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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 05.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192803052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19280305
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19280305
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-05
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Monat
1928-03
-
Jahr
1928
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EMM pswschr WMMMN Dr. man dem des Auf bandes Er der des lionürverjammlungen nach dem bisherigen gebnis zugestimmt. Ueber die Regelung rechtlichen Seite bleibt die Entscheidung Neichsarbeitsgerichts abzuwarlen. abend in Berlin verratet worden ist, sucht .etzt noch nach dem Einbrecher Graske, Chauffeur Günther und dem Organisator Diebstahls, Schmit. Das Kompromiß sieht die Einführung einer 9. Arbeitsstunde außer Sonnabends und den Be ginn der Sonntagsarbeit um 7 Uhr abends — nach dem Schiedsspruch 12 Uhr — vor. Messeabzeichen verkauft worden. Man zählt 9070 deutsche Aussteller, von denen 25 Prozent aus Sachsen, 40 Prozent aus Preußen und 30 Prozent aus den übrigen deutschen Ländern kommen. Von den 1108 ausländischen Ausstel lern kommen je 300 aus der Tschechoslowakei und aus Frankreich, 200 aus Oesterreich, über 100 aus Japan und gegen 100 aus Italien. Es sind 198 000 Quadratmeter Ai'sstellungsfläche belegt. Reichspräsident v. Hindenburg hat an das Leipziger Messeamt ein Telegramm gerich tet, worin er dem Wunsch Ausdruck gibt, daß der Messe ein voller Erfolg beschieden sein und daß sie wiederum das Ihre zur Förderung der deutschen Industrie und des deutschen Han dels und zur Hebung unseres Wirtschaftslebens beitragen möge. Die Stimmung des Messegeschäftes ist bisher günstig. Man rechnet mit einer gesunden Fort entwicklung des Jnlandsgeschäftes und setzt große Hoffnungen auf den Export. Auf der technischen und Baumesse stehen die in ternationalen Autoausstellungen für Last- und Sonderfahrzeuge in der neuerrichteten Halle VII. Die großartige Werkzeugmaschinenschau des Ver eins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken und die in drei Hallen untergebrachte Maschinen- und Apparateschau des Vereins Deutscher Maschinen bauanstalten stehen im Brennpunkt des Inter esses. Insgesamt umfaßt die große technische und Baumesse 15 voll gedeckte Hallen, sowie ein gro ßes Freigelände. Sachsens führte der Reichsminister des In nern, von Kendel l, nach einigen anderen Rednern u. a. aus, es sei falsch, zu glauben, daß die Eltern, für die Erziehung der Kinder nicht reif seien, daß infolgedessen der Staat die Er ziehung übernehmen müsse. Die Gewissensfrei heit stehs auf dem Spiele. Wenn man der Ge meinschaftsschule den christlichen Charakter ge nommen habe, so habe man damit ihren wahren Charakter verschleiert. Sie sei keine christliche Schule. Die christliche Bekenntnisschule müsse Staatsschule sein, da der Staat selbst die christ liche Lehrfreiheit garantiere. Der Minister schloß mit einem Appell an die Elternschaft, den Kampf um das christliche Schulgesetz erneut mit aller Energie aufzunehmen. von Keudell über das Scheitern des Neichsschulgcsetzes Dresden, 4. März einer Versammlung des Bezirksver- der christlichen Elternvereine Wiederaufnahme der Arbeit i» der Hütte.induftrie Dresden, 3. März Wie wir erfahren, wird die A r b e i t in der sächsischen H ü t t e n i n d u st r i e vor- ausfichrlich Anjang nächster Woche wieder auj- genommen werden, und zwar auf der Grund lage eines vorläufigen Kompromisses, Las in den kürzlichen Stuttgarter Verhandlungen einer enge ren Kommission von Gewerkschaftlern und Ar beitgebervertretern unter Aujrechterhaltung des Rechtsstandpunttes beider Parteien zustandege- tommen ist. Diesem Kompromiß haben die am Sonn abend vormittag abgehattenen örtlichen Funk- „Arion". Wie alle früheren Veranstaltungen, so kann auch der am vergangenen Sonnabend cm Frcmdenhof „Drei Schwanen" vom M.