Volltext Seite (XML)
Nr. 32. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 13. März 1918. Seile 2. Das Wichtigste. I Dem Reichstagsabgeordneten Bassermann wurde das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. In den Karpathen dauern die Kämpfe am Lubkowpaß und am San mit wachsender Heftigkeit an; die Russen haben große Verstärkungen herangezogen. In Eüdostgalizien wurde ein großer russischer Kavalleriekör per unter schweren Verlusten für den Feind zurückge- worsen. Die Türken errangen am Meerbusen von Saros einen Sieg über die Engländer und Franzosen. Der Amerikaner Breitung hat gegen die Beschlagnahme der „Dacia" bei der französischen Regierung Einspruch erhoben. Die kanadische Regierung hat Maßnahmen getroffen, um Frankreich und England mit Lebensmitteln zu versorgen. England plant eine Sperrung der Baumwollausfuhr aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Das Erträgnis der Monopolsteuern in Frankreich hat im Februar 1913 gegen den Februar des Jahres 1914 einen Ausfall von 67 Millionen Francs ergeben. Die holländische Regierung teilte der englischen und der fran zösischen Regierung mit, daß sie jedem Schiff mit fal schen Nationalitätszeichen das Anlaufen holländischer Häsen verbietet. Der deutsche Hilfskreuzer „Eitel Friedrich" hat drei englische, drei französische und ein russisches Schiff versenkt. Die französische Kammer nahm das Gesetz an, das jede Han delsbeziehung mit Deutschland und Oesterreich - Ungarn untersagt. Der französische Kriegsminister beschloß infolge der Einbe rufung der italienischen Reservisten die italienischen Frei willigen aus Wunsch zu entlassen. Japan hat nach einer englischen Meldung von China die grundsätzliche Erledigung aller Punkte bis zum 20. März verlangt. In Südafrika sind 3039 Deutsche, Oesterreicher und Ungam von den Engländern interniert und nur 465 wieder srei- gclasscn worden. Die englische Arbeiterpartei berief für die nächsten Sonntage wieder über 4000 Volksversammlungen zu Kundgebungen für Herbeiführung des Friedens ein. Die französische Presse ist über die italienisch-österreichischen Verhandlungen außerordentlich aufgeregt und schlägt vor, Frankreich solle den Italienern Korsika abtreten, wie auch einen Teil des von Italien heißbegehrten Tu nisiens und das Gebiet von Obok am Roten Meer. Auf diese Weise erhofft man eine österreichisch-italienische Verständigung zu hintertreiben. In der Dienstagssitzung des italienischen Gesamtministeriums ist eine Uebereinstimmunq dahin erzielt worden, die bis herige Neutralitätspolitik Italiens vorläufig nicht zu ändern. Der Oberkommandant der 10. russischen Armee, General Sievers, verübte Selbstmord. Der Kiautschoupachtvertrag soll nun, nach der neuen „De klaration von Peking", doch mit allen Rechten an Ja pan übertragen werden, wenn China die Erlaubnis er hält, einen Sonderbevollmächtigten zu den deutsch-japa nischen Friedensverhandlungen zu entsenden. Der KriegsetaL vor dem deutschen Reichstage. Das größte parlamentarische Ereignis der Weltgeschichte hat sich so eben im deutschen Reichstage vollzogen. Ein Staats- Haushaltsentwurf im größten Kriege der Welt und verbunden mit allen finanziellen Anforderungen für den Krieg ist dem deutschen Reichstage unterbreitet und durch eine glänzende Rede des neuen Reichsschatzsekretärs Dr. Helfferich begleitet und er läutert worden. Zahlenangaben über di« einzelnen Forderungen im Reichshaushalt zu machen, hat in der Kriegszeit, wo man weder die Einnahmen noch die Ausgaben genau kennt, keinen rechten Zweck, aber es ist in dem neuen Haushaltsplans nach Möglichkeit vermieden worden, neue Forderungen innerhalb der Positionen aufzustellen, und neue Positionen selbst sind über haupt im neuen Entwürfe nicht vorgesehen. Der Reichsschatz- sekretär Dr Helfferich konnte daher auch noch gar kein neues Programm für die deutschen Reichsfinanzen aufstellen. Der Etatsentwurf enthält infolge des Krieges die Riesensumme von 13 Milliarden Mark, er ist also viermal so groß als der größte Etat, welcher jemals im deutschen Reichstage beraten wurde. Die Schuldenlast des Deutschen Reiche» ist infolge des Krieges von fünf Milliarden auf 18 Milliarden angewachsen und dabei wird die Bewilligung von noch 10 Milliarden durch den Reichstag für die Wetterführung des Krieges mit allen Kräften notwendig sein. Hocherfreulich wirkte es in der Rede des neuen Reichsschatzsekretärs, daß er die Verdienste seines Amtsvor- gängers, des Reichsschatzsekretärs Dr. Kühn, der ein Vorbild treuer Pflichterfüllung und gesunder Klugheit und vielerfahrener Sachkenntnisse sei, hervorhob, und daß das Vertrauen des Kaisers den neuen Schatzsekretär zum Nachfolger des hochver dienten Dr. Kühn bestimmt habe. Es sei dem Dr. Helfferich nicht leicht geworden, dem Rufe des Kaisers zu folgen und die riesengroßen Aufgaben, welche der Krieg, der Friedensschluß und die militärische und wirtschaftliche Wiederherstellung des Reiches erforderten, zu übernehmen, aber er war sich bewußt, daß er nicht das Recht hatte, in solcher Stunde klein zu sein und zu verzagen, und das Soldatenherz, das in der