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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 18.08.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-08-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192808188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19280818
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19280818
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-08
- Tag 1928-08-18
-
Monat
1928-08
-
Jahr
1928
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erheblich, denn die Mandschurei Tff kn Wirklich-iVaues: Es «trkk wLe ein SymLÄ, daß der deut- t ! allerernstesten Verpflichtungen. der sche Reichspräsident und d« amerikanische Bot schafter Schurmann de« Taufakt vollzogen ha ben. Denn die politischen, geistigen und wirt schaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika haben sich in der letzten Zeit immer enger gestaltet und bilden einen der we nigen aktiven Faktoren in der deutschen Poli tik. Aus diesem Grunde ist auch das Geschenk des Flugzeuges „Bremen" an ein Neuyorker Museum zu begrüßen. Dem gleichen Ziele des Brückenschlages nach Amerika dient auch der neu« Zeppelin, Ler nunmehr endgültig in Ler letzten Augustwoche seine Probefahrt aufneh men wird. Gerade im Luftkreuzerbau steht Deutschland in scharfem Wettbewerb mit Eng land, wo in diesen Tagen auch ein neuer noch größerer Kreuzertyp zum ersten Mal erscheinen wird. Allerdings wird Ler Zeppelin später, nachdem er seine erste große Reise um die Welt vollendet hat, in den Dienst des Verkehrs von Spanien nach Latein-Amerika gestellt werden. > Der deutsche F i nanz mi n i ster hat für 1 di« kommende Zeit schwere Sorgen. Man weiß nämlich schon jetzt, daß der Haushalt des Rei ches im Fahre 1929 voraussichtlich einen Fehl betrag von rund 600 Millionen Mark aufweisen wird. Nicht ganz erfindlich ist es, woher Lie jetzt verantwortlichen Männer unter diesen Umstän den den Mut zu der kürzlich beschlossenen Steuer senkung genommen haben. Denn Finanzpolitik ist gerade dasjenige, was am allermeisten von den Einflüssen der Demagogie freigehalten wer den müßte. Der Fehlbetrag, der sich vermutlich einstellen wird, beruht einerseits auf einer Ein nahmenlinderung, da jetzt die Reserven aus besseren Jahren völlig aufgebraucht sind; ande rerseits aber aus einer Ausgabenvermehrung, weil das Jahr 1929 zum ersten Mal die volle Belastung durch die Dawesverpflichtung bringt. Für die deutsche Politik entsteht aus dieser Tat sache eine der allerschwierigsten Lagen und eine keit nichts weiter als ein« oerjchleiert? japanische Kolonie. Dar alte Weiterwinkel auf dem Bal kan macht den europäischen Diplomaten auch noch erhebliche Sorgen. Neuerdings haben Eng land und Frankreich in Bulgarien einen Schritt unternommen, um die mazedonischen Schwierig keiten aus dem Weg« zu räumen. Die mazedo nische Frag« ist auch eine derjenigen, die durch die Nachkriegsverträge unheilvoll verwickelt sind. Die mazedonische Bevölkerung fühlt sich zu Bul garien gehörig und ist zu ihrem größten Teile unter Griechenland und Südslawien aufgeteilt worden. Aber die Mazedonier sind nicht ge- Llsr-t4skksir>ni Lior 6ris8k<uäoln' LlorWkwkon stalten sich die Verhandlungen mit Japan. Die japanische Regierung hatte bis jetzt Len Anschein erweckt, als wolle sie unter keinen Umständen zugeben, daß Li« Mandschurei sich mit dem neuen chinesischen Nationalstaat vereinige. In den letz ten Tagen aber scheint sich in Tokio eine Schwen kung vollzogen zu haben. Denn plötzlich erklä ren die japanischen Staatsmänner wie auf Kom mando, daß sie niemals daran gedacht hätten, der Einigung Chinas und der Vereinigung mit der Mandschurei Hindernisse in den Weg zu le gen. Nur müßten die japanischen Interessen dabei geschützt werden. Die sind allerdings sehr daß die Frage des Panzerkreuzers später noch mals wieder ausgegriffen werden