Volltext Seite (XML)
Erscheint jeden Wochentag nachmittag« —Fernspr. Nr. 11 u. 28. Postschelkkonto Leipzig 23464. — Gemeindegirokonto 14. Bankkonten: Commerz- und Privat-Bank Zweigstelle Hohen stein-Ernstthal — Darmstädter und Nationalbank Zweig niederlassung Hohenstein-Ernstthal. — Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht zurückgeschilkt. — Einsendungen ohne Namensnennung finden keine Ausnahme. WÜAlykM Bei Klagen, Konkursen, Vergleichen usw. wird der Brutto betrag in Rechnung gestellt. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebe« der Zeitung, der Lieferanten oder der BeförderungScinrich- tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise«. Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Fallen, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. Dieses Blatt ist daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, deS Finanzamts und des Stadtrats zu Hohenstein - Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften behördlicherseits bestimmte Blatt. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. 252 I^"e kostet"» ^fa.^der"c1n"/altt^ ! AkLÜHÜ ÜLK 26 Bezugspreis bnlbmonatltch M Goli-pfennige v Agfirn j stür den Nachweis werden 25 Goldpfcnntac berechnet, s U-tU j einschlieblich Tragerlob».SO* MaMSMkiWsMWettr Aufgabe -es WeMuges -es „Aas Zeppelin"; Berlin, 25. Oktober Neuyork, 26. Oktober Die Ausführungen, die — wie an anderer Reichsinnenminister Sielle nachzulesen ist Sr. Amer Mr den Uns des Severing will ihnen die Zugehörigkeit zum Stahlhelm verbieten die Mitteilungen Gilberts geschaffenen Lage be- haben die verantwortlichen Stellen der Repu blik die Verpflichtung, die Reihen dieser Organi sation daraufhin zu prüfen, ob nicht auch Berussbeamte dabei sind." (Lebhafte Zu ¬ habe sich eben in jeder Beziehung zu verlässig erwiesen. sind, die übrigens durch die Königsberger Rede des Abgeordneten Dr. Scholz auf das richtige Maß zurückgeführt wurden. Denn Scholz hält es nach wie vor für erwünscht, daß Volkspartei- ler, soweit sie nicht Abgeordnete sind, im Stahl helm verbleiben. Das Vorgehen des Neichs- innenministers aber hat insofern symptomatische Bedeutung, als wir offenbar vor einer Neuauf lage des Kampfes gegen Rechts stehen. Hierzu dient eine sicherlich nicht übermäßig geschickte Formulierung in der politischen Botschaft eines Stahlhelmlandesverbandes, die inzwischen längst durch die verantwortliche Vundesleftung in die richtig« Form zurückgebracht worden ist. Auch ist uns von einer Absicht des Stahlhelm, „die Verfassung zu überrennen", nicht das Mindeste bekannt, vielmehr will dieser Bund nur von sei nem verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen, eine Aenderung der Verfassung innerhalb des demokratisch-republikanischen Systems anzustrc- ben, oder will der Reichsinnenminister etwa be haupten, daß die dabei zum Vorbild dienende Verfassung der Vereinigten Staaten von Ame rika nicht demokratisch und nicht republikanisch sei? Noch etwas weiteres ist zu bedenken: Die Kommunisten Hetzen in ihrer Presse und in ihren Versammlungen seit Jahren ungestört ge gen das bestehende Staatssystem. Trotzdem be steht unseres Wissens kein Verbot, daß Kommu nisten Beamte sind. In verschiedenen Kommu- nnlverwaltungen nehmen sie recht maßgebende Stellungen ein. Ein kommunistischer Reichs- tagsabgcordneter, der sich durch besonderen Ra dikalismus