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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 15.02.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192802152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19280215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19280215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-02
- Tag 1928-02-15
-
Monat
1928-02
-
Jahr
1928
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D. Dr. v. Köbke, Rechtsanwalt, Oberregierungs ¬ standsmitglied der Hauptgemeinschaft des Deut- Hause? nicht habe Wie aber konnte er das Fremde, das c Ein Deitr« schen Einzelhandels, Rechtsanwalt Dr. Dr. Bleyer, Dozent an der Handelsschule Berlin, Stadtrat Rudolf Patzke, Berlin. fragte sie stockend. „Warum malen schend an. „Warum sind Sie eigentlich mehr zu den Sitzungen gekommen? Ich Sie sehr vermißt!" Irene zögerte einen Augenblick. „Was halte» Sie eigentlich von Lisa Brinkmann?" Ucberrascht sah Irene ihn an. Seine Frage erschien ihr absonderlich. „Wie meinen <Kc? . . ." „Ich möchte Ihre Ansicht über Lisa Brink mann kennen l.t'wn." „Warum gerade meine Ansicht?" „Denken Sie, es interessiere mich, zu wissen, welche Meinung Eie von Ler Dame haben." Irene lachte. „Sie haben seltsame Wünsche, Herr Kara- sin! Da Sie es aber unbedingt wissen wollen: ich halte Lisa für eine von ihrer Schönheit über zeugte, lebenslustige Frau, die von ihrem Manne sehr verwöhnt wird. Genügt Ihnen diese Aus kunft?" Karasin ging auf ihre» scherzenden Ton nicht ein. „Wie mag Lisa zu diesem Manne gekommen sein?" fragte er nachdenklich. „Das weiß ich nicht. Es ist ja auch für uns belanglos." „Meinen Sie?" fragte er hart. Als er Ire nes betroffenes Gesicht sah, fuhr er rasch fort: „Ich kannte Lisa, als sie noch ein junges Mäd chen war. Sie stand einem Verwandten von mir -nahe. Sie begreifen, daß es mich interessiert, etwas von ihrem Werdegang zu erfahren." Der Kellner brachte den Kaffee. Karasin bot Irene Zigaretten an. Sie blickte den Rauch wölkchen nach, die zierlich zur Höhe stiegen. Plötzlich wandte sie sich wieder Karasin zu. „Wissen Sie, was mir soeben durch den Kopf gegangen ist? . . . Wenn Sie und Lisa Brink mann Jugcndbekannte sind, warum sprechen Sie dann gar -nicht miteinander von jener Zeit? Ich habe wenigstens bisher noch kein einziges Wort davon gehört!" In Karasins Gesicht kam ein harter Zug. „Vielleicht hat Lisa triftige Gründe, von je ner Zeit nicht zu reden!" antwortete er, und ein beißender Hohn schwang durch seine Worte. . Irene sah ihn betroffen an. Ein Gedanke durchzuckte sie. „Sind Sie Lisa nicht wohlgesinnt, Herr Karasin?" In Karasins Augen kam eine düstere Glut. Erschreckt sah Irene, daß seine Hände sich wie im Zorn ballten. „Sie ist der einzige Mensch auf dieser Woll, den ich hasse!" Als wollte sie seinen Worten Einhalt gebie ten, griff Irene nach Karasins Arm. Was sagte er? . . . Hatte sie recht gehört? .... Karasin haßte Lisa! .... „Warum verkehren Sie dann in Lisas Hum Ob lich ers weis; n steilen, nicht u Ein Stadtti nelli st rundet: Geschick Der der W mehr; Dorfrii bündig verrück; der K> verschli wecken» lichen getrieb Da tresflic hart a vorbri Theatc Spiegc diese t durchki miß, d hatte, rung, einlief Schom Ho denn t Absteck so gut In Von Hau Immer von Flugu wisser Ric noch „Sen landung, Haar geki gemetnert Der wahr an Fachke gegeben. Bet dl immer wi trotzdem i mitteln i Recht, de, bahn hat tung ist, ,,natürlich fammenst» als selb Fügung l Attentate der Eiser sahrmom- dem Aut bleiben l Zwischen! mitteln t Dömg breiteste verkehr i Ausgefal Leute m- die versc fing, Sp batikkuns nun bei mit Aut Ereignist renquelsi so sind - Vorkomr Brüche r flögen, ? 