wird. Die deutsche Handelsmarine hat in die ser Woche ganz große Tage erlebt. Beim Nord deutschen Lloyd sind zwei 46.000 Tonnen-Damp- fer vom Stapel gelaufen, die Zeugnis ablegen für die Leistungsfähigkeit des deutschen Schiffs ¬ sonnen, Liesen Spruch der Großmächte hinzuneh- men, sondern wehren sich mit den Mitteln des politischen Terrors gegen ihre Unterdrücker. Die Zentrale dieser mazedonischen Geheimorganisa tion liegt in Bulgarien. Dort finden die maze donischen Aktivisten immer wieder Unterschlupf. Aus diesem Grund« entstehen die diplomatischen Schwierigkeiten zwischen Bulgarien einerseits und Südslawien und Griechenland andererseits. Denn die bulgarische Regierung hat sich bisher außerstande erklärt, irgendetwas gegen di« Ma zedonier in ihrem Lande zu unternehmen. Die deutsch« Innenpolitik steht noch im Zeichen der parteipolitischen Ausein andersetzungen. Bei den Deutschnationalen Oer ivakrs keiclitum lst Oesuncikeit. blickt Oelck unck klüter können sie ersetzen. Oesuncikeit verloren, olles verloren. IM ibr clie Sckakkensiust unck bedenskreucle. U/ls mancker cvürcis all sein kiab unä Out äskingeben, wenn er ckie Oesuncikeit wiecler erlangen könnte. — Wie erkalten wir uns gesunci? In äsr ktsuptsacke ckurck msüiges Lssen. vis Speisen sollen wokl nakrkakt, aber leickt verckaulick sein. Lin iciesles blakrungsmitiek — clabei von kokem Woklgesckmack uncl billig — sinck ImWer S-raHvmin Derselbe, der nämliche, der gleiche Im deutschen Sprachgarten wucherte beson ders üppig das Fürwort: derselbe, dieselbe, das selbe. Das Unkraut ist fast ausgerottet, es fristet sein kümmerliches Dasein hauptsächlich noch in der Kanzleisprache und bei ungebildeten Schreibern oder bei solchen, die es nie für nötig vsift Ler sognannt« Fall Lambach nun bald zur Entscheidung heran. Freilich werden di« wirk lichen parteipolitischen Auseinandersetzungen erst stattfinden, wenn im Herbst die Parteivertre- tung nochmals Zusammentritt. Neuerdings ha ben aber auch die Sozialdemokraten sehr erheb liche Schwierigkeiten in ihren eigenen Reihen. Der Beschluß des Reichskabinetts, daß der viel- umstrittene Panzerkreuzer nun doch gebaut werden soll, hat in weiten Kreisen der Sozial demokratie stärkste Opposition hervorgcrufen. Die Bewegung hat so an Ausdehnung ger onnen, daß die entscheidenden Partelinstanzen zusam menberufen werden mußten, um wieder Oel auf die Wogen zu gießen. Auf Grund Ler Erörte rungen der letzten Tage darf man vermuten, befunden haben, ihre Sprache durch ein gutes Fortbildungsbuch zu pflegen. Der arge Miß- brauch, der damit getrieben wurde, hat aber da zu geführt, daß man nun einundderselbe oder ebenderselbe sagen zu müssen glaubt, wo man „derselbe" in seiner wirklichen Bedeutung „der nämliche" meint. Das Bürgerliche Gesetzbuch sagt immer: „Das Gleiche gilt". Nur aus nahmsweise heißt es: „Dasselbe gilt" nämlich da, wo das Wort „gleich" in demselben Satze oder unmittelbar vorher steht, wo man das Gleiche wegen des Gleichklanges hat vermeiden wollen. Das Gleiche nimmt aber immer mehr überhand und wird — namentlich auch in Zei- tungen — oft falsch gebraucht. Im Rundfunk hörte ich über Hoffmann von Fallersleben: Im Jahre 1848, also im gleichen Jahre, in dem er das Lied „Deutschland, Deutschland über alles" dichtete... Gemeint war natürlich dasselbe Jahr. Eine Gesellschaft in der Luisenstraße 38 preist Anzüge an und fügt hinzu: „Verkaufs räume im gleichen Hause". Warum nicht in demselben Hause? Oder in dem nämlichen Hause? In meiner Zeitung lese ich: „Wie die Berechnung vorzunehmen ist wird in der Num mer 29 der bekannten Fachzeitschrift „Das Grundeigentum" eingehend dargelegt. Das gleiche Heft der Zeitschrift bringt ferner».." Die gleiche, nein, die nämliche, dieselbe Nummer der Zeitung enthält einen Aufsatz über zeit sparende Geräte und spricht von einer Geschirr- Wasch-, Spül- und