Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger : 09.03.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841112631-192803099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841112631-19280309
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841112631-19280309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-03
- Tag 1928-03-09
-
Monat
1928-03
-
Jahr
1928
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6 hat in Sibu (Britisch-Borneo) das ganze schäftsviertel eingeäschert. Ein Schiff ist Kuching abgefahren, um Hilfe zu bringen, zelheiten fehlen noch. Sitze. Einbringung des Gesetzentwurfes über das Frauenstimmrecht im Unterhaus Ge- von Ein- Leipzig, 8. März Aus den verschiedenen Branchen wurde auch am 5. Messetag über den guten Besuch und a n- sehnliche Auftragsertei lung berich tet. Auf der Möbclmesse gehen die bisherigen Ergebnisse bereits vielfach über die ursprüng lichen Erwartungen hinaus. In Metallwaren, Haus- und Küchengeräten sowie Beleuchtungs körpern sind die Ergebnisse im allgemeinen zu friedenstellend. Der deutsche Markt gab ziemlich zahlreiche Aufträge, vorwiegend in billigeren Preislagen, während das Ausland mehr Quali tätswaren verlangte. Die Musikinstrumenten branche hatte ein wesentlich günstigeres Messe geschäft als in den letzten Jahren. Die Aussteller )er ausländischen Kollektivgruppcn sind im allge meinen mit dem Verlauf der Messe außerordent lich zufrieden. Große Unterschlagungen bei der Saarbrücker französischen Bergwerksdirektion Saarbrücken, 8. März Bei der französischen Bergwerksdirektion in Saarbrücken ist man großen Unterschlagungen auf die Spur gekommen. Ein französischer Ange stellter, Ler auch die Buchhaltung unter sich hatte, hat Geldbeträge, die er auf das Bankkonto der Bergverwaltung einzahlen sollte, für sich verwen det, die Zinsen aber regelmäßig abgezahlt. Welche Beträge veruntreut worden sind, ist nicht genau festzustellen. Man spricht von 320 000 Francs. Als unterschlagen ist bisher ein Betrag von 90 000 Francs festgestellt. Bereits am Donners tag soll die Verhaftung des Täters erfolgt und die Sache dem Gericht übergeben morden sein. Erafschastswahlcn in der Grafschaft London London, 8. Marz Nach den bis Mitternacht vorliegenden Ergeb nissen für die E r af s ch a f t s w a h l e n in der Grafschaft London erhielten die Konservativen 46, die Arbeitspartei 26 und die Liberalen Arbeiter verbrannt, während drei leichtere Ver letzungen erlitten. Brand in einer Pulverfabrik Barmen, 8. März. In der Pulverfabrik in Beyenburg brach in einem Schuppen, in Lem sich Leuchtraketen und anderes Material befanden, ein Brand aus, der den Schuppen vollständig «in- Lscherte. Dabei explodierte ein großer Stapel sätzlkch ihren Einfluß durch die bestehenden der Landwirtschaft nahestehenden politischen Par teien ausgeübt. Nach gewissenhafter Prüfung der Sachlage hält di« Vereinigung auch jetzt an diesem Standpunkt unverrückbar fest, das gilt insbesondere gegenüber den neuauftretenden Be strebungen, di« Landwirtschaft in besonderen po- Atischen Bauernparteien zusammenzufassen. !Eigene Bauernparteien schwächen den Einfluß des Bauernstandes. Die Gründung solcher Bauernparteien ist besonders dann auf das schärfste zu verurteilen, wenn sie von Par teien aus parteiegoistischen Gründen unter Hint ansetzung der Einigkeit und Geschlossenheit des ! Bauernstandes nur deshalb erfolgt, weil man sich !davon eine Stärkung der eigenen Partei auf Kosten anderer, der Landwirtschaft nahestehender ^Parteien verspricht. I Die kommunale Sammelanleihe j Berlin, 8. März Wie der „Börsenkurier" mitteilt, werden von den zuständigen Stellen Vorbereitungen für die Vornahme einer Sammelauslandsan leihe von etwa 600 Millionen Mark gotrossen, die fürdieEemeinden bestimmt ist. Die Vorbereitungen befinden sich noch in den Anfangsstadien, aber es verlautet