auszcichnet, ist Erzieher der deut schen Jugend an einer höheren Schule Berlins. Hierbei findet die in Deutschland herrschende So- schäftigen wird. Es ist anzunehmen, daß di« Verhandlungen mit Gilbert bereits soweit ge diehen sind, daß unter Umstünden schon heuts mit wichtigen Entscheidungen ge rechnet werden kann. zialdemokratie nichts. Wenn aber «in großer nationaler Bund aus tiefer Sorge über die inner- politische Entwicklung Deutschlands auf Mittel sinnt, um den Auswüchsen des parlamentarischen Systems Einhalt zu gebieten, dann wird sofort di« Staatsgewalt mobil gemacht. Gleichheit ist das bestimmt nicht- und Freiheit noch weniger. Sollt« dieser Ankündigung des Neichsinnenmini- sters die Tat folgen, dann stehen wir vor schwe ren innerpolitischen Kämpfen. Hierzu hat übri gens auch die Deutsche Volkspartei das Wort. N e i ch s b e a m t e n g e s c tz. Er sagte: Der Befehl der Verfassung, ein Beamtenrecht zu schäften, ist leider noch immer nicht ausgeführt. Der Deutsche Beamtenbund hat schon längst sei nen Entwurf eines Beamtenrechts fertig. Wir verlangen, daß die Verabschiedung der gesamten Beamtenrechtsmaterie nicht mehr länger hinaus- gezögern wird. Am Donnerstag setzte der Deutsche Beamten bund mit einer großen öffentlichen Kund gebung seinen Bundestag fort. Landung in Madeira oder Kuba erwogen Neuyork, 25. Oktober In einem für den „Neuyork American" ge schriebenen Artikel rekapituliert Dr. Eckener noch einmal den Flugverlauf und macht dann einige Feststellungen, die auch heute noch interessieren dürften. Er erklärt u. a., daß er zunächst erschrak, als er von der Beschädigung der Stabi - lisierungs fläche hörte. „Ich hatte", fuhr er fort „im Interesse der Passagiere darüber zu entscheiden, was der nächste Schritt sein sollte." Man sei sofort auf die Mindestgeschwin digkeit heruntergegangen, und er Haube dann nach einer Stunde einen umfassenden Bericht er halten, der ihm klar machte, daß der Flug mit voller Geschwindigkeit nicht fortgesetzt werden konnte. Angesichts dieser Verhältnisse und des schlech ten Meters habe Eckener überlegen müssen, ob es möglich sei, das Schiff nach Lakehurst zu brin gen. Er habe sich in jenen Augenblicken gefragt, Auch die Süddeutschen hätten sich bereiterklärt, an einer Vereinheitlichung der Verwaltung mit zuarbeiten. Der Minister dankte dem Vorsitzenden für das Bekenntnis, daß sich das Verufsbeamtentum fest mit der Republik verbunden fühle. Leider ergebe sich aber manchmal, daß nicht alle Derufsbeamtcn auf diesem Standpunkt stehen. „Ich trete stets für eine Besserung der ozialen Stellung und für das Recht der freien Meinungsäußerung ein. Wenn sich aber Or ganisationen im Deutschen Reiche austun, die den Haß gegen die Republik auf ihre Fahne schreiben und ihre Absicht verkünden, das deutsche Staatswesen überrennen zu wollen, so Severing auf der Tagung des deutschen Veamtenbundes über die Stellung der Be amten im Staate gemacht hat, konnten den jenigen nicht überraschen, der die Haltung Se verings in dieser Frage seit Jahren verfolgt hat. Es war zu erwarten, daß der Neichsinnenmini- ster sich auch mit dem Stahlhelm beschäftigen würde. Er tat dies in der Form, daß er eine Nachprüfung in Aussicht stellte, welche Beam ten sich zu einer Organisation bekennten, die die Absicht habe, die Verfassung zu überrennen und die den Haß gegen den Staat predig«. Wir