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Da ich ihr keinen Grund für dieses Verhallen gegeben habe, so habe ich es oorgezogen, fürs erste nicht mehr zu ihr zu zehen." Karasin machte eine knappe Handbewegung. „Ich glaube, Sie brauchen das nicht tragisch zu nehmen. Die gnädige Frau ist öfter launisch!" Es war ein Spott in Karasins Worten, der Irene Duval aufhorchen ließ. „Warum sagten Sie das so sonderbar?" Roman von Hermann Weick 13j tAachvru.t verboten) „Danken Sie, welche Freud« ich heute erlebt habe," sprach sie dann und erzählte Karasin von dem glänzenden Angebot, das sie von Wien erhalten hatte. Er wurde etwas betroffen. „Werden Sie bald nach Wien gehen?" fragte er rasch. Irene hatte sein Erschrecken bemerkt. Ein süßer Schauder kroch ihr über den Körper hin. „Nei-n, so bald nicht. Das Gastspiel soll erst im April oder Mai stattfinden." Karasin sah nachdenklich vor sich nieder.« „Dann bin ich vielleicht schon längst wieder m Rußland . . . ." sagte er langsam. „Sie wollen so bald schon wieder zurück?" fragt« Irene in aufsteigender Trauer. Er sah sie lange an. Ihre Blicke griffen in- einander. „Ich weiß noch nicht ..." antwortete er ver ronnen. Dann aber, als schüttelte er einen dü steren Gedanken von sich ab, fuhr er lächelnd fort: „Wir wollen uns noch nicht wcgon der Zu kunft sorgen, nicht wahr, sondern uns des schö nen Abends und Ihres neuen großen Erfolges freuen!" Er hielt Iren« das Glas entgegen. Sie stieß mit ihm an. Ein frohes Gefühl strömte über sie hin. Wieder suchte sich ihre Augen. Da wurden st« jäh verlegen. Um der seltsamen Stimmung, die sich ihrer bemächtigt hatte, zu entgehen, begannen sie von illeichgültigen Dingen zu sprechen. „Was macht Frau Lisas Bild?" fragt« Irene. „Es ist bald fertig." Karasin blickte sie for- Karasin war mit sich unzufrieden. Warum hatte er sich vorhi-n nicht besser in der Gewalt gehabt? Warum in der Erregung des Augen blicks sich zu jenen Aeußerungen gegenüber Irene Duval Hinreißen lassen? Was mochte Iren,« nun von ihm denken? ... Ihm war gewesen, als sei sie in jenem Augen blick merkbar von ihm zurückgewichen. Und auch nachher, beim Abschied, war sie so seltsam scheu und zurückhaltend zu ihm gewesen. Sollte der offene, Herzlickx Tom, der zwischen ihnen ge herrscht hatte, nun für immer dahin sein? . . . Dieser Gedanke schmerzt« Karasin. Er trat zum Fenster und blickt« in die Nacht hinaus. Irenes Bild stand leuchtend vor seinen Augen. „Irene . . sagte Karasin leise, weich, als kose er den Namen. Irene Duval war der erste Mensch, dem er vertrauensvoll begegnet war, in dessen Nähe sein meist düsteres Wesen sich aufgeihellt hatte. Immer, wenn er bei ihr war, empfand er eine un bestimmbare Freude, ein Glücksgefühl, das er bis dahin noch nicht gekannt hatte. Die Sehnsucht, Irene bald wiederzusehen, regte sich auch jetzt wieder in ihm. Wann würde er sie Wiedersehen? . . . Mor gen schon, oder übermorgen . . . Oder würde sie von nun an seine Nähe meiden, eingeschüchtert, verstimmt durch sein Benehmen an diesem Abend? . . . Karasin fuhr sich