bereits, daß der Kredit in Amerika in Anspruch genom men werden soll. Schon zu Beginn der Beratungen über diese Anleihe zeigten sich übrigens große Schwierigkei ten, da die gegensätzlichen Ansichten über die Anleihepolitik hierbei besonders stark aufein ander stoßen. Es wird dem Blatt mitgeteilt, daß der Kredit den Gemeinden nicht ohne das Zugeständnis einer gewißen Kontrolle Uber die Finanzwirtschaft der Gemeinden gegeben werden soll. Wie diese Kontrolle sich auswirken und wer sie ausüben soll, steht noch absolut nicht fest. Phoebusbericht „Volksausgabe" Eigene Draüt Meldung Berlin, 9. März Wi« wir erfahren, wird der Bericht über die Phoebus-Angelegenheit, der der Oef- fsntlichkeit übergeben werden soll, zurzeit redi giert. Der Inhalt dieses Berichtes ist bereits verhältnismäßig weiten Kreisen wenigstens in größeren Umrissen bekannt. Soweit wir unter richtet sind, geht daraus hervor, daß Kapitän Lohmann keineswegs allein für die besonderen sehr Hingehende Erklärung über das Programm der neuen Regierung ab. Im Anschluß daran kam der von Deutschnationalen, Demokraten und Handwerkern in der vorigen Sitzung eingebrachte Mißtrauensantrag gegen die beiden neuen Staatsminister zur Abstimmung. Dem Staats minister von Reibnitz wurde das Vertrauen mit 19 gegen 16 Stimmen versagt. Nach längerer, sehr erregter Debatte, wurde der Antrag der Deutschnationalen, den beiden genannten Staats ministern die Weiterführung der Geschäfte zu entziehen mit 19 gegen 16 Stimmen abgelehnt. Ms SMiöMM-WsM Zu den Gütern alter deutscher Volkskunst gehört neben dem Kasperletheater auch das Marionetten-Theater. Was war das früher für ein Fest, wenn auf seinen Fahrten durchs uebe deutsche Vaterland der „Herr Direktor" oes MarionettenTheaters mit seinen Puppen in Stadt und Dorf kam, um dort für längere Zeit Gastspiele zu veranstalten. Da strömte jung und alt herbei, um sich an dem fröhlichen, munteren Spiel zu ergötzen. Ganz bcsonderc- abcr war es der Kaspar, der sich auch beim Marionetten-Theater in tollen, übermütigen streichen, fröhlichen Scherzen und tüchtigen Katzbalgereien hervortat. Und der liebe, gute Kerl — die Verkörperung deutscher Nürrigreit, deutschen Schalktums — war sich der Liebe des verehrten Publikums gewiß. Und je stürmischer >ie Beifallskundgebungen waren, je kräftiger ge lacht und gerufen wurde, desto toller sprang Kasperle umher. Es kam dann eine Zeit, in der die Kunst des Marionetten-Spiels schlafen ging. Nur einzelne noch pflegten sie und waren ihre Meister. Es sei nur an Schicht! erinnert, der auch schon in unserer Stadt gewesen ist. Und es schien, als würde die Freude am Marionetten-Spiel auch mußte innerhalb der Kompanie so manche Arbeit geleistet werden. Der Mitgliederbestand verzeichnete amSchluste des Jahres 123 aktive, 5 ) passive,und 29 Ehren mitglieder. Angemeldet wurden 7 aktive, 6 passive. Ausgenommen wurden 6 aktive, 6 passive. Abgemeldet wurden 6 aktive, 1 passiver. Von aktiv zu passiv trat 1 Mann über. Durch Tot ausgcschieden: 3 aktive uns 1 passiver. Uebungen wurden obgehalten: a) Kom panieübungen 11 mit 941 Mann; b) Zug übungen und zwar 1. Z g (Steiger) 5 mit 85 Mann, 2. Zug (Spritzen und Hydrant) 5 mit 130 Mann, 3. Zug (S nitzenzug) 8 mit 231 Mann, 4. Zug (Pioniere) 6 mit 122 Mann, Sig- nalisten 7 Uebungen mit 51 Mann, Samariter 10 Uebungen mit 60 Mann, Musikkapelle 22 Uebungen mit 374 Manu. Zum Feuer alar miert wurde zweimal. Am 25. Juni abends Geschäfte seines Ressorts verantwortlich zu machen ist. WK'nn das, was der Sparkommissar Sämifch dem Reichskanzler unmittelbar berichtet hat, in di« Oeffentlichkeit dringt, dürften sich daraus sehr weitreichende Konsequenzen ergeben. Es scheint jedoch, daß ein« Veröffentlichung des Originalberichtcs nicht geplant ist, sondern daß dieser umgearbeitet werden wird, — in usum del- phini bezw. populi. Die AuslandsgeschLdigtcn