Volltext Seite (XML)
trlchtim Wochentag nachmittag» — Acrmp, str. lt Poslschecklonto Leipzig 23 464 — Gemeindegtrokont» 14. — Bankkonten Sommerz- an» Privat - Bank Zweigstelle Hohen» Kei». Ernstthal — DarmstSdier an» Nattonalbant Zweig» aiederlassung HohensteiN'Ernstthal. — Unverlangt «ngesandt« Manuskript« werden nicht zurückgeschtck, — Einsendungen ohne Namensnennung kndrn kein. Aufnahmt un-Anjeiger Bet Etagen, tkonkursrn Vergleichen usw wird dei Brutt» betrag in Rechnung gestellt Zm Fall« HSHerer Bcwali — Krieg »der ionsttger irgen» welcher LtSrung »ei Beiriede» »er Zetiung, der Lieferanten oder der BesSrderungSemrich» mngen - ha» »er Bezieher keinen Anspruch au» Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder aut Rückzahlung »et Bezugspretled Hohenstein-Ernstthaler Zettung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein. Ernstthal mit Hüttengrund, Vberlungivt^ Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RüLdorf, Langenberg, MetnSdorf, Fallen, LangenchurSdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirfchheim, Kuhschnappel, Tt. Tgtdien, Wüflenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach. Pleitza und Ruhdorf. Dieses Blatt «ft bas zu» Bervstrntttchung der amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, de« Finanzamts und de« SladtratS zu Hohenstein»Ernstthal. Imme der Behörden der umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt. Druck und Verlag von Dr Aldan Frisch. Nr. k« Ter Naum des Millimeters der ewtvalttgen Anzeiaen» »eile koste» 0 Pta. »cr etiilvatttgrn Neklamezeile I» P»a. »>ür den Nachweis werden LV iSoldpsenntge dereibnet. Sonnabend, den 1ü. März S928 V«,ua»»rci» tz,ivmo»a»Iich ttii iSvldvienniae etvichltekiitch rräaeriod». 78. AMg. Mtage«! MMM! Sw rmtslhe Sie- t» Mrschlesicn Die genauen einzelnen Ergebnisse färben das Bild noch günstiger * Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, bah der Völkerbund das unsinnigste Ge bilde ist, das die sog. Siegermächte geschaffen haben, so ist es die Tatsache, daß dieser Völker bund je länger er tagt, desto uneiniger wird und überhaupt keinen Beschluß mehr zustande bringt. Nachdem erst die Räumungsfrage wieder um auf die lange Bank geschoben und zum Nim merleinstage verschleppt worden ist, haben gestern nachmittag die edlen Herren in Genf auch den ungarisch-rumänischen Op tant e n st r e i t auf die Junisession vertagt. Ein glänzenderes Zeugnis von seiner Ohnmacht konnte sich der Völkerbund nicht ausstellen! Wäre es angesichts solcher Tatsachen nicht besser, die Herren machten ihren Ecuser Laden zu und der Völkerbund löste sich auf? In Folgendem kurz, was gestern in Genf ausgekocht worden ist! Genf» 9. März Die heutige öffentliche Sitzung des Völler- Lundsrats brachte eine Sensation, deren Tragweite im Augenblick noch von niemandem beurteilt werden kann. Chamberlain als Berichterstatter in der ungarisch-rumänischen Op tantenfrage erkannte an, daß eine Lösung nicht erreicht worden sei und gegenwärtig nicht erreicht werden könne. Er will aber seinen Kollegen gewissermaßen privat einen Vorschlag machen, den er offiziell wiederholen würde, wenn er der Zustimmung sicher sei. Der Vorschlag be stehe darin, dem bisherigen ungarisch-rumäni schen Schiedsgericht zwei Neutrale zuzu- teilen, wobei er voraussetze, daß Rumänien seinen Schiedsrichter zurückkehren lasse. Die Vorschläge Chamberlains wurden nach längerer Ansprache einstimmig ange nommen. Genf, 9. März Der Rat hat heute nachmittag nach langen, vielfach äußerst bewegten Debatten den Beschluß gefaßt, die endgültige Entscheidung über den ungarisch-rumänischen Optanten streit auf die Junisession des Rates zu ver tagen. Da die ungarische Regierung sich bedin