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Der Seewolf Von Jack L.onäon. Äber das hat gemacht, aber die zittern in Lumpen. .Wieviel hat Köchlein Ihnen gemopst?" fragte er. er ist wie Hefe, wie ein Fer ment, etwas, das sich bewegt und sich vielleicht eine Mi nute, eine Stunde, ein Jahr oder hundert Jahre bewegen mag, das aber schließlich doch aufhören wird, sich zu be wegen. Die Großen fressen die Kleinen, um sich die Kraft zur Bewegung zu bewahren. Wer Glück hat, frißt am meisten und bewegt sich am längsten, das ist alles. Was halten Sie davon?" Er machte eine ungedul dige Armbewegung in der Richtung der Matrosen, die mittschiffs an irgendwelchem Tauwerk arbeiteten. „Die bewegen sich, aber das tut die Qualle auch. Sie bewegen sich, um essen und sich weiter bewegen zu sterblichen Ziel haben Sie gedient? Oder die anderen? Sehen Sie uns beide. Was nützt Ihnen Ihre gepriesene Unsterblichkeit, wenn Ihr Leben mit dem meinen zu sammenstößt? Sie möchten gern an Land zurück, um Ihren Gemeinheiten zu frö nen. Ich habe den scherzhaften Einfall, Sie hier an Bord meines Schiffes zu behalten, wo meine Gemeinheit blüht. Und ich will Sie behalte». Ich will etwas aus Ihnen machen oder Sie zum Teufel gehen lassen. Sie könnten beute noch sterben, diese Woche, nächsten Monat. Ich könnte Sie auf der Stelle mit einem Faustschlag töten, denn Sie sind ein elender Schwächling. Sind wir aber stehen und rief mich zu sich. „Wieviel hat Köchlein Ihnen gemopst?" fragte er. „Hundertfünfundachtzig Dollar, Käptn," erwiderte ich. Er nickte. Am nächsten Morgen Nur hin und wieder war Alle Mann sind auf Deck können. Da haben Sie's. Sie leben um ihres Bauches willen, und ihr Bauch um ihretwillen. Es ist ein Kreis lauf. Es gibt kein Ziel, weder für sie noch für die anderen. Am Ende steht alles still." „Sie haben Träume," unterbrach ich ihn, „strahlende lichte Träume " „Vom Essen," erklärte er kurz und bündig. „Und von . . „Mehr Essen. Von gutem Appetit und dem Glück, ihn zu befriedigen." Seine Stimme klang rauh und schwer. „Denn, sehen Sie, die Leute träumen von glück lichen Reisen, die ihnen mehr Geld einbringen sollen, träumen davon, Steuermann zu werden und Reichtümer zu sammeln — kurz: besser imstande zu sein, ihre Mit geschöpfe auszunutzen, gute Nachtruhe zu haben, gutes Essen zu bekommen und die anderen die schmutzige Arbeit für sich tun zu lassen. Sie und ich, wir sind genau so. Der einzige Unterschied ist, daß wir mehr und besser gegessen haben. Jetzt bin ich es, der die anderen verzehrt und Sie dazu. Aber bis jetzt haben Sie mehr gegessen als ich. Sie haben in weichen Betten geschlafen, feine Kleider getragen und gute Mahlzeiten gegessen. Wer hat diese Betten, diese Kleider und Mahlzeiten geschaffen? Sie Boote für die Jagd instand zu setzen. Sieben Boote be finden sich an Bord, die kleine Jolle des Kapitäns und die sechs für die Jäger. Je drei Mann, ein Jäger, ein Ruderer und ein Steuermann, bildeten eine Bootsmann- fchast. An Bord des Schoners gehören Ruderer und unsterblich, wozu dann das alles? Also sagen Sie: Wozu das alles? Warum habe ich Sie hierbebalten?" „Weil Sie stärker sind," vermochte ich einzuschieben. „Aber warum stärker?" fragte er weiter. „Weil ich ein größeres Stück Ferment bin als Sie. Sagen Sie? Verstehen Sie das nicht?" „Aber das wäre hoffnungslos," protestierte ich. „Da stimme ich Ihnen zu," erwiderte er. Er drehte sich kurz um und entfernte sich. Bei der Kajütstreppe blieb * * hatte sich der Sturm gelegt, ein leichter Hauch zu spüren, beschäftigt, die verschiedenen <Z. Fortsetzung.) „Und zu welchem Zweck?" fragte er plötzlich und wandte sich mir wieder zu. „Wenn ich eine unsterbliche Seele hätte — wozu?" Ich zögerte. Wie sollte ich diesem Manne meinen Idealismus verständlich machen? „Was glauben Sie dann?" lautete meine Gegen frage. „Ich glaube, daß das Leben ein wirres Durchein ander ist," erwiderte er. „Es doch nichts mit der Sache zu tun," rief ich. Aber sehr!" Er sprach jetzt sehr schnell und seine I Augen blitzten. „Welchem un- I (Nachdruck verboten.) nicht. Sie haben nie etwas im Schweiße Ihres Angesichts , getan. Sie gehören zu denen, die sich zu Herren über « die anderen aufgeworfen haben und die Nahrung ver- , zehren, die andere erzeugen und selber essen möchten. Sie l tragen warme Kleidung. Andere haben diese Kleidung >