aufgeregt über die hohe Stirn. Das durfte nicht sein! Nein, nein! . . -i Dev Humor Aus der Natur des deutschen Humors geht hervor, daß er nicht frivol werden kann, ohne das Beste seines Wesens einznbüßen. Der Be griff Humor hat seine Entwicklungsgeschichte so gut wie jedes andere Stück deutschen Kultur lebens. Man lesen einmal die derben, aber charaktervollen Briefe eines Albrecht Achilles, eines Luther, man erinnere sich des Briefwech sels der gegen den Zopf ankämpfenden Samuel Pufendors und Christian Thomasius. Und wenn in den lustigen Einfällen der Kunst, den toll sten Stücken und Fastnachtssckwänken des Mittel alters und der Reformationszeit der Teufel, selbst der Tod eine große Nolle spielen konnten, ohne die Stimmung ernstlich zu beeinträchtigen, so müssen wir uns erst besondere Mühe gehen, ehe es uns gelingt, so grausigem Humor Ge schmack abzugewinnen. Die neueren Künstler, die ihre Gefühle in der Darstellung von Toten tänzen ausgeströmt haben, können das bestäti- fvchtigen nehmt es mit und stellt es daheim in euer Zimmer, für euch und meint wunders, was ihr für tüchtige Zeitgenossen seid! Andere haben sich einen künstlichen Frühling geschaffen. Sie nahmen sich ein paar Zweige mit und stellten sie schon im Dezember ins Was ser, vielleicht gar Anfang Dezember. Dann hat ten sie zu Weihnachten das erste Grün an ihren Sprossen, sahen vielleicht gar Blüten kommen, und es hat ihnen sicher manches frohe Hin schauen entlockt. Eine Ahnung, ein Vorschuß ves Frühlings, ein blasser, schmaler, kränklicher Trieb ohne Urkraft des Wachstums, künstliches Gewächs der Täuschung und doch schon geliebt. Wir können euch verstehen mit euren Wünschen. Ihr seid die, die die Zeit nicht erwarten können. Die Knospen glänzen am Zweig, tief und sorgsam gehütet. Der Wind schaukelt sie. Er kann ihnen nichts tun. Die gütige Sonne muß kommen und ste öffnen . —* Eenossenschaftskursus. In der Zeit vom 13.—25. Februar ds Js. veranstaltet der Edeka- Verband Deutscher kaufmännischer Genossenschaf ten e. V., Berlin-Wilmersdorf, im Hörsaal sei nes Verwaltungsgebäudes einen besonderen Lehrgang, welcher der Ertüchtigung und Er ziehung des Nachwuchses sowie oer Vertiefung in berufliche, genossenschaftliche, volks- und be triebswirtschaftliche Kenntnisse dienen soll. Außer Vorstandsmitgliedern und Abteilungs leitern der O.'ganisanon wirken folgende Her ren als Dozenten mit: Professor Dr. Stein, An walt des Deutschen Eenossenschaftsverbandes, Oberfinanzrat Dr. Hillringhaus stellvertr. Mit glied des Direktoriums der Preuß. Zentral genossenschaftskasse, Regierungsrat Dr. Zacher, Biologische Reichsanstalt, Oberregierungsrat a. Ein rätselhafter Ausdruck kam in Karasins Gesicht. „Vielleicht gehört das zu einem Plan, den ich verfolge. . . vielleicht sage ich Ihnen eines Ta ges mehr . . ." Irene saß mit gesenktem Haupte da. Die Freude dieses Abends war verloren. Karasin erschien ihr plötzlich ein anderer, ein Fremder zu sein. Sie wurde traurig und drängle zum Auf bruch. Sie war auf der Heimfahrt schweigsam. Karasin sagte bedrückt: „Habe ich Sie vorhin erschreckt?" Iren« gab kein« Antwort. Sie konnte nicht sprechen. Es lag wie ein schwerer Bann auf ihr „Vergessen Sie meine Worte, Irene!" bat Karasin weich. „Ich hätte von so trüben Dingen nicht sprechen sollen! Nun habe ich Ihnen den Abend, der so schön begonnen hatte, verdorben!" Irene