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WOiMM lllss MM B«, Kl«,««, st»»k»r1«. ,1» «tt» »« Vr»N». b«»»9 M Nechnu»- ,«still Im Kol« »»»rrei Ekwall — Kr1«q »dri l^stlgei >rqrn» «sicher tzllru«, »«» V«ttt«d«r »« 8«tv«»g. ter Ltcserim«» «»«, »n vefir-tnmgstewrUb- Nmgt» — tz»l »ei vki«he> N»e, «nlprmtz «us Ltekruug »t« ««chllifkrun, t«r ^uu«g -»n «ul l«* vt»u,«prrlle« unüAnjeiger Hohensteln-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten «rschrlM i«dru «ochenlaz »»ch»in»g« — Kvmspr »k ll «. W. P«sts»i<ttont» Leipzig «4«4. — ««mei»d«gi«k»nl« 14. vaukk«i,l«n - Loulmerz. und Prwl.vank Zwr^stell» Ho-e» stein - ErnsNh«! — DanastSdin und N-N,n«lbank Zweig niederlassung Hohenftein Srnftihnl. — «nv»r1«ngl etnges«nd»e vianuskripte werde» »IL« zurückgeschtekl — Einsendung«» «h»« Namrnlnennung finden k«inr «»fnahme »en,rala«,-ig-r Mr Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengruud, Oberlungwitz. «erSdors, Hermsdorf. vernSdorf. RüSdorf Langenberg. MeinSdorf. Falken. LangenchurSdorf. Reichen bach. Lallenberg. Grumbach. Tirtchheim, Kuhschnappel, Et. Egidien, Wüstenbrand, «rüna. Mittelbach. Ursprnng, Kirchberg, Erlbach. Piecha »nd Rüßdorf. Dieser Blatt ist daS zur BerSffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen beS Amtsgerichts, des Finanzamt« und der EtadtratS z, Hohenstein - Ernstthal, sowie der Behörde» d« umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt» Druck und Verlag oon Dr. Alban Frisch. «s Monta«, den 29. Apn'l 1929 SV Für den Nachweis «erden SS «oldpfennig« »«rechnet. ' "7 veiugSvrciS dalbmonatiich VN woldvs«»«Ux eiiiichliekilich Traaerlodn. 79. gahrg. Me Maske fft gefallen Nutzlostalelt der Genfer Verdandlmrgen Eigen« Meld»»« Berlin, 28. April Eine neue Inflation unmöglich MesrkkMs Gerüchts Mr GGHedung -er deutschen Mhrung Die Vorgänge in der Genfer Abrüstungs oorkonferenz werden in Berliner politischen Kreisen mit wachsender Unruh« verfolgt. Es hat sich ans der Debatte der letzten Tage ergeben, daß nunmehr alle Mächte sich zu einer Einheitsfront gegenüber Deutschland -usammengefunden haben. Diese Einheitsfront bedeutet praktisch eine Verewigung des gegen wärtigen Zustandes der Rüstungsungleichheit. Der Kernpunkt der bisherigen Streitigkeiten, lag in der Frage, ob und in welchem Maße di« militärischen Reserven, das heißt di« ausgebildeten Mannschaften in Ländern mit all gemeiner Wehrpflicht, angerechnet werden sollen. England und Amerika hatten wieder den alten Standpunkt vertreten, der den deutschen Be dürfnissen etwas entgegenkam. Frankreich da gegen lehnt« jode Berücksichtigung der militäri schen Reserven bei der Vergleichung der Rüstungsstärken von vornherein ab. Es hat sich jetzt herausgestellt, daß der französische Standpunkt auf der ganzen Linie den Sieg davontrug. Gründe, um solches Verhalten und solche Schwen kung vergessen zu machen, gibt es schon genug. Vor allen zieht man sich darauf zurück, daß di« Berechnung der militärischen Reserven ungeheuer kompliziert wäre. Die Tatsache, daß nunmehr England und Amerika die militärischen Hege- moniebestrebunden unterstützen, bedeutet «inen völligen Wandel in der politischen Lage. Früher hatte England ab und zu d«n schwäch lichen Versuch unternommen, das machlpolitisch« Weitergreifen Frankreichs auf dem europäischen Festlande zu hemmen. Jetzt