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Acker und Pflug LI Oer Wett ßss Gilofuiiers. Einen Anhalt für die Bedeutung des Silofnttrrs /sht ein ausführlicher Bericht von Prof. Dr. Bünger über Ergebnisse von Fütternngsversnchen in der Jll. Landw. Zeitung. Die Ergebnisse stützen sich auf ein« ganze Anzahl von Versuchen, welche von dein Verein zni Förderung der Grünlandwirtschaft und Grünfntterkon. servicrnng in den verschiedensten Betrieben unter ver schiedenen Bedingungen angestellt waren. Die Versuch« begannen in den meisten Betrieben im Januar und endeten im April bzw. Anfang Mai. Für die Fütterungs- Versuche stand das in den Siloanlagen der betreffenden Betriebe hergestelltc Saftfutter zur Verfügung. Die sehr sorgfältigen Feststellungen bezogen sich auf die Art und Beschaffenheit des zur Verwertung gelangenden Silo- sutters, die Milchmenge und den Fettgehalt in der Milch. Als znsammenfassendes Ergebnis dieser Versuche konnte folgendes festgestellt werden. In fast allen Fällen hat daA Silofutter, soweit es von befriedigender Beschaffenheil war, eine durchaus günstige Wirkung auf die Milch leistung ansgeübt. Speziell können Futter- und Steck, rüben durch das Silofutter ersetzt werden, das eine ähn liche milchtreibcnde Wirkung ausübt wie sonstiges Saft- sntter. Ein drittel bis ein halbes Kilogramm gutes Silosuller bringt etwa dieselbe Milchleistung hervor wie ein Kilogramm Rüben. Der prozentuale Fettgehalt der Milch wird durch da.s Silofuttcr jedenfalls nicht ungünstig beeinflußt. Bei den meisten Versuchen wurde sogar ein etwas höherer Fettgehalt als bei Nübenfutter festgcstellt. Es hat sich als zweckmäßig herausgestettt, neben dem Silofutter auch noch etwas Heu zu geben. Irgendwelche Gesundheitsstörungen wurden auch da nicht beobachtet, Wo weniger gut geratenes Silofuttcr verwandt wurde, nur ließen Freßlust und Milchleistungen in solchen Fällen erheblich nach. Geschmack und Geruch der Butter und der Milch waren durchaus einwandfrei, wo die Milch sauber gewonnen war. Dagegen ließen beide Produkte stark zu wünschen übrig, wo beim Melken nnd beim ersten Behandeln nicht die nötige Sorgfalt verwandt war. Desgleichen zeigten sich auch bei der Bereitung von Käse keinerlei anormale Erscheinungen. Ob es zweckmäßig ist, den Futterrübcubau durch Anbau von Futter zwecks Ein säuerung zu ersetzen, hängt ganz von der Eigenart der Wirtschaft ab. Jedenfalls haben wir da, wo der Anbau von Rüben aus irgendwelchen Gründen auf Schwierig keiten stößt, in der Grünfutterconservicrung ein Mittel, die Futtervorräte für den Winter zn erhöhen, ohne daß wir den Marktfruchtbau allemal dafür cinzuschränken brauchen. Lie Frage des zweckmäßigsten Verfahrens bei der Silage ist nicht leicht zu beantworten. Es ergibt sich, daß beim Einsäuern eine gewisse Erfahrung, Übung und vor allem Sorgfalt notwendig find. Man kann nicht einfach jedes beliebige Futter in einen Futterturm oder in eine Grube hineinwcrsen und nachher erwarten, daß beim Offnen das beste Produkt herauskommt. Die verschiedenen Futtermittel sind allerdings verschieden leicht zu konse« vieren. Am leichtesten gelingt im allgemeinen die Ein säuerung von Mais nnd Gras. Etwas schwieriger die von eiweißreicherem Futter. Je höher der Eiweißgehalt, desto größer ist die Gefahr von Fäulnisvorgängen. Jedenfalls muß bei einem eiweißreicheren Futter am sorgfältigsten verfahren werden. Schimmelbildung tritt dann am ersten ein, wenn das Futter nicht mehr saftig genug, also entweder zn alt oder doch schon zn stark ab- gewelkt ist. Jedenfalls ist auf eine gründliche Beseitigung und Fernhaltung der Luft das größte Gewicht zu legen. Es scheint