-G.-V. „Arion" veranstaltete Rheinische Abend als ein in allen Teilen sehr gut ge lungenes Fest bezeichnet werden. Schon die etwa eine Woche vorher herausgebrachte künst lerische Einladung ließ darauf schließen, daß dis umsichtige Vereinsleitung wieder etwas ganz Außergewöhnliches „vom Stapel" lassen würde. Und niemand hatte sich getauscht; denn kein Geringerer als unser heimischer Künstler, Herr W. Schönfuß, hatte den Schwanensaal in eine herrliche rheinische Landschaft verwandelt. Farbenprächtig und kompakt grüßte „Burg Katz" hoch oben voin Derg herab, zu ihren Füßen lüg der romantische Ort St. Goarshausen. Daneben der herrliche Nheinstrom mit seinen Schiffen durch weites deutsches Laud dahinzichend. Ganz ausgezeichnet hatte es Herr Schönfuß verstanden, dieses schöne Stückchen deutsches Larrd im Bilde festzuhalten und jo den zahl- Sächsisches Hobenftein-Srnfttbat» 5. März 1928 Voraussaae der LandeSwettertvarte zu Dresden Für Dienstag: Etwas zunehmende Bewölkung, örtlich Nebel oder neblig. Temperaturen meist über Null. Nur noch wenig darunter. Höchste Lagen zu folge Temperaturumkehr, im Anfang noch Wär megrade, später wieder leichter Frost. Schwache Luftbewegung. Lemvrratur vom 4. März Minimum —2.2, mittags 12 Uhr -f-4.5, Maximum ch6.8. NMiRW wegen eines senMiMl- VeinWMeWMer Berlin, 4. März Durch die gestern hier erfolgte Verhaftung eines bekannten Einbrechers ist ein weiterer Schritt zur Aufklärung eines sensationellen Ee- müldediebstahls erfolgt, durch den am Sonntag, den 19. Februar aus der ehemaligen Kapelle des Schlosses Cadolzburg zwei Flügel eines mittel alterlichen Altargemälües geraubt wurden, die nach sachverständiger Schätzung einen LLert von mehreren hunderttausendMarr besitzen. DcrRaub war umso auffälliger, als der Wert der Gemälde erst kürzlich von einem Nürnberger Kunsthistori ker bei seinen Arbeiten auf der Cadolzburg ent deckt und erst einem kleinen Kreise von Kunst kennern und Kunsthändlern bekannt geworden war. Der Diebstahl war mit großer Verwegen heit ausgeführt worden, befindet sich doch außer dem Amtsgericht auch eine Gendarmenestation im Schlosse selbst. Am Donnerstag wurde dann der 45 Jahre alte Kunsthändler Friedrich Wil helm Lippmann in einem Hotel in der Nähe des Anhalter Bahnhofes festgenommcn, da er sich verdächtig gemacht hatte. Obwohl er leugnete, wurde noch am selben Tage festgestellt, daß Lippman die Bilder einem in einem Berliner Vorort ansässigen Bildhauer übergeben hat. Auf Grund der Berliner Feststellungen wurde in München ferner noch der 33 Jahre alte Kunst händler August Meyer festgenommen. Die Nachricht von dieser Verhaftung veranlaßte dann Lippmann zu einem Geständnis. Nach seiner Darstellung hat Meyer, zu dem er in gewissem Abhängigkeitsverhältnis steht, 100 000 Mark und ein Freund Meyers, ein 29 Jahre alter Armin Schmidt, 10 000 Mk. von ihm erpreßt, so daß sein Vergehen aus Not erfolgt sei. Meyer und Schmidt, die von Lippmann über die Gemälde unterrichtet worden waren, teilten ihm vor 14 Tagen mit, daß sie den Diebstahl ausführcn würden, während Lippmann den Verkauf über nehmen müsse, da sein Ruf in Kunstkreiscn