darf Frankreich mit Englands und Amerikas Zustimmung auf dem Lande rüsten, soviel es will, da diese großen Seemächte ihr Hauptinteresse auf die sogenannt« Flottenabrüstung konzentiert haben. Für Deutschland ist diese Entwicklung der Ge samtlage von ausschlaggebendster Bedeutung. MWe Mhe Prag, 28. April Das Tschechoslowakische Pressebüro meldet aus Berlin: kuf eine Anfrage, ob eine Möglichkeit der In flation in Deutschland oder irgend einer ernsten Erschütterung der deutschen Währung gegeben sei, ist von äußerst autoritativer, der Transfer abteilung der Neparationskommissariats sehr nahestc :nden Stelle, kategorisch erklärt worden, daß eine solch? Möglichkeit vollständig aus geschlossen sei. London, 78 April Die Blätter Heve« in Berliner Telegram men die vollkommene Grundlosigkeit der Besorgnisse wegen der Stetigkeit der Reichs mark hervor. Reuter meldet aus Bertin, daß in dortige« Bankkreisen an einen konzentrischen An griff auf die Stabilität der deutsche Währung aus einer auswärtigen Hauptstadt, wahrs.^einlny Paris, geglaubt wird. Zn Kreisen, die in enger Fühlung mit dem Büro des Generalagenten für Reparationen stehen, wurde kategorisch erklärt, daß eine neue Inflation in Deutschland oder selbst eine ernste Gefährdung der deutschen Währung vollkommen unmöglich sei. Die deutsche Währung sei durch Gesetz so fest errichtet, daß ein solches Ereignis nicht eintreten könnte. „Sunday Times" berichtet aus Berlin: Die Erregung im Ausland über die Lage der deut schen Mark hat keinerlei beunruhigende Wirkung in Deutschland Hervorrufen können, und die Reichsbank sowie die führenden Berliner Ban ken behalten eine stoische Ruhe. Der vor gestrige Angriff auf die deutsche Währung wurde rasch als politisches Manöver erkannt. Man fühlte, daß ein Versuch unternommen wurde, Deutschlands Haltung gegenüber der Nepara, tionsfrage zu erschüttern und auch, daß der Ver such innerhalb sehr weniger Tage fehlschlagcn muß. Die deutschen Banken und Finanzleut« ha ben volles Vertrauen in den Willen und die Fä higkeit der Reichsbank und ihres Präsidenten Dr. Schacht, die Stabilität der Mark aufrechterhal ten. Auch „Observer" betont in einem Berliner Be richt, daß die neue „Marktflucht" vollkommen un gerechtfertigt war. Der Korrespondent des Blat tes schreibt: Während der gesamten Verhandlun gen in Paris genoß Schacht da» volle Vertrauen de» Landes bezüglich seiner Schätzung der Sum men, die Deutschland zahlen kann. EHsA WMr ist MW Ltg«»« Meldung Berlin, 28. April Aus der Tatsache, daß der Reichsbankprä- sidcnt von den Pariser Verhandlungen nochmals zu Besprechungen nach Berlin zurückgekehrt ist, wird besonders in der französischen Presse neuer dings geschlossen, daß sich wiederum Möglich keiten einer Einigung in der Repara tionsfrage gezeigt hätten. Ein Pariser Blatt deutet eine solche Einigung In d«r Richtung an, daß Schacht nun doch «och hundert Millionen mehr im Jahr« als deutsche Zahlung ««nehmen könnte und daß die Jahreszahlungen in ihrer Ee- samthei' um etwa 10 vermehren würden. In Berliner politischen Kreisen hält man es aber für ausgeschlossen, daß der Reichsbankpräsi- dcnt sich auf «ine« solchen Vorschlag einlassen könnte, da schon die 1KSV Millionen Mark als jährliche Zahlung die gegenwärtige deutsche Lei stungsfähigkeit weit übersteigen. Immerhin sind