Volltext Seite (XML)
tu SSV Machen Sie eine ProbefahrtI § z kostet heute noch KM rZS8 — Der deutsche Abgeordnete aus Südtirol, Dr. Karl Tinzl, betonte auf unsere Anfrage, daß er mit Rücksicht auf die Eigenart der politischen Verhältnisse in Italien im allgemeinen und die Stellung der Minderheiten in Italien im be sonderen eine Beantwortung der gestellten Fra gen leider nicht möglich machen könne, sie er übrigte sich ja wohl auch, weil die Verhältnisse in seiner Heimat und die Lage seiner Lands leute allgemein als bekannt gelten können. Seidenweberei, Spinnerei, Teppich-, Möbelstoff- und Deckenfabrikation, Textilveredelung und Hutfabvikation, wo der Fabrikbetrieb di« Heim arbeit abgelöst hat. Zu erwähnen ist noch, daß die Hausindustrie am meisten in der Kreishauptmannschaft Chem- nitz zu Hause ist, die fast die Hälfte aller Haus gewerbetreibenden — nämlich 43 598 Personen — beschäftigt, davon die Mehrzahl in der Wir kerei und Strickerei. Auf die Kreishauptmann schaft Bautzen entfallen 8485, auf die Kreis- hauptmannschaft Leipzig 15 208 (vor allem durch die Handschuhindustrie der zu Leipzig gehören den, aber Chemnitz benachbarten Bezirke), auf di« Kreishauptmannschaft Zwickau 34166 (hier ist die Spitzenfabrikation des Vogtländes mit eingerechnet) und auf die Kreishauptmannschaft Dresden 9084 Personen. chcner Fremdenpolizei gerechnet. Kaum war der Tag angebrochen, als auch schon die Fremden polizei sich meiner ausweislosen Person bemäch tigte und glaubte, meine Identität am sichersten in einer Ärmensünderzelle feststellen zu können. Dies war mein erster Tag hinter Kerker mauern. Aber das bayerische Herz ist nicht unversöhn lich, und um 10 Uhr abends hatte ich wieder meine Freiheit. Ein reichlicher Dämmerschoppen tröstete mich über die ausgestandenen Leiden, und am nächsten Morgen trat ich meine Rück fahrt nach dem Kreis Angermünde an. Neue Verhaftung nach zwei Jahren Ich hielt es für zweckdienlich, mich möglichst verborgen zu halten und leitete unter einem anderen Namen einen Sportlehrerkursus, in welchem ich meine Leute, die ich inzwischen in landwirtschaftlichen Betrieben in Trupps von je 20 Mann untergebracht hatte, kameradschaftlich zusammenhielt. Zwei Jahre ließ man uns in Ruhe. Anfang Januar 1925 wurde ich zur Leitung eines Sportlehrerkursus nach Wüns- dorf bei Zossen kommandiert, und dort ereilte —* Die Schwarzhörer nehmen ab. In den Monaten April bis Juni 1928 sind wegen nicht genehmigter Einrichtung oder nicht genehmigte» Betriebes von Funkanlagen 331 Personen rechts kräftig verurteilt worden. Gegenüber dem vor hergehenden Bierteljahr bedeutet dies eine Ab nahme der verurteilten Schwarzhörer um mehr als 200, da in den Monaten Januar bis März 551 Verurteilungen erfolgten. Erscheint schon diese Abnahme erfreulich, so ist noch bemerkens werter, daß in den Monaten April bis Juni 1927 weit mehr als die dreifache Zahl von Schwarzhörern, nämlich 1003, verurteilt wurde. Allerdings sind diesmal einige Bestrafungen nicht nur rechtskräftig, sondern auch recht kräftig ausgefallen. Es wurden Geldstrafen bis zu 300 Mark Höhe, in einem Falle auf eine Ge fängnisstrafe von einem Monat erkannt. Unter den 330 verurteilten Schwarzhörern befinden sich 12 Mittäter und Veihelfer. Alles in allem aber kennzeichnet. Ständige Nachfrage ging in der Landwirtschaft nach jüngeren Wirtschaftsgehil- en, Pferdeknechten und Mägden jeden Alters aus, und im Bergbau nach gelernten und un gelernten Arbeitskräften, die teilweise aus Ober- chlesien angeworben