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HchMsiM-Ernsühaler Uge'M unöLnzcher Mittwoch, den 15. Februar 1928 1. Beilage Nr. 39 2. öffentliche Sitzung des StadtversrdneLen-Kollegiums am Dienstag, dem 14. Februar 1928 Nahezu dreistündige Aussprache über Vergebung von MietzienssteuermitLeln —StA. Am Ratstisch: Erster Bürgermeister Dr. Patz, Bürgermeister Sammet, Stadträte Bauer, Degenhardt, Grießbach, John und Uhlig sowie Oberstadtbaumeister Kaube. Vom Kolle gium sind 25 Mitglieder erschienen. Der Zu hörerraum ist gut besetzt. Vorsteher Rößel eröffnet die Sitzung kurz nach 8 Uhr. Kenntnisnahme» Es hat eine Kassen revi funden. Die geprüften Kasten bk Ordnung. Dann wird eine ministerielle Aus kunft über das Reichsschulgesetz — betr. die Kostenfrage — verlesen. An der Begabtenprüfung O st e r n 1 9 27 beteiligten sich 29 Kinder. 28 bestanden die Prüfung. Für die Abhaltung von Platzmusiken (15) werden einstimmig 990 Mark bewilligt. Es ist geplant, die Kraftpostlinie Lichtenstcin-Callnberg—Hohen stein-Ernstthal nach Chemnitz weiterzuführen. Es kämen täg lich drei Fahrten in Frage. Die Garantie summe in Höhe von 4000 Mark — sie wurde in einer Verhandlung dann auf 8000 Mark herab gesetzt — sollen die angrenzenden Gemeinden leisten. Der Rechtsausschuß lehnt eine Beteili gung an dieser erweiterten Linie ab. Das Kollegium tritt nach kurzer Aussprache diesem Beschlusse bei. Im Anschluß an die Feldstraße will man nun mehr auch die Nutzungcr Straße beschleichen. Die Kosten werden auf 6000 Mark veran schlagt. 3000 Mark kommen auf den städtischen Anteil und 3000 Mark gehen zu Lasten der An lieger. Das Kollegium ist mit der Veschleußung der Straße einverstanden. Eine lange Aussprache ruft der nächste Punkt der Tagesordnung Fürsorgeausschuß hervor. In der letzten Sitzung beantragte Stv. Meier (Soz.) bei der Beratung des 2. Nach trages zur Verfassung der Stadt Hohenstein- Ernstthal, daß der Fürsorgeausschuß um zwei weitere Mitglieder erweitert werden möchte und wünschte, daß in diesem Ausschuß auch die Sozialdemokraten vertreten sein möchten. Stadtrat John (Hausb.): Ich stehe auf dem Standpunkt, daß der Fürsorgeausschuß nicht er weitert werden soll. Der Ausschuß hat bisher immer sachlich gearbeitet. Darum bitte ich, den Antrag abzulehnen. Stv. Wolf (Bürger!.): Auch ich möchte bit ten, den Antrag abzulehncn. Stv. Krauß (Komm.) tritt für die Erwei terung des Fürsorgeausschusses ein. Die Arbei ter haben — so betont er — kein Vertrauen zu den Bürgerlichen, und der Ausschuß hat sich doch vorwiegend mit den Wünschen der Arbeiter schaft zu beschäftigen. Stadtrat John (Hausb.): Es klingt, als hätten die Bürgerlichen kein Verständnis für die Arbeiter. Das ist nicht der Fall. Es wird manchmal mehr bewilligt, als verlangt worden ist. Verständnis haben wir genau so wie Sie. Stv. Meier (Soz.): Ich habe meinen An trag aus berechtigten Gründen gestellt. Die Bürgerlichen haben für die Arbeiterschaft doch nicht das Verständnis, wie die Arbeiterschafts- Vertreter. Ich hoffe,' daß meinem Antrag zuge stimmt wird. Erster Bürgermeister Dr. Patz: Der Rat steht aus dem Standpunkt, wenn das Kollegium sich in bezug auf die Erweiterung des Fürsorge ausschusses gütlich einigt, dann hat er gegen die Erweiterung nichts einzuwenden, obwohl die bisherigen Grundsätze umgestoßen werden. Daß der Ausschuß nicht sachlich gearbeitet habe, kann man nicht sagen. Stv. Oehler (Komm.) polemisiert gegen die Ausführungen