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KWiMilMr TUM unöAMM' Lohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Bri Klagrn, Konlurlrn, Per^letchcn usw wird »rr Briillo- belraq In Rechnung geslelll Im Kalle HSHerer vewall — Krieg »der sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebes der Zeitung, der Lieseranten oder der Besörderungiemrich- lungrn — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aus Rückzahlung deS Bezugspreises Erschein« ,cden Wochentag nachmittags — Fernspr. Nr. II u. 28. Postscheckkonto Leipzig 23464. — Gemetndegtrokonto 14. 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M MMMsmWWMl im Mich Pressedienst der Deutschen Volkspartei, gibt jetzt r Der dritte Teil wird aus S a ch l i c f e« ungen bestehen. Diese Schuld wird durch Zm Laufe des Nachmittags wird die Bespre chung des Reichskanzlers Müller mit den Ver- tretern der Regierungsparteien über die Diese französischen Darstellungen bestätigen, daß die Beratungen der Sachverständigen in die entscheidende Phase getreten sind. Di« französische Taktik ist sicherlich darauf angelegt, ein deutsches Angebot hcrauszulocken, wohl um die deutsche Stellung zu erschweren. Ob Dr. Schacht nach Berlin zurückkehren must, um sich über die Höhe der deutschen Zahlungsfähigkeit zu unterrichten, scheint überaus zweifelhaft, da die deutschen Vertreter sicherlich sachverständig genug sind, um diese Frage in Paris zu entschei den. Das; die deutsche Negierungskrise für Lie Einzelverhandlungen der Sachverständigen be langlos ist, braucht wohl kaum besonders hervor gehoben zu werden. mans eine bewußte national-belgische Politik ge trieben hat. ist es in der Abrüstungsfrage, so ist es in der Minderheitenfrage, so ist cs in jeder politischen Angelegenheit von irgendwelcher Bedeutung. Man hat sozusagen die gesellschaftliche Gleich berechtigung der ehemals Besiegten wiederherge- stcllt und hofft, daß sie sich damit über die wirk lich herrschende politische Ungleichheit hinweg trösten sollen. In Deutschland wird langsam, von den unentwegten Pazifistcnkreisen abge sehen, die Erkenntnis dieses unmöglichen Zustan des lebendig. Sie ist die Voraussetzung dafür, daß in unserem Vaterlands eine richtigere Ein schätzung der großen außenpolitischen Fragen Platz greift. des Reichskanzlers stattfinden, in der die in heutigen Besprechungen erörterten Fragen handelt werden sollen. den be- Mitteilung von seiner Besprechung mit den Ver tretern der Deutschen Volkspartei zu machen. Wie die „Telegraphen-Union" weiter hört, soll im Laufe des Donnerstag eine gemeinsame Besprechung der beteiligten Parteien, also der Vertreter der Sozialdemokraten, der Demo kraten, der Deutschen Volkspartei, der Bayrischen Volkspartei und des Zentrums unter dem Vorsitz Zn besonders zweifelhaftem Lichte erscheint die Nolle Englands. Die englische Negierung hat zwar im Unterhaus das Bestehen irgend eines Geheimabkommens abgeleugnet und auch nach Berlin eines jener Dementis gesandt, deren tatsächlichen Wert wir kennen. Zn allen diesen Ableugnungen ist man aber bisher um den Kern der Dinge herumgegangen. Denn auch die fran zösisch-englischen Vereinbarungen vom Zahre 1912, die schließlich den Weltkrieg heraussiihrten, waren eine staatsrechtlich unerhebliche Verein barung zwischen Eeneralstäben, und trotzdem hatten sie eine unerhörte politische Auswirkung. Es ist von jeher