werden mußten, und trotzdem nicht in ausreichendem Maße gestellt werden konnten. In der Metallindustrie zeigt sich bei der Armaturenfabrikation, den Auto mobil- und Fahrradwerken eine Besserung des Beschäftigungsgrades, auch die Maschinenindu- Bcsprechungcn zwischen sächsischen und tschechoslo wakischen Vaumwollspinnern Dresden, 29. August Wie wir erfahren, werden demnächst hier Verhandlungen zwischen tschechoslowaki schen und sächsischen Baumwollspinnern stattfinden mit dem Ziele, einheitliche Konditionen zu schaffen. > lichen Vernehmungen, die immer unverhofft cin- setzen, reiben seine Nerven auf, und die strenge > Isolierung von den übrigen Leidcnsgenossen bs- wirkt Melancholie und nimmt ihm den Lebens mut. Im Landsberger Untersuchungsgefängnis Mein einziger Gedanke im Landsberger Untersuchungsgefängnis war Flucht. Nicht nur, daß die Zustände in diesem alten Gefängnis nicht gerade mustergültig waren, auch die Be handlung ließ sehr zu wünschen übrig. Es gab ! zahlreiche Zusammenstöße zwischen mir und der Gefängnisverwaltung. Ich suchte Verbindungen mit meinen Parteifreunden herzustellen, damit mir diese ein Auto oder ein Flugzeug bereit stellen sollten, um nach Holland fliehen zu j können. Die Eefängnismavern hätte ich über-' wunden. Als die Flucht vorbereitet war, an der > ich noch einige Gefangene teilnehmen lassen wollte, wurde diese im letzten Augenblick durch j den Verrat eines Mitgefangenen vereitelt. Da Landsberg für uns nicht mehl sicher genug war, wurden einige Tage später Oberleutnant Schulz und ich schwer gefesselt, unter Bedeckung von sechs bis an die Zähne bewaffneten Kriminal beamten, nach Berlin ins Moabiter Unter suchungsgefängnis transportiert. Für den Fluchtversuch erhielt ich zunächst vier Wochen Arrest bei Wasser und Brot in einer engen Zelle im Keller und harter Pritsche. Nur jeden dritten Tag bekam ich eine Matratze als Lager und einmal warmes Essen. Der Eefängnisarzt rettete mich dann vor der ebenso unmenschlichen wie entehrenden Behandlung. Später glaubte tigen „Schlacht" war ein Toter und acht Schwer- oerwundete auf meiner Seite. Ich hoffte immer »och, durch Verhandlungen einen ehrenvollen Abzug der gefangcngesetzten Arbcitskommandos lurchzusetzen und wollte vor allen Dingen, daß man ihnen die Waffen beließ. Ich mußte mich aber der Uebermacht ergeben und wurde mit meinen Leuten selbst gefangen genommen. Alle weiteren Aktionen unsererseits wären er gebnislos gewesen, denn die Reichswehr, die aber eine große Anzahl von starken Scheinwer fern verfügte, setzte alles unter Licht und blcn- oete uns. Inzwischen wurden auch größere Formatio- ren der Reichswehr aus dem ganzen Lande nach .Küstrin zusammengezogen. Ohne Waffen, ein gekeilt in den engen Festungshof, standen wir da ivie eine Hammelherde. Ich erfuhr nun, daß die Mannschaften der „meuternden" Arbeitskom- nandos, ohne in ein gerichtliches Verfahren ver nickelt zu werden, einfach entlassen werden slllten, dahingegen man uns Offiziere festsetzen urd uns den Prozeß machen wollte. Erste Flucht Da beschloß ich, zu fliehen. Nicht weil ich Mgst vor einem solchen Verfahren hatte, sondern weil ich nur in Freiheit für meine Leute etwas tun konnte. Ich wollte versuchen, meine auf die ! Straße gesetzten Leute als Forst- und Feld- ! das Gericht in Landsberg, mich für diesen Flucht versuch noch weiter bestrafen zu müssen und ver urteilte mich wegen versuchter Gefangenen- refreiung zu 1'/- Jahren Gefängnis. In der Verufungsverhandlung, in der sich mein