Volltext Seite (XML)
HohmstmEmstlhaler TrtzebN un-LMM 1. Bküage Nr. 33 Mittwoch, den 8. Februar 1928 Amanullah und sein Land der also «in v«r- Ven Or. Artasch«s Abeghian SiS AHNÄMSMs (N Bekannt ist die deutsche -u erfüllen und seinem Wohl dienlich zu sein. In nisse an Ort und Stelle studierte und sie per meinem Reich sind alle Menschen gleich. In die- sönlich nach seiner Heimat verpflanzte, so schei ¬ nen ähnliche Absichten jetzt dem afghanischen Herrscher vorzuschweben. Er sucht offensichtlich, die Neformbervegung zu vertiefen und volkstüm lich zu machen,' nicht durch Eewaltmaßnahmen, sondern mit friedlichen Mitteln. Amanullah-Khans Vorliebe für Kultur und Wissenschaft. Amanullah ist 1892 geboren, Kabul, der Hauptstadt seines Reiches, eine Universität auf neuzeitlicher Grundlage ins Le ben zu rufen, um die Errungenschaften europä ischer Kultur seinem Volke zugänglich zu machen. Gegen den lebhaften Widerstand der Konserva tiven im Lande hat er mit eiserner Hand das Frauenstudium in Afghanistan eingefiihrt. Män ner und Frauen geniesten gleiche Rechte in sei nem Reich. „Keine Nation," bemerkt der Emir- „kann irgend welchen nennenswerten Fortschritt erzielen, welche die Bildung ihrer Frauen ver nachlässigt und sie den Männern nicht gleich stellt." Amanullah ist ein tiefer Verehrer des echten Frauentums. Er glaubt felsenfest an die ver edelnde Macht des Ewig-Weiblichen. Ihm ist die Frau die Verkörperung des schöpferischen Prin zips. Er möchte das Mütterliche in ihr geachtet wissen. Er ist einer der wenigen Monarchen des Ostens, der für di« Einehe eintritt. Die Viel weiberei hat er gesetzlich abgeschafft. Mit seinem eigenen Leben zeigt er seinem Volke das leuch tendste Vorbild der Monogamie. Seine Gattin begleitet ihn auf der Europareise. König Amanullah ist einer der beliebtesten Herrscher des Orients. Das Geheimnis seines Erfolges liegt in seiner Persönlichkeit. M'it Recht hat einer der angesehensten Politiker Indiens bemerkt, dass der Emir ein Mensch unter Königen und ein König unter Menschen sei. Auf seiner Durchrase in Indien, wo er überall stür misch gefeiert wurde, erklärte der Emir u. a.: „Ich bin ein Diener, ein demütiger Diener mei nes Volkes. Ich höre seine Stimme durch seine Vertreter und bin eifrig bemüht, seine Wünsche Amanullah, Emir von dem nordwestlich von Indien gelegenen Lande Afghanistan, befindet sich augenblicklich auf einer Europavsis« und wird auch Deutschland einen Besuch abstat- ten. Der Emir ist ein großer Bewunderer der deutschen Wissenschaft und der deutschen Kultur. Seine Beziehungen zu Deutschland sind die denk bar herzlichsten. Die Deutschen haben an dem Aufstieg Afghanistans in der Gegenwart eifrig mitgearbeitet. Deutsche Ingenieure geniesten hohes Ansehen in Kabul, denn mancher von ihnen hat seine reiche Phantasie und scharfsinni gen Geist dort in den Dienst der Technik gestellt. Alljährlich strömt die afghanische Jugend nach den deutschen Hochschulen, um sich hier dem Stu dium deutscher Kunst und Wissenschaft zu wid men. Unter solchen Umständen ist es nicht wei ter verwunderlich, daß sich die beiden Länder in de» letzten Jahren immer näher gekommen sind. Was Afghanistan betrifft so haben wir dieses Ergebnis vor allem den Bemühungen Amanullahs zuzuschreiben. In Deutschland sind Ausländer dem Auswärtigen Amt zu großem Dank verpflichtet, das im Humboldt-Haus zu Berlin eine Stätte ungezwungenen Verkehrs zwischen