von Stadtrat John. Bürgermeister Sammet: Herr Oehler hat nicht sachlich gesprochen. Er hat eine Propa gandarede gehalten. Es werden oft ungerecht fertigte Wünsche vorgetragen. Manche vertuen ihr Geld, das sie heute bekommen haben. Am andern Tage kommen sie dann und fordern aufs neue Unterstützung. Dann sind wir auch an die Bestimmungen des Bezirkes gebunden, die wir nicht überschreiten können. Nach längerer Aussprache wird der Antrag abgelehnt. Längere Zeit wird auch über die Sonderbestimmungen zur Straßen-Vcrkchrs- ordnung für den Freistaat Sachsen gesprochen. Stv. Zehl (Komm.): Da das Befahren der Fußsteige und des Altmarktes mit den Rollern verboten wird, hätte ich den Wunsch, daß der Nat den Kindern einen Platz anweist, auf wel chem sie mit ihren Rollern fahren können. Erster Bürgermeister Dr. P a tz : Es sind uns viele Wünsche zugegangcn, daß diesem groben Unfug endlich Einhalt geboten wird. Unsere Fußsteige sind nicht für die Roller da. Ich bin der Meinung, daß diese polizeiliche Versügung besonders notwendig ist. Wir würden uns un sterblich lächerlich machen, wenn wir einen be sonderen Platz für die Kinder schaffen würden, auf welchem sie rollern können. Ich bin der Zuversicht, daß die verständigen Eltern diese Verordnung, die das Rollern auf Fußsteigen und dem Altmarkt verbietet, begrüßen werden. Stv. Krauß (Komm.): Daß die Kinder auf den Fußsteigen nicht rollern sollen, ist richtig, ist auch meine Meinung. Ich glaube aber nicht, daß wir uns unsterblich blamieren würden, wenn wir unseren Kindern einen Platz zum Rollern anweisen würden. Dann mäßte Chem nitz sich schon längst blamiert haben. Erster Bürgermeister Dr. Patz: Wir haben für die Kinder Kinderplätze geschlissen. Sie wer den von diesen nicht benutzt, weil sie unseren Kindern uninteressant sind. Die Kinder gehen auf die Straße, wenn sie spielen. Wir brauchen nur an unsere eigene Kinderzeit zu denken. Die Kinder würden auch auf den Plätzen nicht rol lern, die wir ihnen zuweisen würden. Stv. Gäbler (Komm.): Wenn die Kinder nicht auf die Spielplätze gehen, so ist das zu ver stehen. Ich erinnere nur an den Spielplatz beim Krankenhaus. Dort wurde kein Sand hinge bracht. Die Kinder kamen von diesem Spiel platz nur beschmutzt heim. Oberstadtbaumeister Kaube: Auf den Spielplatz wurde zweimal Sand gebracht. Er wurde aber jedesmal in der Nacht gestohlen. Im übrigen ist der Platz auch nur ein Nasenplatz. Nach weiterer Aussprache wird die Straßen verkehrsordnung angenommen. Grundsätze über die Vergebung von Mietzinssteuermittel« Die Mietzinssteuermittel sollen in Zukunft nach einer bestimmten Norm vergeben werden. Und zwar sollen Wohnungen über 50 Quadrat meter mit 6000 Mark und Wohnungen unter 50 Quadratmeter weniger bezuschußt werden. Umbauwohnungen über 50 Quadratmeter sol len höchstens 4000 Mark und unter 50 Quadrat meter weniger aus der Mietzinssteuer erhalten. Dann wird noch empfohlen, ob die Hilfe der städtischen Kreditinstitute nicht in höherem Maße in Anspruch genommen werden kann. Erster Bürgermeister Dr. Patz betont in längeren Ausführungen: Ich bitte Sie, dem ersten Vorschläge zuzustimmen. Von der M/iet- zinssteuer wird nicht alles verbaut. Für unsere Stadt kommen 180 000 Mark Mietzinssteuermit tel in Frage. 60 000 Mark fließen aus dem Ausgleichsstock zu. 15 000 Mark sind zurückflie ßende Gelder. Gestattet ist, daß von der Miet zinssteuer ein größerer Prozentsatz zur Instand setzung von Gebäuden vergeben wird. Dann werden 50 000 Mark in unserer Stadt für allge meine Finanzzwecke verwendet. 