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Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Ruhdorf. Dieses Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen deS Amtsgerichts, deS Finanzamts und des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Rr. 245 Donnerstag, den 18. Oktober 1928 j 1 78. Fahr«. De- An- den möglich sein, durch die Mobilisierung der deut- rhen Eisenbahn- und Jndustrieobligationen in "urzer Zeit Gelder flüssig zu machen. Auch in ieser Richtung hin sind bereits nicht nur von Deutschland, sondern auch von Frankreich die notwendigen Fühler ausgestreckt worden. Man rechnet in Berlin damit, das; Poincare dis Jni- riative zu den großen Verhandlungen in dem lugenblick ergreifen wird, wenn es den deutschen Beauftragten in Paris gelungen ist, unter der Hand zunächst wenigstens eine ungefähre An gleichung der Forderung und der Leistungsfähig keit zu erzielen. erhaltende Politik einzutreten. Ihre Politik müsse zum Zusammenbruch des Staa tes führen. Die Entscheidung könne nicht ourch parlamentarische Debatten erfolgen. werden Männer aus ihr hervorgshen, deren Ar beit dem Vaterlande zun. Segen gereicht." Gen-al Heye knüpfte daran etwa folgende Worte: „Kameraden! Die Nachricht, daß unser Reichspräsident und Feldmarschall nicht kom men würde, hat bei allen ein Gefühl tiefer Trauer ausgelöst. Nehmt diese Worte mit in Euer Leben als Richtschnur bis an Euer Le bensende. Unser Feldmarschall war nicht nur der Sieger in den Schlachten, er ist auch für das schwer geprüfte Vaterland der getreue Ekkehard geworden. Denkt immer an den Namen des Feldmarschalls als Sinnbild der Treue und der Erft die Partei, dann das Vaterland! die offizielle Sachverständigenverhandlung vor zubereiten. Irgendwelche greifbaren Ergebnisse sind in den bisherigen Verhandlungen noch nicht erhielt worden» aber, wie wir hören, haben die deutschen Beauftragten doch bereits einen Ein blick in die französischen Bedingungen erlangt und feststellen können, daß es anscheinend Frank reich doch ernstlich daran liegt, von sich aus die Endregulierung der Daweszahlungen zu betrei ben. Im Jahre 1929 bat Frankreich an die Ver einigten Staaten nicht weniger als 409 Millio nen Dollars zu zahlen, während es keine Mög- kichkeit gibt, diesen Betrag flüssig zu machen; weder durch höhere Steuereinnahmen noch auf dem Anleihewege lassen sich rund 10 Milliarden Franken auftreiben, die Bank von Frankreich aber soll es ablehnen, diesen Betrag gewisser maßen als Vorschuß herzugeben. Es bleibt des halb Frankreich gar keine andere Möglichkeit, als die Regulierung der Kriegsschulden mit der Endfestsetzung der deutschen Zahlungen zu ver binden. Man rechnet damit, daß Poincare aus dieser Erkenntnis heraus schon in nächster Zeit die Initiative ergreifen wird, um die Beratung der Sachverständigenkommission einzuleiten. Es ist auch bekannt geworden, daß man sich in Frankreich seit langer Zeit bereits eingehend im Finanzministerium, in der Neparationskommis- fion, in der Bank von Frankreich, in der auto nomen Tilgungskasse und in verschiedenen bera tenden Kommissionen über Deutschlands Zah lungsfähigkeit unterhalten hat und aus Grund der getroffenen Feststellungen die lleberzeugung gewann, daß die Endfestsetzung der Reparatio nen und die Schuldenregulierung sehr gut ver bunden werden könne. Man hat inzwischen auch festgestellt, daß die Vereinigten Staaten für die brennende Schuldenfrage ein größeres Entgegen kommen zeigen würden, wenn gleichzeitig die Braunschweig, 17. Oktober In der gestrigen Sitzung des Braunschweigi schen Landtages, die bis in die späten Abend stunden andauerte, stand die große Anfrage der Deutschen Volkspartei zur Person alpoli- tik auf der Tagesordnung. Die Anfrage führt aus, daß die Maßnahmen des Staatsministe riums auf dem Gebiete der Personalpolitik durch das Parteiinteresse diktiert seien, und fragt zum Schluß, ob das Staats ministerium beabsichtige, auf diesem Wege fort zuschreiten. Bei der Begründung der Anfrage nde werden. führte Abgeordneter Brandes (D. Vp.) Einzel fälle an, kündigte an, daß seine Partei ihre bis herige Zurückhaltung in der Opposition aufgeben werde und erklärte u. a.: „Wir sind nicht ge willt, auf die Dauer Ihnen zu helfen, wo Sie uns gebrauchen können, um uns im übrigen von Ihnen vergewaltigen zu lassen. Minister Dr. Jasper (Sozialdemokrat) er widerte, daß eine Rechtfertigungsnotwendigkeit im Sinne der