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Nr. 131. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 30. Oktober 1918. Seile 2. Zurückziehung der Entente-Truppen. Nach dem Berl. Lokalanzeiger hat die Zurückziehung der Ententetruppen aus Saloniki begonnen. General Hamil ton habe dem griechischen Korpskommandanten mitgeteilt, daß die Zurückziehung der gelandeten Truppen beschlossen sei. Der Lokalanzeiger bemerkt hierzu, wenn sich diese Nach richt bestätige, so sei darin unbedingt ein Erfolg der beson nenen und energischen Politik König Konstantins zu erblicken. Traurige Lage in Albanien. Wien, 28. Oktober. Die Südslawische Kor respondenz meldet aus Sofia: Angesehene albanische Kreise erhielten Berichte aus Nordalbanien, wonach die Lage ange sichts der Gewaltherrschaft der Serben und Montenegriner sowie Essad Paschas geradezu verzweifelt sei und die Bevöl kerung die Befreiung durch die Verbündeten Armeen mit Ungeduld erwarte. Ihr siegreicher Bormarsch habe große Be wegung hervorgerusen und das Zeichen zum Ausstande ge geben. Die Albanier im serbischen Heere flüchten in Scharen über die Grenze. Die wirtschaftliche Lage ist derart traurig, daß die Verpflegung etwa überschreitender großer Truppen massen ganz ausgeschlossen erscheint.' Wider alles Völkerrecht. In einem Bericht des Mitarbeiters des Berliner Tage blattes aus Dedeagatsch heißt es: Wider alles Völkerrecht und ohne jeden militärischen Zweck bombardiere die feind liche Flotte Tag und Nacht die ausblühende Stadt. Wüten der ohnmächtiger Haß habe sie zerstört. Zehntausende von Bewohnern wälzten fich in einer einzigen Woge hinter der Stadt gegen die Höhen, aber unbarmherzig suchte der Feind ihnen mit wütendem Sperrfeuer den Weg zu verlegen. Jetzt hält bulgarische Infanterie die Stadt besetzt, um eine Lan dung, falls die Franzosen und Engländer sich wirklich auf ein so wahnsinniges Unternehmen einlassen sollten, zu verhindern Äaliemslher KriegrWuM. Abgesetzte italienische Offiziere. I.v. Lugano, 29. Oktober. Der Mißerfolg der neuen italienischen Offensive hat eine Reihe von Maßregelungen für höhere Offiziere zur Folge gehabt. Nach dem italieni schen Ärmeeblatt sind die Kommandanten der Insanterie- regimenter Nr. 5, 21, 25, 53 und des 8. Alpenjäger-Regiments sowie verschiedene nur mit Namen ausgeführte Obersten zur Disposition gestellt worden. Der Krieg zur See. Die feindlichen V-Boote in der Ostsee. 1. u. Ropenhagen, 28. Oktober. Der schwedische Dampfer „Aga" mit einer Holzladung nach Hull bestimmt, wurde in der Ostsee von einem russischen Unterseeboot be schossen. Der Führer des Unterseebootes ging mit einem Teil der Besatzung an Vord des Dampfers und untersuchte die Schiffspapiere. Dabei wollte er nicht glauben, daß Hull in England liege, er argwöhnte es in Deutschland. Erst nach langem Hin- und Herreden erhielt der Kapitän des Damp fers die Erlaubnis zur Weiterfahrt. Englische Transportausrüstung. i.u. Stockholm, 28. Oktober. Ein Schwede, der in diesen Tagen aus England zurückgekehrt ist, hat dem „Hel singborger Tageblatt" mitgeteilt, daß er durch einen reinen Zufall Gelegenheit gehabt habe, umfangreiche Vorbereitun gen zur Ausrüstung einer Transportflotte feststellen zu können. Der Platz der Beobachtungen und andere Umstände veran laßten die Vermutung, daß der Transport nicht den gewöhn lichen Weg über den Kanal und noch weniger über das Mittelmeer nehmen würde. Wenn das stimmt, so erinnert man sich unbedingt an die in der französischen Presse wieder holt ausgetauschten