30 000 Mark fließen an den Bezirk, für die wir etwas Sicht bares eigentlich nicht haben. Diese Zahlen er geben, daß nicht die ganze Mietzinssteuer zum Wohnungsbau zur Versügung gestellt wird. Ich bin dafür, daß die gesamte Mietzinssteuer dem Wohnungsbau zur Verfügung gestellt wird. Was die Zinsverbilligung betrifft, so ist für Sachsen eine Bestimmung noch nicht getroffen. Die Sparkasse muß auch in der Lage sein, höhere Verleihungen vornehmen zu können. Stv. Krauß (Komm.) beantragt, die Quadratmeterzahl für Wohnungen auf 40 herabzusetzen. Obcrstadtbaumcister Kaube: Die Ver gebung der Mietzinssteuermittcl ist in den ein zelnen Orten ganz verschieden. Für uns mar maßgebend, ziemlich haushälterisch mit den Mit teln umzugehen. Wenn die Quadratmeterzahl herabgesetzt werden soll, dann wäre ich für 45. Stadtrat Degenhardt (Komm.) bittet, auf diese Norm zukommen zu wollen. Nach weiterer Aussprache erklärt das Kolle gium sich mit dieser Norm einstimmig einver standen. In über einer Stunde wird dann über die Vergebung von Mietzinssteucrmitteln gesprochen. Zur Verfügung stehen 204 000 Mark Miet- zinssteuermittel. Das Projekt der Gesellschaft „Heimat", für das 72 000 Mark benötigt wer den, wird vorläufig noch zurückgestcllt, da noch mals Verhandlungen stattfinden. Dann liegt ein weiteres Projekt des Konsum vereins vor, der für den Bau von zehn Woh nungen und die Erweiterung der Geschäfts räume 57 400 Mark fordert. Das dort befind liche Wohnhaus sott nicdergcrissen und die Mie ter interimistisch untergebracht werden. Stv. Bretschneider (Bürger!.): Uns Gewerbetreibenden können Cie es nicht ver denken, daß wir nicht zustimmen können, daß der Konsumverein mit Hilfe von Mietzins steuermitteln ein Geschäftshaus baut. Daß wir die Konsumvereinsbewcgung nicht aushalten können, wissen wir. Aber Sie werden von uns nicht verlangen können, daß wir diese Bewegung fördern. Stv. Schmidt (NSDAP): Der Konsum verein kann aus seinen eigenen Mitteln sein Projekt durchführen. Es sind noch andere wich tig« Projekte vorhanden, die wir fördern kön ¬ nen. Ich denke dabei an die Kinderreichen und Kriegsbeschädigten. Ich stimme nicht zu, daß eine so große Organisation, die aus eigenen Mitteln bauen kann, Gelder aus der Mietzins steuer bekommt. Stadtrat Grießbach (Soz.): Herr Schmidt hat ziemlich viel Unzutreffendes ausgeführt. Was ich zu den Ausführungen des Herrn Bret schneider zu erwidern habe, so betone ich, es trifft nicht zu, daß das Geschäftshaus des Kon sumvereins mit den Mitteln aus der Mietzins steuer errichtet werden soll. Wenn Sie das Pro jekt ablehnen, dann werden wir eben nur die Geschäftsräume bauen. Sie erweisen uns mit der Ablehnung keinen Schaden. Der Konsum verein wird das, was er geplant hat, auch ohne Sie schaffen. Dem Wohnungsmarkt aber gehen vier Wohnungen verloren. Wir werden dann nichts mehr für den Erhalt des alten Gebäudes tun, sondern lassen die Wohnungen verfallen. Erster Bürgermeister Dr. Patz: Ob der Bau eines Erdgeschosses genehmigt wird, wage ich nicht zu entscheiden. Daß Eie das alte Gebäude verfallen lassen können, glaube ich nicht. Ler Hauseigentümer ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Wohnungen instand zu halten, um die Mie ter nicht zu gefährden. Der Konsumverein wird nicht sagen können: Nunmehr mache ich am Hause nichts mehr! Stv. Schmidt (NSDAP): Der Konsum verein