Vertei diger mit großem Elan für mich einsetzte, wurde dann die Strafe auf ein Jahr „ermäßigt". (Schluß folgt) lung von Leiden de» Körpers und der Seele zu suchen und zu finden. Im übrigen hat noch eine ganze Reihe von Sprlchwörtern und Redensarten das Schweigen zum Gegenstand. Von letzteren hat eine, „unter dem Siegel der Verschwiegenheit", heute mei stens eine etwas anrüchige Bedeutung, wobei die Schweigsamkeit nicht gerade zu den Tugenden der Frau gehören soll. Ob aber das Urteil eines römischen Satirikers: „Frauen wissen nichts zu verschweigen als ihr Alter" Allgemeingültigkeit beanspruchen kann, davon möge es heißen: „Der Nest ist Schweigen!" Aber auch davon, ob Männer in allen Fällen besser ein Eehenynis zu wahren wissen, gelte: „Davon schweigt des Sängers Höflichkeit!" ist mit d Dagegen sen Aufd bar genn Schreibe werden. —2 man eine vor. In und so h, als den Manchmc Dann m> der Verl Fahrkarb Fahrkarb sofort gci ganze vo Strecke ! Lin Rei Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 30. August 1928 vsm Schweden „Reden ist Silber. Schweigen ist Gold!" Der tiefe Sinn dieses Sprichwortes erhellt noch mehr, wenn man es mit einem anderen deutschen Spruch in Verbindung bringt: „Die Zunge hat kein Bein und schlägt doch manchem den Rücken ein." Der Wert des Schweigens kommt in einem Satz der sieben Weltweisen Griechenlands zum Ausdruck: „Nichts aus der Welt ist schwerer, aber auch nichts nützlicher als das Schweigen", und biblische Spruchweisheit gibt dieser allge meinen Erfahrungsregel einen noch tieferen Inhalt. „Wer leben will und gute Tage sehen, der schweige seine Zunge, daß sie nichts Böses rede, und seine Lippen, daß sie nicht trügen." In gleicher Richtung bewegt sich auch die Lehre des Korans: „Schweige, und du wirst Gefahren vermeiden!" Schon bei den Alten wurde das Schweigen besonders geschätzt und geübt. In Sparta zählte es zu einer der Tugenden, nach deren strengen Regeln die Jugend erzogen wurde. Die Jüng linge hatten zu schweigen, wenn die Alten das Wort hatten. Nicht weniger streng war die Lohre des Pythagoras, der seinen Schülern ver bot, daß sie in den ersten fünf Jahren ihrer Unterweisung irgendwelche Fragen an ihn rich teten. Frankreich und England ermahnen Bulgarien der Sache der mazedonischen Komitatschis. Italien hält sich abseits. („Telegraas" Amsterdam) beschränkt sich auf Fachkräfte für die Strumpf- und Trikotagenindustrie und di« Kanungarn- und Baumwollspinnereien. Im Nahrungs- und Eenußmittelgewerbe macht sich saisonmäßiges Ansteigen des Beschäftigungsgrades in der Kon- seroenindustri« bemerkbar. Das Schneider gewerbe und die Schuhindustrie liegen noch immer ruhig. Dagegen hat die Wäscheindustrie, das Kürschnergewerbe und die Hutindustrie re geren Bedarf an Fachkräften. Auf dem Bau markt ist eine stärkere Nachfrage nur nach Mau rern und Tiefbauarbeitern festzustellen. zahlen, u steigsperr! gesehen h gerichtlich Mann fv an, sagt k verloren, sei durch Lisenbah, eines Zer etwa ins die Fahrt — Oe: Tag für Vorgänger einem schi Bergleute nachzutra« mittagsstr gen Unfäl llnglück < llntcrnehr catete Sch acht Tage ans Lug schwere V krankenha den mußt« beute moi — Li» Tijtern wr tunn ma erfreulich stellen. —* 8 nung de fen die Frachtbri verwend! M28 dlli und Fra, Bestimm tretender vom 16. oidnung Frachtbri kehr geb, Lisenbah werden z Ausnahn Frachtbri den zurz> 1. Oktob malpapic L daß d 680X300 Meter w dürfen, Ms «MM tlls ZWWs Bon Oberleutnant a. D. Reinhold Raphael (Fortsetzung) Wir hatten bisher noch