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lNachdruck verboten.) 57j (Fortsetzung folgt.) Schl ausz eine „Soll mir noch Glück lachen auf meinem Weg?" So urgewaltig ist das Glücksgefühl, das sein Inneres erfüllt, daß er fürchtet, es könne in ein Nichts zerinnen. Als Cramer zu Ende ist, steht er ungestüm auf und bittet mit zitternder Stimme: „Erzähl's noch mal, Alter!" Und er hört Lie Geschichte ein zweites und ein sen, hat die russische Negierung Herrn Karner bedingungslose Gastfreundschaft angeboten und hat sofort zwei Flugzeuge abgesandt, Lie über Polen fliegen. Sie find in Warschau gesichtet worden und dürften in drei Stunden in Kar nerstadt sein. Die alliierten Regierungen, die ich die Ehre habe zu vertreten, erwarten unter allen Umständen, daß die deutsche Regierung ver hindert, daß Herr Karner außer Landes geht." Der Sprecher war der englische Gesandte Lord Burns, der seit einigen Tagen die Botschaft übernommen hatte. Die Minister Hasseburg, Willgreuvc, Ascher und der Kanzler Dr. Arndt standen mit zusam- mengepreßtcn Lippe» da. Sie waren unschlüssig. Hasseburg warf Willgreuvc einen Blick zu. Der Wirtschaftsminister loderte vor Empörung, und sein Blick antwortete: „Scharf zurückweisen!" wandte Hasscburg dein englischen Diplomaten brüsk den Rücken zu. Der Engländer stand einen Augenblick be troffen da, dann verbeugte er sich gleichfalls und sagte: „Ich werde den Herrn Präsidenten um eine Entscheidung bitten." Und Karner liest ihm die Gedanken von der Stirn ab. „Gut, alter Cramer. Ich bin so klar wie du! Aber ... ich kann es nicht mehr aushalten. Und ich kann es doch keinem sagen . . . nur dir. Dein Leben war bittres Leiden, wie das meine. Ich bin nicht. . . Karner. Ich bin . . . ein anderer, ich nenn' mich nur Karner. Verstehst du mich, Alter?" Cramer nickt. Er hat Karners Hand gefaßt and wartet, daß er ihm das Geheimnis seines Le bens enthüllte. Karner beginnt wieder: „Ich bin . . . Martin Walthaus, Alter!" Jetzt ist es heraus, und leichter ist ihm die Seele. „Ich bin nicht gestorben. Ich mußte in der Maske des Todes von meinem Weibe gehen, wi der meinen Willen, Alter, weil ich und mein gro ßes Werk zugrunde zu gehen drohten. Ich . . . mußte es. Gemma war mein Weib! Ich hatte sie lieb . . . und mußte doch von ihr gehen. Der Tod diente zum Trugspiel. Alter, kannst du ver stehen, was ich gelitten habe? Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr!" Cramer sitzt still und gebeugt am Pult. Er ivagt nicht, in das geguälte Gesicht Karners zu schauen. Ihn graut, wenn er daran denkt, was der Mann gelitten haben muß. „Sie ist tot, mein Weib! Der Karner ist mit schuld, daß sie sich den Tod gab. Und jetzt, Alter, jetzt will sich das Glück noch einmal zu mir nei gen. Noch einmal ist in mir unendliche Liebe aufyekeimt. Zu Anne! Sic ist mir mehr als alle Wunder dieser SUelt. Und ... ich muß verzich te. Sie ist /« . . . meine Schlvester! Warum »»M inich Dott so bart?" ) Cramer hört das qualvolle Bekenntnis, schrickt zusammen. Dann atmet er auf. Ein rühren des Lächeln, ein tiefes Freuen geht über die alten, verwitterten Züge. Dann faßt er in die Tasten, fängt an zu spie len, ganz hoch in den oberem Tönen. Wie Gesang der Engel klingt es. Karner sieht in das Antlitz des Alten, das von tiefster Rührung bewegt ist. „Gottlob," sagt Cramer tiefaufatmend, „daß wir Alten auch noch zu was nütze sind!" Karner versteht ihn nicht. Cramer führt fort, Der alte Musiker sitzt wieder am Orgelpult. „Was soll ich spielen, Herr Karner?" fragt er leise. Karner atmet schwer, dann sagt er rauh: „Eine ... Totenfeier wollen wir halten. Mir ist . . . mein Weib