Bemerkungen über die Bedeutung einer Offensive gegen die Pulsader Deutschlands, den Kieler Ka nal. Eine solche Offensive müßte von dänischen Boden aus gehen und kann also ohne gewaltsame Verletzung der Neu tralität Dänemarks nicht geschehen. Ein englischer Kreuzer gestrandet. H von der Holländischen Grenze, 29. Oktober. In London ist amtlich bekanntgegeben worden, daß der Kreuzer „Argyll" gestern morgen an der Ostküste Schottlands gestran det ist. Man befürchtet, daß bei dem stürmischen Wetter das Schiff ganz auseinander gerissen worden ist. Die Besatzung wurde gerettet. Angriff eines türkischen Geschwaders auf die russische Flotte. Nach der „Voss. Ztg." kommt aus der rumänischen Dobrudscha die Nachricht, daß ein türkisches Geschwader be stehend aus der „Gäben", der „Breslau" und der „Hamidie" vorgestern die russische Flotte angriff, die aus drei Panzer- schiffen, mehreren Kreuzern und Torpedobooten bestand. Es entwickelte sich eine erbitterte Schlacht, deren Ergebnis bis jetzt noch unbekannt ist. Der Befehlshaber der englischen Hilfstruppen. London, 29. Oktober. Wie der Unterstaatssekretär des Kriegsamtes Tennad im Parlamente mitteilte, ist der Generalleutnant Bryan Mahon zum Befehlshaber der für Serbien bestimmten britischen Truppen ernannt worden. Er hat Befehl erhalten, gemeinsam mit den französischen Trup pen zu operieren. Der Kamps um Pirat. Sofia, 30. Oktober- Bis vorgestern nacht wurde um Pirot gekämpft. Nachdem zuletzt ein allgemeiner Bajonett angriff einsetzte, brach gegen 11 Uhr nachts der serbische Wi derstand zusammen. Fluchtartig zogen sich die Serben in Richtung aus Nisch zurück. Die bulgarische Truppen nahmen sofort energisch die Verfolgung auf. Gestern morgen 9 Uhr zogen die Bulgaren unter den Klängen der Nationalhymne feierlich in Pirot ein. Zur Eroberung von Zajecar. Sofia, 29. Oktober. Ueber die Eroberung von Zaje car werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Der An griff war kurz aber äußerst heftig. Die stark befestigte Stadt war von serbischen Nachhuten verteidigt. Der größte Teil der Garnison war nach dem Falle von Knjazevac nach Bre- stova geflüchtet. Mit der Eroberung von Zajecar ist den Bulgaren viel Kriegsbeute in die Hände gefallen. Der Krieg in den Kolonien. Deutsch-Ostasrika gerüstet. i'.v. Berlin, 28. Oktober. Wie die Tägl. Rundschau aus Deutsch-Ostasrika erfährt, und wie ihr an maßgebender Stelle bestätigt wird, ist unsere ostafrikanische Kolonie mit Waffen und Munition in jeder Beziehung reichlich versorgt. Jedenfalls wird ein neuer Angriff der Engländer nicht im geringsten befürchtet, zumal die Schutztruppe und überhaupt die Wehrkräfte in Deutsch-Ostafrika sich ganz bedeutend ver mehrt haben. Ueber die gute Munitions- und Waffenver sorgung der Kolonie sind die Engländer zweifellos auch un terrichtet, dagegen ahnen sie nicht, wie starke Wehrkräfte fich ihnen bei einem neuen Angriff entgegenstellen würden. Jos Wichtigste. Der Reichsausschuß der deutschen Zentrumspartei richtete an den Reichskanzler die Bitte um weitere Maßnah men gegen die Lebensmittelteuerung. Die südlich von Disegrad austretenden montenegrischen Trup pen wurden bei Drinsko und aus der Suha Gora ge schlagen. Die deutschen Divisionen der Armee Koeveß drangen in die Gegend Rudnik vor, die österreichisch-ungarischen Kräfte derselben Armee bis Cumic. Die bulgarischen Truppen haben nach langen blutigen Käm pfen die serbische Kreisstadt Pirot eingenommen. In der serbischen Festungsstadt Kladooa sand infolge des