auch, als ob die Kaltvcrgärung sich mehr nnd mehr durchsetzt. Auch bei den oben berichteten Versuchen wurde die beste Gärung da erzielt, wo die Türme bzw. Gruben in einem Arbcitsgange gefüllt und das Futter von vornherein so fest als möglich eingelagert wurde. Sie IMMimg des SetreidtWvarzwfie- Unter den verschiedenen, ihrer Farbe nach als Gclb- rost, Braunrost und Schwarzrost unterschiedenen Pilz- krankheiten des Getreides ist der Schwarzrost am besten erforscht. Man weiß, wie wir schon in einem früheren Artikel dargelegt haben, ganz genau, daß diese Krankheit sehr befördert wird durch die Nachbarschaft des Berbc- ritzenstrauchcs und der diesem verwandten Mahonie. Der Pilz, der die Krankheit erzeugt, braucht nämlich einen Zwischenwirt, wenn er sicher über den Winter kommen soll. Dieser Zwischenwirt ist die Berberitze, wo an den Blättern, den Blüten und den jungen Früchten die orangcgclben Pilzwuchcrnngen meist wenig auffallcn. Unsere erste Abbildung zeigt solche Wucherungen an einem Berberitzenblatt, deren Sporen dann im Frühjahr das Getrekde befallen und dort, und zwar bei allen vier Ge- treidcarten, namentlich in Europa beim Weizen, jenen Schwarz- oder Stretfenrost erzeugen, der auf Stengeln, Blättern und Ähren jene erst rostbraunen, dann schwarzen .Streifen Hervorrust, die wir auf unserer ersten Abbildung ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die muere Beobachtung gemacht, daß in der Nähe von Potsdam diejenigen Ge treidefelder vom Rost verwüstet wurden, die in der Nähe von Berbcritzenhccken standen. Wurden letztere entfernt, so wnrde das Getreide in den folgenden Jahren gesund. Aber eine praktische Folge hatte auch diese Feststellung nicht. In großem Stile wnrde dagegen die Bekämpfung der Berberitze in neuerer Zeit in Nordamerika und in Kanada ausgenommen, und zwar von Staats wegen. Die drei zehn Staaten, welche das Hauptwcizengcbiet der Ver einigten Staaten bilden, haben sich zu gemeinsamer Durchführung des Verfahrens zusammcngeschlossen und die Nachbargebiete arbeiten in der gleichen Weise. Unsere zweite Abbildung zeigt, wie der Kampf durch- gcführt wird. Unter Leitung eines verantwortliche» Ob mannes bereisen in jedem Staat eine Anzahl von Sach verständigen, die mit einem Automobil ausgerüstet sind, den ganzen Staat, Farm für Farm, um nach Berberitzen zu suchen. Finden sie einen Strauch, so werden an dessen Wurzel bei trockenem Wetter 10 Liter Petroleum, bei feuchtem 10 Pfund Rohsalz geschüttet. Dieser Bedarf wird als ständige Munition auf den Kraftwagen mit geführt. Die so behandelten Sträucher sterben sofort ab. Dennoch wird im nächsten Jahre noch eine zweite Be sichtigung durchgeführt, uiü etwa wieder austreibende Wurzeln und neu ausgelaufene Sämlinge zn vertilgen. Auf diese Weise sind allein im Staate Minnesota 24 Lents Hauptberuflich tätig. Sie haben bisher 800 000 Berbe ¬ ritzen sträucher vertilgt nnd hoffen bis zum Jahre 1930 die letzte Pflanze dieser Art vernichtet zu habe». Das ist das amerikanische Vorbild. Ob es für europäische Verhältnisse anwendbar ist, ist die andere Frage. Ob man nicht vielleicht mit Methoden der euro päischen Wissenschaft durch ein Spritzverfahren dazu ge langen kann, den Pilz auszurottcn, ohne die Berberitze qu vernichte», das »ruß die Wissenschaft beantworte». Sie SewWerWiW von Kleerentern. Die Erfahrungen der letzten Jahre bei der Einbrin gung der Ranhsuttcrernle haben cs jedem Landwirt nabe- gelcgt, den Schnitt sobald wie möglich von der Erde weg znm Trocknen auf geeignete Gestelle zu bringen. Die Lehren der diesjährigen, ohnehin wenig ertragreichen Hciiernte stehen ja noch vor aller Augen. Dankenswerter weise