gestorben. Ja, Alter . . . . mein Weib! Sich mich nicht so entsetzt an. Ich sage dir die Wahrheit Dem Karner ist das Weib gestorben." Der Alte erschrickt. Eine entsetztliche Angst steigt in ihm empor. Er denkt, daß die furchtbaren Ereignisse der letz ten Zeit Karners Sinne verwirrt haben. drittes Mal. Dann glaubt Karner. Der letzte Rest von Sorge und Ungewißheit hat ihn verlassen. Einen Jubelschrei, unter dem der alte Cramer erzittert, stößt er aus, geht zum Fenster und reißt es auf. Dort bleibt er sekundenlang, minutenlang ste hen und atmet die kühle Nachtluft tief ein. In ihm ist Friede. Wie dem Wanderer, der sich an der Quelle gelabt hat, ist ihm. Er denkt an Anne, das schlanke Mädchen, das reine Wleib, das ihm Gefährtin auf seinem Le benswege sein wird. Nicht an die Tote denkt er, nicht an den Va ter, die Brüder nicht an sein« Mutter, die noch lebt. langsam, jedes Wort betonend. „Anne . . . ist . . . nicht. . . Ihre Schwester!" Karner zieht Cramers beide Hände von den Tasten weg und fragt zitternd: „Was sagst Lu, Alter?" „Ei!" lächelt der Alte unter Tränen. „Ich hab' mich wohl dumm ausgedrückt. Es spielt da eine alte Geschichte mit, die dem Grafen Maxi milian Walthaus einst viel Weh bereitet hat. Sein Sohn Martin — ist nicht der Sohn." „Woher weißt du das, Alter?" fragte Karner ungestüm. Seine Stimme ist voll Hoffnung und voll Angst, daß das Licht, das sich ihm zeigt, verlöschen könnte. Der alte Cramer erzählt alles, was er ge hört hat, die ganze Erzählung Wladimir Michai- loffs. Karner hört die überzeugenden Worte des Alten, und durch seine Seele geht es wie ein Sturm, der alles wild auf;»eitscht. Sonne sieht er durch den Wolkenschleier dringen und denkt: * Der einstige Staatssekretär Vellock las das Ergebnis der Volksabstimmung in Deutschland. Triumphierend wollte er ein paar Worte zu seinen Freunden sprechen. Aber . . er kam nicht dazu. Ein Allgewaltiger streckte ihn in diesem Augenblick zu Boden. Vom Schlage getroffen sank Lord Vellock, der glühende Patriot, zusammen. Die wahnsinnige Erregung und die Aufregung der letzten Zeit hatten sein Herz so geschwächt, daß cs nicht fähig war, die Freud« über den Sieg zu ertragen. — Cs Dienstag Dieben e sigen Kü übt wort §00 Zigai geld auch fallen sini — C Schwindel marktspla 17jährigei zog sich ei — Hai llnachtsam Zwickauer das Rad Radfahrer schwer ve Schuld. — Obe seit einige schmclzung Riederlicht« Gegenwart Leitung de meinsame ordnctcnkol Außenminister Hasseburg tat es: „Das ist unmöglich, Herr Botschafter!" sagte er kalt und bestimmt. „Die deutsche Regierung ist den alliierten Staaten mehr cntgegengekommen, als cs die Würde des deutschen Staates verträgt. Ich lehne es ab, auf Herrn Karner irgendwelchen Zwang auszuüben. Ich weiß, daß die Regie rung hinter mir steht." Der Engländer verneigte sich leicht und sagte dann langsam: „Ich muß Sie darauf aufmerksam machen, daß die alliierten Regierungen aus Ihrer Weigerung die Konsequenzen ziehen werden." > Die Minister sahen sich an. Die Empörung in ihnen stieg. „Herr Botschafter," begann Hasseburg wieder, „ich bitte Sie, Ihr« Negierungen darauf auf-, merksam zu machen, daß auch Deutschland über ein Aktivum verfügt. Unser Aktivum liegt nicht! im Westen. Es würde für die alliierten Staaten,! di« Sie vertreten, nicht günstig sein, wenn wir! uns auf dieses Aktivum besinnen müßten." ! Diese Anspielung auf Rußland wirkt« sehr Dem,Zreiberger Anzeiger" wird aus Brand- Erbisdorf geschrieben: „Das Schicksal unserer Vergstadt Brand-Er- bisdorf ist durch den Beschluß des StaLtgemeinde- rales in der Sitzung vom 17. Juli besiegelt wor den. Die Zentralschule, von