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Donnerstag, den 26. gnli 1928 78. Fähig Be«uaSvretS hatdmonatllch 8V Goldvtenoiae einllltebli» LrLaerl»»». eVV-<»70I Der Raum des Millimeter» der etnivalttge» Rn»etaen- 1 4 o I -eile kostet S Pf«., der einspaltigen Neklame^tle 18 Pf,. I Kür den Nachweis werden SV Voldpsennige bercchnet. Vatzem md Ne Reichsbahn Die Unglücksfälle vor dem bayrischen Landtag zu ertragen. vorgesehen: Eine blaue Partei, die von demllung des Religionsunterrichts in »er Mutter: daß alle auch Bayrischer Volkspartei, Deutschna tionalen und Bauernbund zumAb- schlutz gelangt. In einer auf Donnerstag anberaumten weiteren Koalitionssitzung soll noch das Regierungsprogramm festgelegt werden. Die Wahl des Ministerprä- sidenteR wird noch in Lieser Woche vor sich gehen können. Vor der Bestellung des neuen Kabinetts mutz Ler Landtag noch die formelle Aenderung der Ministerien durch Gesetz genehmigen, nämlich die Aufhebung des Landwirt schafts-, des Sozial- und des Handelsministe riums und dann die Zusammenlegung der beiden ersteren zu einem Ministerium für Landwirt schaft und Arbeit und di« Einverleibung des Handelsministeriums in das Ministerium des Mustern. Das neue Kabinett wird sich also zusammensetzen: Aeusteres: Minister präsident Held, Inneres: Dr. Stuetzel, München, 25. Juli Im Bayrischen Landtag wurde Mittwoch nachmittag die Interpellation über das Eisen bahnunglück im Münchener Hauptbahnhof be raten. Schon bei Eröffnung der Sitzung hatte der Wie aus Breslau gemeldet wird, ist für die diesjährigen schlesischen Herb st Manö ver der Reichswehr folgende Kriegslage Bayrische Volkspartei ihrerseits die Bedingun gen des Bauernbundes, daß die Regelung der Stellvertretung auch in diesem Ministerium dem Minister selbst verbleibt angenommen hat, ist Mittwochnachmittag in erner kurzen Sitzung der M Manöver in Schlesien Berlin, 25. Juli Eu-W eine Regierung in Myern München, 26. Juli Nachdem der Bauernbund die Vorschläge der Bayrischen Dolkspartei wogen der Bildung des Ministeriums für Landwirtschaft und Arbeit so wie der Bestellung eines politischen Staatssekre tärs für die sozialen Angelegenheiten und die Kreise Löwenberg heranmarschiert, steht einer roten Partei, die von der sächsischen Grenze im Anmarsch ist, gegenüber. Di« ersten Gefechte sind aus der Linie Bautzen — Löbau, die späteren in dem Dreieck Görli tz— Lauban — Greiffenberg — Löwen, berg zu erwarten. Wahrscheinlich werden die verteidigten und als llebergang wichtigen Ufer des Queis und seiner Nebenflüsse ebenfalls in der Gefechtszone liegen. Reichspräsid« nt v. Hindenburg wird zu den Manöver» be stimmt erwartet und wird beim Grafen von Fin kenstein in Schönbrunn, die Oberste Heereslei- tung in Lauban, Quartier nehmen. Eine «nerhökte Forderung der Franzosen Beantragte Auslieferung von vier Deutschen Landau, 25. Juli Auf Grund des Artikels 4 des Rhcinlandab- kommens und der Ordonnanz 2 hat die französi sche Besatzungsbehörde an die deutsche Regierung das Verlangen gestellt, die am 11. Juli dieses Jahres vom französische» Kriegsgericht in Landau unter der Anschuldigung, die franzö sische Fahne von dem Offizierskasino in Zwei brücken herabgerissen zu haben, in Abwesenheit zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilten drei deutschen Staatsangehörigen, Bäcker Weist und die Arbeiter Schimmel und Lutz auszuliefern. Die drei Angeklagten hatten sich