sicherlich hinter den Pariser Kulisse« neue Be sprechungen und Vorschläge zustandegekommen, die den Reichspräsidenten vor der Abfassung de« Schlußberichtes zu einer neue« informatorischen Fühlungnahme mit de» Berliner Stellen veran laßt haben. * Zwischen Dr. Schacht und de» Regierung haben bisher laut „Montag" «och kein« Ver handlungen fiattgetfunden. Auch »n d«r Reichsbank war«« noch kein« Besprechun gen angesetzt, so daß sich die früher« Abreise des Reichsbankpräsidenten aus Paris wohl aus r«in persönlichen Gründen erklärt. Dr. Schacht wird rühestens am Mittwoch abend Berlin wieder verlassen, da er noch am Mittwoch an de« Ver handlungen des E«neralrates der Reichsbank teilnimmt. Von den Beratungen der Reichsbank sind offizielle Erklärungen über di« Festig- k it der deutschenWährung und gegen die von Frankreich betriebenen Machenschaften gegen die deutsche Mark zu erwarten. Jas AgmOmgramm Ws MichsernS-nm-smimfters Ueberschwemmung des deutschen Marties durch das Ausland - Förderung der Produktion und der Standardisierung — Völlig unzulängliche Viehpreise Ssr gisse MA des Maies und die Genesung zu unser Auslandsbcdarf an ailler Vertrages durch die andere« Mächte fest- tellt. Zu verlieren hat jedenfalls Deutschland >ei den sogenannte« Abrüstungsverhandlungen Weizen 2 Millionen Tonnen betrag«, so be deute das ohne Zoll noch nicht einmal 400 Mil lionen Mark, und mit dem Weizen zusammen, der im Inland an den Markt komme, handele es sich vielleicht um 900 Millionen. Schon die Eie re in fuhr erfordere fast ebenso große Mittel wie die Weizeneinfuhr, und der Mert der Kleinprodukte der Landwirtschaft betrage mehr als 2 Milliarden Mark und komme damit dem Wert der gesamten Körnererzeugung in Deutschland nahe. Für die bäuerliche Wirtschaft sei in der Regel die Produktion an Milch und an Schweinen entscheidend. Wenn wir 20 Millionen Schweine verbrauchen, so repräsentie ren diese bei einem Preis von 70 Mark für den Zentner Lebendgewicht etwa 2.8 Milliarden Mark, und ein Verlust von 10 Pfennig am Pfund bedeute 400 Millionen. Wenn aber die Landwirtschaft in Deutschland für 3 Milliarden Mark Milch zu durchschnittlich 16 oder 17 Pfen nig absetze, so bedeute eine verbellernng von einem Pfennig über 180 Millionen Mark. Gegenwärtig stehe wieder einmal die Zoll- n Genf nicht mehr das geringste. Ein praktisch«! Lrfolg wird ihnen nie beschicden fein, nachdem Frankreich durch di« Seemacht« di« volle Garan tie für sein« Landrüstungen erhalt«« hat. Einen Graf Ve r n st o r f f, der als deutscher Vertre ter bei den Al>rästun gsbestr«bungen Las Mög liche getan hat, um durch di« Sabotageversuche der anderen Mächte hindurch zu klaren Frage stellungen und Antworten zu gelangen, sah sich jetzt doch zu der Feststellung genötigt, daß das Ergebnis der gesamten Abrüstungsarbejt für Deutschland in Frage gestellt ist. Deutschland hatte seine Mitarbeit in der Ab rüstungskonferenz darauf eingestellt, daß in lo gischer Entwicklung des Völkerbundsgedankens auf dem Kompromißwege allmählich eine Annä herung in dem Rüstungsstande der Völker gefun den werden könnte. Die Aussicht aus die Ver wirklichung dieses Zieles ist jetzt nicht mehr vor handen. Mit brutaler Offenheit erklären die Franzosen, daß an dem gegenwärtigen Zustande der Rüstungsungleichheit nichts geändert werden solle. Gerade