hat nun ei» anerkannter Mann der Praxis nnd des Rates, der frühere preußische Landwirtschaftsminister Abbildung 1. tm einem Stück Noggenhalm erkennen. In harten Win tern kommt der Gctrciderost, wie gesagt, nur aus dem Wege über seine Wintcrsporcn durch, die von der Berbe ritze gebildet werden. In milden Wintern dagegen kann er auch mit Hilfe seiner Sommcrsporen sich ohne den Um weg über die Berberitze fortpflanzen. Diese Beobachtung ist keineswegs neu. Schon im Jahre 1660 wurde in Frankreich, in Rouen, der Beschluß durch das Parlament gefaßt, die Berberitze wegen ihrer Schädigung des Getreides auszurotten. Aber zur Durch führung ist die Atas,nähme nicht gekommen. Der bedeu tende utLrMche Lolaniler Willdeiww bat drum tu der d. s. v. Arnim-Ericwcn, in den Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft eine Anweisung zum Bau solcher Kleereuter veröffentlicht, wie er selbst sie seit wehr als einen: Menschenalter mit Erfolg verwendet. Unsere erste Abbildung zeigt einen ausgestellten Reuter, der eine» drcibeinigcn Bock mit drei wagcrcchten Oucrstangon bildet. Am besten fertigt man sich solche Renter gleich in größerer Anzahl an. Man verwendet idazu etwa sechs Zentimeter starke Kiefern- oder besser Hichtenstangen. Diese Stangen werden der größeren Dauerhaftigkeit halber geschält. Betreibt man die An fertigung in größerem Maßstabe, so empfiehlt es sich, einen besonderen Bock dazu zu bauen. Die geschälten Stangen werden in zwei Meter lange Enden zurecht- gcschnittcn, von denen die stärkeren als Beine, die schwächeren als Qncrstangcn verwendet werden. In Zu richtung kommen sie erst, nachdem die Stangen trocken sind. Dann werden diejenigen, die als Bettle der Böcke verwendet werden sollen, am oberen Ende abgcschrägt und sechs Zentimeter von oberen Ende sowie 70 Zenti meter von unteren Ende, hier quer zu dem oberen Loch, durchbohrt. Man benutzt zum Bohren einen dreiachtet Zoll starken sogenannten Lüffclbohrcr und kann sich die Arbeit erleichtern, wenn man die Stangen, ähnlich wie cs der Stellmacher tnt, beim Vohren uui eruM ganz M-, kML B»ck beKÜKt- " Die oberen Löcher in den Beinen der Reuter dienen dazu, die letzteren mittels eines 5 Mittimeler starken, ge glühten Koppcldrahtes zu verbinden. Der Draht darf nicht zu kurz sein, damit die Stangen reichlich Spielraum haben, da sonst ihre Spitzen leicht abbrechen. Ferner müssen die Ösen des Drahtes gut zugebogcn sein, damit beim Transport die Reuter nicht aneinander festhaken. Staatsminister v. Arnim-Criewen empfiehlt daher, die Ofen in dem sehr steifen Draht mittels eines gabel artigen Jnstrnmentcs zurechtznbicgen, lvie es unsere zweite Abbildung zeigt. Zur Aufnahme der Querstangen des Reuters dienen Ringe, die mittels vier Millimeter starken, geglühten Abildrmg 2. Drahtes in der unteren Durchbohrung der Rcntcrbcine befestigt werden, so wie es unsere dritte Abbildung zeigt. Die aus einvicrtel Zoll starkem Nnndeiscn geschweißten, acht Zentimeter im Lichten weiten Ringe läßt man sich am besten in einer Kettenfabrik Herstellen oder man bezieh'' sie, was meist möglich sein wird, ans einer Eiscnhand- lnng. Der Aufbau der Reuter erfolgt dann in der Weise, das; man die drei Beine gleichzeitig auseinander richtet, die Onerslange auf der einen Seite je durch einen Ning steckt und sie auf der anderen Seite auf die nächste Quer stange anflegt. Der Klee muß etwas abgewclkt sein, ehe man den Reuter belädt. Dann kann jeder einzelne Reuter ziemlich stark belastet werden und im Verhältnis zu den Heu-Heinzen ist die Anzahl der Reutern, die man Vc- nötigt, nicht so zahlreich. WWW DM MM «ch Mmiftsche. Als das beste Mittel zur Verhütung