Anfrage nicht gegeben sei. Die Negierung sei gewillt, aufdemselben Weg fortzu schreiten, den sie bisher eingeschla gen habe. Sie sei der Auffassung, daß dies im Interesse des Allgemeinwohls liege. Die Stel lung der Regierung zum Berufsbeamtentum sei dieselbe wie früher, nur müsse man in gewis sem Umfange politische Beamte haben. Die Regierung weise es von sich, daß Parteipolitik etwas sei, was mit Krankheit und Seuche zu vergleichen sei. „Wir verleug ne n es nicht", erklärte der Minister, „daß wir unsere Amtsmaßnahmen von der Weltan- jchauung beeinflussen lassen, d er wir dienen." Er bestreite nicht, daß die Ruhestandsgehälter erheblich sind und daß sie ihm einige Sorge gemacht haben. Die Deutschnationale Volkspartei gab eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Es sei zwecklos, mit der gegenwärtigen Regierung in eine Auseinandersetzung über sachliche und staats- Ritterlichkeit eines alten Offiziers." Zur kräftigung dieser Worte brachten sämtliche wesenden ein dreimaliges Hurra auf Reichspräsidenten aus. rer vor de m Eine Kun-ge-mrg Hindenburgs zur Einweihung -es Erweiterungsbaues -er Kavallerisschule zu Hannover endgültig« Reparationsregelung erfolgen könnte. So sind eigentlich die Vorbedingungen für die schwierigste und wichtigste Frage, die Deutschland und die kriegführenden Mächte be schäftigt, vorhanden. Es unterliegt aber keinem Zweifel, daß Frankreich seine Erwartungen heute bereits zu hoch spannt, da es in den lan gen Untersuchungen die deutsche Zahlungsfähig keit zu hoch einschätzt und dementsprechend eine Endsumme errechnet hat, die über das Maß der Vernunft hinausgeht und die deshalb einge hende Begründung und notwendige Anpassung an die tatsächliche Leistungsmöglichkeit Deutsch lands verlangt. Ohne Zweifel wird es sehr leicht ZAsammenM des ReWtazs am 13. November Berlin, 17. Oktober Die Annahme, daß der Reichstag etwa um den 12. November wieder zusam mentreten wird, bestätigt sich, wenn auch endgültige Vereinbarungen über den Termin noch vorbehalten sind. Da der 12. November ein Montag ist, der als Eröff nungstermin nicht beliebt ist, nimmt Präsident Löbe an, daß >der Dienstag für den Beginn des Reichstagsplenums bestimmt werden wird. Als Veratungsstosf ist zunächst an eine außen politische Debatte über die Genfer Verhandlun gen gedacht. Daran könnte sich die Aussprache über den schon vorliegenden kommunistischen Antrag sowie den noch zu erwartenden A n - trag der Sozialdemokraten gegen die Fortführung des Panzerkreuzer baues anschließen. Neben belanglosen Be ratungsgegenständen wird den Reichstag die erste Beratung des Etats für 1929 beschäfti gen. Der Etat dürfte etwa gegen Ende Novem ber dem Reichstag zugehen. Außerdem soll vor der Weihnachtspause noch das Gesetz über die Er weiterung der Unfallversicherung auf Kranken häuser, Feuerwehren usw. erledigt werden. Sie Thüringer Sauerlrise Weimar» 18. Oktober Der Unterhändler für die Regierungs bildung in Thüringen, der volkspartei liche Abgeordnete Bauer, hat heute abend eine offizielle Mitteilung ergehen lassen, in der es heißt, die Verhandlungen, die an scheinend in den letzten Tagen günstig verliefen, seien heute abend wider Erwarten ergebnis los geblieben. Abgeordneter Bauer hat sich weitere Schritte vorbehalten. Die zuletzt verhandelte Ministerliste bestand aus zwei Fachministern und zwei Mitgliedern des Landbundes sowie je einem Mitglieder der Volkspartei, der Wirtschaftspartei und der Demokraten. Landbund und Wirtschaftspartei haben jedoch diese Lösung als für ihre Inter essen nicht genügend angesehen. Es ist an zunehmen, daß Abgeordneter Bauer diese Mini sterliste trotzdem dem Landtag« zur Annahme empfehlen werde. haben sich gegen früher wesentlich verändert und erweitert. Um so größer sind die Anforderun gen geworden, die an di« Offiziere dieser Waffe gestellt werden müssen. In ihren Leistungen zu Pferde sollen sie ihren Untergebenen ein Vorbild sein. Das genügt aber nicht. Sie müs sen auch deren sichere, zielbewußte Ser WOeGM mH -«rchgeWrl werde« Der belgische Ministcrrat und die Neparations- regclung Paris, 17. Oktober Wie der „Tcmps" aus Brüssel meldet, hat der belgische Ministerrat in seiner Sitzung vom Dienstag eine sehr energische Haltung gegenüber den bevorstehenden deutsch-alli ierten Verhandlungen eingenommen, insbesondere der belgische Finanzminister von Houtgart habe mit großem Nachdruck dar auf hingewiesen, daß der Dawcsplan