der seit Mo naten trotz vieler anderer dringender Nöte ge schwafelt wird, soll nun gebaut werden. Soweit überhaupt über die Zahlen etwas bekannt ist, soll die Schule mit ca. 1 Million Reichsmark ver anschlagt sein. Die Stadt erhält dazu 500 000 Reichsmark zu 10 Prozent und 200 000 Reichs mark zu 6 Prozent Verzinsung. Die übrigen 300 000 Reichsmark (scheinbar eine Summe, die überhaupt keiner Rede wert ist) fehlen. Für die oben genannten 700 000 NM. sind zunächst pro Jahr zu den hohen Lasten, die die Stadt schon hat, noch über 60 000 NM. Zinsen aufzubringen,- das sind pro Kopf im Jahr fast 130 Reichsmark. Wir wollen einmal di« Leute zählen die diese Summe aufbringen können; wahrscheinlich werden wir sehr mit der Laterne suchen müssen. Hinzu konrmt noch, daß Brand-Er- bisdorf bereits laut letztem Haushaltplan über 105 000 Reichsmark Schulden hat. Den Herren * ,Wie wir ans ganz zuverlässiger Quelle wis- Stadtvertretern in ihrer Mehrheit, an der Spitze ihr Bürgermeister, scheint es direkt Spaß zu machen, di« Schuldenlast zu verzehnfachen. Mitte voriger Woche gab es infolge der Trockenheit kein Trinkwasser. Viele mußten sich mit dem' ungesunden Röschewasser begnügen. Wäre es nicht nötiger, erst einmal das Wasserleitungsnetz entsprechend auszubauen? Von einem VoUsbad wollen wir gar nicht sprechen, dringend nötig wäre es auch. Wir sehen klar in die Zukunft, d i e Pleite der Stadt Brand-Erb isch- dorfist unausbleiblich. Was wird dann mit denen, die sie beschlossen?" „Schatzgräber" bei der Ueberreichung der Lebensschale gab. Schon der Psalmist sagt, wenn unser Leben köstlich gewesen ist, dann ist es Mühe und Arbeit gewesen. Um das Ziel vieler, Glück und Zufrieden heit zu erreichen, ist ein vernünftiger Wechsel zwischen Arbeit und Vergnügen erforderlich. Ohne eine geregelte Tätigkeit wird jedes Ver gnügen eine Halbheit, sagt doch schon ein altes Volkswort: „Nichts ist in der Welt schwerer zu ertragen als eine Reihe von guten Tagen." Selbst bei sorgsamer Pflege erleidet ohne regel mäßige Arbeit ein träger Körper Einbuße an seiner Gesundheit, und bekanntlich ist der Müßiggang ist aller Laster Anfang. Nach getaner Arbeit aber verlangen Kör per und Geist auch eine regelmäßige Ruhe und Erholung. Ohne diese würde die Leistungs fähigkeit und die Widerstandskraft bald Scha den leiden und sich übermäßige Reizbarkeit, Ab spannung, Schlaflosigkeit, Kopfschmerz sowie vor zeitiger Kraftvcrfall und frühes Altern ein stellen. So erfordert schon allein die Pflege der Gesundheit ein richtiges Verhältnis zwischen Arbeit und Ruhe, Tätigkeit und Erholung. In welcher Weise das zu erfolgen hat, dafür lasten sich allgemein gültige Regeln nicht aufstellen, weil Arbeitskraft und Erholungsbedürfnis bei allen Menschen verschieden ist. Vor allem ist es für die Gesundheit nicht gleichgültig, in welcher Art die neben der nach allen Sekten. Sech, Personen wurden durch den Wütenden getötet. Eine große An zahl Menschen wurde mehr oder minder schwer verletzt. Der Häftling entfloh und konnte bis her noch nicht ergriffen werden. Schweres Unwetter über Graz Wien, 25. Juli. Am Montagnachmittag ging über Graz ein schweres Unwetter, von Hagel schlag begleitet, nieder. Der Hagelschlag war so stark, daß auf der Strecke Villach—Graz di« Wagensenster eines Personenzuges in Trümmer gingen. Die Gegend glich einer Winter- lanLschaft. An den Kulturen hat der Hagel schlag ungeheuren Schaden angerichtet. Auf der Straß« liegen die Schloßen 5 Zenti- meter hoch. Ein Lastwagen von einem Eisenbahnzug« überfahren Tarent, 25. Juli. Ein Eisenbahnzug der Strecke Tarent—Neapel überfuhr an einem Bahnübergang bei Meta