keinen Schuß getan. Auch jetzt befahl ich noch immer nicht, zu schießen, denn ich wollte einen Bruderkrieg vermeiden. Für mich waren die Neichswehrleute immer noch Kameraden. Das Ergebnis dieser etwas einsei- LL- MemMM Hsns Vett»ehrr, Meerane LmL, ,m- Reparaturwerkstatt unter fachmännischer Leitung. IM" Für Hohensteln-Ernstt-aler Bezirk: Vertreter Alfred Thümmler, St. Laidien. Ein Wendepunkt in der Entwicklung des Ar- bcitsmarktes in Sachsen Dresden, 29. August Die Entwicklung des Arbeits marktes befindet sich an einem Wende punkt. Während vom 15. Juli bis 15. August noch eine Abnahme um 543 Hauptunter- stützungsempfünger in der Arbeitslosenversiche rung und Krisenunterstützung zu verzeichnen war, ist seit 31. Juli eine beträchtliche Stei gerung der Arbeitslosenzahl um 1753 eingc- trctcn. Die Zunahme bezieht sich wieder vor wiegend auf Frauen (1184) und erst in gerin gem Umfange auf männliche Personen (569). Ob die nächsten Wochen noch einmal einen Auf schwung bringen werden, hängt von der Ent wicklung des Spinnstoff- und des Bekleidungs gewerbes ab, die den Hauptanteil an der Steigerung bewirkten. Zum Teil sind jedoch auch die Außenberufe durch eine Verringerung des Stelleneinganges beteiligt und nicht mehr im Stande, die Rückwärtsbewegung auf dem Arbeitsmarkte auszugleichen. Es ist vielmehr anzunehmen, daß der tiefste Stand der Ar beitslosigkeit in Sachsen in der zweiten Juli hälfte erreicht gewesen ist. Im übrigen wird der Arbeitsmarkt durch eine starke Uneinheitlichkeit ge- Zahlen ans der sächsischen Heimindustrie Uns wird geschrieben: In keinem Gebiet Deutschlands ist die Heimindustrie in einem solchen Maß« zu Haus« wie in Sachsen, doch hat sie im Laufe der Jahre ihr Gesicht völ lig verändert. Während früher die Spitzen klöppelei vielen Heiniarbeiterinnen Beschäfti gung gab, liegt dieser Zweig des Hausgewerbes tark darnieder, da die Konkurrenz der Maschine )en Absatz handgeklöppelter Spitzen sehr er- chwert. Während die Posamentenindustrie des -lnnaberger Bezirks immer noch zahlreichen Fa- nilien mehr oder weniger lohnenden Erwerb jiüt, hat in den letzten Jahren besonders die Handschuh- und Strumpfindustrie als Heim- rrbeit eine große Ausdehnung erfahren. Da neben sind es aber noch fast alle anderen Zweige des Textilgewerbes, die — meist aber nur in beschränktem Umfange — Hausgewerbe treibenden Beschäftigung geben. Nach der letz ten Gowerbezählung gab es in Sachsen 93 441 Hausbetriebe, davon 81955 Einzelbetriebe mit l10 541 beschäftigten Personen, darunter 82 Prozent Frauen. 67,7 Prozent der Heimbetriebe mtfielen auf das Textilgewerbe, 18,7 Prozent luf das Bekleidungsgewerbe. Beschäftigt waren t5 980 Personen in der Handschuhindustrie die sonach an der Spitze steht, 15 034 in' der Strumpfindustrie, 15 063 in der Spitzen- fabrikation, Häckelei und Stickerei, 3437 in der rrikütageninÄustrie, 2598 in der Baumwollwe- bcroi, 3447 in der Vaumwollzwirnerei, Spule rei und Haspelei, 7531 in der Wäscheindustrie, 1596 in der Schneiderei und Klciderherstellung, i 3375 in der Fabrikation künstlicher Blumen, s Früchte und Putzfedcrn. Weniger ins Gewicht i fällt dagegen heutzutage die Heimarbeit in der i 19 Monate Untersuchungshaft 19 Monate Untersuchungshaft sind schlimmer und nervenaufreibender als drei Jahre Zucht haus. Verbüßt der Gefangene seine Strafe, so hat er sich mehr oder weniger mit seinem Schick sal abgefunden: vor allem hat er die Gewißheit und kann sich ziffernmäßig errechnen, zu welchem Zeitpunkt er die Freiheit