treten für Langkopp ein Berlin, 8. März Für den Farmer Langkopp, der in der vorigen Woche den Attentatsversuch im Neichs- entschädigungsamt unternommen hat, sind jetzt die Verbände der Ausländsdeutschen eingetreten. Der Ostafrikaner-Verband, der Verband der ge schädigten Südwestasrikancr und der koloniale Zentraloerband haben sich zusammengetan und Rechtsanwalt Dr. Frey ersucht, die Verteidigung Langkopps zu übernehmen. Langkopp gehört keinem dieser Verbände an. Er hat auch nie mit einer dieser Organisationen in Verbindung ge standen. Sie interessieren, wie die „B. Z. am Mittag" mitteilt, sich für sein Schicksal, weil es sich hier um einen Mann handelt, der durch den unverschuldeten Zusammenbruch seiner Existenz zur Verzweislung getrieben worden war. Verschärfung der Lage in der Berliner Metallindustrie Berlin, 9. Mürz Wie «eine Korrespondenz meldet, hat die Lage insofern eine Verschärfung erfahren, als die Funktionäre und die Streikleitung beschlossen ha ben, sämtliche Werkzeugmacher heute, Frei tag, aus den Betrieben des Verbandes Berliner Metallindustrieller herauszuziehen. Dieser Be schluß sei nach langen Verhandlungen erfolgt, an denen auch ein Mitglied des Hauptvorstandes des Deutschen Metallarbeiterverbandes aus Stutt gart teilgenommen habe. Dazu erfährr der „Lo kal-Anzeiger" von anderer Seite, daß in ser Kon ferenz der Funktionäre zwar eine Entschließung angenommen worden sei, die die sofortige Her ausziehung der Werkzeugmacher aus allen Be trieben fordert, daß sich die Streikleitung aber Vorbehalten habe, den Zeitpunkt für die Ausfüh rung dieses Beschlusses zu bestimmen. Neue Verhandlungen im Berliner Metallarbeiterkonflikt Berlin, 8. März Der Schlichter für Berlin, Minister a. D. Wissel, hat die Parteien der Berliner Metall industrie zu Freitag vormittag 11 Uhr zu Ver handlungen über eine eventuelle Verbindlich keitserklärung des Schiedsspruches eingeladen. Neues Mißtrauensvotum für von Neibnitz Neustrelitz, 8. März In der heutigen Sitzung des Mecklenburg- btrelitzer Landtages gab Staatsminister von Reibnitz Im Namen des Staatsministeriums eine London, 8. März Premierminister Baldwin teilte in einer Rede vor einer Frauenversammlung in London mit, der Gesetzentwurf, der den Frauen das Stimmrecht unter den gleichen Bedingun gen wie für Männer gewähre, werde am Mon tag im Unterhause eingcbracht werden. Die zweite Lesung des Gesetzes solle noch vor Ostern jtattfinden. Sofern nicht aus irgendeinem Grunde bereits in einigen Monaten Neuwahlen stattfinden müßten, würden die in Betracht kom menden Frauen an den nächsten allgemeinen Wahlen teilnchmen können. Ernste Lage in Arabien London, 8. März Von den Grenzen Arabiens liegen heute ern stere Nachrichten vor, die darauf hindeuten, das im nördlichen Gebiet die kriegerischen Waha biten bereits den von Ibn Saud verkündeten „Heilige Krieg" begonnen haben. Eine britische Abteilung von zehn Panzer wagen, zehn , Flugzeugen und einer Anzahl von Transportwagen ist in der Nähe der Grenz, von Nedschd, südwestlich von Basra, stationiert. Marinetruppen und Matrosen des Kriegsschiffe^ „Emerald" durchziehen täglich die Straßen. Ec wird berichtet ,daß kleine Abteilungen von. Wahabiten Dörfer im Transjordanland ange griffen und besetzt haben, und daß die Automo öilstraße von Bagdad nach Damaskus zeitweilig unterbrochen sei. Ernster Zwischenfall in einer südspanischcn Zollstatio» Gibraltar, 8. März. Im Zusammenhang mit der scharfen Kontrolle, der die- Spanier bei ihrer Rückkehr von Gibraltar auf spanisches Ge biet durch dis spanischen Zoll'ehLrden in La Li nea unterzogen werden, ist es heute abend zu einem ernsten Zwischenfall gekommen. Eine Truppe von mehreren tausend Personen, davon die Mehrzahl Frauen und Kinder, von denen viele kleine Vorräte an Gewürzen, Seifen usw. mit sich führten, versuchte gewaltsam, durch die Zollschranken