ihn vor Verdacht schützen werde. Für die Ausfüh rung wurden zwei gewerbsmäßige Einbrecher, ein 37 Jahre alter Konfektions- und Eeldschrank- einbrecher Ernst Graske und ein 28 Jahre alter Hermann Zahn, der aus der Gegend der Ca dolzburg stammt, gedungen. Schmidt brachte die Leiden Einbrecher in einem Mietsauto bis Hof und kehrte mit dem Zuge nach Berlin zurück, um sich ein Alibi zu sichern. Der Einbruch selbst, bei dem zwei hell erleuchtete Burghöfe passiert und vier Türen aufgebrochen werden mußten, wurde mit großer Geschicklichkeit binnen acht Minuten durchgeführt und mit der Deute im Auto in ra sender Fahrt die Rückkehr nach Berlin angetreten. Nachdem wie oben kurz berichtet, Zahn am Sonn- Ser erste Zag Ser Leipziger Messe Leipzig, 4. März Die Leipziger Frühjahrsmesse 1 9 28 hat bereits am ersten Messesonntag unter außergewöhnlich starker Beteiligung eingesetzt. Der Verkehr auf dem Hauptbahnhof und in den Straßen der Messestadt und vor allem in den Ausstellungshallen und Messepalüsten erreichte schon in den Vormittagsstunden einen Umfang, wie er bisher noch niemals zu verzeichnen war. Der räumliche Eesamtumsang beträgt über 300 000 Quadratmeter bebaute Ausstellungs- und Verkehrsfläche, womit der Umfang selbst der grüßten Weltausstellungen noch weit über- trosfen wird. , Die Frühjahrsmesse ist durch einen Vegrü - ßungsakt im alten Rathaus in Leipzig heute vormittag offiziell eröffnet koorden. Unter Len anwesenden Ehrengästen befanden sich u. a. der kaiserlich persische Gesandte in Berlin, Ali Khan Varzire, sowie der Handelsminister der tschechoslowakischen Republik» Dr. Ing. Peroutka. Vertreten waren ferner die deutschen Länder, die Neichsregierung, das Neichswehrministe- rium, die Neichsmarine, der Reichsrat und der Reichstag. Der sächsische Ministerpräsident Heldt hieß die Versammelten herzlich will kommen. Zur Frühjahrsmesse sind jetzt schon 150000 verli«, S. Mär, Vizepräsident Graes eröffnet die Sitzung um 1 Uhr. Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung des Haushaltplans de» Neichswirtschastsministeeiums. Reichswirtschajtsminijter Dr. Curtius erklärte, dah er mit Rücksicht auf die wiederholte» Aussprachen über die Wirtschaft»-, Sozial- und Finanzpolitik sich auf die Erörterung einiger aktuel ler Fragen beschränken wolle. Der Minister legt dann die Grundzüge feiner Konjunlturpo'iUk dar, die im Jahre 192« der Ankurbelung der Wirtschaft, im Jahre 1927 der Verhütung einer Ueberstergerung der Konjunktur gedient habe. Er sei bestrebt, die Vergebung öffentlicher Aufträge so zu leiten, dog deren Umgang jeweils im umgetehrten Verhültni» zu cum Umfang der privaten Aufträge stehe. Er habe sich weiter bemüht, Preisbewegung und Austrieb der Selbstkosten in Grenzen zu halten. Da» ke ätsche Preisniveau sei für gesamteuropäische Ver hältnisse zu hoch. Immerhin biete die gegenwär tige Preisbewegung keinen Anlab zu besonderer Be sorgnis. Erobyandels- und Lebenshaltungsindex seien wieder gefallen. Die gleichmäbige Entwicklung der Wirtschaft sei besonder» im Herbst durch die Kredit- und Vertrauenskrise aus Antab des Gilbert- Memorandums gefährdet gewesen. Es habe women- .anger Aufklärung und Kämpfe bedurft, um die Ge fahr zu bannen. Heute könne man wieder eine ruhi gere Auffassung der Lage feststellen. Auslandskopi- cal werde neben eigener Kapitalbildung nach wie vor erforderlich jein. Eine weitere Abdrosselung sei nicht möglich. Auch die Kartellpolitik stehe im Dienste der Konjunkturpolitik. Eine grundlegende Reform des Kartellwesens könne erst nach Beendi