der ihnen drohenden Verhaftung da durch entzogen, dast sie sich auf unbesetztes Gebiet begaben. Weiterhin ist von der franzö- ische» Besatzungsbehörde die Auslieferung des vom französischen Kriegsgericht in Landau am 16. Juli ebenfalls im Abwesenheiisverfahren wegen des sogenannten Maximiliansau-Zwischen falls am 3. Juni unter der Anklage der Ge walttätigkeit gegenüber einem französischen Of- izier zu zwei Jahren Gefängnis und 20« Fran ken Geldstrafe verurteilten Arbeiters Merz aus Neupotz verlangt worden. Ser Fall Lambach Monarchie und Deutschnationale Volkspartei Berlin, 25. Juli Der deutschnational« preußisch« Landtagsab- geordnete Dr. v. Winterfeld veröffentlicht in der „Deutschen Tageszeitung" einen Artikel Monarchie und Deutschnat ionale Volkspartei, in dem er sich insbesondere mit der Stellungnahme einzelner deutschnatio naler Studentengruppen zu diesem Problem be- sehr schnell zu erwarten sind. Die Möglichkeit solcher Kundgebungen wird allerdings nicht in Abrede gestellt. Lejeune-Jung protestiert Berlin, 25. Jmi Der Reichstagsabgeordnete Lejeune-Jung hat an den Vorsitzenden des Landesverbandes Potsdam II der Deutschnationalen Volkspartei Stadtrat Steinhoff, M. d. L., ein Schreiben ge richtet, in dem er darauf hinweist, daß die Reichstagsfraktion den Artikel Lam bachs mißbilligt, auf die Aufhebung der Fraktionsgemein schäft aber verzichtet habe. Er habe dieser Mißbilli- , , „ .. , _ _ „ gung zugestimmt.' Infolge der davon ab- Unterhändler di« Kodt-iton zwischen talienische Sprach« nicht. In 79 Soelsorgegomeinden befindet sich überhaupt kein einziges Schulkind mit italienischer Mutter sprache. In jenen Orten, in denen seit mehre ren Jahren der Religionsunterricht in der Mut tersprache verboten ist, zeigt sich eine e r- ichreckende Zunahme religiöser Unwissenheit und sittlicher Ver wilderung der Jugend." In der Denk schrift wird gefordert, den katholischen Religions lehrern wi« den Kindern die Verwendung deut scher Rcligionsbücher zu gestatten, die in letzter Zeit geübte unwürdig« Kontrolle über di« Re- ligionslehrer aufzuheben und denElterndas Recht einzuräumen, zu bestimmen, ob ihr« Kinder Leni deutschen oder dem italienischen Religionsunterricht -ugeteilt werden sollen. Sollte es nicht gelingen, die Erlaubnis zu Ettei- Hergt dazu bewogen werden wird, den Vorsitz „Hamburger Nachrichten" zum Fall Lambach des Partergerichtes doch wieder zu übernehmen. Wenn — so schreibt der „Dresd. Anz." — ein Hamvurg, zuu Berliner Mittagsblatt offizielle Kundgebungen Die „Hamburger Nachrichten" nehmen am des Deutschnationalen Handlungsgehilfenver- Mittwoch abend in einem Leitartikel zu dem Landes, dessen Führer der Abgeordnete Lambach Ausschluß Lambachs aus der Deutschnationalen ist, und des Deutschen Gewerkschaftsbundes, den, Volkspartei Stellung und schreiben u. a.: „Wir er ebenfalls führend angehört, ankündigt, so er- hoffe", daß das Urteil des Potsdamer Lan- fahren wir aus der Umgebung des Abgeordne- desverbandes von der Berufungsinstanz revi- t«n Lambach, daß irgendwelche Beschlüsse in die- d i« r t w e r de n w i rd. Die Deutschnationale ser Richtung noch nicht vorliegen, und daß sie Volkspartei ist unseres Erachtens nicht fest ge- ebenfalls aus Gründen der Ferienzeit auch kaum ""S gefügt, um schwere innere Erschütterungen Staatsform. Auch sie wüßten, dast nicht Ministerpräsident Dr. Held alles so werden würde, wie es einst gewesen sei. Das