ist ein aufgebautes großkapitalistisches Unternehmen! Stv. Ruff (Hausb.): Wir sind dagegen, daß der Konsumverein die Wohnungen baut. Was Herr Stadtrat Grießbach sagte: Wir lassen die Wohnungen verfallen, das sollte einmal ein Hausbesitzer jagen. Stv. Meier (Soz.): Der Konsumverein schafft Wohnungen, die von einem jeden bezahlt werden können. Stadtrat Degenhardt (Komm.) bittet das Kollegium, das Projekt anzunehmen. Erster Bürgermeister Dr. Patz: Ich würde es im Interesse der Wohnungsbeschaffung und der Geschüstsvereinfachung bedauern, wenn das Projekt abgelehnt werden würde. Stv. Kraft (BUrgerl.): Um mein seiner zeit gegebenes Versprechen zu halten, werde ich für das Projekt stimmen. Nach weiterer Aussprache wird die Vorlage mit 13 gegen 12 Stimmen angenommen. Dann wird über die weiteren vorliegenden Projekte gesprochen. Es wird die Aufstockung des Schützen- Hauses beschloßen. Sie wird auf 40 000 Mark veranschlagt. Es liegen noch die folgenden drei Projekte vor: Eigenheim mit 12 000 Mark: Paul Pösch mann mit 18 000 Mark und Handwerkerbau- gcnossenschast mit 18 000 Mark zu bezuschussen. Stv. Zehl (Komm.) beantragt, diese Gelder kommunal zu verbauen. Der Antrag wird mit 13 gegen 12 Stimmen abgelehnt. Dann wird gegen die Stimmen der Kommu nisten beschloßen, dem Eigenheim die 12 000 Mark zu geben, desgleichen auch die 18 000 Mark der Handwerkerbaugenossenschaft. Und schließ lich wird gegen die Stimmen der Sozialdemo kraten und Kommunisten beschloßen, weitere 18 000 Mark Herrn Pöschmann zu geben. Die verbleibenden restlichen 5000 Mark sol len freigehalten werden. Schluß der öffentlichen Sitzung: nach '/«1 Uhr. Eine geheime Beratung schließt sich an. sion stattge- fairden sich in Gächstjches Hobenftein-Erntttbal, 15 Februar 1928 Wer nicht wirbt, der verdirbt! Vom richtigen Inseriere» Daß man inserieren muß, weiß jeder ein sichtige Kaufmann. „Wer nicht wirbt, der ver dirbt!" Nie hat dieses Wort solchen bedeutungs vollen Klang gehabt, wie in unserer Zeit, und nie ist gerade die Werbung durch die ^Uungs- anzeige so wichtig und notwendig gewesen wie heute. Denn es kömmt heute darauf an, in dem Trubel der Erscheinungen nicht nur flüchtig, sondern dauernd die Aufmerksamkeit des Kunden zu wecken. Aber auch diese Aufmerksam keit allein genügt noch nicht; der Kunde muß auch überzeugt und gewonnen sein. Das ge^ schieht durch keiue Maßnahme so eindringlich und so nachhaltig, wie durch das Zeitungs inserat. Die moderne Werbung im allgemeinen und die Werbung durch die Zeitung im besonderen ist eine Wissenschaft geworden. Die richtige Ab fassung und Gestaltung einer Zeitungsanzeige ist eine Kunst. Vor allen Dingen muß das Inserat psychologisch richtig abgefaßt sein Wenn z. B. eine Firma, die eine neue Sorte Oefen herstettt, dem Publikum mitteilt, wievielc davon sie dank der Vervollkommnung der tech Nischen Einrichtungen täglich liefern kann, so iß das sicher für den Fachmann recht iirteressant, aber das große Publikum läßt diese Tatsach ziemlich kalt. Weit wichtiger ist ihm die Frage ob es bei der Firma L, P oder Z einen beson ders praktischen Ofen gibt, der etwa schnelle und billiger heizt als andere. Auf Anzeigen welche diese Tatsachen mitteilen, wird der Käu fer reagieren. Sage dem Kunden das was ihn interessiert! Die recht« Wirkung des Inserates liegt ii seiner Wiederholung. Aber auch di Wiederholung nützt nichts, wenn das Jnsera so winzig und unscheinbar ist, daß die Leser e« in