Trockenmaschine. Das Ge schirr kommt in eine Trommel, worin abwech- clnd heißes und kaltes Wasser wirbelt. Wenn das Waschen und Spülen beendet ist, trocknet MW MMW Berlin, 17. August Di« deutsch« Außenpolitik nähert sich immer mehr dem Punkte, an dem sie sich klar entscheiden muß, ob der bisher verfolgte SLeg weiter gegangen werden soll oder nicht. Die Absicht des deutschen Reichsaußenministers, die Nheinlandfrage in diesem Jahr noch zu erledi gen, hat keine übermäßige Aussicht auf Erfolg, Denn der französische Gegenspieler versteift sich immer mehr auf dem Standpunkt, daß die Nheinlandfrage in irgendeiner Form mit den Reparationen und den interalliierten Schulden verknüpft werden müsse. Das bedeutet die Hin ¬ auszögerung aller Lösungen, da Amerika nicht vor der Beendigung seiner Präsidentschaftswahl und England nicht vor der Erledigung seiner Neuwahlen entscheidende Schritte zu tun bereit sein werden. Auch die Feierlichkeiten bei Ler Unterzeichnung des Kellogg-Paktes, wo man sich jetzt in den beteiligten diplomatischen Kreisen den Kopf über die Zeremonien zerbricht, werden keine Gelegenheit bieten, die wirklichen Pro bleme Ler internationalen Außenpolitik und die lebenswichtigen deutschen Wünsche gebührend zur Sprach« zu bringen. Inzwischen sind Engla nd und Amerika dabei, ihre Verhältnisse in manchen Teilen der Welt zu ordnen. Besonders in China ist die Entwicklung um einiges vorangegangon. Nach Amerika ist jetzt auch England dabei, die Nan- king-Zwischenfälle diplomatisch zu begraben. Dies geht um so leichter, als die Chinesen neuerdings bereit sind, die finanziellen Sühneford-erungen zu erfüllen. So hat auch Frankreich sein Ab kommen mit der Nanking-Regierung wegen der blutigen Zwischenfälle vom vorigen Jahr be reits unter Dach und Fach. Schwieriger ge- (Nachdruck verboten.) 16j ein unheimliches zuwinken, als er zur Burg einritt. Hilda sah im ehrfurchtgebietender alte Großpapa am Die Aufregung und das Durcheinander, die in Larolahof herrschten, lassen sich einfach nicht beschreiben. Nicht ein Mensch im Hause be wahrte die Ruhe, und selbst Dr. Werner Held wurde von diesem Durcheinander angesteckt. Ver stärkt wurde die Unruhe noch dadurch, daß der Geheimrat Lauernd einander widersprechende Befehle erteilte und Len todkranken Mann pielte. Trotzdem er gut laufen konnte, wankte er am Stock einher; denn er dachte, daß ex sich sollen Sie aber einen Bericht bekommen! Wenn ich Ihnen schreibe, ist es doch, als dürfte ich mit Ihnen plaudern? Also schon morgen früh bekommen Sie einen Bericht!" „Nett, sehr nett! Und bitte, komme Sie, so bald Sie können, wieder zu uns herüber." „Mit dem größten Vergnügen, gnädige Frau! Vitt« eine Empfehlung an Ihre Brüder und die Damen." „Wird bestellt. Auf Wiedersehen!" „Auf Wiedersehen!" Maria hing den Hörer wieder an, nickte dem Bruder vergnügt zu und wollte aus dem Zim mer verschwinden. Ernst erwischte sie eben noch an dem Hellen Kleid und fragte lachend: ist so etwas wie ein Diplomat, der viel in Lon don lebt." „Na herrlich, das wär« doch der gegebene Mann!" „Also, du gibst deinen Segen dazu?" „Voll und ganz. — Aber nun laß uns auch schnell nach oben gehen. Diese Frau ist ja schließlich unser Gast, und wir müssen von aus gesuchter Artigkeit sein ihr gegenüber." Aber alle Artigkeit nützte an dem Abend nichts mehr. Frau Hulda war und blieb ver stimmt, und ihre böse Laune legte sich wie Meltau auf die anderen Gemüter. Dr. Werner Held hielt es für angebracht, sich bald zu empfeh len. Ernst sowohl wie Maria forderten ihn auf das herzlichste auf, recht bald wiederzukommen, und Fritz verabredete mit ihm für den nächsten Morgen ein Spiel Tennis. Gegen Mitternacht trennte man sich. Ganz gegen das von Hilda angesagte Pro gramm — hatte Frau Hulda schon an diesem Abend den ersten Krach mit ihrer alten Kammer frau und ordnete für den nächsten Morgen