gung der Arbeiten des Enqete-Ausschusses eingeleitet werden. Die Vorwürfe wegen angeblicher Partei- üchleit des Kartellgerichts wies der Minister ent- chieden zurück. Es finde keinerlei unzulässige Be- inslussung durch das Ncichswirtschajtsministerium latt. Der Minister kommt dann auf seine Verord nung gegen die Eisenpreiscrhöhung zu spre chen. Er erörtert dabei das Ergebnis der Verhand- ungen und die Bedeutung des jetzt zustandegekom- menen „Friedensschlusses". Er habe dabei im Prak tischen und Formalen Zugeständnisle gemacht, um grundsätzliche Erfordernisse seiner Wirtschaftspolitik .urchzusetzen. Wichtig sei vor allem, da» die eisen- chaffende Industrie sich verpflichtet habe, vor der üigreifung von Maßnahmen, die die gemeinsame Lisenwirtschaftspolitik beeinflussen könnten, dem Minister rechtzeitig Mitteilung zu machen Mit Rücksicht auf das Vcrhandlungsergebnis habe er eine Verordnung zurückgezogen. Der Minister for dert dann die Gewährleistung besserer Gemeinschafts arbeit aller öffentlichen Stellen zur Verhinderung der Durchkreuzung der Wirtschaftspolitik des Mini- teriums. Das Wirtschastsministerium beschränke sich richt darauf, Strulturwandlungcn der Wirtschaft zu -eobachten und aufzuzeigen, sondern es suche die cnt- cheidenden Kräfte der Wirtschaft zu fördern. Dies gelte vor allem auf dem Gebiete der Energicwirt- .chaft. Er hoffe, dah die stille und zähe Arbeit aller üeteiligtcn zu einer Verständigung über die gemein- ame Elcktrovolitik führen werde. Zur Klä rung des Problems der Gasfernversorgung vcrde er demnächst alle interessierten Gruppen zu- KSeiKS MeÄNMett Zwei Motorradfahrer tödlich verunglückt Hamburg, 4. Marz. Heute abend fuhr ein mit zwei Personen besetztes Motorrad auf der Straße von Kiel nach Hamburg in Ser Nähe von Bad Bramstedt, als es einer Radfahrerin ausweichen wollte, gegen einen Banin. Beide Fahrer, die aus Elmshorn stammen, erlitten so schwere Ver letzungen, daß sie bald darauf starben. Flugzcugunfall Rom, 4. Mürz. Ein Wasserflugzeug, das von Livorno nach Tarent siegen wollte, verirrte sich und überschlug sich bei Potenza dadurch, daß es gegen einen Baum stieß. Beide Insassen waren sofort tot. Einsturz eines TriLünendaches — 51 Verletzte Budapest, 4. März. Auf dem Neupester Sportlatz stürzte am Sonntag ein Tribünen dach ein, auf dem sich eine große Zuschaucr- menge befand, um besser einem Faßballkampfe folgen zu können. 51 Personen wurden leicht verletzt. gen mit Seipel und das Verhältnis Südsla- wi«ns zu Italien zur Sprache kommen. Die Be- drrechungen über diesen Punkt sollen in der Mai- «mferenz der Kleinen Entente in Bukarest fortge setzt werden. Titulescu. der von Genf nach Lon don reist, wird auf der Nückreif« nach Bukarest voraussichtlich noch einmal mit Dr. Stresemann i« Berlin zusammentreffen. Die Anwesenheit des neuen rumänischen Ge sandten in Berlin, Comene, der ebenfalls in Genf eingetroffen ist, läßt vermuten, daß die beiden Außenminister schon während der Rats-' tagung über die beide Länder interessierenden Fragen in einen Meinungsaustausch treten wer den. Hinsichtlich der Sankt-Eotthard-Angelegen- heit wird heute abend in Kreisen der tschechischen Delegation erklärt, daß es sich dabei um eine An gelegenheit zwischen Ungarn und dem Völkerbund handelt von der di« Klein« Entente nicht betrof- «m wir». Dies« Stellungnahme ist bereits in den drei Noten der Regierungen der Kleinen-En- tente-Staaten zum Ausdruck gekommen und spe ziell die rumänische Note betont«, daß Rumä nien in dieser Frage gegen niemand eine An klage oder eine