des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche in schwerer Form ist die Schutzimpfung mit Nckonvalcszcntensernm oder dem söge- nannten Löffler-Serum anzusehcn. Bei Verwendung von Nekonvaleszentenserum aus den Beständen des Nachbars war in vielen Fällen keine Ge währ für die Verwendung einwandfreien, vor allem gleichmäßig wirkenden und hochwertigen Serums gegeben. Dieser Mangel ist behoben, seit das Serum, unter wissen schaftlicher Kontrolle gewonnen und ausgcwertet, in gleich mäßiger Beschaffenheit zn beziehen ist. Bei schon ansgebrochener Maul- und Klauenseucht wird der Verlauf ein wesentlich milderer. Die Nach- krankheiten der Maul- und Klauenseuche verlaufen daher nicht so gefährlich. Die gefürchteten Erkrankungen der Klauen heilen wesentlich leichter ab, wenn gleichzeitig eine zellular- therapeutische Behandlung durch einen Tierarzt cin- geleitet wird. Die Steigerung des Milchertrages tritt bei derartigem Vorgehen viel früher ein als bei Tieren, die nach dem bisherigen Verfahren durch den Landwirt mit Waschungen, Pinselungen usw. des Manles, der Klanen und des Euterschchandelt worden sind. Diese rein äußer liche und nur zur Unterstützung heranzuziehcnde Behänd- lang mit den oft durch marktschreierische Reklame ange- priesenen Mitteln kann selbstverständlich nicht schwere eiternde Prozesse nsw. in kurzer Zeit zur Abheilung brin gen. Keines von den Hunderten der in Zeitungen an- gcpriesenen Mittel ist außer den: Serum imstande,, der Maul- und Klauenseuche wirksam vorzubeugen, ihren Verlauf wirklich milder zu gestalten oder die Heilung in der gleichen Weise zu beschleunigen wie die kombinierte Serum- und zellular-therapeutische Behandlung. Ist die Seuche im Stall, sorge man für rasche Durch fcnchung durch Ansteckung der noch gesunden Tiere nach vorheriger Serumimpfung. Die Ansteckung hat mit der Jmpflaiizette durch den Tierarzt zu erfolgen. Auf Anwendung und sorgfältige Durchführung der neueren behördlich vorgeschriebencn bzw. empfohlenen Desinfektionsvorschriften (Sulfoliquid D. S.) sei beson ders verwiesen. Die Desinfektion unterstützt den Kampf gegen die Seuche wesentlich! Wer als Landwirt vor schweren wirtschaftlichen Schäden bewahrt werden will, bediene sich dieser neuen Fortschritte der tierärztlichen Wissenschaft. Der Seuchen kampf erfordert die Einsicht und Mitarbeit des Land wirtes. Je milder und rascher die Durchseuchung erfolgt, um so eher werden die veterinär-polizeilichen Maßnahmen, und wirtschaftlichen Beschränkungen aufgehoben. D!e Benutzung des Briefkastens ist für unsere verchrNchen Leser gegen Einsendung der AbouncmentSaultlung kostenlos. DI« Beantwortung erfolgt mit tuuliäutr Schnelligkeit nach der Reihenfolge der EingLnge. Nur Auskünfte, dle allgemein velehrcnd find, «erben hier abgedruckt. Die übrigen Antworten gehen den Fragesteller» brieflich zu. Nr. 361. H. G. in M. Die Prcßvorrichtung in einzelnen Grünfuttcrsilos hat den Zweck, die Gärung zu regulieren und nötigenfalls die Hctßgärung herbcizuführcn. Eine Reihe der verbreitetsten Silosysteme verzichten ans die Prcßvorrichtung, z. B. die beiden in Deutschland führenden Metallsilos, der Dentschlandsilo der Ratingcr Maschincnbaugescllschaft in Düsseldorf-Ratingen und der Phönixsilo ans Burg bei Mageburg. Nr. 362. N. P. in Sch. Der chinesische Olrcttich wird als Grünsutterpflanze angebaut und ist namentlich auch durch seine kurze Vegctationsdauer schätzenswert. Er ergibt, wenn er nur ein paar feuchte Tage zum Keimen hat, auch als Stoppelnach frucht noch einen guten Schnitt und verdient also in grünfutter- armen Gegenden volle Beachtung. Der Same» ist durch jede größere Handlung erhältlich.