldungen, wonach „Grap Zeppelin" dort hilflos umhcrgcflogcn sei, vollkommen haltlos sind. Das Schiff sei — als es in dem Tal auswärts flog — aller dings beim Ticfcrgchen in Fallböcn ge raten und durch Aufwinde wieder in die Höhe cmporgetricbcn worden. Trotzdem konnte das Luftschiff über die Höhczügc glatt hin- wcggcbracht werden. lieber die Landung selbst bemerkt Dr. Eckener: Auf dem Flugplatz befanden sich lediglich 30—40 Mann des Flugpcrsonals. In sie hinein ließ Aufforderung gerichtet, daß die bisher zur Min- derheitenfrage eingereichten Denkschriften derOef- fentlichkeit übergehen würden. Dies ist leider nicht geschehen, sondern vielmehr hat der Dreier- Ausschuß, der einen Bericht über die Minderhei tenfrage für die nächste Tagung des Völkerbunds rates 'vorbereiten soll, die Veröffentlichung der Denkschriften in das Ermessen der Verfasser ge stellt. So wird es auch weiterhin geschehen, daß die Minderheitenfrage zumeist hinter verschlosse nen Türen behandelt wird, während gerade hier Publizität das Haupterfordernis ist. Die deutsche Denkschrift beruht natürlich auf denjenigen Ausführungen, die Stresemann aus der Mürztagung des Völkerbundcsrates in Eens gemacht hat. Kurz zusammcngefaßt verlangt Deutschland, daß die Garantiepflicht des Völkerbundes genau sestgclcgt werden soll. Nach deutscher Auffassung muß den Minderheiten grundsätzlich die kulturelle, sprach liche und religiöse Freiheit gewährlei stet werden. Dabei ist besonderer Wert aus die Tatsache zu legen, daß es sich bei dem Minder heitenschutz nicht etwa nur um Uebcr- gangsbestimmungen handelt, um den von Staatsvölkern gewünschten Aussaugungsprozeß recht schmerzlos zu gestalten. Aus diesem Grunde ist es unzulässig, die Anteilnahme für das Schicksal von Minderheiten als unberechtigte Ein mischung in die inneren Verhältnisse fremder Staaten zu betrachten. Das bisherige Verfahren des Völkerbundes, seinen Minderheitenvcrpflichtungcn »achzukom- men, haben sich als unzureichend erwiesen. Dis deutsche Denkschrift lehnt es ab, die Aufgabe des Minderheitenschutzes einfach der Völkerbunds behörde zu übertragen. Sie hält cs auch weiter hin für unzureichend, einen oder mehrere Bericht erstatter auszuwählcn, die den Völkerbund dau ernd über die Lage der Minderheiten unterrich ten. Hier sei ein fortlaufendes Studium notwen dig. Nach deutscher Auffassung müsse im Völ kerbund ein besonderes ständiges Ko mitee für Minderheitenfragen ge schaffen werden, ähnlich wie es für wirtschaftliche Probleme, für Verkchrsfragcn usw. bestehe. Da Deutschland aber genau weiß, welche Schwierig keiten sich einer derartigen Lösung dieser Frage in den Weg stellen würden, rege es zunächst einmal die Bildung eines Ausschusses zum historischen Studium der Minderheitenfrage seit dem Jahre 1919 an. Was das Verfahren des Völkerbundes bei der Behandlung von Petitionen der Minder heiten betrifft, so verlangt die deutsche Denkschrift mit Recht eine größere P u b l i z i t ä t, denn die Minderheiten haben schließlich einen An spruch darauf, daß sie, wenn auch auf Unwcgen, einmal erfahren, was aus ihren Beschwerden wird. Man müsse auch den vom Völkerbund ein gesetzten Ausschüssen die Gelegenheit geben, den Tatbestand der Beschwerden zu klären. Auch dürfte die bei der Prüfung von Minderheiten- beschwerdcn am meisten interessierten Mitglied staaten des Völkerbundes nicht ausgeschaltet wer den. Die deutsche Denkschrift ist der Auffassung sung, daß die Annahme der Vorschläge des Ka nadiers Dandurand einige wichtige Wünsche der Minderheiten erfüllen würde. Bisher war die deutsche Aktion zugunsten der Minderheiten von keinem großen Erfolge beglei- > MWands Kam-s sSr die MnderhMn Berlin, 20. Mai Die Denkschrift der Neichsregi Eine amerikanische Geste Verzicht auf einen Bruchteil der Besatzungsansprüche Friedrichshafen, 20. Mai Dr. Eckener ist am Sonntag abend, von Luers kommend, über die Schweiz zu einem kur zen Aufenthalt nach Friedrichshafen zurückge- kehrt. Im Laufe des heutigen Vormittags begab sich Dr. Eckener zur Werft, wo er einem kleinen Kreise von Pressevertretern in einer etwa einein halbstündigen Unterredung eingehende Mittei lungen über seine weiteren Pläne, sowie über den Verlauf der abgebrochenen ÄWerickpfabr^ pnd die dabei ansz-iLletenen Störungen in der Ma-s der Minderheitenrechte als solcher in den Mit- rüstungsfrage, die anderen Mächte wen telpunkt rückt, denn schließlich muß man sich dar-Idem Bekenntnis der offenen Sabotage werke Fühlung nehmen wollte, um sich über die Auch ici esfalsch. daß das Auftreten dieser Stö- weiteren Maßnahmen, die ergriffen werden' ' tet genügenden Anlaß, um nochmals auf die Be deutung des Minderheitenproblems für die gc-I samte Zukunft Europas hinzuweisen. Bekannt-! Dr. Eckeners Flug Bericht Isr LuMff-Fühm glaubt nicht an Sabotageakte Aß soll die ZMOchmg OWwaM werden , Ein Dokument der Re-aratiorrslonferenz verschwunden? Paris, 20. Mai „Ami du Peuplc" fragt, ob cs richtig sei, daß am Sitz der Reparationskonferenz im Hotel George V. ein Dokument verschwunden sei, das einigen amerikanischen Blättern ermög licht habe, ein feindseliges Vorgehen gegen den Plan der Gründung einer internationalen Bank einzuleiten. PsjMM'M GemMMn Ministerpräsident Poincare hat heute in Douanmont bei der Einweihung eines Denk males für die während des Krieges gefallenen Ortsbewohner eine Rede gehalten, in der er aus- führte: Angenommen, das; entgegen dem Zeugnis der Tatsachen und Aktenstücke die mitteleuropäischen Regierungen nicht absicht lich die Initiative und Verantwortung für den Krieg übernommen Hütten, so würden sic den noch, da sie durch den gegen Belgien geführten Gewaltstceich diesem und Frankreich unermeß lichen Schaden zugefügt haben, uns beiden rest lose Wiedergutmachung schulden. Viele Deutsche guten Glaubens — so verblendet sie auch durch eine parteiische und unvollständige Dokumentation sein mögen, nämlich durch das in Berlin nach dem Waffenstillstand ver öffentlichte Material — geben zu, daß durch einen solchen in Verletzung der Verträge und ohne Schonung für die Bevölkerung durchgeführ- ten Einfall ein Rechtsanspruch auf Ent schädigung für das Unheil geschaffen wird, das dieser Einfall Personen und Gütern zufügte. Die gerechte Wiedergutmachung dieser Schäden wird keine der Aufgaben sein, die Frankreich zur Last fallen darf, ob es sich nun darum handelt, seine verwüsteten Gebiete wieder aufzubaucn oder die Pensionen für die geschädigten Zivil- und Mili-