unter allen Umständen durchge- ührt werden müsse. Die belgische Regierung würde einer allgemeinen Regelung aller schwe benden Fragen, falls diese gemeinsam erfolgen ollte, zustimmen. Nach der Information des „Temps" spreche man davon, die zweite Rheinland zone bereits im Januar 1S2S ,n räumcdie Politik der Entspannuna und Hannover, 17. Oktober Der Erweiterungsbau der Kaval lerie-Schule wurde heute feierlich einge weiht. Die Veranstaltung begann in Anwesenheit d°s Neichswehrministers Groener, des Chefs der Heeresleitung, General Heye, zahlreicher höherer Offiziere, des Oberpräsidenten Nos^e und von Vertretern der Bürgerschaft mit einer kirch lichen Feier in der neuen Turmhalle der Kaval lerieschule mit den Ansprachen des Feldprobstes der Armee, Dr. Schlegel-Berlin und des kath lischen Wehrkreispfarrers. Nach einer Führung durch die neuen Räume begaben sich dann die Gäste auf den Hof der Kavallerie-Schule, wo di« Offiziere, Fähnriche und di« Lehrtruppe der Kavallerie-Schule Auf stellung genommen hatten. Reichswehrminister Groener schritt in Be gleitung von General Heye die Front ab. Darauf verlas General Heye folgende Ansprache Hindenburgs: „Am eigenen Kommen verhindert, lasse ich Nachstehendes bekannt geben, um zu zeigen, wel chen hohen Wert ich der Erziehung des Offiziersersatzes beimesse. Die Kaval lerie ist in unserem kleinen Heere verhältnis mäßig zahlreich vertreten und ihre Aufgaben Haber und ältester Kamerad in Lieser Stunde mit auf den Weg geben will. Ich lasse die neue Kavallerie-Schule in der festen Erwartung er öffn m, daß sie die Pflanzstätte aller militärischen Tugenden sein und in ihr der Geist eines Seydlitz und Ziethen, eines Blücher und Schliessen malten wird. Dann Hinter -sn Kulisse« -er EchWreparation Boa uulerrm verltner B-r»ret«r Berlin, 18. Oktober In letzter Zeit ist di« plötzlich aufgetauchte und für uns wichtige Frage, die Festsetzung der noch zu zahlenden Reparationssumme, in den Hintergrund getreten. Ueberraschend, da seit Jahren um die endgültige Liquidierung des Krieges gekämpft wird, von Deutschlaird immer wieder die Förderung erhoben wurde, endlich eine Feststellung zu treffen, wieviel es noch zu zahlen habe, um die im Versailler Friedensver- trage festgesetzte Kriegsentschädigung abzulösen. Der Grund des öffentlichen Schweigens liegt wohl in der Hauptsache darin, daß es noch nicht zur Einberufung der Sachverständigenkommission gekommen ist und bisher nur Vorbereitungen für di« große Aussprach« getroffen werden, über die zu sprechen den beteiligten Stellen nicht an genehm ist. Sowohl in Deutschland wie in Pa ris finden dauernd Verhandlungen statt, und wie wir bereits mitteilcn konnten, haben sich deutsch« Vertreter in offiziellem Auftrage nach Paris begeben, um in Vorverhandlungen, mit diplomatischer Unterstützung der deutschen Bot schaft in Paris, das Problem der Kriegsschulden und der Endregulierung Ler Daweszahlungen für Schulen Sie daher nicht nur Ihren Körper, son dern auch Ihren Gei st und festigen Sie Ihren Charakter. Denn nur derartig durchgebildete Offiziere können ihre Untergebe nen zu der höchsten Leistung, dem Einsatz des Lebens mit sich fortreißen und zum Siege ühren. Wer in solch hohem Maße befehlen will, der muß aber vorher selbst gehorchen ge lernt und sich körperlich, geistig und charakter lich auf seinen hohen Beruf vorbereitet haben. Erblicken Sie in Ihren Mannschaften ein Ihnen anvertrautes ko st bar es Gut des Vaterlandes. Machen Sie aus ihnen brave, pflichttreue Männer, zeigen Sie bei aller militärischen Strenge ein Herz für Ihre Leute, werden Sie Ihr Berater. Dann er wecken Sie in ihnen Vertrauen und Dienstfreu digkeit. Gute Leistungen werden Sie dafür be lohnen. Machen Sie sich im Verkehr mit Ihresglei chen den Begriff der Kameradschaft recht klar. Sie ist mehr als eine alltägliche Freund schaft. Denn si« soll sich vielleicht in schweren Stunden bewähren. Frohsinn und Oberfläch lichkeit sind dabei Begriffe, die auseinander ge halten werden müssen. Seien Sie stolz auf Ihren Beruf, aber überheben Sie sich nicht an deren Ständen gegenüber. Wahre Ritterlich keit bedarf dessen nicht. Vor allem aber hal ten Sie den Schild Ihrer Ehre rein. Deren innerster Kern sei die Liebe und Treue zu unserem schwer ge prüften Vaterland. Das ist kurz das, was ich Ihnen als Offizier der alten Armee, deren ruhmreiche Tradion Sie fortsetzen sollen und als Ihr jetziger Oberfehls-