Deutschen und Angehörigen fremder Nationen geschaffen hat. Der Emir von Afghanistan ist einer der ver ständigsten, fortschrittlichsten und bildungshung rigsten Monarchen des Orients. Unter seiner Herrschaft hat sein Land auf allen Gebieten einen großen Aufschwung erlebt. Er hat überall In Afghanistan Schulen gegründet, um den Se gen der Bildung unter seinem Volk zu verbrei ten. Innerhalb von drei Jahren hofft er in hültnismäßig junger Mann. Nachdem sein Va ter Habibullah-Khan 1919 bei einer Palastrevo lution politischen Mördern zum Opfer gefallen war, nachdem ferner sein Onkel Nasrullah Khan vergeblich versucht hatte, den Thron des getöte ten Herrschers an sich zu reißen, bestieg ihn der tatkräftige junge Prinz Amanullah. Er erklärte alsbald England den Krieg und trat gleichzeitig mit den Sowjets in Verbindung. Dadurch er reicht« er es schließlich auch, daß die volle Unab hängigkeit seines Landes, das bis dahin ein britischer Vasallenstaat war, anerkannt wurde. Die erste diplomatische Sondergesandtschaft Amanullahs suchte 1922 die Hauptstädte Euro pas und Amerikas auf, und seitdem hat auch Afghanistan dort seine Vertretungen. Amanullah-Khans Reformen berühren fast das gesamte öffentliche Leben der Afghanen. Er wähnenswert sind vor allem die Errungenschaf ten auf dem Gebiete der Volksaufklärung. Vis 19l9 bestanden dort im ganzen nur zwei Schul- anstalten: eine Mittelschule (Mekteb-e-Habi- biye) und ein« Kriegsschule (Mekteb-e-Harbie) in Kabul. Sie beide sind von dem ermordeten Emir Habibullah-Khan gegründet worden und tragen auch seinen Namen. In den letzten Jah ren sind nun in Afghanistan mehrere höhere Schulen und zahlreiche Volksschulen eingerich tet worden. 1925 lvaren es schon mehr als hun dert. Sie sind gleichzeitig für Knaben und Deutsche — tätig, besonders Ingenieure. Tech niker und Aerzte. Veraltete Bräuche werden abgestya^l, neue eingefiihrt. Es ist Amanullah-Khan zcvar bi« heute noch nicht gelungen, die VielEberei abzu- >baffen und di« Gleichberechtigung der Frau in Ehe und Familie durchzusetzen, im. praktischen Leben jedoch ist di« Einehe so gut wie überall e'ng-jühct worden. Auch oierin haben ihm die Mellohs Widerstand geleiste' Desgleichen bei seinem Versuch, anstatt des Scheriates (des mo hammedanischen religiösen Gesetzes) das moderne Recht einzuführen. Diese Hindernisse vermögen edoch nicht, di« afghanische Reformbewegung rufzuhalten, sie werden vielmehr allmählich de» eitigt und unschädlich gemacht. Schließlich sei zier erwähnt, daß Amanullah Khan eine neue Hauvtstast unweit von Kabul oegmudek bat. die einen Namen trägt (Dar-ul-Aman) und die Zen Erfordernissen moderner Residenzen ent- prechen soll. Der Entwurf stammt von einem ranzöstschen Ingenieur, der dafür ein kostbarer Seschenk erhielt: eine alte, auf einen Wert von mehr als 50 090 Goldmark geschätzte Handschrift von „Schahname", einem Werke Firdussis, des größten persischen Dichters aller Zeiten. Mj der Grundlegung der Stadt am 17. Oktober 1924 hat der Emir auf einem Pergament den folgen den Vers des Korans (34,14) niederschreiben lasten: „Die saubere Stadt ist wie der verzei hende Herrgott". Die neu« Residenz soll di« Krone der Reformtätigkeit Amanullah-Khans darstellen. Ser kair vss AsOssiW Von Professor Tarachand Roy Lektor am Indogermanischen Seminar Universität Berlin. ausführbar und phantastisch erschienen, die 'aber inzwischen zum Teil Wirklichkeit geworden sind. Wer