wiedererlangt. Und er hat Ruhe! Kein Untersuchungsrichter stört lhn in seinem beschaulichen Dasein. Dahingegen wird der Untersuchungsgefangene gequält von der Ungewißheit seines Schicksals; die unend-I mich am 26. März 1925 mitten auf dem Sport platz mein Schicksal. Der Staatsanwalt von Landsberg hatte nämlich inzwischen einen Haft befehl gegen mich wegen Mordes an dem Arbei ter Gröschke erlassen. Endlose Vernehmungen — falsche Aussagen Zunächst wurde ich in das Amtsgerichtsge fängnis Zossen eingeliefert. Sodann wurde ich über Berlin mit einem kurzen Aufenthalt im Polizeipräsidium Alexanderplatz nach Lands berg an der Warthe transportiert. Endlose Vernehmungen setzten ein. Schon an: Tage meiner Ankunft in Landsberg, nachdem ich 48 Stunden ohne Nahrung war, wurde ich bis 12 Uhr nachts vernommen. Etwa vorhandene Hoffnung, meinen Nervenzusammenbruch aus nützen zu können, um wichtige Mitteilungen zu erlangen, erfüllte sich nicht; ich riß mich immer wieder zusammen und sagte nur das aus, was ich aussagen wollte. Ich habe auch sofort zu gegeben, daß meine Aussage anläßlich des Küstriner Putsches vor dem Untersuchungs richter, der die Vernehmung im Pferdestall des Zeughauses leitete, wissentlich falsch war. Ich wollte dem Untersuchungsrichter in Küstrin keinen Einblick in das von uns sorgfältig auf- gebaute „Vertcidigungssystem im Osten Deutsch lands" gewähren. Uebrigens stammt dieser Aus druck von dem damaligen Neichswehrminister Geßler. Unbeschreiblich ist der Eindruck und der Ge nuß, den der Aufenthalt im Walde unter dem Schweigen der tiefen Nacht dem Naturfreund und Jäger gewährt, und diese Stimmung, die von ihnen auch oft als ihr Gottesdienst bezeich net wird, ist wohl nirgends inniger zum Aus druck gekommen als in dem tiefempfundenen deutschen Volkslied „Schäfers Sonntagslied". Aus solcher Gemütsverfassung heraus erklärt es sich, daß der Städter aus dem Lärm des Alltags so gern in das Schweigen und die Einsamkeit arbeiter bei nationalgesinntcn Gutsbesitzern und Bauern unterzubringen. Die Flucht gelang mir, und über die Dächer Küstrins erreichte ich die Freiheit. Die Duplizität der Ereignisse bewies sich auch hier wieder, denn fünf Jahre später, im Juli 1928, entwich ich wiederum in Küstrin meinen Wächtern. Erster Tag hinter Kerkermauern Da ich mich zunächst in der Umgebung nicht sehen lassen konnte, sorgte ich dafür, daß ein treuer Kamerad meine Leute vorerst nach Schwedt a. O. brachte; und ich selbst floh nach München. Hier fand ich freundliche Aufnahme, und todmüde von den Strapazen dieser etwas unfreiwilligen Reise, suchte ich ein kleines Hotel auf. Ich hatte aber nicht mit der sehr wach samen und außerordentlich diensteifrigen Mün- haben, überhaupt solche Wünsche hegen zu dürfe». Die Frage nach der Entwicklung und nach den Zu kunftsaussichten bezieht sich wohl nur aus das innenpolitische, rein minderheitliche Gebiet. Eine andere Bedeutung kann nicht in Betracht kommen, für mich als italienischen Staatsbürger darf sie es auch nicht. Die Frage ist einfach mit dem Hinweis darauf zu beantworten, dab in Italien ja noch eine andere nationale Minderheit besteht, die der Zahl nach kaum halb so grob ist, wie die slowenisch-kro- itische, über deren Lage und Zukunftsaussichten aber nicht nur die deutsche Oeffentlichkeit sehr gut unter richtet ist. strie hat befriedigende Arbeitsverhältnisse, während einige Gießereien stillgelcgt werden »c v»» mußten. Die Nachfrage in der Textilindustrie i des Waldes flieht, um dort Erholung und Hei-