Ponto einen Last wagen. Die zur Seit« geschleuderten Trümmer des Wagens töteten eine Bahnwärterfrau und ihr 10 Monate altes Kind. Von den auf dem Wagen befindlichen Arbeitern wurden zwei getötet und drei verletzt. Sächsisches Hohenstein-Ernstthal, 25. Juli 192L Arbeit «nb Erboluna „Tages Arbeit, abends Gäste, saure Wochen, frohe Feste!" In diesen trefflichen Versen hat uns Goethe eine goldene Lebensrcgel gegeben. Das mär chenhafte Streben vieler geht allerdings dahin, ohne Mühe und Arbeit durch das Leben und womöglich zu Reichtum zu kommen, aber bei ihrer ewigen Jagd nach dem Glücke vergessen! ie doch die Lehre, die der holde Knabe dem di« Kommunisten aber nur über 13 von insge samt 96 Mandaten verfügen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß die 31 Mann stark« Fraktion der Sozialdemokraten die Forderung unterstützt. Die Sozialdeinokraten sind nun in eine p«inliche Lage geraten. Ihre Press« hat erklärt, daß sie keinen Wert auf die Unterbrechung der Landtagsferien lege, da die Ablehnung eines Mißtrauens- oder Auflösungs antrages trotz des radikalen Eehabens einiger linksdemokratischer Zeitungen doch sicher sei. Be harrt die Sozialdemokratie auf diesem Stand punkt, dann wird ihr die kommunistische Kon kurrenz vorwerfen, sie selbst habe kein Interesse am Sturze der Regierung. Unterstützt die So zialdemokratie aber den kommunistischen Ein berufungsantrag, dann werden die Kommunisten sagen, Laß erst ihre Initiative die Sozialdemo kratie gezwungen hab«, zu Taten überzugchcn. Man darf neugierig sein, wie sich die Sozial demokraten aus Lem Dilemma heraushelfcn werden. Sozialdemokraten und Kommunisten als Finanzpolitiker weg! den streu das Lese> chön uche Mf itzen ollt« verst übuu halt zeug» A und soferi bleib Mcn! weite Mut! niste erfori D räum holuu am l finde. Wer lung schon von ! Linie Ein Ein Ein Wei Er sinkt in den Sessel. Eine glückliche Er schöpfung ist über ihn gekommen. Dann reckt er sich wieder. Er weiß, daß er der alte Kämpfe werden, daß ihm Las Schwerste leicht sein wird. * * * Ganz Karncrstadt ist empört, als die Nachricht vom Ergebnis Ler Volksabstimmung einge laufen ist. Fünf Minuten demonstriert di« Arbeiterschaft, fünf Minuten läßt sie keinen Strom aus Len Werken fließen. Hallenbach läßt sie gewähren. Deutschland erschrickt, als mit einem Schlage Karners Strom ausbleibt. Die Menschen sehen sich an, als wollpn sie einander fragen: „Haben wir unrecht gehandelt?" So manchem, der gegen Karner gestimmt hat, wird es ängstlich zumute in diesen Augenblicken. Ein Gefühl der Unsicherheit und Angst geht durch das deutsche Volk. Landtages «ingedvacht. Dieser konununi. stische Antrag genügte an sich noch nicht, den Zu- sammentritt de» Landtages zu erzwingen, da nach der Verfassung wenigstens ein Drittel der Zahl der Abgeordneten Lazu erforderlich ist, Ick den : kunstr« weiche! Die ! bizarr. Fülle! danken der zu Aus Hufe g trägt , Wolke scheint geben, sich au selbst, ! gott w schiebt, Pferde! flossen, gedehnt Rosses des R spannen es nicht leib au wird c schwinge kühn in das We wird. 2 bewund, Riesenh, nach, sch ihnen n Hafter l den Hin quirlen löst sich mit fla kopfüber, purzelnd ihrer go wählt zu Und ! lei Eesta dem uns wahrhaft nämlich ! Ei« Kampfruf gegen den sächsischen Landtag Kommunistischer Mißtrauens- und Auflösungs antrag Dresden, 25. Juli Die kommunistische Landtagsfraktion hat am Dienstag von dem Landtagspräsidenten Schwarz in folgendem Schreiben die Ein berufung des Sächsischen Land tages gefordert: „Die sächsische Negierung hat im Neichsrat bei der Abstimmung über die Lohnsteuer- senkung gegen dieselbe gestimmt. Die