müssen also damit rechnen, daß in Deutschland, und wahrscheinlich auch in den Ländern mit so zialdemokratischen Innenministern, wieder einmal eine große „Ehristenverfolgung" beginnt. Die republikanische Beschwerdestelle und verwandte Institutionen werden alle Hände voll zu tun be kommen, um das Volk gegen die „Gefahr" zu schützen, die ihm vom Stahlhelm droht. Severing hält die Gelegenheit offenbar für günstig, jetzt zuzuschlagen, nachdem zwischen dem Stahlhelm und der Deutschen Volkspartei ge wiss« Meinungsverschiedenheiten aufgetreten Einheitsfront in der RcMalions- srage Mischen Poris. London und Rom? Paris, 26. Oktober Der „Jntranfigcant" stellt mit Befriedigung fest, daß in der Neparationsfroa«' eine Dankesworten, die Einladung Severings sei ob es vielleicht nicht doch angebracht sei, n a ch keine Formalität gewesen, denn längst bedeute Madeira zurückzufliegen und dort zu der Name Severing ein Programm. Auch der landen. Eckener erwog außerdem einen Deutsche Beamtenbund sei der Ansicht, daß es Flug nach Kuba und schreibt dazu: „Aber unmöglich sei, daß ein Beamter in während dieser Erwägungen wußte ich positiv, st i n e m und für einen Staat Dienst daß ich das Luftschiff unter allen n u r tue, der diesen Dienst verneine oder ihm denkbaren Umständen in Gang hal-feindlich gegenüberstehe. ten konnte, und daß ich genügend Betriebsstoff * Falls das Luftschiff „Graf Zeppelin" bis Freitag früh 10 Uhr (16 Uhr MEZ.) stimmung.) Dann werde sich der Minister daran nicht gestartet sein sollte, wird wahrscheinlich auf den Westflug überhaupt v e r- zu erinnern haben, daß es nicht nur Beamten- zichtet werden, weil Eckener unter allen Umständen Anfang der nächsten Woche rechte gibt, sondern auch Bestimmungen, die zurückfliegen will. Eckener müsse sein deutsches Programm einschließlich des Ve- diese Rechte begrenzen. suche» in Berlin unter allen Umständen einhalten, da es infolge der Wettcrverhältnisse Nach der Rede des Reichsinncnministers er- nicht mehr weiter verschiebbar sei. klärte der Vundesvorsitzende Flügel in seinen hatte, um vier oder fünf Tag« zu fliegen. Dieser Vorstoß des Reichsinnenministers wird Der Luftschifführer berichtet dann, wie ver-st^ Beamtenkreisen um so peinlicher empfunden ^"dene Mitglieder der Befatzur^ au dr« Arbeit » geradr d« Tagung de« Drvftchen gingen, um eine weitere Ausdehnung der Ve- sBeamtenbundes ist, auf der der Neichsinnen- schädigung zu verhindern, und fährt fort: „Da-st^jn^er sein« Aktion ankündigte. Der Deutsche nach wurde das Schiff wieder auf etwas höhere Beamtenbund steht nämlich in einem schwe - GeschWindigkeit gebracht, und zu meiner großen st ? Kampf gegen gewisse organisiert«, poli- Frcude stellte ich fest, daß es doch m o gli ch sein stjsch links eingestellte Gruppen, die würde, auch im Falle ungun stig stenst,je satzungsgemäß sestgelegte politische Neu- Metters zu landen, ^ch berichtete an die st * j j j des Deutschen Beamten- U. S. Navy, daß wir die erbeten« Hilfe nicht ^„^8 um stoßen wollen. Hier muß Sevc- mehr benötigten." Eckener versichert, daß die stjngs Vorstoß natürlich als Wassir auf die Müh- Konitrnktion des Steuerruders trotz der zerrisse- len dieser Leute wirken. Daß dies tatsächlich so nen Bespannung der angrenzenden Stabilisier st^ wurde sofort durch eine Rede des kommuni- rungsflüche imstande sei, den Naturgewalten sij^n Abgeordneten Torg^er