Zusammentreffens der deutschen, österreichisch-ungarischen und bulgarischen Truppen ein großes Derbrüderungs- sest statt. Die britischen Truppen hatten an der indischen Nordwest grenze schwere Kämpfe mit 20000Mohmands zu bestehen. Die italienische 2. und 3. Armee nahmen den allgemeinen Angriff mit aller Kraft von neuem auf, wurden jedoch überall zurückgeschlagen. Infolge der mißlungenen italienischen Offensive wurden wie der mehrere italienische Regimentskommandeure zur Dis position gestellt. Serbien richtete an den Vierverband ein Ultimatum mit der Frage, in welchem Umfange die Hilfe für Serbien ge plant sei. Rumänien hat nach einer Meldung der „Idea Nazionale" mit Oesterreich-Ungarn und Deutschland einen Neutrali tätsvertrag abgeschlossen. Das Rücktrittsgesüch des Kabinetts Vivianis wurde ange nommen und Briand mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt. König Georg zog sich durch Sturz vom Pferde in Frank reich eine schwere Quetschung zu. KomlaWedanken M MmmliMchü. Es war am Resormationsfest im vorigen Jahre. Drau ßen auf dem Weltmeere dampfte ein Geschwader von deut schen Kreuzern an der Küste Südamerikas entlang. Seit Wochen schon lauerte es auf den Feind — vergebens. Die Unruhe und Spannung war immer größer unter der Be satzung geworden Jeder Tag konnte die große Entscheidung bringen. — Da saß am Morgen dieses Reformationsfestes der junge Geschwaderpsarrer aus S. M. S. „Bneisenau" in seiner Kajüte an der Predigt (Hebräer 13, 9) hatte er zum Text gewählt: „Es ist ein köstlich Ding, daß das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade" Denn das war es, was sie brauchten in diesen Tagen aus hoher See: eine eiserne innere Ruhe, ein stilles sestes Herz, bereit zum Kämvfen, zum Leiden und auch — zum Sterben. Und dieses feste Herz gewinnt ein Mensch nur dort, wo er fertig ist mit seinen eigenen Wünschen und Plänen und sich an Gottes Liebe ausliefert. Solche Gedanken hat der junge Geschwaderpfarrer, der jetzt auch schon längst auf dem Meeresgründe ruht, seiner Gemeinde von Blaujacken gepredigt. Wenige Stunden spä ter donnerten die Schiffsgeschütze und am Abend dieses Re formationsfestes, das nach preußischer Sitte am 1. November gefeiert wurde, lagen drei feindliche Kreuzer auf dem Meeres gründe versenkt. Da haben die festen Herzen sich bewährt. Ein Jahr ist seitdem vergangen. Das kühne Kreuzer geschwader hat unterdessen der Feind vernichtet, aber noch immer fährt das Schiff des deutschen Reiches durch die bran dende See der Zeit. Uns. die wir draußen oder daheim auf unserem Posten stehen, will wohl manchmal eine Unruhe und Ungeduld überkommen und ein Zittern geht uns durchs Herz. Dann find wir in Gefahr klein und feige zu werden. Dann sangen wir an über kleine Unannehmlichkeiten zu murren, oder uns mit Jammer und Klagen zu verzehren. Und dann tut es uns not, daß uns das Resormationsfest 1915 aufs neue predigt von dem einen köstlichen Ding, das in dieser Zeit mehr wert ist als Gold und Silber: von dem festen Herz. Ertrotzen werden wir es uns nicht. Aber erbitten können wir es uns, so wie einst der Mann in Wittenberg. Und er bitten wollen wir es uns für unsere Krieger draußen und für Witwen und Waisen daheim, für Fürsten und Völker, für Junge und Greise, für unser Kämpfen und für unser Streben — das feste Herz. Oertliches und Sächsisches. Pulsnitz. (Städtischer Seefischverkaus.) Am Mittwoch, den 27. Oktober wurde der städtische See fischverkauf wieder eröffnet. Zum Verkauf gelangten Schell fische und Cabliau von