Hütte damals beim Lesen seines Wer kes „2 0 000 Meilen unterm Meer" geahnt, daß dieser Gedanke seine Erfüllung fin den würde in den Unterseebooten, deren Vor handensein uns Heutigen beinahe selbstverständ lich erscheint. Das bekannteste und wohl auch beste von Jules Bernes Werken, das auch in dramatischer Bearbeitung seinerzeit über viele deutsche Bühnen ging, ist „D ieReij? u m d i c Erde in achtzig Tagen". Das ist nun zwar durch die heutige Verkehrstechnik bei wei tem überholt, wirkt aber trotzdem durch die spannende Darstellung und die bunte Mannig faltigkeit der Geschehnisse in vier Erdteilen auch heute noch fesselnd und bringt als originelle Lösung eine einfache geographische Tatsache, an die aber kein Leser denkt: daß man bei einer Fahrt rund um die Erde in östlicher Richtung einen Tag gewinnt! Auch der heute so aktuelle und ost erwogene Gedanke, den Mond durch Nakctenschuß zu er reichen, ist bereits von Jules Verne einem - Schule. Die deutsche Oberrealschule zählt «twa - 300, die französische 100 Schüler. Auster de-m : Direktor, der jahrelang Leiter der Teheraner , deutschen Schule war, sind an der Kabuler deut- > schon Oberrealschule noch vier deutfche Lehr kräfte tätig. Auch di« Franzosen erteilen in ihrer Schule den Unterricht selbst. Letztere be rechtigt die Absolventen zum Besuch der franzö sischen Universitäten. Amannllah-Klwn hat auch dafür gesorgt, daß eine Anzahl junger Afghanen in verschiedenen europäischen Hochschulen ihre Fachbildung erhalten, damit sie diese später in den Dienst ihrer Heimat stellen können. In Deutschland ist deren Zahl 51, in Frankreich 32. Ferner besuchen 30 junge afghanisch Offi steve die Kriegsschule von Konstantinopel. Erwähnenswert sind auch die Errungen schaften auf dem Gebiete der Presse. Während es in Afghanistan vor wenigen Jahren nur ein einziges offizielles Matt gab, erscheinen seit 1919 mehrere Zeitungen und Zeitschriften. Das 1915 auf Habibullah-Khans Veranlassung ge gründet« amtliche Negierungsorgan erscheint jetzt unter dem Titel „Aman-e-Afgban" (Die Ruhe Afghanistans) und gilt als die beste Zei tung des Landes. Bekannt ist auch di« Tages zeitung „Afghan". Die meisten übrigen Blätter sind klein und eher Mitteilungen ver schiedener Ministerien und Zentralstellen als eigentliche Presseorgane. Für alle afgl-anische Zeitungen aber ist charakteristisch, daß sie sich nicht mit der Politik beschäftigen, vielmehr nur Berichte und Mitteilungen aus der Heimat und fremden Ländern enthalten. Telephon, Tele graph, Autos usw. sind iin Heung«» A'ghamstan keine Seltenheiten mehr. Aehnlich wie in Per sien, gehört auch in Afghanistan das Monopol recht archäologischen Ausgrabungen den Fran zosen. In ihren Händen liegt serncr die Ein richtung eines Museums und einer Staatsbiblio thek in Kabul. Schließlich sind dort, in diesem von der Natur reichgejegueten Lande, zahl reiche europäische Fachleute — Larunwr auch Dozent am Orientalischen Seminar der Univer sität Berlin Die deutsche Oeffentlichkeit legt in den letzten Jahren ein besonderes Interesse für Afghanistan und seinen Herrscher, den Reformator Amanul lah-Khan. an den Tag. Vor zwei Jahren be schäftigte sie das Schicksal des in afghanische Gefangenschaft geratenen Leipziger Gelehrten Stratil-Sauer, der inzwischen glücklicherweise freigesprochen wurde und seine wissenschaftliche Tätigkeit in der Heimat wieder aufgenommen hat. Jetzt bildet di« mit Pomp