zwang sich zu einem Lächeln. „Nein ... der Abend war trotzdem schön . . . Nur haben Sie mir plötzlich Furcht eingeslößt.." Er ergriff ihre Hand und hielt sie fest. „Warum? . . . Wegen Lisa Brinkmann? . . . So wichtig ist diese Sache gar nicht!" sagte er und mühte sich, einen leichten Ton anzuschlagen. die ernste Lehre von der Vergänglichkeit alles Irdische« die alten Deutschen nicht zur weiblichen Klage gestimmt, sondern zu Humoristen im beste« Sinne gemacht hat. Den meisterhaften Holzschnitten, die Hans Holbein von seinem Totentanz angefertigt hat, gebürt ebenso wenig die Bewertung „fratzenhaft gräßlich", wie man die derben Späße, die uns Liselotte von der Pfalz in ihren köstlichen Briefen auftischt, mit einem verurteilenden „unweiblich" abtun darf. Ist der Humor eine wesentlich deutsche Gabe, so.muß sich in dem Humoristen bei allem Sinn für die gemeine Menschheit ein guter Teil echter Vaterlandsliebe finden lassen. In der Tat stoßen wir nicht selten in den Werken un serer ersten Schriftsteller, die den Humor pflegen, auf Aeußerungen wärmster Hingabe ans Vater land; schon der sechsundwanzigjährige Wilhelm Raabe flicht in seine „Chronik der Sperlings gasse" die schönen Verse ein: „Vergesse ich dein, Deutschland, großes Vaterland, so werde meiner Rechten vergessen!" Auch aus unserem politi schen Witz spricht echter Humor: der Unmut, der tränenden Auges über die bestehenden Verhält nisse lacht, ohne Zagen offen sagt, wo der Schuh drückt, und damit die Aussicht auf Besserung gewährleistet. Freilich kann es nicht die Aufgabe unserer Humoristen sein, alles Höhere herabzuziehen und deutsches Empfinden auf einen niedrigen Stand herabzuwürdigen. Wer nicht über Menschenliebe, Seelenharmonie und Gemüt ver fügt, dessen Aussichten stehen beim Wettkampf in diesen Dingen von vornherein hoffnungslos. Wessen Leidenschaften aber abgeklärt sind, wes sen Gemüt eine treue, milde und freundliche Art hat, wer, wi« Heinrich Seidel, zu dem ge mütlichen Philistertum in seiner ansprechenden Gestalt hinneigt, dem ist auch echter, harmloser und herzerquickender Humor beschicken. dafür zu fordern. Sie glaubte, ihn heute zu nun > durchschaue». (Fortsetzung folgt.) —a. Döbeln, 14. Februar. Dem „Döbelner Anzeiger" teilt ein alter Leser folgenden neuen „Aufwertungs"-Witz mit: Ebenfalls nach vieler Mühe und Schreiberei gelangte auch ich schließ lich glücklich in den Besitz des Anleihe-Aus- lösungsscheines, lautend auf 25 Mark je 1000 Mark. Kurz vor Weihnachten brachte ich in Erfahrung, daß die vorgenannte Anleihe ver käuflich ist. Wenn jemand 65 Jahre alt ist und sein Vermögen 20 000 Mark nicht übersteigt, kann er nämlich seine Papiere für den fünffachen Betrag der Ablösungsschuld beim Finanzamt verkaufen. Ich hatte nun nichts eiligeres zu tun, als mich beim Finanzamt zu melden und beantragte den Verkauf meiner Papiere. Nach einigem Hin und Her kommt der Ankauf der Ablöfungsschuld zustande. Ich großer Glückspilz habe noch niemals in meinem Leben ein so schönes Weihnachtsgeschenk bekommen, als es mir im Jahre 1927 — genau am heiligen Abend — der Postbote ins Haus brachte. Aber mit des Geschickes Mächten ist kein ew'ger Bund zu flechten. Bekomme ich oa Mitte Januar eins Vorladung vom Finanzamt; dort wird mir mit geteilt, daß der Ankauf obiger Anleiheschuld zu Unrecht geschehen sei, da der Vermögenssatz von 20 000 auf 10 000 