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» * Das Arbeiten nach der Uhr. Jede ? Hausfrau, sofern sie es nicht schon tut, > sollte sich daran gewöhnen, „nach der I Uhr" zu arbeiten. Das hört sich schlim- I mer an, als es in Wirklichkeit ist, um- I gekehrt schafft es aber viel mehr Zcit- » ersparnis, als man annehmen sollte. I Wie in der Schule jedes Fach seine be- I stimmte Zeit beansprucht, wie in jedem , Betriebe nach der Uhr, nach einer be- » stimmten Reihenfolge gearbeitet wird, > so kann und soll man dies auch im I Haushalt zur Regel werden lasten. I Einerseits halten wir uns selbst dazu ; an, zu einer gewissen Zeit eine be- » stimmte Arbeit fertiggestellt zu haben, > andererseits wird auf diefe Weise eine I Art Logik in der Arbeitseinteilung er- i zielt und endlich vergeuden wir ein » ganz Teil weniger Nervenkraft, als sonst , durch das unnötige überlegen, durch I das Umstellen und Umwerfen eines I Planes usw. bedingt würde. Wir I fühlen uns durch die Mehrleistung, die » wir auf diese Art trotz weniger Krast- I aufwand erringen, seelisch gehoben und I können, nachdem wir diese Methode ein- i mal begonnen haben, nie von ihr lassen. ' Selbstverständlich ist cs, daß wir auch ! unser Personal in dieser Weise schulen. I Jedenfalls wird ein Versuch jeder I Hausfrau zeigen, wie zweckmäßig cs ist, > auch die ost so nüchterne Hausarbeit » „nach der Uhr" zu verrichten. * Wahres Geschichtchen. Einer un- > serer bekanntesten Sportsleute, der den i Versuch unternimmt, in einer besseren ' Nußschale den Ozean zu überqueren, hat l an Bord auch eine Funkanlage, denn i Vorsicht ist aus alle Fälle gut. Wie er , nun schon ein gutes Stück unterwcas ist, ' kommt ihm der Gedanke, seine Funk- > anlage auch praktisch zu erproben, und I das Glück ist ihm günstig: nicht allzuweit I sieht er einen Ozeanriesen vorüberziehen, j Alsbald setzt er sich an seinen Funkhebel. > „Sind Sie bereit, eine Botschaft auszu- I nehmen?" funkt er. Und die Antwort I kommt bejahend zurück. Also: die Funk- i anlage funktioniert, wie sestgestellt ist. » Jetzt muß der kühne Ozeanfahrer aber ! doch auch wirklich etwas funken, sonst I hätte die Anfrage ja gar keinen Sinn ge- I habt, und der erstaunte Funker des » Riesendampfers empfängt von dem , „Kleinen" folgende Mitteilung: „Haben I Sie vielleicht irgendwelche Hilse nötig? I Ich erkläre mich gern dazu bereit!" i Vernets Kuß im Tunnel. Der be- » rühmte französische Maler Horace Vernet I reiste eines Tages von Versailles nach I Paris und kam zufällig zu zwei älteren ; englischen Fräuleins ins Abteil, die sehr » häßlich und unsympathisch waren. Nach- , dem die Damen jedesmal, wenn sie I glaubten, Vernet bemerke es nicht, ihn I lange betrachtet hatten, begannen sie, sich ' ihre Meinung über ihn halblaut mitzu- , teilen. Vermutlich glaubten sie, wenn I sie ihre Sprache sprächen, könnten sie Bc- I merkungen machen, wie sie wollten. Der I alte Maler vergnügte sich außerordent- » lich daran, war aber zu sehr Weltmann, ! um merken zu lassen, daß er von ihrem I Gespräch Notiz nahm. Als der Zug I gleich darauf einen Tunnel passierte, « beugte sich Vernet vor und drückte einen ! schallenden Kuß aus seine eigene Hand, i Als der Zug wieder ins Tageslicht hin- I ausrollte, hatte sein Gesicht einen schel- > mischen Ausdruck, und beide Damen be- , schuldigten einander, die Glückliche zu ' sein, die im Dunkeln einen Kuß von dem I schnurrbartgeschmückten Fremden er halten habe. Bei der Ankunft half Vernet galant seinen Reisegenossinnen aus dem Wagen, verneigte sich tief und nahm Ab schied, indem er in korrektem Englisch sagte: „Leben Sie Wohl, meine Damen! Ich werde Wohl nie Gelegenheit haben, zu erfahren, wem von Ihnen ich den un erwarteten Gunstbeweis verdanke, den ich im Tunnel empfing!" * Viel Vergnügen. In einem Hotel zu Dawson City am Klondike, also in einer wilden Gegend, hängt solgende Bekanntmachung. „Die Hoteldirektion ist weder für das Eigentum noch für das Leben der Gäste verantwortlich. Die Gäste werden gebeten, sich beim Schießen im Speisezimmer vorzusehen, damit Unbe teiligte nicht getroffen werden. Die Be dienung ist schwer bewaffnet. Den Gästen ist es