Verdächtigung erheben wolle. Die erneute Betonung dieses Standpunktes nunmehr auch von tschechischer Seit«, wird in Genf als ein« Bestätigung der in den le^en Ta gen bekanntgewordenen Aeußerum-gen Beneschs aufgefaßt, daß die Kleine Entente aus der Sankt- Gotthard-Angelegenheit keine internationale Ak tion machen wolle, sondern für ein« loyale Rege lung des Falles eintrete. Ende des tschechoslowakischen Bergarbeiterstreiks Brüx, 4. März Sämtliche Revierkonferenzen der Berg arbeiterverbände des nordwestlichen böhmischen Kohlenreviers haben das Uebereinkommen zur Beilegung des Konfliktes genehmigt und sich für die Beendigung des Streikes im Sinne der von der Revierstreikleitung gefaßten Entschließung ausgesprochen. Die polnischen Wahlen Warschau, 4. März Der Wahlgang, der um 9 Uhr abends ab geschlossen wurde, hatte im ganzen Lande einen ruhigen Verlauf. Di« Ordnung wurde nirgends gestört. Unbedeutende Zwischenfälle sind, ohne daß die Polizei einzugreiftn brauchte. beig«legt worden. Nur in Krakau wurden elf Personen wegen un-erlaubter Agitation inner halb der Bannmeile der Wahllokale sistiert. Die Wahlbeteiligung der Stimmberechtigten be trug nach den ersten Berichten überall ungefähr 70 Prozent. Nach den letzten Meldungen Hai die kommunistische Agitation in den Arbeitcr- bezirken versagt. Die Programmrede Curtius' im Reichstag —* Die Störung in der Stromlieferung. Uebex die Ursachen der am Sonnabend aufgetre- t-enen Störungen in der Stromlieferung schreibt uns das Elektrizitätswerk a. d. Lungwitz: Aus noch nicht aufgeklärten Urjachen wurde am 3. März, vormittags gegen 10.30 Uhr ein Trans formator von 30 000 Volt Spannung in der Station Kändler zerstört. Durch hierbei ausge treten« Ueberspannungen explodierten die zuge, hörigen Oelschalter, ebenjo wurde ein Oeljchalter >n der Transformatorenstation Taura beschädigt. Di« durch die Explosion entstandenen Vcrbren- nungsgase des Oelcs führten zu einer fchweren Verqualmung der Transsormatorcnstation und zu Beschädigungen einer größeren Anzahl Instru mente für die abgehenden Kabelleitungen. Außerdem wurden die Telephonanlagcn zerstört, jo daß eine Verständigung nur auf Umwegen möglich war. Auch die Maschinen der Zentrale Oberlungwitz wurden vorübergehend außer Be trieb gesetzt. Die Beschädigungen sind so schwer, daß zur Wiederherstellung der Station einige Wochen erforderlich sind. Trotzdem gelang es nach ca, 1'/- Stunden die wichtigsten Stromkreise im BurgstädL-Limbacher Bezirk wieder proviso risch in Betrieb zu nehmen. —r Verbreiterung der Windmühlcnstraßc. Zu den in unserer Stadt ausgefuhrten Wege- bezw. Verkehrsverbesserungen ist seit einiger Zeit die schon längst nötig gewesene Verbreiterung der Windmühlenstraß'e an der Einmündung der Friedhofstraße hinzugekommen, was allseitig be grüßt wurde. Durch Ankauf von Gartenland ist an dieser Stelle ein Fußweg angelegt worden, der infolge seiner genügens«» Breite ein« besser« Uebersicht als bisher an der gefährlichen Stca- ßenbiegung bietet. —Lie hiesige Sparkasse hat seit einiger Zeit neben ihren Spargelegenhciten in der verschie densten Form auch H e i m f p a r b ü ch s e n ein- gcführt. Diese Einrichtung erfreut sich steigen der Beliebtheit bei dem Sparpublikum. Die Ausgabe durch dis Sparkasse erfolgt leihweise. Die Büchse, in guter Aussühnuig, wird von der Sparkasse verschlossen, und kann nur von dieser geöffnet werden, eine Einrichtung, die sicherlich von vielen sehr begrüßt werden dürfte. Bei Vorlegung der Büchsen erfolgt Entnahme des Sparbetrages durch die Sparkasse und Gutschrift des entnommenen Betrages in ein Sparkassen buch. Auf besonderen Wunsch erfolgt auch Ab gabe von Heimsparbüchsen in das Eigentum der Interessenten zum Selbstkostenpreise. —li. Rheinischer Abend des M.