umgebene Reise des afghanischen Alleinherrschers über Indien und Aegypten nach Eurozm den Gegenstand all gemeiner Aufmerksamkeit. Die Luropareise Amanullah-Khans — er ist jetzt nicht mehr ein einfacher Emir, sondern der Sultan oder der König Afghanistans — gewinnt um so mehr an Bedeutung, als sie im engsben Zusammenhang« mit der Reformbewegung steht, die seine Re gierungszeit auszcichnet und in der afghanibben Geschichte einzig dasteht. Was etwa Mustafa Kemal für die Türkei oder Nisa-Khan für Per sien ist, das bedeutet — noch in erhöhtem Mast« — Amanullah-Khan für sein Land, vielleicht mit dem Unterschied, daß die ersteren Diktatoren sind, während Amanullah-Khan als aufgeklärter Monarch auf dem Throne seiner Väter sitzt. Er selber hat das Bestreben, die eigene Macht ein zuschränken und sein Volk zur Mitregierung zu erziehen. Vielleicht haben also diejenigen recht, die Amanullah-Khan den afghanischen Friedrich den Großen oder Peter den Großen nennen. Wie einst der letztere die europäische» Verhült- Mädchen bestimmt. Ferner besitzt jetzt Afgha nistan einig« Fachschulanstalten; eine Gewerbe schule, eine Mrgschule, Vermeffungsschule, Nechtsschule, «ine Schul« für Staats- und Ver waltungslehre und andere. Amanullah-Khan hat außerdem höhere Töchterschulen gegründet, was anfänglich bei der fanatischen Geistlichkeit auf den heftigsten Widerstand stieß, so Laß diese Anstalten eine Zeitlang geschlossen bleiben mußten. Wie in den meisten mohammedanischen Ländern, übt auch in Afghanistan die Geistlich keit einen großen Einfluß auf die Massen aus. Deshalb war Amanullah-Khan gezwungen, die Ansicht mohammedanischer Autoritäten von der berühmten moslemischen Universität Kairo und diejenige bekannter mohammedanischer Wissen schaftler Indiens über diese Streitfrage einzu holen. Erst als die Antworten günstig ausge fallen lvaren, befahl er, die Mädchenschulen wie der zu eröffnen. Zu gleicher Zeit erließ Ama mullah einen allgemeinen Aufruf, in dem es hieß, der Koran mache den Gläubigen zur jflicht, den Mädchen und den Knaben gleichen lnterricht zu erteilen. Es klingt fast märchen haft, wenn wir hören, daß in Afghanistan, die- om echt asiatisch-mohammedanischen und noch vor wenigen Jahren halb-barbarischen Lande die allgemeine Schulpflicht unentgeltlich erteilt wird. Ja, die Schüler erhalten ihre Schulbücher und Hefte kostenlos vom Staate, u'ld die ärme- ren Kinder werden auch verpflegt. Alle afgha nischen Schulanstalten unterstehen dem Unter- richtsmimster; ein« Ausnahme macht nur die Kriegsschule. Außer den Staatsschulcn gibt es heute in Kabul eine deutsch« und eine französische höhere Werke zu Grunde gelegt worden, der „Reise von oer Erde zum Mon d", das vor etwa 00 Jahren erschien, als noch niemand an dieses Problem dachte. Ein anderes Werk, die „Reise durch die S o n n e n w e l t", schil dert die Folgen einer kosmischen Katastrophe, nämlich einen Zusammenstoß der Erde mit einem Kometen, durch den ein Stück unseres Planeten mitsamt seinen Bewohnern sachte hin weg genommen und in den Weltenraum ent führt wird, wo es als neuer kleiner Planet ein selbständiges Dasein fuhrt. Erst allmählich merken die Bewohner dieses Stückes, von denen seltsamerweise bei der Katastrophe niemand ums Leben kam, daß sie auf einem neuen Him melskörper leben, bis sie auf wunderbare Weise wieder zur Erde zurück gelangen. Da mir nun gerade im Zeitalter der Katastrophen leben und niemand