überlassen, Differenzen mit der Be dienung persönlich auszutraqen. Unser Hotel wird vom besten Publikum besucht, weshalb die Gäste gebeten werden, sich wie Gentlemen zu betragen. Zu den Tanzabenden werden Gäste ohne Schuhe nicht zugelassen" * Die Geburt der Skorpione. Die Skorpione bringen ihre Jungen, wie neue Beobachtungen ergeben haben, in bereits völlig entwickeltem Zustande zur Welt. Jedes der Tierchen wird in einer dünnen, durchsichtigen Hülle geboren, aus der es sich innerhalb einer Viertelstunde selbst befreit. Hieraus setzt das Mutter tier die Jungen auf seinen Rücken, wo sie etwa drei bis sechs Tage bleiben. Nach dieser Zeit sind die jungen Skor pione aber noch nicht selbständig; sie bleiben vielmehr noch weitere zwei Wochen unter der Obhut der Mutter; erst nach Ablauf dieser Zeit sind die Skorpione imstande, sich selbst weiterzu- hclfen. 4- Ein Menschenfresser unter den Fischen. Ungleich gefährlicher als der Menschenhai ist nach den Ausführungen zweier amerikanischer Naturwissenschaft ler in dem „Journal os the American Medical Association" der Barracuda, ein großer Fisch von pfeilartiger Gestalt, der als der furchtbarste Feind des Menschen in den tropischen Meeren anzusehen ist. Erst kürzlich wurde ein Matrose der ame rikanischen Kriegsmarine, der in den Ge wässern von Panama badete, von einem Barracuda anaefallen und in furchtbarer Weise zerfleischt. In einer großen Zahl ähnlicher Fälle haben Menschen den An griff dieser Seehestie mit dem Tod oder dem Verlust von Gliedern bezahlen müs sen. Die Küstenbewohner des Kari bischen Meeres erklären die Gefährlichkeit des Räubers damit, daß der Barracuda für den Angriff aus Menschen viel besser ausgerüstet ist als der Hai, weil er sich bei der Nahrungssuche mehr durch die Sicht als durch die Witterung leiten läßt. Ein glänzender im Wasser auftauchender Gegenstand erregt deshalb sofort seine Aufmerksamkeit und reizt ihn zum An griff; doch hat man die Beobachtung ge macht, daß er, wenn er sein Ziel verfehlt, seinen Angrifs nicht zu wiederholen pflegt. Die Rewyorker Gelehrten geben am Schluß des Artikels ihrer Überzeu gung Ausdruck, daß von allen im Meer lebenden Geschöpfen der Barracuda, des sen Rachen im Oberkiefer ein aus zwei verschieden großen Zähnen bestehendes Gehiß zeigt, während der Unterkiefer nur eine Reihe kleinerer Schneidezähne auf weist, der gefährlichste Feind des Men schen ist. * Dünne Stoffe aufzunähen. Wenn I man auf dünne Stoffe Volants, Bänd- ' chen oder irgendwelche andere Garnie- , rung mit der Maschine aufnäht, muß l man stets Seidenpapier oder anderes I dünnes Papier unterheften und mit- ' nähen, da sich sonst der dünne Stofs , unter der Maschine zusammenschiebt und ! der Faden prudelt. Ist der Stoff mit I dem Besatz fertiggenäht, so reißt man j mit leichter Mühe das Papier ab. * Lauge zum Waschen schwarzer ' Wollstoffe. Eine sehr gute Lauge zum I Reinigen von schwarzen Kleiderstücken , und schwarzen Schürzen ist die Lauge , von Tabak. Von angesammelten Zi- ; garrenstummeln entfernt man die Asche i und läßt die Tabakreste eine Nacht in I reichlich Wasser auslaugen. Am folgen- > den Tage seiht man die Lauge durch i ein Tuch, erwärmt sie und wäscht hierin » die Stoffe. Darauf spült man sie tüch- I tig in lauwarmem Wasser aus und I bügelt die Sachen, solange sie noch , feucht sind, von der linken Seite. * Wiegemesser, wie man sie zum ! Wiegen von Gemüse, Heringen oder l dergl. gebraucht, halten sich weit länger j scharf, wenn sie nach dem Gebrauch an- » gehängt oder fortgelegt, aber nicht auf- , recht hingestellt werden. Desgleichen i sollte man damit stets nur wirklich I „wiegen", anstatt, wie dies oft geschieht, ; damit zu „hacken". Durch letzteres wird « die Schneide in hohem Maße abge- I stumpft. * Deckenfranscn, die sich nach der ; Wäsche zusammengeballt haben, werden » schön glatt, wenn man sie entweder t schnell ins Wasser taucht oder gut an- i feuchtet, danach tüchtig an einem Tisch- ; rand ausschlägt und dann gleich über- > plättet. Besuchskartenrätsel: Man bringe die Buchstaben des Na- < mens und des Wohnortes in richtige i Reihenfolge und dann ergibt sich die Er- ' klärung: Sie hat eine Wohnung.