bewiesen, der öden Widerstcutd entgegenzusetzen. Das Schiff' ... - sei es das Verufsbeamtentum gewesen, das 1918 Heute Kabincttssitzung Volk und Land vor dem schlimmsten Chaos be- Berlin, 26. Oktober wahrt habe. Das gleiche gelte für die Zeit des , <. ... Kapp-Putsches. Das Reich wisse dies« Dienste zu Besprechung, die mit dem N e - schätzen und denke nicht daran, die Rechte des! p/a t, o n s a g e n Reichskanzlei Berufsbcamtentums abzuschaffen oder zu min- stattsand, nahmen auger Rcnchskcrnzl^ M u - dern. Die baldige Vorlegung des Beamten- und Re.chsf.iianznnn.ster Dr. K'lfer- vertretungsgesetzes und der B auch Ne,chsw,rstch^ Dr E u r - amtenrechtsvorlage sagte der Minister und Neichsbankprasldcnt r. Schacht zu. Es sei ein Irrtum, zu glauben, daß eine Al. A Besprechung dauerte etwa anderthalb Verwaltungsreform durch einen Stunden und galt nn wesentlichen der Unternch- Ab bau von Beamten zu erreichen sch. tungder deustchen Stellen Nicht die Entlassung von Funktionären, sondern ^em an^der Reparationsfrage interessierten Tus che Abschaffung von Funktionen führe Erspar- ^nd. ^m übrigen wird in den beteiligten Krei- nismaßnahmen herbei. Erfreulicherweise habe! A. Inhalt der Zerhau Tung strengstes die Länderkonferenz ein großes Kinder- Stillschweigen bewahrt. nis aus dem Wege gräumt, nämlich die Atmo- uachmttlag findet nun eine S> tz^ fphäre des Mißtrauens zwischen Nord und Süd. ^ Reichskalnnetts statt die sich mit der durch Berlin, 25. Oktober Der Deutsche Beamtenbund hält gegenwärtig in Berlin seinen 6. Bundestag ab. Die fünfhundert Delegierten, an deren Be ratungen als Gäste tausend Vertreter befreun deter Organisationen teilnehmen, beschäftigten sich zunächst mit internen Fragen. Der Bundesvorsitzende Flügel erstattete den Tätigkeitsbericht der Vmidesleitung und ging hierbei auf eine Reihe wichtiger politischer Fragen der Beamtenschaft ein. Er stellte fest, daß sich die innenpolitische Atmosphäre wesent lich entgiftet habe und daß man auch auf dem Wege zum deutschen Einheitsstaat vorangekom men sei. Für die Inangriffnahme der Besol - dungsreform spendete er nachträglich dem Neichsfinanzminister Köhler Anerkennung, obwohl di« Ausführung der Reform vielerlei Mängel und neue Unzufriedenheit mit sich ge bracht habe. Eingehend fetzte sich Flügel mit den Angriffen auseinander, di« einzelne Politi ter wie Stegerwald und Hellpach gegen das Berufsbeamtentum gerichtet haben. Er lehnte es ab, die dringend wünschenswert« Ver waltungsreform mit einer Dezimierung der Beamttnzahl in Verbindung zu bringen. Mit besonderem Nachdruck erhob der Vorsitzende des Veamtenbundes die Forderung nach dem eine wilde Rode für die Bolschewisten und für den Klassenkampfdes Beamten hielt. Erst nach einem halben Dutzend reiner Partei reden konnte das eigentliche Programm des Deutschen Beamtenbundes abgewickelt werden. Man betont in Berlin, und zwar nicht nur in rechtsstehenden Kreisen, daß diese Politisierung der Beamtenschaft nicht nur den alten Eruno und Boden des soliden Beamtentums zerstören müsse, sondern die Verfechter dieser Reichsinnenminister Severing lArt von Politisierung der Beamtenschaft noch stobst unangenehme Ueberraschungen erleben überbrachte die Gruße der Reichsregie,i^^^ wenn sie derartig« Experimente mit r u n g d.e sich mit einem freudigen, staats- Beamtentum machten. beiahenden Berufsbeamtentum ver-