Mark herabgesetzt worden ist und ich deshalb als glücklicher Besitzer von mehr als 10 000 Mark die Anleiheschuld wieder zu rückkaufen müßte. Ich hatte nun nichts weiter zu tun, als mein schönes Weihnachtsgeschenk wieder zum Finanzamt zu tragen und die Pa piere wieder in Empfang zu nehmen! Weiter geht wahrhaftig die Geduldsprobe der Sparer nicht. — a. Prag, 14 Februar. Die Streikbewegung Im nordwestböbm Ischen Bergbau hat auf deu Gruben nn Bruxer. Komotauer und Teplitzec Revier begonnen. Die Grudtnerbaltungsmn»". schalten baden sich au, allen Gruoen einaeainoen. Nur an? ben staatlichen Gruben „Julius II" uns „Julius III" sind die Maurer und Zmnnerleu:« nicht angelabren. Die Routaudsarbeiten werden auf diesen Gruben von den Aulsebern verruchter. Aus der Grube „Prinz Eugen" stellten sich zwei Leute zu den Erhaltuna^arbeiten ein. Im Kladnoer. Pilsener und Ostrauer Steinkohlen- revier wird normal gearbeitet. Aul der Grube in Handslova in der Slowakei finden gegen wärtig Veibaudlungen über die Lohniorderungen statt. Das Revierberaamt in Kultenbeeg vermit telte die Verhandlungen mit 52 Angestellten dec „Kleinen Grube" in Hradck bei Reichenberg, wo seit dem 9. Januar gestreikt wird — a Gablonz, 14. Februar. Ein mit Ball- gäsien vollbesetztes Mietauto fuhr nm Mitternacht von dec Waldesruh nach der Stadt, kam aus der schlüpfrigen Straße Ins Gleiten, riß einige Straßensteinc um und stürzte die hohe Stiaßen- böschuug hinab. Es ist kaum glaublich, daß alle Insassen nur leicht verletzt wurden, während das Auto fast gänzlich zerstört muroc. Der Ehauffeur ist flüchtig. — Chemnitz, 14. Februar. Infolge ehelicher Differenzen versuchte der, auf der hiesigen Ufer straße wohnhafte 31jährige Schlosser Krusche seine 14 Jahre ältere Ehefrau die ein Filial geschäft der Chemnitzer Genostenschaftsmolkerei führt, im Nebenraum zur Ladenstube zu erschie ßen, während sich Kundschaft im Laden befand. Die Frau wurde durch einen Schuß in die rechte Brustseite so schwer verletzt, daß sie in bedenk lichem Zustande dem Krankenhaus zugeftthrt werden mußte. Der Täter wurde in Haft ge nommen. — Schneeberg, 14. Februar. Da» seltene Fest der eisernen Hochzeit feierte» der Schuhmacher- meister Anton Maibiaer und seine Ehefrau. Die Jubilarc find 91 bzw. 86 Jahre alt. — Olbernhau. 14. Februar. Anfang des Jahres hatte sich bei einer hiesigen Witwe ein unbekannter Mann eingemietet, der vorgab, Kraftwagenführer bei einer hiesigen Firma zu sein. Die Witwe vertraute dem Unbekannten, oessen Angaben sich nachträglich als erlogen er wiesen, und übergab ihm eines Tages einen Geldbetrag, den er bei der städtischen Steuer einnahme abliefern sollte. Mit diesem Gelde verschwand der Unbekannte, der jetzt hier fest genommen und als ein aus Zschokken gebürtiger 25jähriger Bergarbeiter ermittelt werden konnte. Dem Festgenommenen, der dem hiesigen Amtsgericht zugeführt wurde, konnten bereits weitere Diebstähle nachgewiesen werden. — Reitzenhain, 14. Februar. Infolge der starken, strichweise orkanartigen Schneestürme, die über den Erzgebirgskamm in den letzten Tagen hinweggcbraust sind, sind die meisten Kammstraßen bis zu eineinhalb Meter Höhe verweht, so daß der gesamte Kraftwagenverkehr lahm gelegt ist. Fuhrwerke und Schlitten kön nen sich nur mühsam Bahn durch die hohe Schneedecke brechen. Durch den Sturm und die Schneeluft sind mannigfache Schäden