gungslos mit dem heute vormittag vorn Rat ein stimmig angenommenen Beschluß der Entschei- Ser Berkshrsetat MW Berlin, ll. März Präsident Löbe crösfnct die Sitzung uin 2 Uhr. Die zweite Beratung des Haushalts des Reichsocrkehrsministeriums wird fortgesetzt. Abg. Engbrrdin (D. Vpt.) weist darauf hin, dab bei der Produktion vielfach die Frachten eine grö bere Rolle spielen als die Löhne. Bon unseren ge samten gewerblichen industriellen Produktionskosten entfallen 20 bis 25 Prozent aus die Frachten. Wenn das Verlebrsministerium nicht die Nolle eines Regu lators in der Frachtensrage spielen könne, so trage der Reichstag die Schuld daran, indem er es unter» lieb, dem Ministerium der Reichsbahn gegenüber die nötige Rückenstärkung zu geben. Abg. Frau Dr. Luders (Dem.) wendet sich gegen die Absicht der Reichsbahn, durch eine andere Eintei lung der Klassen im Personenverkehr das Reisen zu verteuern. Abg. Hartmann (Dntl.) beklagt die mangelnden Eisenbahnverbindungen in dem wirtschaftlich stark entwickelten Freistaat Sachsen. Abg. Grob (Ztr.) erklärt, wenn die Reichsbahn ihre Haltung nicht ändere, ständen wir vor schwersten Lohnkämpfen. Zur Wasicrstrabenpolitik erklärt der Redner, dab seine Partei kein Interesse für Kanäle habe, denen man das Wasser für teures Geld weither holen müsse. Wenn das Problem bis zum nächsten Jahre nicht gelöst sei, werde die Zcntrumspartei den ganzen Mittellandkanal ablehnen. Rach weiterer Aussprache erklärt Neichsverkehrs- minister Dr. Koch bezüglich der Arbeitsvcrgebungen Lei der Reichsbahn habe cr sich persönlich dafür ein- dung des Streites durch den gemischten Schieds- gSrichtshof und Ernennung zweier neutraler Zu- satzrichter einverstanden erklärt hat, wurde be schlossen, die rumänische Regierung aufzu fordern, auf der Basts der bisherigen Beschlüsse, insbesondere der heutigen Vormittagsentschei- dung, in eine nochmalige endgültige Prüfung dieser Stellungnahme einzutreten. Der rumä nische Außenminister Titulescu stellte die Forderung, daß die beiden neutralen Znsatzrich- ter die Anweisung vom Rat erhielte«, sich an das luristische Gutachten des Dreierkomitees vom September vorigen Jahres zu halten. Da der Nat, insbesondere Chamberlain, Briand und Stresemann, dieser Bedingung nicht beistimm ten, sondern darin eine mit Ler Unabhängigkeit der Schiedsrichter unvereinbare Forderung sahen, konnte eine endgültige Entscheidung nicht erzielt werden. Unter diesen Umständen wurde nach längerer Aussprache der Beschluß uus Ver tagung gefaßt. Titulescu r klärte, es liege kein Anlaß vor, eine Aenderung in der Hal tung der rumänischen Negierung zu erwarten, die durch ihn als Außenminister jetzt bereits ihren Standpunkt endgültig bekanntgegeben habe. Er werde jedoch entsprechend dein Wunsche des Rates den heutigen Vormittagsbeschluß der rumänischen Regierung zur neuen Prüfung vor legen und sodann aus der Junitagung dem Nat die endgültige Stellungnahme seiner Negierung mitteilen. SIMMS in Märest Bukarest, 9. März Die durch den Völkerbundsrat getroffene Ent scheidung, wonach dem Schiedsgericht neben den ungarischen und rumänischen Richtern noch zwei neutrale Richter beigegeben werden sollen, hat in rumänischen politischen Kreisen größte Bestürzung hervorgerufen. Man rechnet be reits mit dem Rücktritt der Negierung. Inwieweit der Beschluß des Völkerbunds rates außenpolitische Folgen haben wird und ob die Regierung den seinerzeit ange drohten Rücktritt aus dem Völker bundsrat vollziehen wird, läßt sich zur Stunde noch nicht übersehen. gesetzt, dab die mittleren und kleinen Betriebe weit gehend berücksichtigt werden. Wegen des Baues der drei Nheinbriicken sei eine Vereinbarung mit den Ländern erzielt und ein Jdecn-Weltbcwerb