zu dringen. Die Zollbeamten und herlMgerufcne Gendarmerie und Truppen be gannen zu feuern. Zwei Personen wurden da bei getötet und mehrere verwundet. Tausende von Menschen flüchteten erschreckt nach Gibraltar zurück. '/,11 Uhr Scheunenbrand an der Hohe Straße, gearbeitet mit 22 bezw. 9 Mann bis V-2 Uhr nachts; am 11. Oktober, abends V-7 Uhr, Stroh feimenbrand an der Oststraße. Die Löscharbei ten wurden mit 12 Man erledigt. Saal- bez. Theater- und sonstige Wachen wur den 9 gestellt mit 64 Mann. Somit hat die Kompanie dievorgeschriebenen gesetzlichen Dienste mit zusammen 2092 Mann erfüllt. Zur Rege lung der Vereinsobliegenheiten fanden statt: 3 Vorstandssitzungen, 2 Führersitzungen, 3 Hauptversammlungen, 6 Kompanieversammlun gen und 3 Vereinsversammlungcn. Am 7. Mai, zur Feier des 71. Stiftungs tages, erfolgte wie bisher, eine größere Uebung mit Sturmangriff an der Hohe Straße, Vrand- objekt das Geschäftshaus der Firma Schmidt L Winter. Nach diesem war geselliges Bei sammensein im Vereinslokal („Stadtkeller"). Am 26. Mai stellte die Kompanie zum Badberg- Motorrad-Rennen mit 86 Mann. Der 27. Juni brachte die diesjährige Ehrenzeichenverteilung im Bad Hohenstein. Herr Bürgermeister Dr. Patz überreichte unter herzlichen Dantesworten im Namen der Stadt und des Landesausschusses sächsischer Feuerwehren für langjährige Dienste an den Wehrmann Hermann Weißpflog das Ehrenzeichen für 40jähr!ge Dienste. Dem Pio nier Emil Steinbach das Ehrenzeichen für 25jäh- rige Dienste. Dem Wehrmann Max Schmidt das Ehrend,plom für 20jähriae Dienste. Dem Wehrmann Walther Venter die einfache grün- weiße Dienstlitze für 10jährige Dienste. Zum Erzgebirgsfest stellte die Kompanie 75 Mann, außerdem zur Festwache am 13., 14 und 15. August mit 46 Mann. Sonnabend, den 20. August, fand unter allgemeiner Beteiligung das Sommerfest im Park Logenhaus statt. Am 27. August, zum sozialistischen Jugcndverbandssest, stellten 39 Mann zum Feuerwachdienst. Am Krcis-Feuerwehrverbandsfest am 3. und 4. September in Wilkau beteiligten sich 88 Mann. Zum Fackelzug, anläßlich des 80. Geburtstages Les Reichspräsidenten von Hindenburg, stellten 60 Mann. Nach mehrjähriger Unterbrechung fand am 9. Oktober wieder der allgemein be liebte Feldmarsch statt, woran sich 86 Mann be teiligten. Die alljährlich stattsindende Hauptübung der gesamten städtischen Feuerwehr erfolgte am Raketen. Das angrenzende Pulvermagazin wurde von der Feuerwehr unter Wasser gesetzt, um weitere Explosionen zu verhindern. Der Sachschaden ist erheblich. Zwei Todesopfer eines Autounglücks Guhrau, 8. März. Der „Guhrauer Anzeiger" meldet: Am 7. März abends gegen 8 Uhr über schlug sich in der Nähe von Klein-und Eroß-Slo- den auf der Straße Guhrau-Herrnstadt das Auto des Reisenden Schulz aus Breslau, das von des sen, Sohn, der keinen Führerschein besitzt, gesteu ert wurde. Das Auto schlug mit dem zusammen- gelogten Verdeck gegen einen Baum und über schlug sich. Zwei Insassen wurden getötet Schulz jun. wurde schwer verletzt und zwei wei tere Insassen erlitten leichtere Verletzungen. Großfeuer auf Borneo Singapore, 8. März. Ein verheerendes Feuer in unserem Volke immer mehr erkalten. Eine neue Zeit brachte neue Vergnügungen und be grub manches, was alt, aber gut war. Seit einigen Jahren aber gräbt man wieder ver schüttete Werte aus. In immer weiteren Krei sen unseres Volkes beginnt die Liebe zu deut schem Volkstum, zu deutscher Vergangenheit und Geschichte wieder zu erwachen. Das zeigt sich schon darin, mit welch großer Anteilnahme heute die Heimatbeilagen der Blätter gelesen und ge sammelt werden. Und eine Begleiterscheinung der hohen Be wertung alter Herrlichkeiten aus den Tagen der der Freiwilligen Feuerwehr 2. Kompanie Hohenstein-Ernstthal vom zurückgelegten Jahre 1927 Mit dem zuriickgelegten Jahre vollendete die Kompanie das 71. ihres Bestehens. Zu ernster