eine neue Umräumung des Zimmers an, da sie be merkt«, Laß Ler Mondschein leicht ihr Bett > streifte, was ihr lästig war. Daß dann am Mor- c dem Enkel gegenüber machen würde, wenn der Stock ginge. In der Küche herrschte Maria stimmte begeistert zu und hoffte im geheimen, auf diese Art auch Dr. Held drüben zu sehen. — „Aber wenn es nun Frühstückszeit ist, und er ist Loch nicht da?" fragte Hilda, die schon so etwas wie Hunger verspürte. „Dann muß eben jemand für uns Posten stehen und uns rufen." „Könnten wir nicht da oben frühstücken?" „Was für ein netter Einfall! Schnell. Kin der, lauft zu Lisbeth und sagt ihr, daß wir auf dem Söller essen wollen! Will'm soll den gro ßen Sonnenschirm nach oben tragen." Maria trieb die Zwillinge zur Eile an, die denn auch in begeistertem Jndianergebrüll da vonsausten. einzog, nur um sich zu beschäftigen, denn sonst hätte sie die Unruhe und Erregung, die in ihr war, nicht ertragen könneir. Seit ihr Ler Herr Geheimrat die Depesche in seiner altgewohnten Art zugeworfen hatte, zitterte und bebte alles in ihr, aber Lie langjährige Schule gab ihr Lie Kraft zur äußeren Beherrschung. „Ach so? Ja, also der junge Studebach drü ben kommt heute! Er hat telegraphiert, und des halb kann Dr. Held nicht zum Tennis kommen." „O, nun da wird ja der alte Herr Geheim rat in Heller Aufregung sein. — Bis nachher, Nia!" Maria küßt« ihn herzlich auf die Stirn, nickte dem Sekretär zu und eilte nach dem Tennis platz, um dort die große Neuigkeit zu verkün den. „Kinder, Las ist ja 'n« Sache! Wißt ihr was? Wir lassen Spiel Spiel sein und legen uns oben auf dem Söller auf die Lauer. Vielleicht kön nen wir etwas von der Ankunft drüben sehen!" „Eine herrliche Idee, Fritz! Wird sofort ge macht!" „Sie sieht ja fabelhaft aus, die Frau! Man glaubt ihr nicht, daß sie schon bald vierzig Jahre alt ist. Weißt du, sie müßte die Gattin eines Ge sandten werden und einen diplomatischen Salon haben — und da immer so durchrauschen mit der langen Schleppe. Aber für einen zeitgemäß den kenden Mann ist sie doch unmöglich." „Ich glaube, der von Hilda vorgesehene Onkel gen wenn umgeräumt war, Lie Sonne auf das Bett schien, war ihr vorläufig gleichgültig. — Hilda bekam auch noch eins plötzliche Ermah nung, ihre Mama nicht wieder zu stören, wenn sie sich ernst und angeregt mit jemand unter halte. Hilda steckte den Verweis ruhig ein und beschloß, nun erst recht zu stören und aufzupassen, denn sie hatte sehr wohl gehört, wie weit die gefährliche Unterhaltung mit Ernst Dornberg schon gediehen war. Die drei Frauen hatten in dieser Nacht merk würdige Träume. Frau Hulda sah sich oben auf dem Söller der Efeuburg stehen — im mittelalterlichen Ge wände — und ihrem Gatten, der genau wie Ernst Dornburg aussah, nur daß er eine Nüstung trug, Durcheinander. Sollte Anna nun ein großes Mittagsmahl richten — oder kam der junge Herr erst zum Abendessen an? Wie nun aber, wenn er zur Teezoit kam? Dann waren nicht mal kleine Waffeln und Kuchen fertig! Kurz ent schlossen löste Anna die schwierige Frage, indem sie ein großes Mittagsmahl, ein großes Abend essen und einen Berg kleinen Gebäcks fertig- macht-s. Aber was an Händen erreichbar war, mußte ihr helfen; denn allein schaffte sie das nicht. Gottlob hatte Marie nichts bei der gnä dig«» Frau zu tun, und Anna erwarb sich Liesel Heute noch, vielleicht bald — in Stunden oder sofort — sollte sie den Enkel sehen, ihn in ihren Armen halten. Leise rannen ihr Tränen der Freude über die Wangen. Ganz unbewußt nahm sie dann wieder Lie Handarbeit auf und stichelte rveiter. Ruhig erhob sie sich, als der Gong zum Mit tagessen rief. Peinlich genau legte sie die Ar beit in das Körbchen, strich sich noch einmal über den glatten, grauen Scheitel, steckte die große Brosche noch einmal fester an Lem Aus schnitt des schwarzen Seidenkleides und ging dann nach unten in Len Speisesaal. Dort