Haltung der Regierung veranlaßt die kom- munistiiche Landtagsfraktion zu fordern, daß der Landtag zusammentritt. Wir bitten Sie, für Dienstag, den 9. A u g u st eine Voll sitzung mit der Tagesordnung: 1) Mißtrauensantrag gegen die Held regierung, 2) Auflösung des Landtages, anzuberaumen." Entsprechend diesem Schreiben hat die Land- tagsfraktion der KPD einen Mißtrauens antrag gegen das Kabinett und einen Antrag auf Auflösung des Weise den Hergang der grauenviEen Morde bis iu all« Einzelheiten schildert« und auch di« Tät«r genau beschrieb, obwohl fi« von beiden Mord, tuten keine Kenntnis hatte. Di« Hellseherin machte zahllose Feststellungen, di« ihr unmög lich l»ekannt gewesen sein können und in allen Punkten zutreffen. Die Experimente, denen namhaft« Kriminalbeamte beiwohnten, haben gezeigt, daß man auch an berufener Stelle krimi naltelepathischen Versuchen immer größere Be achtung schenkte. Ein Sparkasten-Skandal Bochum, 25. Juli. Bei einer Prüfung durch das Landesfinanzamt wurden bei der Sparkaste tn Hohenlimburg große Unregelmäßigkeiten auf gedeckt. Der Direktor und der erste Kassierer der Sparkast« wurden vorläufig vom Amte sus pendiert. Man spricht von Veruntreuungen von mehrercnhunderttausendMark. Bei einem Dentisten in Hagen hat das Landesfinanz amt «ine Summe von 150 000 Mark beschlag nahmt, die aus den Veruntreuungen stammen soll. Ein neunjähriges Mädchen ermordet Saarbrücken, 25. Juli. In der Nähe von Limbach wurde ein neunjähriges Mädchen, das für di« Mutter einen Auftrag erledigen sollte, an «inem Bache in der Nähe des Ortes mit durch geschnittener Kehle tot aufgefunden. Alle Um stände lasten auf einen Lustmord schließen. Großer Waldbrand in der Tschechoslowakei Prag, 25. Juli. Zwischen den Stationen Bojow und Tschisowitz auf der Strecke Prag— Pilsen entstand durch Funkenflug ein großer Waldbrand, durch den über 50 Hektar Wald gebiet vernichtet wurden. Starker Wind und die ungewöhnliche Trockenheit begünstigten ein rasches Umsichgreifen Les Feuers. Mehr als 20 Wehren arbeiteten stundenlang, ehe das Feuer eingedämmt werden konnte. Der Schaden wird auf eine viertel Million Kronen geschützt. Die Rache des Zuchthäuslers Wien, 25. Juli. Nach Blättermeldungen aus Belgrad hat sich in dem Dorfe Jablonica ein furchtbares Verbrechen ereignet. Ein zu zwan zig Jahren Kerker verurteilter Sträfling ent sprang aus der Strafanstalt in Nisch und kehrte in seinen Heimatort zurück, um an den Leuten, die ihn, wie er meinte, ins Gefängnis gebracht hatten, Rache zu nehmen. Zunächst schoß er mit einem Karabiner drei Bauern auf Lem Felde nieder. Dann lief er durch das Dorf und schoß stark. Der Engländer zuckte leicht zusammen. „Die deutsche Regierung wird sofort einen Vertreter nach Karnerstadt entsenden und Herrn Karner auffordcrn, dem Wunsche des deutschen Volkes nachznkommen. Mehr können wir nicht' tun!" ! „Und wenn Herr Karner ablehnt?" „Dann, Herr Botschafter, wird Deutschland und das deutsche Volk die letzte Konsequenz ziehen und auf Karners Elektrizität verzichten! müssen. Ein größeres Opfer wird Deutschland! nicht bringen können." „Ich bitte Sie, zu bedenken, daß das deutsche Volk in gerechter Erkenntnis einen Zwang auf Karner befürwortet." > Hasseburg biß sich auf die Lippen. Er dachte an Len Wortlaut der Frage, Lie dem Volke vor gelegt worden war. Unwillkürlich sah er auf Ascher, von dem die Fassung der Frage stammte. „Gleichviel, Herr Botschafter. Ich vermag es nicht und weigere mich, es zu tun. Ich werd« noch heute dem Präsidenten meine Demission überreichen. Und ich weiß, daß mir meine Kollegen folgen werden." Eine kurze, knappe Verbeugung. Dann