ausge schrieben. Die Eesamtkosten würden 42 Millionen betragen. Zum Zeppclinbau crllärt der Minister, dah nach Auskunft Dr. Eckeners Lie Fertigstellung noch l,l Millionen erfordere. Dieser Betrag stehe nach deir Ausschubbeschlüffcn zur Verfügung. Solange Lie Neichswafserstrakendircktion nicht an das Reich übergcgangen sei, könne man sich auch nicht mit ihrer Verlegung beschäftigen. Die Reichsbahn habe eine weitere Frachtcrmätzigung abgelchnt. Der Minister betont demgegenüber, dab die Reichsbahn aus poli tischen und wirtschaftlichen Gründen diesem Gebiete die Hilfe nicht versagen dürfe. Bezüglich der Luft fahrt sei er gleichfalls der Auffassung, das ein Strich unter die Vergangenheit gezogen werden müsse. Es sei unmöglich, zu einer internationalen Ausstellung aufzurusen, wenn nicht die Industrie selbst in sich einig und geschlossen dastehc. Damit fchliebt die Aussprache. Die Abstimmun gen werden bis zur nächsten Sitzung vertag». Das Haus vertagt sich auf Dienstag, den 1". März: Nachtragsetat, Gesetzentwürfe über Elnsuhrscheine für Schweinefleisch- und Gefricrsleischeinfuhr, Ucberlei- tungsgesctz für die Strafrechtsreform, Abstimmung Uber den Verkchrsetat, Etat des Neichswchrministe- riums. Die Arbeite« des Notprogramms Berlin, 9. März Wie den Blättern mitgeteilt wird, liegen die drei Gesetze, die die Landwirtschaft betreffen. Beredte Zahle», Berlin, 9. März Die letzten Zahlen, die jetzt über das Er gebnis der Sejmwahlei, in Polnisch-Ober schlesien bekanntgeworden sind, lauten folgender maßen: Für die deutsche Liste 175 000 Stimmen, für die Regierungsliste 172 000 Stimmen, für die Korfantyliste 109 000 und für die sozialde- »nokratische Liste 77 000 Stimmen. Bei dieser Liste befinden sich natürlich ebenfalls noch viele deutsche Stimmen. Aus diesen neuesten Ziffern geht der große deutsche Sieg bei den polnischen Wahlen in Ostober schlesien noch deutlicher als bisher hervor. Protest gegen die Sejmwahlei, Kattowitz, 9. März. Der Hauptvorstand des Schlesischen katholischen Volksblocks (Korfanty partei) hat an den Vorsitzenden der Wahlkom- mission für den Wahlkreis 39 (Kattowitz) ein Schreiben gerichtet, in dem er gegen die Sejm wahlen Einspruch bezw. Protest erhebt und dem Reichsrat vor. Zwei davon gehen alsbald dem Reichstage zu, dasjenige über die Renten bankkredite wird in der nächsten Woche erledigt werden. Das Gesetz über die Erhöhung der Sozialrenten wird im Reichstagsausschuß behan delt. Das Kriegsschädenschlußgesetz kommt in der nächsten Woche in dem betreffenden Neichs- »agsausschuß zur zweiten Lesung. Der Nach tragshaushalt für 1927 hat den Reichsrat pas siert und geht dem Reichstag zu. Der Ergän zungshaushalt für 1928 geht heute dem Reichs rat zu. Der Personalienetat kommt nicht noch einmal vor das Reichskabinett. Der Schluß des Notprogramms wird gebildet durch eine Verord nung über die Kleinrentneroersorgung. Dieses liegt dein Reichsrat vor. Ausdehnung des Berliner Metallkriegs Berlin, 9. März Die Ortsleitung des Deutschen Metallarbei terverbandes hat sich heute abend mit den Ver handlungen vor dein Schlichter beschäftigt und beschlossen, ohne Rücksicht aus das etwaige Er gebnis seiner Entscheidung den Streik der Werkzeugmacher auszudehncn. Von die ser Verbreiterung der Streikbasis werden d-r N. A. E. mit zusammen 47 000 Arbeitern betrof fen. Die Werkzeugmacher in diesen Betrieben sollen während der Arbeitszeit etwa gegen 9 Uhr vormittags herausgezogen werden. Die Verhandlungen über die Frage der V e r- bindlichkcitserklärung des Schieds spruches, di« heute um 11 Uhr vor dem Schlichter begonnen halten, sind gegen 5 Uhr nachmittags zu End« geführt worden. Das Urteil des Schlich ters wird voraussichtlich morgen früh