das System der englischen Poli tik, niemals geschriebene Bindungen einzugehen, die ihre Handlungsfreiheit beeinträchtigen könnten. Trotzdem hat England immer das tat sächliche Gewicht seiner Macht zugunsten derjeni gen Staaten in die Wagschale geworfen, deren Stärkung ihm am Herzen lag. Das amtliche Deutschland hat sich bisher immer noch nicht zu diesem Fall geäußert, wäh rend die holländische Negierung bereits Anfra gen nach Paris und Brüssel gerichtet hat, auf die sie allerdings nichtssagende Antworten bekom men hat. Für Deutschland liegt der Fall inso fern besonders schwierig, als, die Echtheit des Schriftstückes vorausgesetzt, hier ein flagranter Bruch des Locarnoabkommens vorliegt, ebenso eine Verletzung des Völkerbundsstatutcs. Was soll man von einer Earanticmacht wie England denken, die sich einseitig militärisch zugunsten der einen Vertragsseite festlegt? Wie wollen die beiden Militärstaatcn Frankreich und Belgien eine Vereinbarung rechtfertigen, die es ihnen gestatten würde, aus irgendeinem europäischen Konflikt, bei dem Deutschland auch nur mittel- bar beteiligt ist, den Grund zum bewaffneten gierung unter E i n s ch l u ß des Z e n t r u n, s für die Eegenwartserfordernisse nicht mehl ablehnt, obuwhl die Verhältnisse in Preußen unverändert bleiben. Ihre koalitionsmnßig ver ankerte Mitarbeit im Reich wird di« Deutsche Volkspartei aber von der Berücksichtigung vor allem ihres Standpunktes In den Steuer- und Haushaltsfragen abhängig machen. Bildung der großen Koalition im Reiche stattfinden. Zm Vordergrund stehen die Forderungen der Deutschen Volks- Partei: einmal, die Bildung der großen Koa lition nur bis zum Abschluß der Pariser Verhand lungen zubcfristcn, sodann in den Finan z- fragen zunächst einmal eine Einigung im Sinne des von der Fraktion ausgestellten Pro gramms herbeizuführcn. Das Zentrum wird, wie bereits mitgetcilt, an dieser Besprechung nicht teilnehmen, sondern erst warten, bis die Regierungsparteien unter sich eine Einigung herbeigeführt haben. Zn den Kreisen der hinter der Negierung stehenden Parteien hat diese Hal tung des Zentrums einiges Befremden her- vorgcrufen. Zm übrigen beurteilt man in parlamentari schen Kreisen die Weiterentwicklung pessimi stisch; man hält es für ausgeschlossen, daß auch nur unter den gegenwärtige» Regie rungsparteien eine Einigung im Sinne der Forderungen der deutschen Bolkspartei möglich sein wird. Znsbcsondcre sieht die Sozialdemokra tie dem von der Deutschen Polkspartei ausgestell ten Finanzprogramm ablehnend gegenüber. «ine Auslegung der vom Zentralvorstand der Deutschen Volkspartci gefassten Entschlie ßung. Danach hat die Neichstagsfraktion der Deutschen Volkspariei j e de politische Be wegungsfreiheit, sofern nicht eine für spätere Zeit in Aussicht gestellte Uebcrprllfung der Koalitionssragen in Preußen und im Reich eine Revision notwendig macht. Die Neichstags fraktion kann sich an fraktionsmäßig gebundenen und nichtgebundenen Negierungen beteiligen. Be sonders unterstrichen wird der Teil der Entschlie ßung des Zentralvorstandes, in dem weitere steuerliche Belastungen abgelehnt und eine spä tere rasche und fühlbare Senkung der steuerlichen Belastung, Inangriffnahme einer umfassenden Reichs- und Verwaltungsreform und Weiterver folgung der verfassungsrechtlichen Anträge der Deutschen Bolkspartei gefordert ne eben. Dieser Standpunkt werde für die