ausgezeichtneter Qualität, sodaß der Vorrat sehr schnell vergriffen war. Da geplant ist, diesen Seefischverkauf bis auf weiteres jeden Mittwoch von 8 bis 10 Uhr vormittags abzuhalten, werden die hiesigen Ein wohner darauf aufmerksam gemacht, daß die zum Verkauf kommenden Fischarten und Preise Dienstag zuvor an Tafeln öffentlich bekannt gegeben werden. Pulsnitz. (Kaninchenzählung.) Die vom Kgl. Ministerium des Innern angeordnete und vom hiesigen Kaninchenzüchterverein vorgenommene Kaninchenzählung er gab in der Stadt Pulsnitz einen Bestand von 983 Tieren. Diese Zahl könnte, wenn die Küchenabsälle nicht vielfach achtlos weggeworfen würden, bei der wenig Raum bean spruchenden Kaninchenzucht bei annähernd sachgemäßer Füt terung und Pflege leicht zu verdoppeln sein. Viel Grünsutter wird im Sommer achtlos am Wege zertreten oder beim Jäten des Gemüsegartens aus den Komposthaufen oder in die Asche grube geworfen, welches leicht in wohlschmeckendes Kanin chenfleisch umgewandelt werden könnte. Es müssen aber die drei Hauptmerkmale der Kaninchenzucht beachtet werden: Reinlichkeit, Licht und Luft in den Ställen. Dies bedeutet die halbe Fütterung. Leider aber mangelt es in manchen Kaninchenställen sehr daran, was ja auch der Grund zu der Sterblichkeit der Jungtiere ist. Der hiesige Kaninchenzüchter verein wird es sich angelegen sein lassen, darauf hinzuwirken; er wird in der nächsten Zeit einen Vortrag halten lassen über nutzbringende Kaninchenzucht, insbesondere über Fütterung, Pflege und Verwertung der Felle im eigenen Haushalte. Die Bewohnerschaft von Pulsnitz und Umgegend sei schon heute auf diesen Dortrag hingewiesen. — (Fleischlose Tage.) Wie uns ein Drahtbericht des W.T.-B meldet, hat der Bundesrat beschlossen, vom 1. November an zwei fleischlose Tage in der Woche einzusühren. Vorgesehen sind hierfür Dienstag und Freitag An diesen beiden Tagen dürfen Fleisch, Fletschwaren oder Speisen, die ganz oder teilweise aus Fleisch bestehen, nicht gewerbsmäßig an Verbraucher abgegeben oder in Geschäftsräumen, Schau fenstern und dergleichen ausgelegt werden. Um einer Fett knappheit vorzubeugen, darf in Gast-, Schank- und Speise- wtrschasten un zwei anderen Tagen der Woche (Montags und Donnerstags) mit Fett gebratenes, gesottenes oder ge schmortes Fleisch, Wild, Geflügel und sonstige Speisen nicht verabfolgt werden; eine Ausnahme macht nur die Verabfol gung von Fleisch und Fleischwaren als Aufschnitt aus Brot Eine weitere Einschränkung bedeutet das Verbot, an Sonn abenden Schweinefleisch in öffentlichen Wirschaften zu ver abfolgen. Zuwiderhandlungen gegen diese Äorfchristen wer den mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten bestraft. Außerdem steht den Behörden das Recht zu, solche Wirte, die sich in Befolgung der ihnen durch die Verordnung auferlegten Pflichten unzuverlässig zeigen, durch Schließung ihrer Räume zu bestrafen. Da vor aussichtlich die geplante Einschränkung des Fleisch- und Fett verbrauchs zu einer vermehrten Nachfrage nach Fischen und Wild führen und damit die ohnehin schon gestiegenen Preise für Fisch und Wild weiter in die Höhe treiben wird, so ist die Festsetzung von Höchstpreisen für Fische und Wild im Großhandel am Berliner Mackt vorgesehen. Aehnlicy wie bei der Butter sollen diese Grundpreise von einem Sachver ständigenausschuß festgestellt werden und lausend nachgeprüft werden. Den Einzelregierungen steht das Recht zu, für ihren Bezirk oder Teile ihres Bezirkes Abweichungen, von den Grundpreisen anzuordnen. Hauswalde. (Dem