Wort „konservativ" bedeut« nicht ein- antwortete, die bayerische Regierung werde da fach Wiederherstellung des Alten, sondern Aus- A." daß nicht nur die Schuldfrage des bau auf dem Guten und Gesunden der alten l^nzelfalles geklart werde, sondern daß darüber Zeit. Wenn man die Dinge so sehe, erscheine h'"""b eine umfassende Untersuchung der Streit über Monarchismus innerhalb der ""^Aufklärung stattfmde, die sich auf alle Partei zurzeit als v ö ll ig v e r f e h l t. Verhältnisse erstrecke, durch die die Unfälle er möglicht worden sein könnten, und daß im Ver- Fühlungnahme Lambachs mit seinen politischen folg dieser Untersuchung alsbald alle Maßnah- Freunden men erörtert und durchgeführt werden, die die Berlin, 25. Juli Unfälle, soweit es überhaupt im menschlichen Wie der „Dresd. Anz." von unterrichteter Vermögen stehe, in Zukunft vermeiden ließen. Seite erfährt, hat der Abgeordnete Lambach Es herrsche stark der Eindruck vor, daß es die gegen seinen Ausschluß aus der Partei bisher Deutsche Neichsbahngesellschaft an einer umfas- »och nicht Berufung eingelegt. Es ist wahr- senden Klarstellung der Verhältnisse hinsichtlich scheinlich, daß Lambach diesen Schritt unterneh- der Betriebssicherheit trotz der auffallenden Häu- men wird. Er hat aber zunächst die Absicht, sich fung der Unfälle habe fehlen lassen. Dieb a y- erst mit seinen Freunden aus der Reichstags- rische S ta a t s r eg i e ru n g gehe mit fraktion zu besprechen, um seine weiteren Ent- allen Anträgen des Landtages schließungen in enger Fühlung mit ihnen zu tref- einig, die darauf ab zielten, daß fen. ' Wegen der augenblicklichen Ferienzeit wer- den diese Besprechungen erst in acht bis vierzehn Tagen beginnen können. Das Partei- weichenden Haltung des Vorstandes des Landes- g« richt muß dann satzungsgemäß innerhalb verbandes Potsdam ll, der Lambach aus der der nächsten vier Wochen seine Entscheidung fäl- Partei ausgeschloffen habe, lege er sein Pattei len. In führenden Kreisen der Deutschnationa- amt als Vorsitzender der Ortsgruppe Halensee len Partei rechnet man damit, daß Exzellenz nieder. eine weitgehende Untersuchung und Klarstellung statt finde. Die Untersuchung müßte sich auch auf die Mängel er strecken, die bei den letzten Unglücksfällen In Bayern besonders offenkundig geworden seien, wie die Frage der Personaleinsparung, Ler Dienst- und Ruhezeit des Personals, insbeson dere aber auch die Frage, ob in der Nachkriegs zeit die Instandhaltung, Verbesserungen, Erneuerung, Um- und Neubauten in einem Um fange erfolgt seien, daß nicht nur die großen Schäden der Kriegszcit wieder gutgemacht, son dern auch dem gesteigerten Verkehr den Erfor dernissen der modernen Zeit und der fortgeschrittenen Technik Genüge getan worden seien. Es werde auch an der Frage nicht vorüber ¬ gegangen werden können, ob die größeren R e p a r a t i o n s l a st« n, die der Reichsbahn aufgebürdet seien, es nicht erschwert hätten, daß notwendige Bauten, wie der Um- und Neu bau des Münchener Hauptbahnhofes, ausgeführt werden könnten. Es sei auch der Zweifel be rechtigt, ob nicht die straffe Zentralisa tion des gesamten Eisenbahnwesens, wie sie in der Hauptverwaltung der Reichsbahngesellschaft einerseits und dem Reichsverkehrsministerium andererseits durchgesührt fei, zu einer Schwä chung und Vernachlässigung der ent- legeneren Teile des Reichsbahnnetzes führe. Je nach dem Ergebnis der Untersuchung des