Neichstagsfraktion maßgebend bleiben. Nach dieser Ausdeutung darf man annehmcn, daß die Deutsche Volkspartei auch eine frak - tionsmäßig gebundene Relchsre- Angriff auf Deutschland zu konstruieren? Man stelle sich einmal vor, daß Deutschland es wagte, einen entsprechenden Vertrag beispielsweise mit Rußland oder sonst irgendeiner europäischen Macht abzuschließen. Welche Aufregung würde sofort in der Presse der Westmächte Platz greifen und wie würde man sich mit Erfolg vor der Weltöffentlichkeit bemühen, Deutschland als Störer des europäischen Friedens hinzustellen. Es ist eben so, daß in dem heutigen System dos Völkerbundes die Gleichheit nur auf dem Papier steht, während in der praktischen Politik der krasse Unterschied zwischen den Siegern und den Besiegten des Weltkrieges forbbestcht. So 1 Milliarde oder 3^ Milliarden? Der Kampf um die Endsumme — Kommt Schacht nach Berlin? Paris, 27. Februar Zu den Gerüchten über Schwierigkei ten im Schoße des Cachverstündigenausschusses infolge des Fehlens deutscher Ange bote erklärt die „Znformation", es sei ver ständlich, daß infolge der Krise in Berlin und der bevorstehenden Tagung des Völkerbunds* ratcs die deutsche Abordnung vorzu- fühlen wünsche. Man erwarte sogar, daß vor Einbringung eines genauen Vorschlages Dr. Schacht nach Berlin zurückkehren würde, um die ganze Frage gemäß den aus den Arbeiten der Unter ausschüsse sich ergebenden Fingerzeigen nochmals zu erwägen. Zm „Matin" kommt Sauerwein zu dem Er gebnis, daß die Sachverständigen gut gearbeitet und ein dauerhaftes Gebäude errichtet hätten, in dem nunmehr aber die Zahlen untergebracht werden müßten. Die Frage der Endzahlen sei — so stellt er fest — bis jetzt noch nicht in öffentlicher Sitzung in Angriff genommen wor den, auch nicht in den vertraulichen Sitzungen des Fünferausschusses. Wahrscheinlich sei sie aber in den streng vertraulichen Unterhaltungen zwi schen Dr. Schacht und Josiah Stamp gestreift worden. Das erste Angebot der Deut- s ch e n habe sich a n f k a u m e i n e M i l l i a r d e Mark jährlich belaufen. Die Gegen- r e ch n u n g der Alliierten hingegen habe sich auf dreieinhalb Milliarden Marl belaufen. Von Dr. Schachts Vor schlag hänge der Enderfolg der Verhandlun gen ab. Müllers Besprechungen mit Stresemann, Scholz, Kaas und Stegcrwald Verlin, 27. Februar Der Reichskanzler hatte im Laufe des Nachmittags Besprechungen mit dem Re ichsaußenmi nister Dr. Strese mann und dem Vorsitzenden der Neichs tagsfraktion der Deutschen Volkspartei, Dr. Scholz. Wie die „Telegraphen-Union" aus parlamentarischen Kreisen hört, wurde dabei dem Reichskanzler erklärt, daß die Deutsche Volkspartei bereit sei, in eine fraktionell gebundene Negierung einzutreten unter der Bedingung, daß über die sachlichen Fragen, insbesondere über das Fi nanzprogramm eine vorherige Einigung im Sinn« der bekannten Forderungen der Deutschen Volkspartci herbeigeführt würde. Es wurde hinzugefügt, daß diese Zusage entsprechend dem Beschluß des Zentralvorstandes der Partei nur befristet gelte bis zum Abschluß der Pariser Verhandlungen. Sie JemeotiernraWne Es war vorauszusehen, daß die Enthüllun gen der holländischen Presse über den französisch- belgischen Eeheimvertrag vom Jahre 1920 und die militärischen Ausführungsbestimmungen vom Jahre 1927 sämtliche beteiligten Kreise zu Dementis veranlassen würde. Man kann nicht einmal sagen, daß