weiß, was sich alles noch ereignen kann, so empfiehlt ein Spaßvogel, sich für alle Fälle mit diesem Buche zu versehen, da man cs viel leicht als Reiseführer verwenden könntel L. V. ' 1 ser Hinsicht unterscheide ich mich von den anderen Afghanen nicht." In Afghanistan leben Hindus und Moham medaner in größter Eintracht neben einander, denn der Emir kennt den Grundsatz des „Teile und herrsche!" nicht. „Ich mache," sagt er, „dei nen Glaubens- und Kastenunterschied in meinem Land«. Ich behandle Hindus und Mohamme daner gleich, deshalb herrscht Friede in meinem Reich. Die afghanische Gastfreundschaft steht allen offen. Wer daran zweifelt, Ler soll kom men und dis Richtigkeit meiner Worte nach prüfen." Zum Schluß eine klein« Begebenheit, die den Emir von seiner charakteristischen Seit« zeigt: Bei seinem Empfang in Bombay am 16. Dezem ber 1927 wurden dein König Amanullah die greise Theosophin Annie Besant und Indiens größte Dichter-Politikerin Sarojini Naidu vor- gestellt. Er verbeugte sich und reichte ihnen die Hand. Kurz darauf erblickte er eine ältere Dame, die neben dem bekannten indischen Poli tiker Mohammed Ali saß, und erkundigte sich nach ihrem Namen. „Das ist Frau Gandhi," antwortete man ihm. „Die Frau des Mahatma!" rief er voll Ehrfurcht, stand sofort auf, ging vom Podium herunter, verneigte sich vor ihr, be gleitete sie zum Podium hinauf, und bat sie, neben ihm Platz zu nehmen. So wie in diesem Falle zeigt sich auch sonst Ler Emir von Afgha nistan als einer der kwsten Vertreter des Ostens, dem auch in Deutschland ein würdiger Empfang sicher sein wird. Sächsisches L-obenstcin-Ernsttbal, 8 Februar 1V28 Mchickien Rücksichten!? Oh bitte! Natürlich nimmt man Rücksichten! Und ob! Das ganze Leben besteht ja nur aus Rücksichten. Wo käme man denn sonst hin. Leben und leben lassen... so spricht Herr Jedermann. Wenn er dann aber auch nur dis kleinste Bequemlichkeit opfern Zoll, um etwas Rücksicht an seinen Mitmenschen zu üben, handelt er ganz anders und wird grob, wenn man ihn deshalb zur Rede stellen will. Ja, das Rücksichtnehmen ist eine unbequeme und nüchterne Tugend. Eine Tugend, der man schwer aus dem Wege gehen kann. Eine Tugend, die so rücksichtslos ist, uns jeden Tag jo und so oft auf die Probe zu stellen. In der Familie, in der Gesellschaft, im Beruf, auf der Straß«, in der Eisenbahn usw. Wahrhaftig eine nüchterne und ungemütliche, aber eine echte Tugend — — denn sie ist echte Liebe. Liebe ist ein Vertauschen des eigenen mit dem fremden Ich. Zss Mm Zur 1bv. Wiederkehr seines Geburtstages (8. Februar 1928) Hundert Jahre sind verflossen, seitdem Jules Verne in Nantes geboren wurde. Wie wenig sagt dieser Name uns heute, und doch verdiem er cs, der Vergessenheit entrissen zu werden, er war ein Schriftsteller von Weltruf; obgleich ge borener Franzose, sind seine Werle in Deutsch land (in Ucbcrsetzung) doch so volkstümlich ge worden und mit solcher Begeisterung von der Jugend damals ausgenommen worden wie spü ter die Werke von Karl May. Mit diesen haben sie die blühende Phantasie gemeinsam, die phantastische Darstellung von Gegenden und Zu ständen, die den Verfassern in Wirklichkeit un bekannt waren. Während Karl Atay durch die anschauliche Schilderung fremder Länder und Völker verblüfft, legt Jules Verne seinen Wer ken naturwissenschaftliche und astronomische Probleme und Möglichkeiten zu Grunde, er- bachte Möglichkeiten, die damals gänzlich un-