war tete schon Ler Herr Geheimrat auf sie, der sich — schlecht gelaunt — mit Doktor Held, der noch hinter seinem Stuhl stand und sich erst setzte, nachdem di« Frau des Hauses Platz genommen hatte, unterhalten hatte. Mit keiner Silbe be rührte Ler Herr Geheimrat Las Ereignis Les Tages. Er sprach in seiner grämlichen Art von gleichgültigen Dingen, aber nur, um zu bewei sen, daß die Ankunft Les Enkels für ihn kein Ereignis sei. (Fortsetzung folgt.) der auf der Schreibtischplatte lag. Vom Laufen noch' atemlos, sagte sie: „Hier Frau Altmann!" „Grüß Gott, gnädige Frau," tönte es aus dem Hörer zurück. „Verzeihen Sie, daß ich Sie so ohne weiteres ans Telephon rufen ließ, aber ich wollte mich doch bei Ihnen selbst entschuldi gen, Laß ich heute nicht kommen kann." „O, wie schade!" „Mir tut es noch viel, viel mehr leid als Ihnen, denn ich weiß für die nächsten Tage nicht, ob ich Zeit finden werde, bei Ihnen vor zusprechen." „Was ist denn los dort drüben?" „Er kommt, gnädige Frau!" „Was, der junge Studebach?! Schnell, er zählen Sie!" „Das ist schnell gesagt. Heute morgen be kam Herr Geheimrat ein Telegramm. Da stand kurz und bündig drin: „Ankomme gegen Mit tag. Studebach." Stellen Sie sich vor, wie hier alles in Aufregung ist." „Ach, ist Las seltsam! Aber bitte, bitte, Sic nmssen wir wenigstens eine Zeile schreiben, wie ex aussieht und so! „Ja, tun Sie das?" „Darf ich? Darf ich das wirklich? O, nun - Hilfskraft mit den süßesten Worten, Leckerbissen - und Versprechungen. ' Joseph war auch völlig ratlos. Sollte er nun , schon am Mittag ein viertes Gedeck auflegen und den Tisch festlich decken oder erst am Abend? Am meisten Sorge machte ihn der Gedanke an eine womöglich« persönliche Bedienung des jungen Herrn. Ob der wohl schon rasiert wurde? Das konnte er ja schlecht, denn Herr Geheimrat trug gottlob einen Vollbart. Und hoffentlich trug der jung« Herr keine Zugstiefeletten wie der Herr Geheimrat, denn Las war immer eine Pferde arbeit, dis ihm anzuziehen. Joseph hatte schwere Sorgen.— Werner war nach Lem Telephongespräch mit Maria in das zum Schulzimmer bestimmte und oingeräumte FremLcnzimmer geeilt, richtete dort auf dem Tisch in nutzloser Hast die Lehrbücher hierhin und dorthin, als stehe sein Zögling schon vor der Tür, bis er plötzlich zum Überlegen kam und hell auflachen mußte. — Nur Frau Geheimrat schien die Ruhe selbst zu sein, sie saß in ihrem Zimmer und nrachte Handarbeiten. Was aber in der alten Frau vorging, das ahnte niemand. Das hätte höchstens ihre sonst so peinlich hergestellte Handarbeit verraten kön nen, an der si« kreuz und quer nutzlose Fäden zur nurg vtiillc«. , „Kann man nicht auch hören, was Doktor Traum« Fritz an einer großens Held gesagt hat?" Waschschüssel stehen und unheimlich viel Strümpfe waschen. Und Maria sah sich selbst, wie sie eine lange Kolonne Knaben im Parademarsch an Doktor Held vorüberführte, der im Frack mit dem Ten nisschläger dastand und dankend salutierte. * * * Am nächsten Morgen wartete man auf dem Tennisplatz vergeblich auf Werner Held, und Fritz und Hilda spielten schon eine Einzelpartie, als Lisbeth kam und sagte, Herr Doktor Held sei am Fernsprecher und bitte die gnädige Frau an den Apparat. Wie ein junges Mädchen lief Maria nach dem Hause, stürzte in das Arbeitszimmer ihres Bru der, der eben diktierte, und ergriff den Hörer, AM M M »W Heiterer Roman von Friede Birkner hc A gl iß tu st. dc N dc „t de S ß n i dc D w sc( in ne D eb lei nv S. Lc ük Fc au W ll, Kc gb Ei tu siä sei wi po eir wc da eir vei 1 Wi Ve nm pac ber ben so l an schö schö lose wer dan im und Fer mac Str Uche ten find Uche denc Mal Ja, den. man wär, keine von biste n e i gewe Nori komn sein, Pfäh Erzg nun Uch i gegri mit 1 Bert, lebte Ferie müsse der <: Werk man Freiz Somr der „ I' deni Nische ^aft -chäftl
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