dieser Dementierapparat be sonders geschickt gearbeitet hätte, denn im Ueber eifer hat der eine abgeleugnet, was der andere zuzugeben für besser hielt. Die ganze Sache macht einen oberfaulen Eindruck. Es ist auch nicht damit zu rechnen, daß die Aussprachen in den Parlamenten Frankreichs, Belgiens und Englands die Wahrheit an den Tag fördern wer den. Denn im Gegensatz zu Deutschland hält man dort in den Fragen der Landesverteidi gung eiserne Disziplin. Kein Wort füllt, aus dem man die wahren Zusammenhänge erken nen könnte. Alle, auch die Opposition, reden um Einzelheiten herum, mit der bewußten Absicht der Verschleierung. Man könnte neidisch wer den, wenn man sich dieses Schauspiel besieht, an gesichts der Tatsache, was es manchmal im deut schen Reichstag für Debatten gibt. Besonders unklar ist die Haltung der belgi schen Sozialdemokratie und ihres Führers Van- derveldc. Denn als er Außenminister war, schloß der belgische Ecneralstab mit dem französischen im Jahre 1927 jene skandalösen Vereinbarungen ab, die geradezu eine Bedrohung des europäi schen Friedens bedeuten. Die deutsche Sozial demokratie hat sich in dieser Angelegenheit zur Fürsprecherin des Genossen Vandervelde ge macht, ohne den geringsten Beweis dafür zu be sitzen, ob dieser Mann wirklich bei der ganzen Sache eine so saubere Nolle gespielt hat. Denn Vandervelde pflegt auf internationalen Eozia- listenkongressen stets den Biedermann zu markte- Nreüetlimg der deiMen MreszahluiMi? London, 27. Februar Der Pariser Korrespondent der „Times" mel det: Es scheint, daß der Augenblick nahe ist, in dein Dr. Schacht ein Angebot machen wird. Das deutsche Angebot ist zwar noch nicht offiziell erfolgt, aber sein E r u n dg c d a n k e ist fol gender : Die von Deutschland jährlich zn zah lende Summe, die sich von Zahr zu Zahr ändern kann, wird aus dreiTei, len bestehen. Der crste Teil wird eine ohne Berücksich tigung der Wirtschaftslage Deutschlands in Gold zu zahlende fc st eSummeseia. Für diese Summe kann ein zweijähriges Moratorium gefordert werden, ebenso wie dies die Gläubiger Deutschlands bei ihren Schul, denabkommcn mit de» Vereinigten Staaten ver einbart haben. Der zweite Teil wird einer Art von Transferkon trolle unterworfen bleiben, nfolgcdcsscn elastisch sein und von der WohlfahrtDcutschlands ab hängen. I-S hMtigA SeWSlWWI L t a e u e ftunkmtlduua Berlin, 28. Februar Auf der Tagesordnung der heutigen Ncichs- tagssitzung steht neben kleinen Vorlagen der A n- trag der Deutschen Volkspartci über die Vcrfasjungsresorm. Darnach soll für alle über Lei: Etat hinausgchcndcn Beschlüs sen eine '/--Mehrheit des Reichstages notwendig sein. Auch sonst verlangt der Antrag, weitestge hende Sparsamkeit in Reich, Ländern und Gemeinden zu erzwingen. Der Antrag geht nach dc. ersten Beratung im Reichstag zunächst einem Aus, husse, wahrscheinlich dem Hanshaltausschuß, zur weiteren Beratung zu. Die Sitzung, die be- r.Us um 2 Uhr beginnt, wird wahrscheinlich nicht von langer Dauer sein, da der Donnerstag-Nach mittag in der Regel den interne» Beratungen der Fraktionen Vorbehalten bleiben soll. ren, während er als belgischer Außenminister ge-i »au so wie sein Vorgänger und Nachfolger Hy- Bcrlin, 27. Februar I Nach diesen Besprechungen empfing der q., „ . Reichskanzler die Abgeordneten Dr. Kaas und Die „Nationalliberale Korrespondenz , der D? Stegerwald vom Zentrum, um ihnen