Arbeit — Brände — wurden die Mann schaften nur in zwei Fällen gerufen, dagegen , ihre Lästigkeit im Sitzen, ihre seltsam phan tastische Gebrochenheit — das Unerwartete, un freiwillig Komische dieser Schaukunst weckt auch noch bei den Großen fröhliche Zustimmung und Heiterkeit, ja Bewunderung. Man hätte gestern abend nur einmal den vollbesetzten Schützenhaussaal sehen müssen! Nach 8 Uhr war kein Platz mehr zu bekommen. Kopf an Kopf saßen sic, die alten Herrschaften und Kinder, erwartungsvoll, von einer gütigen Fee — der Volkskunst — ins Reich der Märchen geführt zu werden. Und das Wunderland tat sich auch bald auf! „Das Geisterwirtshaus" be titelte sich die sächsische Volkssage, die gespielt wurde. Die Sage behandelte die Entstehung des Trompeterschlößchens zu Dresden, das ja allen Sachsen — wenigstens dem Namen nach —c bekannt ist. Es gibt ein wunderhübsches Gedicht von Ottomar Enking: „Das Lied vom kecken Trompetcrlein", das von der tapferen Tat des Trompeters Fridolin Claus singt. Und wie wurde gelacht! Dafür sorgte der Kaspar, der auszog, ein Rentier zu werden Er wurde es auch, bekam einen hübschen Batzen Geld und ein liebes Mägdelein dazu. Als Nachspiel wurde Variete-Kunst gezeigt. Was hier die kleinen Künstler „an der Schnur" leisteten, würde manchen großen Varietekiinst- ler beschämt haben, hätte er die lustigen Kunp- stücklein gesehen! Was war doch Alfredo für ein feiner Jongleur, Flick und Flock für tüchtige Akrobaten! Schauerlich der tanzende Tod und auch Aly Pascha, der verzauberte Sultan! Zum Lachen die Pantomime Baden verboten! Das Glanzstück Ler Variete-D rrbietungen aber war das Auftreten Aurora Schreihalsens, der Kon zertsängerin und ihres Pianisten! Der Beifall war stürmi'ch. Leider waren dia Puppen zu einer kleinen Zugabe nicht zu be wegen. Urahne ist auch die Belebung des Marionetten Theaters. In dem überhitzten Tempo moder nen Lebens ist in vielen eine Sehnsucht nach be haglicher Lebensführung und stilleren Freuden wach geworden. Wer freilich dieser Sehnsucht überallhin folgen wollte, könnte leicht unter die Räder kommen. Akan muß sich mit der Ein bildung begnügen, dem Spiel mit hübschen zier lichen Dingen. Im Marionetten-Theater kichern noch einmal die Klänge alter verschollener Lustigkeit auf. Das Spiel der Marionetten wendet sich heute wieder unterschiedslos an alle Kreise. Es zaubert nicht nur in Kindcraugen grenzenloses Staunen — die dirigierten Vewe- Wir sind dem Landesverein Sächsi scher Heimat schutz aufrichtig dankbar da« für, daß er uns mit Apels Marionetten-Theater bekannt machte, dankbar aber auch den Mario- netten-Spielern für die zwei schönen Stunden, die sie uns gestern abend schenkten. Hoffentlich kommen sie wieder einmal zu uns! Im ver gangenen Jahre war es das Dresdner Kasperle, das uns in unser Kinderland wieder zurück führte, diesmal das Marionetten-Theater. Beide Male aber fühlten wir uns wohl und glücklich. Beide Male gab es aber auch ein schweres Ab schiednehmen aus dem Paradies unserer Jugend zeit, dessen Pforte sich schloß, als der Vorhang des Theaters niederfiel uno nicht wieder hoch ging. Walter Steeger Meine MeMMsen Das Glück des Lehrers Berlin, 9. März. Das große Los der Preu ßisch-Süddeutschen Klassenlotterie von 500 000 Mark fiel in der einen Abteilung auf einen ver heirateten 38 Jahre alten Lehrer, der in einem größeren Dorfe zwischen Pforzheim und Karls ruhe wohnt. Der Lehrer hatte bisher immer nur ein Achtel gespielt. Da er stets mit dem Einsatz herausgekommen war, faßte er Mut und kaufte sich ein ganzes Los, auf das jetzt der Haupttreffer gefallen ist. Schwere Dampfkesselexpkosion Bielitz, 8. März. In einer hiesigen Spiritus- abrik explodierte beim Spiritusbrennen ein Dampfkessel. Durch die Explosion wurden fünf! gungen der Puppen, ihre Leichtigkeit im Gleiten,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)