um 9.30 Uhr den interessierten Stellen schriftlich über mittelt werden. Der parlamentarisch« Unfug in Mecklenburg-Strelitz Strelitz, 9. März Der Mecklenburg-Strelitzer Landtag hat den Antrag der Deutschnationalen und der Wirt schaftlichen Arbeitsgemeinschaft (Handwerker und Demokraten), Dr. H e i p e r tz die Wetterführung der Amtsgcschiifte als Staatsminister zu unter sagen, mit 18 gegen 16 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. Darauf erklärte Staatsminister Dr. Heipertz seinen Rücktritt. Ein entsprechender Antrag gegen Dr. Freiherrn von Reibnitz wurde mit 19 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Dr. Freiherr von Reib nitz ist demnach zurzeit alleiniger Geschäfts- Minister. ankündigt, daß beim höchsten Verwaltungs gericht eine Entscheidung beantragt wird. Der Einspruch wird damit begründet, daß die Wahl unter starkem Terror stattgefunden habe. Politisches Verbreche», in Ostoberschlesien Beuthen, 8. März Nach einer Mitteilung der Beuthener Krimi nalpolizei wird seit Sonntag der der deutschen Minderheit angehörige Häuer Cebulla aus Friedrichsdorf bei Kattowitz vermißt. Inder Nähe der deutsch-polnischen Grenze bei Beuthen wurden am Montag einige Sachen des Vermiß ten gefunden. Da Cebulla in Friedrichsdorf als Anhänger der deutschen Partei bekannt war und kurz vor der Wahl einen Drohbrief erhalten hatte, in dem cr aufgefordert wurde, sich pol nisch zu orientieren, da ihm sonst leicht etwas widerfahren könnte, liegt die Vermutung nahe, daß ein politisches Verbrechen vorliegt, zumal Cebulla wegen seiner deutschen Gesinnung ver prügelt und »hin oft nachgestellt wurde. Nach forschungen find noch im Gange. Woldemaras schafft das Parlament ad Kowno, 9. März Das offiziöse Blatt der litauischen Negierung, Lietuwos Aidas", gibt nunmehr zu, daß W o l« de maras die vollständige Abschaffung des Parlamentarismus plane. Er be absichtige an Stelle des Parlaments der Han delskammer und einer neuzuschaffenden Ar- beitskammer größere Rechte zu verleihen. Ein Oberhaupt mit von der Regierung ernannten Mitgliedern soll dann zusammen mit dielen Kammern gesetzgeberische Funktionen ausüben. Japan gegen deutsche Farbenlieferungen Paris, 9. März Die Agentur Jndopazifique meldet aus Tokio, das Ministerium des Aeußeren habe den vom Handelsministerium vorbereiteten Ent wurf eines deutsch-japanischen Abkommens be- tresfend die Farben zu in Färben von Stossen verworfen, da der Entwurf die japa nische Industrie bedrohen würde. Das ist der Dank der schlitzäugigen Kanaillen, daß wir ihnen unsere Erfindungen zugänglich gemacht haben. Nachdem sie uns jetzt alles ab gesehen haben, werfen sie uns hinaus! Poincare über wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas Paris, 9. März Ministerpräsident PoincarL hat bei Er öffnung der 6. Tagung des nationalen Wirt- schaftsrates sine Ned« gehalten. Er bezeichnete es als die Aufgabe des Wirtschaftsrates, daß er die Mittel zur Rationalisierung der französischen Produktionszweig« und der Industrie nach den gleichen Methoden, wie sie in Belgien, Groß- bitannien und Deutschland zur Anweadung ge kommen sind, zu untersuchen haben werde. Zum Schluß erklärte Poincarö: Die Regierungen und die Völker empfinden immer mehr das Be dürfnis, auf gerneinsamen internationalen Kon ferenzen die unzähligen Fragen zu prüfen, di« ihr Schicksal beeinflussen. Das durch den Krieg so grausam getroffen« Europa fühlt, daß es nicht von »hm abhängt, sich jenen natürlichen Gesetzen zu entziehen, die unter allen Nationen Europas eine gewisse wirtschaftlich« Solidarität Herstellen. Der nationale Wirtschaftsrat soll der französischen Regierung eine wertvoll« Hilf« bei Erörterungen fein, bei denen das Technische