-G.-D. sammenbrrufea. Der Minister legt dann seine Be mühungen um Handwerk und Mittelstano während seiner Amtsführung dar und jucht die Be sorgnisse zu zerstreuen, die aus Anlab de» landwirt- schaftlichen Notprogramms aus mittelständischen Kreisen geäubert werden. In die zur Durchführung des Programms in Aussicht genommenen Beiräte würden auch-Vertreter des gewerblichen Mittelstan des gewählt werden. Zum Schlub bespricht der Minister die Handelspolitik. Die Steigerung der Passivität unserer Handelsbilanz auf 3,9 Mil liarden fei gewih besorgniserregend. Ande rerseits dürfe man sich aber auch einmal vor Augen batten, dab die deutsche Aubenhandelsbilanz der Vor kriegszeit ebenfalls passiv gewesen sei. Angesichts der ungeheuren Schwierigkeiten, die der Wiederanschlub an den Weltmarlt in der Nachkriegszeit mit sich brachte, sei das Ergebnis de» Ausfuhrgeschäft» im allgemeinen als ersreulicher Fortschritt zu bezeichnen. Jedenfalls müsse in der Förderung der Ausfuhr durch Erportkreditvcrsicherung, Garantieleistungen, Exportkredite. Betämpsung des Protektionismus und Vollendung des Handelsvertragssystems fortgeschrit ten werden. Exportförderung und Pflege des Bin nenmarktes brauchten sich nicht auszuschliehe». Der Minister erklärt, er habe sich stets auss stärkste für Hilssmahnahmen zugunsten der L a n d- wirtschaft eingesetzt. Er werde alles unter stützen, was zu deren Rationalisierung und Ertrags steigerung führen könne. Dagegen könne er keme Politik mitmachen, die ihr Heil in der Drosselung ker Einfuhr, Protektionismus und Antarkie sehe. Die Rückwirkungen solcher Politik auf das deutsche Ee- Mmtvolk einschließlich der Landwirtschaft wären ver hängnisvoll. Aufrechterhaltung und Vertiefung des Anschlusses a» die Weltwirtschaft sei die Schicksals frage für Deutschland und Europa. In der Aussprache bedauerte der sozialdemokra tische Abg. Heincg, dab der Minister die Anleihepoli tik des Neichsbankprüsidciiten Dr. Schacht nicht mit genügender Energie bekämpft habe. Er bezeichnete die Drosselung der öffentlichen Anleihen durch die Reichsbank als verhängnisvoll für die Eesamtwirt- fchaft. Nicht durch Export könne die deutsche Pro ouktion gesteigert werden, sondern durch die Stärkung der Kaufkraft der Masse der deutschen Bevölkerung Der dculschnationale Abg. Dr. Lejeune-Jung üuhcrte seine Enttäuschung über die ungenügend,» Ersolge der deutschen Handelsverträge mit England, Italien und Rußland. Im Interesse einer utopischen Exportpolitik dürse die deutsche Landwirtschaft nicht uufgeopfert werden. Eindringlich warte der Redner vor Ratifizierung der Genfer Vereinbarung zur Ausschaltung von Einfuhrverboten. Der Zcnliumsabgeordnete Dr. Dessauer behan delte die Probleme der deutschen Wirtschaftspolitik «rom Standpunkte der Nationalökonomen ans. Als ocs Ziel, dem das Wirtschastsministerium nachzustre- brn habe, bezeichnete er die Erziehung der deutschen Berufsstände zur inneren Einheit in korporativer Wirtschaftsführung. Durch einheitliche Wirtschafts führung müsse ein einheitliches Wirlschastsbcwußi- scin im deutschen Volle geschossen werden. Er kün digte an, dah zu den praltischcn Einzelfragen der Wirtschaft noch andere Redner seiner Fraktion das Wort nehmen würden. Die Beratung soll am Montag, 2 Uhr, fortgesetzt werden.
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