in diesem Punkte zeigt sich viel leicht am allerdeutlichsten, wie sehr Deutschland durch das Versailler Diktat außerhalb der Gesetze gestellt worden ist. Immer wieder erhebt sich die Frag«, ob Deutschland unter solchen Umständen überhaupt noch weiter an den Abrüstungsverhandlun gen teilnehmen soll oder ob nicht viel mehr für die Entwicklung des Abrüstungsgedan- kens und für die internationale Stellung Deutschlands ein klarer Bruch vorzuziehen wäre. Auf dem jetzt beschrittenen Wege scheint ein Erfolg nicht mehr erzielt werden zu können. Statt dessen könnte man vielleicht ein solches Recht der Zukunft damit begründen, daß leicht einmal für sich buchen, wenn es die Ab- rüstungshouchelei der anderen Mächte vor der ge samten Welt in ein Helles Licht rückt. Denn schließlich ist d«r Wunsch der Völker nach gemein, schriftlicher wirtschaftlicher Wiederaufbauarbeit ein Faktor, mit dem heut« sogar Staatsmänner der Ententestaaten rechnen müssen, um so mehr, als sie die Gefahren einer Leipzig, 28. April Als Auftakt zur Tagung des Reichs-Partei ausschusses der Deutschen Demokrati schen Partei trat am Sonnabend der Agrarausschub zusammen, um das demo kratische Aktionsprogramm für die Landwirt schaft zu beraten. Cie wurde durch eine pro grammatische Rede des Neichsernährungsmini- sters Dietrich zu den Notforderungen der Land wirtschaft «ingeleitet. Minister Dietrich führte u. a. aus: Die Lage nach dem Kriege sei gekennzeichnet durch den gewaltigen Gegensatz zwischen Mangel an Lebensmitteln in den ersten Nachkriegsjahren, der Unmöglichkeit, diese Lebensmittel mit dem schlechten deutschen Geld« im Ausland zu kaufen und der gegenwär tigen Ueberschwemmungdesdeutschen Markt«» durch das Ausland, obwohl groß« Lieferanten der Vorkriegszeit, Rußland und Rumänien, ausgefallen sind. Es wäre falsch zu glauben, daß allein in der Getreide- und Groß ¬ man jetzt in einer feierlichen Nechtsverwahrung Hl« Frucht der Abrüstungsbestimmungen des Ve», moralischen Erfolg ab« kann Deutschland rieb Politik im Vordergrund. In vielen Fälle« könn ten aber di« Zöll« allein nicht helfen. Notwendig sei vor allem die Produktions« förderung und -Umstellung sowie die Förde, rung der Standardisierung, die in den Aufgabenkreis des gegenwärtigen Agrarprogramms des Ministeriums weitest gehend cinbezogen sei. Auf dem große« Gebiet der Milchwirtschaft bezeichne'' der Red ner als das Kernstück des Milchgesetzes, das dem nächst dem Reichstag vorgelegt werde, die Schaff ung einer standardisierten Milch in Form der Markenmilch, die auch di« Milch der breiten Massen werden solle und werde. Der Milchpreis werde aller dings vielfach vom Butterpreis beeinflußt, und insofern sei die Forderung nach einem Erzieh ungszoll für Butter begründet. Im Absatz von Obst und Gemüse sowie von Liern und Geflügel seien im vergangenen Jahre bemerkenswerte Fortschritte gemacht worden. Auf allen diesen Gebieten könne das Ministerium für sich in An spruch nehmen, daß, sow«it seine Kräft« und Mit tel reichen, nichts versäumt und darüber hinaus neuen kriegerische« Verwicklung für di« Zukunft Europas genau so gut kenn«« wie wir. Und in diesen, wafsenstarrenden Europa bildet das waffenlose Deutschland geradezu «in« Kriegs gefahr, da «s sozusagen «ach einem physikalischen Gesetz der Kriegsschauplatz der Zukunft sei» müßte.