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l.<r zum ß Hohensiem-Emßchaler TageSlaLi und Anzeiger 8 "'"LK ff L LZ, sW« Ä Z s- o: —- -» Z ri. H- 2 ?r rr L » « 3 rr <» 8r^s Ts -a 8 r>-SS sZs —.»^,4-^^-—-N > De^ I^orä iwiäer Mllm Von 6 Ä g L f 81 LllLce. kerccdtigte Qeberketrung »US <tem Englikcken von S. HI e L » l N1 » n. ! (21. Fortsetzung.) „Marquis? Marquis von was?" fragte der Polizei- » Wachtmeister amüsiert. „Sind Sie wegen Trunkenheit ! hierhergebracht worden?" Aber in diesen. Augenblick erschien unerwartete Hilfe I in der Person des jungen Mädchens. Bubi hatte ihr ; Gesicht noch nicht richtig gesehen. Sie war sehr hübsch. Dem Wachtmeister schien sie keineswegs die Fremde I zu sein, die sie für Bubi war; denn bei ihrem Anblick ! rief er: „Nanu, Fräulein Far- ; land, was machen Sie hier?" Bubi hörte nun folgende I Geschichte: Sie war eine I Verkäuferin in einem Waren. ; Haus in der Oxfordstraße, I und der Mann, der sie ange- I griffen hatte, war ihr Bräu- , tigam gewesen. Er hatte sich f zuerst sehr nett und wie ein „Gentleman" benommen, bis ! eines Abends sein wahrer ' Charakter zum Vorschein ge- ! kommen war. Sie hatte ihre j Schlafstätte mit hundert an- j deren jungen Mädchen in » demselben Gebäude, in wel- > chem sich das Warenhaus be- I fand. Er wußte wohl, daß es I möglich für sie war, nachts ; eine Perbindungstür zu > öffnen, die zwischen dem ! Warenhaus und den Schlaf- I räumen lag. Diese diente f als Notausgang für die jungen Mädchen, falls Feuer ' ausbrach. Es war also ein leichtes für sie, ihn und seine I Kumpane — mit zweien von ihnen hatte er sie schon I bekannt gemacht — durch diese Tür in das Gebäude ein- ! zulasten. Statt dessen hatte sie ihren Chef von diesem Kom plott in Kenntnis gesetzt und der Polizei war es ge- I jungen, die Einbrecher, mit Ausnahme von Blanburv, f von dem sie, wahrscheinlich aus Sentimentalität, keine i sehr klare Beschreibung gegeben hatte, zu verhaften. Nun I war sie an dem Abend zufällig ihrem alten Liebhaber be- ; gegnet und Bubi war Zeuge der Fortsetzung dieses f Romans gewesen. „Sie müssen das Mißverständnis entschuldigen, My- I lord," sagte der Wachtmeister. „Morrison, gehen Sie und > holen Sie den jungen Mann herein." Bubi wartete, bis man den noch immer etwas be- I nommenen jungen Mann hereingebracht hatte, und nach- I dem er abgeführt worden war, begleitete Bubi das junge I Mädchen nach Hause. Sie zeigte sich dankbar, war aber sehr schweigsam; I das Bewußtsein, daß ihr Begleiter ein richtiger „Lord" (Nachdruck verboten.) war, schien sie zu verwirren, jedoch seine niedliche Schutz, befohlene stimmte Bubi wieder froher und er kehrte er- hobencn Hauptes in seine Wohnung nach der Doughty straße zurück; denn der Abend war doch nicht so lang, weilig ausgefallen, wie er vorher gefürchtet hatte. Als Gwenda nach Hause kam, nachdem Mansar sich gegen ihren Willen ungebührlich lange vor dem Hause von ihr verabschiedet hatte, war Bubi in so guter Laune, daß auch sie, als er sie strah lend begrüßte, lächelte, ob- Wohl ihr nicht froh zumute war. „Ich bin inzwischen verhaftet worden," sagte Bu- bi ruhig und mischte seine Patiencekarten. „Aber Bubi!" „Ja, ich bin verhaftet und nach der Polizeiwache ge- schleppt worden," erzählte Bubi und freute sich diebisch über den Eindruck, den er mit diesen Worten machte. Dann berichtete er. „Sie sind doch ein famoser Kerl!" rief sie und drückte ihm die Hand. „Das sieht Ihnen so ähnlich, zur Hilfe einer Frau zu eilen! War sie hübsch, Bubi?" Sie war nicht auf eine so begeisterte Bejahung ihrer Frage gefaßt. „Aber bildhübsch!" antwortete Bubi mit vor Be wunderung gedämpfter Stimme. „Einfach biidhübsch! Solche großen Kinderaugen, die Sie so gern haben, Gwenda, und einen Mund, den man sonst nur auf Ge mälden sieht — wie eine Rosenknospe. Man würde es nicht für möglich halten, daß sie eine Verkäuferin ist. Ich war ganz erstaunt, als sie es mir erzählte. Ein reizendes junges Mädchen, Gwenda, — Sie würden sie sicher auch entzückend finden." „Es ist möglich," sagte Gwenda, aber ihre Stimme klang eine Spur kalt. „Ich wußte nicht, daß Sie ein solcher Kenner weiblicher Reize sind. Sie gefiel Ihnen also?" „Aber sehr!" rief Bubi begeistert. „Sie ist nicht sehr groß — sie reicht ungefähr bis zu meiner Schulter. Gwenda" — sagte er etwas zaghaft — „könnte ich sie nicht eines Nachmittags zu einer Taste Tee einladen? Ich weiß, wie sie heißt — Millie Farland." „Aber gewiß," meinte Gwenda langsam. „Zu Mitt woch zum Beispiel könnten Sie sie bitten." Bubi sah verwundert drein. „Marquis? Marquis von was?" fragte der Polizei- wachlmeister amüsiert.