an den Bäumen, sowie an den Fernsprech- und Tele graphenleitungen verursacht worden. — Leipzig, 14. Februar. Durch den furcht baren Sturm wurde auf dem Gelände der Me chanischen Weberei Mewa Filiale Panitzsch eine 35 Meter hohe Fabrikesse umgelegt und zum Einsturz gebracht. Die Trümmer durchschlugen das Dach eines Kohlenschuppens und begruben den 50 Jahre alten Arbeiter Schneider unter sich. Der Verunglückte, Vater von drei Kindern, wurde auf der Stelle getötet. Durch den Sturm wurde auch sonst vielfach erheblicher Schaden angerichtet. Mehrere größere Schaufensterschei ben wurden eingedrückt. An mehreren Stellen wurde durch die Gewalt des Sturmes die Melde leitung der Feuerwehr zerrissen. — Leipzig, 14. Februar. Hier kam cS In der Kurzen Straße zu einer folgenschweren Schlägerei, wobei ein ReichSwebrsoldat verletzt wurde. Die Täter befinden sich in polizeilichem Gewahrsam. zwischen ihnen stand, beseitigen? ... Vielleicht würde Iren« ihn verstehen, wenn er offen mit ihr rodete. Dafür war aber die Zeit noch nicht gekommen. Erst mußte er das Wort, das er am Sterbelager seines Bruders sich gegeben hatte, einlösen . . . dann erst durfte er Irene Duval offen bekennen, was ihn aus seiner russischen Heimat nach Berlin ... zu Lisa Brink mann geführt hatte. Der Gedanke an Lisa Brinkmann schwemmte im Augenblick alle anderen Ueberlegungen hin weg. Nun war er bald am Ziels. Noch eine kurz« Zeit . . . dann würde die Stunde kommen, auf di« er Jahre gewartet hatte. D>e Stunde, da er Lisa Brinkmann die Maske vom Gesicht reißen und Vergeltung üben würde für das, was sie seinem Bruder Dimitri angetan hatte. Karasin war wieder ruhig. Er kannte seinen Weg. Nicht an Irene Duval durfte er jetzt den ken, keinen sentimentalen Regungen nachhängcn. Zuerst mußte er seine Pflicht tun! Dann erst hatte «r ein Recht, an sich und seine eigenen Wünsche zu Lenken. X Lisa Brinkmann war heut« in guter Laune. Sie war am Vormittag in die Stadt gefahren, hatte Einkäufe gemacht, und einer Bekannten den Besuch, den sie ihr schon lange schuldete, abge- stattet und saß nun, frisch angeregt, nm Mittags tisch. Brinkmann betrachtete sie in freudiger Ver wunderung. Heute gefällst du mir wieder, Lisa!" sagt« er herzlich. „Endlich einmal wieder ein frohes Ge sicht! Ich hatte schon geglaubt, du hättest das Lachen ganz verlernt." Sie blickt« ihn übermütig an. „Ganz und gar nicht! Warum sollte ich es auch verlernt haben!" Sie war wie von einer schweren Last be freit. Heut« würde Karasin ihr Bild vollenden, dann hörten diese lästigen, unerquicklichen Sitzungen auf! Jetzt erst fühlt« sie, wie sehr dieses immer miederkehrend« Zusammensein mit Karasin sie beengt, geknebelt hatte. Immer hatte ie eine Feindseligkeit von ihm befürchtet. Heute sah sie ein, daß diese Furcht töricht ge wesen war. Wenn er etwas gegen sie im Schilde uhrte, Hütt« er es längst ausgeführt. Gelegen- zeit dazu hatte er ja in diesen Wochen genug ge habt. Aber im Ernst dachte er wohl garnicht daran, ihr etwas anzu haben: Ihm lag nur daran, ihr Angst einzuflößen, sich ihr gegenüber als Schreckgespenst aufzuspiclen. Und nebenbei benützte er diese Gelegenheit, um sie zu malen und von ihrem Manne ein tüchtiges Stück Geld Er gab darauf kein« Antwort, sondern sah Hause? .. tarr vor sich hin. Plötzlich hob er den Kopf. Sie Lisa?
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