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in eine Klane verwandelte, die bereit war, mich zu Duckmäuser! die gälte," lautete Gute Nacht, Herr Larsen, antwortete ich schwach. daß die Stellung als Vorteil gebracht hätte, aufzuwaschen brauchte. Ich kann nicht behaupten, Steuermann mir einen anderen als daß ich nicht mehr Geschirr Ich wußte nicht das geringste er- Jch würgen. „Du verdammter kleiner werde dir das Maul stopfen." „Laß ihn geben!" befahl Leach. „Nein, und wenn es das Leben Die ganze Zeit war ich mir über meine eigene schwie rige Lage klar gewesen. Was geschah, wenn die Leute meine Gegenwart entdeckten? Ich konnte mich nicht durch schlagen wie Wolf Larsen. Und in diesem Augenblick rief Latimer durch die Luke herab: „Hump! Der Alte braucht dich!" „Hier ist er nicht!" rief Parsons zurück. „Doch, er ist hier!" sagte ich und bemühte mich, meine Stimme fest erklingen zu lassen. Die Matrosen blickten mich bestürzt an. Starke Furcht prägte sich auf ihren Zügen aus, und daneben die Folge der Furcht: Teufelei. „Ich komme!" rief ich Latimer zu. „Nein, das wirst du nicht!" rief Kelly und trat zwischen mich und die Treppe, während seine Rechte sich „ von den elementarsten Pflichten eines Steuermanns, und es würde mir schlecht Sie waren hart wie Stahl. Sein ganzer Körper hatte sich, straff und geschmeidig, unbewußt zusammengezogen, die Muskeln streckten sich sanft über Lenden, Rücken und Schultern, die Arme waren leickt erhoben, ihre Muskeln zogen sich zusammen, die Finger krümmten sich, daß die Hände Klauen glichen, und selbst die Augen hatten ihren Ausdruck gewechselt und die Schärfe und Wachsamkeit eines Raubtieres leuchtete aus ihnen. „Festigkeit und Gleichgewicht," sagte er und ent spannte seinen Körper wieder. „Füße, um sich am Boden zu halten, Beine, um festzustehen und Widerstand zu leisten, wenn ich mit Armen, Händen, Zähnen und Nägeln zu töten versuche, um nicht selbst getötet zu werden. Ab sicht? Zweckmäßigkeit ist ein besseres Wort." Wenn ich an den heißen Kampf im Vorderkastell dachte, war ich überrascht von der Oberflächlichkeit seiner Ver letzungen. Mit Ausnahme einiger häßlicher Wunden waren es nur tüchtige Beulen und Schrammen. Der Schlag, den er auf den Kopf erhalten hatte, ehe er über Bord flog, hatte seine Schädeldecke bloßgelegt. Ich reinigte die Wunde und nähte sie nach seiner Anweisung zusam men, nachdem ich die Wundränder rasiert hatte. Dann hatte er einen schlimmen Riß in der Wade, der aussah, als hätte sich eine Bulldogge hinein verbissen. Zu Beginn des Kampfes hatte, wie er mir erzählte, ein Matrose mit den Zähnen zugepackt und festgehangen, bis er ihn die Treppe mit hinaufzerrte, wo er sich frei getreten hatte. „Ja, wie gesagt, Hump, Sie sind ein brauchbarer Mensch," begann Wolf Larsen, als ich mit meiner Arbeit fertig war. „Wie Sie wissen, fehlt uns ein Steuermann. Von jetzt an übernehmen Sie die Wache, erhalten 75 Dollar monatlich und werden vorn und achtern Herr van Weyden angeredet." „Ich — ich verstehe nichts von Navigation, das wissen Sie doch," keuchte ich. „Gar nicht nötig." „Ich mache mir nichts aus einer solchen Beförderung," wandte ich ein. „Ich finde das Leben schwer genug in meiner jetzigen bescheidenen Stellung. Ich habe keine Erfahrung." Er lächelte, als wäre die Sache abgemacht. „Ich will nicht Steuermann auf diesem Höllenschiff sein!" rief ich trotzig. Ich sah sein Gesicht hart werden und den unbarm herzigen Schimmer in seine Augen treten. Er ging in seinen Schlafraum, indem er sagte: „Und jetzt, Herr van Weyden, gute Nacht." ergangen sein, hätte ich nicht die Zuneigung der Matrosen besessen. Ich wußte nichts von Tauen und Takelung, nichts von Segeln und Segelsetzen. Aber die Matrosen bemühten sich, mich anzuwciscn — namentlich Louis war ein tüchtiger Lehrer — und meine Untergebenen machten mir keine Schwierigkeiten. Anders die Jäger. Mehr oder minder mit dem Leben zur See vertraut, nahmen sie mich für eine Art Spaß. Ich beklagte mich nicht, aber Wolf Larsen forderte die pünktlichste Innehaltung der Schiffsetikette in bezug auf mich, und nachdem er ein paar von ihnen verprügelt und sie eindringlich ermahnt hatte, kamen die Jäger zur Vernunft. Ich war vorn und achtern Herr van Weyden, und nur inoffiziell geschah es Wohl, daß Wolf Larsen mich noch Hump nannte. Es war ganz unterhaltend. Während wir bei Tische saßen, schlug zum Beispiel der Wind um, und wenn ich dann aufstand, sagte er: „Herr van Weyden, würden Sie die Güte haben, nach Backbord umznlegcn." Und ich ging an Deck, rief Louis zu mir und ließ mir von ihm sagen, was zu tun war. (Fortsetzung folgt.) zornige Erwiderung. Leach blieb unverändert auf dem Rande seiner Koje sitzen. „Laß ihn geben, sage ich!" wiederholte er; aber diesmal war seine Stimme kernig und metallisch. Der Ire schwankte. Ich machte Miene, vorbeizu- fchreitcn, und er trat beiseite. Als ich die Treppe erreicht hatte, wandte ich mich gegen diesen Kreis brutaler und bösartiger Gesichter, die mich im Halbdunkel anstarrten. Ein plötzliches tiefes Mitgefühl wallte in mir auf. „Fch habe nichts gesehen oder gehört, glaubt mir!" sagte ich ruhig. „Ich sage euch, es-ist in Ordnung," hörte ich Leachs Stimme, als ich die Treppe Hinaufstieg. „Er liebt den Alten nicht mehr als ihr und ich." Ich fand Wolf Larsen in der Kajüte, entkleidet und blutig. Er wartete auf mich und begrüßte mich mit seinem seltsamen Lächeln. „Kommen Sie und machen Sie sich an die Arbeit, Doktor. Tie scbeinen die besten Aussichten für eine aus gedehnte Praxis auf dieser Reise zu haben. Ich weiß nicht, was obne Sic aus der „Ghost" geworden wäre, und wenn ich sogenannter edler Gefühle fähig wäre, würde ich Ihnen versichern, daß Ihr Kapitän Ihnen außerordentlich dankbar sei." Ich kannte den einfachen Arzncikasten der „Ghost", und während ich Wasser auf dem Kajütofen wärmte und alles für die Behandlung der Wunden Nötige bereit machte, ging er lachend und plaudernd auf und ab und betrachtete prüfend seine Verletzungen. Ich hatte ihn noch nie entblößt gesehen und ich muß gestehen, daß die vollkommenen Linien von Wolf Larsens Gestalt und das, was ich ihre furchtbare Schönheit nennen möchte, mich I faszinierten. Ich hatte die Männer im Vorderkastell be- ! obachtet. So kräftige Muskeln auch einige von ihnen 1 hatten, irgend etwas stimmte nie: eine ungenügende Ent wicklung hier, eine zu starke dort, eine Biegung oder ! Krümmung, die die Symmetrie störte, zu kurze oder zu ! lange Beine, zuviel oder zuwenig hcrvortretende Knochen. Wolf Larsen hingegen war der Mann in seiner Voll kommenheit. Wenn "er sich bewegte oder die Arme hob, I sprangen und regten sich die starken Muskeln unter der ! feinen glatten Haut. Ich konnte die Augen nicht von ! ihm lassen. Reglos stand ich da und ließ ein Päckchen Watte, das ich in der Hand hielt, sich aufrollen und zu I Boden fallen. ; Er sah sich nach mir um und ich wurde mir bewußt, » daß ich dastand und ibn anstarrte. „Gott hat Sie schön geschaffen," sagte ich. „Wirklich?" antwortete er. „Ich habe oft dasselbe ; gedacht und mir den Kopf zerbrochen, warum." „Absicht —" begann ich. „Zweckmäßigkeit," unterbrach er mich. „Dieser Kör- I per ist zum Gebrauch geschaffen. Diese Muskeln sind ; gemacht, um zuzupackcn, um zu zerreißen und zu ver- « Nichten, was sich zwischen mich und das Leben stellt. I Sehen Sie her!" Er spreizte die Beine und preßte die Zehen gegen den > Kajütsboden, als wolle er ihn damit packen. Knoten, » Klüfte und Berge von Muskeln spielten unter seiner Haut.