Reichsverkehrsministeriums werde sich die Bayerische Negierung ihre weitere Stellung nahme und die weiteren Schritte vorbehalten. Im Verlauf der weiteren Aussprache nahm dann der Landtag einen deutschnationalen An trag auf Untersuchung der Ursachen der letzten Eisenbahnkatastrophen in Bayern, einen Antrag der Nationalsozialisten auf Herausgabe einer Statistik der Streckenunterhaltungskosten und einen Antrag der Kommunisten auf Durchfüh rung der achtstündigen Arbeitszeit bei der Reichsbahn an. Kultus: Dr. Goldenberger, Finanzen: Dr. Schmelzle, Justiz: Dr. Guertner, Landwirtschaft und Arbeit: Dr. Fehr. Das Staatssekretariat nn bisherigen Handelsministerium, das der deutschnationale Freiherr von Welser innehatte, wird abgebaut. Eine SenWrist an den Papst 318 Südtirol Priester fordern den deutschen Religionsunterricht Innsbruck, 25. Juli Der Klerus des deutschen Teiles der Diözese Trient Hat ein neues, von allen Seelsorgeprie stern unterfertigtes Schreiben an den Papst ge richtet und durch eine noch Rom übersandte Ab ordnung dem Heiligen Stuhl eine Denkschrift über di« durch das V e r L o t des Religi- onsunterrichts in der Mutter- prache geschaffene Lage überreichen lassen. In der Denkschrift heißt es: „Es sei unmög lich, Len 18000 deutschen Kindern den Nett- gionsunterricht in italienischer Sprache zu er teilen. Die Kinder verstehen die schäftigt. Ler Abgeordnete ist der Auffassung, j Präsident Dr. Königsbauer der Trauer daß die Ueberzeugung, die konstitutiv- des Landtages Ausdruck gegeben und hlnzuge- nelle Monarchie sei für Deutschland die fügt, Lie bayerische Volksvertretung müsse ver- beste Staatsform, Allgemeingut der langen, daß die Ursachen der vielen Eisenbahn- Deutschnationalen sei und nicht etwa ""fülle rückhaltlos aufgeklärt und'die nur die Auffaffung des rechten Flügels der Par- Sicherheit des Reiseverkehrs auf bayerischem tei. Alle Deutschnationalen, auch diejenigen, Lie Boden mit allen nur möglichen Mitteln gewähr- noch so sehr mit Gefühl und Verstand die Wie- leistet werde. dererrichtung der Monarchie herbeisehnten, seien Die Interpellation der Bayerischen Volks- aber der Ansicht, daß die Zeit hierfür j e tz t Partei wurde von dem Abgeordneten Brei nichtreif sei, daß ein deutscher Kaiser schon tenbach begründet, der sich namentlich gegen allein wegen der Abhängigkeit Deutschlands die P e r son a l« in sp ar u n g s p ol i t i k der vom Auslande heute nicht denkbar sei. Eeschlos- Reichsbahngesellschaft wandte und forderte, fen würden die Deutschnationalen auch jetzt am üegenüber der Sicherstellung des Verkehrs Vaterland und für das Vaterland Mitarbeiten, anderen Rücksichten zurücktreten müßten, unabhängig von der bestehenden die Reparationsverpflichtungen. Hohenstein-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten WslmMW WM unüAnüiM Generalanzeiger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, RÜSdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchurSdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Ggtdien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. Dieses Blatt ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, de» Finanzamt» und de» Ttadtrat» zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften behördltcherseit» bestimmte Blatt. Dru/ und Verlag von Dr. Alban Frisch. Erscheint ,eden Wochentag nachmittag». — Fernspr. Nr. U. 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