der Fülle der übrigen Anzeigen übersehe» Allzu große Sparsamkeit bei dei Insertion ist gleichbedeutend mi Verschwendung! Ist nun in der Größe des Inserates da alleinige Heil zu suchen? Beileibe nicht! Arni das kleine Inserat kann durchaus wirkungs voll sein, sofern es nur einprägsam und ge schmackvoll ist. Ein gutes Kennwort, eii charakteristisches War-""eichen, unter Umständen auch ein treffend-"- oers oder eine humo ristische Note sind t von großem Werte Zweierlei ist ab« .nhten: Erstens dar! man nie in dem .«eben, originell zu sein den guten Geschmack verletzen, man darf auch nicht übertreiben oder irrcführen, also Vorsicht. Oer Leser darf sich nicht über die Anzeige ärgern, sondern er sott sich an ihr freuen, nur so Haftel sie im günstigen Sinne in seinem Gedächtnis Und zweitens erfordert diese Art Werbung iroße Beharrlichkeit, wenn sie ihren -weck nicht verfehlen soll. Wie hebt man sein Inserat aus der Fülle -er übrigen Anzeigen heraus? Sehr oft findet nan bei den Geschäftsleuten einen förmlichen .tberglauben in Bezug auf die Wirksamkeit ge wisser Plätze in der Zeitung. Das führt dann zu illerlei Unzutrüglichkeitcn, denn jeder Inserent versteift sich darauf, seine Anzeige an dieser be vorzugten Stelle zu haben. Wenn alle diesbe- äglichen Vorschriften und Wünsche der Jnse- enten erfüllt werden sollten, so müßte die Zei- ung z. B. etwa nur aus der vierten Seite des -auptblattes bestehen, auf der wieder alle An- eigen entweder links oben oder rechts unten, nrekt unter dem Text oder am allerliebsten nitten im redaktionellen Text ständen! Dabei .st bei einer gutgeleiteten und im Publikum ;ut eingeführten Zeitung jederPlatz gleich >ut, und der Inserent kann die Einordnung seiner Anzeige getrost der Zeitung überlassen, öiese sorgt im eigenen Interesse schon dafür, daß nirch geschickte Anordnung und Abwechslung oon Text und Anzeige jede Seite gleichermaßen beachtet wird. Nicht derPlatz i st fürdic Wirksamkeit der Anzeige entschei- oend, sondern ihr Inhalt und ihre Gestaltung! Ein geschmackvoller Rand, hübsche Schrift und vor allen Dingen übersichtliche Anordnung des Inhaltes sind weitere Mittel, um die An zeige vorteilhaft zur Geltung zu bringen. Wenn der Inserent diese Grundregeln befolgt, wird sich die Ausgaben unter allen Umstünden für ihn lohnen! Knokpe om Jweig .. . Wenn die Babys in die Sonne gefahren werden, findet man sie jetzt kaum heraus aus den vielen Kissen und Decken. So vorsichtig sind sie eingehüllt. Nur das Etupsnäschen ist zu sehen; und mit den kleinen Händen zappeln sie in der Lust herum. Aber die Kleinen brau chen Bewegung, das Schaukeln des Wagens und das bißchen Sonne. So geht es den Knospen auch. Sie sind sorg fältig eingehüllt, unendlich sein und zart, ein Wunderwerk der Behütung und des Schutzes. Die Sonne kann sie umschmeicheln, der Sturm muß sie schaukeln. Sie brauchen das alles; cs ist eilt Stück ihres Wachstums. Ehe sie auf brechen, müssen sie fein zusammengefaltet in langer Ruhe warten. Erst dann kann sich das ganze Kunstwerk ihres Blühens vollziehen. Am Weiher stehen schon Kätzchen; einige blühen. Rücksichtslos reißt men sic ab. Dt« Menschen bringen Sträuße dawon mit heim. Oh, ihr Grausamen! Muß jeder Trieb und jede Regung in eurem Besitz jein? Könnt ihr nichts stehen lassen und doch eure Freude haben? Könnt ihr euch nicht denken, daß andere, die nach euch kommen, auch etwas von der knospende« Schönheit der Natur haben wollen? Ihr Selbst»