Lehrer) Bruno Hoppe im 19. König!. Sächs. Landsturm-Inf.Regiment Nr. 19, Sohn des Herrn Försters I. Hoppe, Forstdaus Luchsenburg, ist die König!. Württembergische silberne Kriegs-Derdienst-Me- daille verliehen worden. — Es ist ein neues Modell für die Hundertmarkscheine fertiggestellt und hat die Genehmigung der zuständigen Stelle erhalten. Die Vorarbeiten für den Druck der neuen Scheine sind bereits in Angriff genommen. Das neue Modell be rücksichtigt die Wünsche nach der kleineren Note. Es fehlt infolgedessen das Anhängsel, das das Format der zuletzt aus gegebenen Scheine vergrößerte. — (Die Prämie der Kgl. Sächs. Landes lot t e r i e) im Betrage von 300 000 M entstiel mit einem Gewinn von 10000 M aus Nr. 25759 in die Kollektion von Strößner in Auerbach. Zriedersdorf, 29. Oktober. (Eltern — Vor sicht!) Heute nachmittag in der fünften Stunde wurde ein 12 jähriges Schulmädchen, welches sich auf dem Wege nach Oberlichtenau befand, von einem unbekannten Radfahrer zwischen Höfgens Fabrik und Friedersdorf überholt und an- gehalten. Nach längerem Aussragen untersuchte er Taschen und Kleider. Da er nichts fand, nahm er eine umgeschnallte Ledertasche an sich (Inhalt Notizpapier und Bleistift) und verschwand in der Richtung nach Oberlichtenau. Erkennungs zeichen: Mann mittleren Alters, grauer Anzug, grünliche Mütze und grüne Satteldecke. Etwaige Wahrnehmungen wolle man sofort der hiesigen Polizei zukommen lassen. Bauy-N. Am 23. Oktober beim Untergänge S. M. Kreuzers „Prinz Adalbert" mit untergegangen ist der Leut nant zur See Hans Körner, Dohn des Generaloberarztes Dr. Körner in Bautzen. Zittau. (U ebermäßige Butterpreise) Wegen Forderung übermäßiger Butterpreise hat der Rat der Stadt mehrere Butteroerkäusec der Staatsanwaltschaft zur Strafverfolgung angezeigt. Den betreffenden Händlern steht eine empfindliche Bestrafung, gegebenenfalls auch Schlie ßung ihrer Geschäfte bevor. Mittweida. (Ein „Drückeberger") wurde in Ottendorf sestgenommen, der sich bisher seiner Militärpflicht zu entziehen gewußt hat. Der Festgenommene hat es so ein- zurichten gewußt, daß ec stets dort in Stellung ging, wo eben die Musterung der Miltärpflichtigen abgehalten war. Der deutsche Wegs-Tagesbericht von he Ute besagt Dresden, 30. Oktober, nachmittags '/,3 Uhr Großes Hauptauartier 30. Oktober 1915. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Keine wesentlichen Ereignisse. Oestlichcr Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg: Nordöstlich Mitau wiesen unsere bei Plananen auf dem Nordufer der Misse vorgeschobenen Kräften zwei starke Nachtangriffe ab und zogen sich vor einem weiteren Angriff in die Hauptstellung auf dem Südufer zurück Heeresgruppendes Generalseldmarsch alls Prinz Leopold von Bayern: Nichts Neues. Heeresgruppe des Generals v. Linsingen: Westlich von Chartorysk wurde die russische Stellung bei Komarow und der Ort selbst genommen. Ein nächtli cher russischer Gegenangriff blieb erfolglos. Kamienucha, Huta, Lisowska und Bielyow wurden gestürmt. 18 Offiziere, 929 Mann gefangen genommen, 2 Maschinengewehre erbeutet. Ein russisches Kampfflugzeug wurde bei Kukli her untergeschossen. Balkan-Kriegsschauplatz. Die Armeen der Generale von Koeveß und von Gallwitz haben die feindlichen Stellungen gestürmt und über 1000 Serben gefangen genommen, 2 Geschütze und 1 Maschinengewehr erbeutet und sind in der Vorwärtsbewegung geblieben. Die Armee des Generals von Bojadjeff setzt die Der- solgung fort. (W. T.-B.) Oberste Heeresleitung. EMI SM EM