Brust jedes Deutschen schlage, habe ihm kategorisch „Du mußt" zugerufen. Was er dabei dem Kaiser gelobt, und was er sich selbst ver- sprachen habe, daß wiederhole Dr. Helfferich vor den erwählten Vertretern des deutschen Volkes. Seine ganze Kraft und seine ganze Person gehöre der Auf. gäbe, die ihm in dieser unerhört ernsten und schweren, aber auch unerhört großen und stolzen Zelt zu teil geworden sei. Ueber eins sei er sich auch klar, daß die allererste Voraussetzung für ein erfolgreiches Wirken auf seinem Posten das Vertrauen und die Unterstützung aller zur Vsitaröeit Berufenen sei, und um dieses Vertrauen und diese Mitarbeit bittet vr. Helfferich den Reichstag eindringlichst. Er wisse ganz genau daß Gegen sätze der Weltanschauungen und der materiellen Interessen auch durch diesen Krieg nicht aus der Welt und aus dem deutschen Volke verschwinden würden, und daß auch die Reichstagsabge- ordneten nicht darauf verzichten könnten, die Anschauungen ihrer Parteien zu vertreten Alles was Lebenskraft habe und wachsen wolle, müsse sich auch rühren. Der wohlmtiae Ein fluß, der aber sich überall geltend machen müsse, der sei in der Erkenntnis unseres alles überragenden deutschen Kuliuriedens und in der alle umfassenden Liebe zum großen deutschen Va terlande gegeben. Zum Reichshaushalt selbst erwähnte der Reichsschatzsekretär noch, daß es jetzt noch nicht möglich sei, die Zinsen für die Tilgung der Reichsschulden in den ordentli chen Etat einzustellen, denn es müsse erst nbgewartet werden, wie sich die Verhältnisse für die Reichsschuld bei dem Ausgange des Kriegs stellen. Deutschland werde aber nicht darauf ver zichten können, und auch nichl daran denken, darauf zu ver zichten, daß unsere Feinde auch für den materiellen Schaden aufkommen müssen, der dem Deutschen Reiche durch den von den Feinden begonnenen Krieg erwachsen ist und noch erwach sen wird. Diese Worte des Reichsschatzsekretärs riefen im Reichstag eine lebhafte Zustimmung hervor. Vom ReichseMt an sich erklärte der Reichsschatzsekretär noch, daß derselbe trotz der achtmonatlichen Kriegszeit ein gewisses inneres Gleichge wicht infolge der soliden Grundlagen der deutschen Finanz wirtschaft aufweise. Englands Rechnung auf eine Vernichtung des deutschen Wirtschaftslebens hätte ein Loch, es werde uns deshalb gelingen, durchzuhalten. Sonntagsgedanken. „Meine Augen sehen stets zu dem Herrn." So mahnte uns der vorige Sonntag Oculi mit seinem lateinischen Namen. Und diese ganze Passionszeit richtet unsre Augen zu dem Herrn, wie er für uns litt und starb. Und der ganze große Welt krieg läßt unsre Augen besonders oft und brünstig aufschauen zu dem Gekreuzigten: All Sünd hast du getragen, sonst — ja sonst müßten wir verzagen Aber so brauchen wirs nicht. Ist auch der Friede in der Welt in Stücke gegangen, so haben wir doch Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesum Christum, die wir im Glauben auf ihn schauen. Ünd so kommts mitten in der Passionszeit und mitten in der Leidenszeit dieses Krie ges schließlich doch zu dem „Laetare", das uns dieser Sonntag zuruft: „Freue dich!" Es gibt wohl manchen Grund , zur Freude, auch in dieser schweren Zeit, auch für solche, die von der Christenfreude nichts wissen, Grund zur Freude, die auch ein Christ teilen kann und muß. Oder sind nicht große und herrliche Taten geschehen in unsern Tagen, Taten gewa'tigcn Heldentums, von denen die Geschichte noch in den fernsten Tagen rühmen und preisen wird, Ta en der Liede und Varm- herzizkeit, edler Kameradschaftlichkeit und deutscher Treue, deren Gedächtnis bei Kind und Kindeskind gesegnet bleiben wird, Taten stillen Heldentums in Trauer und Not, von denen die Welt oft nichts erfährt, die aber wie das in dunkler Erde ver borgene Samenkorn noch wundervolle Früchte bringen werden, die auch vor der Welt nicht verborgen bleiben können. Wir dürften keine Deutschen und keine Christen sein, wenn wir uns darüber nicht freuen wollten. Und doch hat der Herr jene 70 Jünger, die mit Freude über die großen Taten, die sie hatten vollbringen dürfen, von ihrer Aussendung zurückkehrten, vor der Freude darüber gewarnt. Sie ist gefährlich, denn sie kann zu Hochmut und falscher Sicherheit führen. „Freuet euch aber," sprach Jesus zu den Siebzig, „daß eure Namen im Himmel geschrieben sind." Diese Freude kann uns nicht hoch mütig machell. Denn unsre Namen sind im Himmel geschrie ben nicht um unsrer Twen willen, sondern um Jesu willen, der uns erkauft hat mit seinem Blut. Die Freude darüber macht uns ganz demütig, und sie macht zug eich mutig, weil sie nicht allf etwa« gegründet ist, das in uns ist — das wäre stets wankender Grund —, sondern auf Christum — und das ist Fe'sengrund. So freue dich, das auch dein Name im Him mel geschrieben tst, so gewiß Christus auch für dich litt und starb. Du darfst es g.auben — und sobald du mit diesem Glauben wirklich Ernst machst, wirst du ein neuer Mensch wer den, ein Mensch geheiligten Lebens, ein Mensch der Freude auch in der Leidenszeit. K., Qr. Petersburg Meldung der 2 Peters burger Telegraphenagentur: Graf Witte ist gestorben (WTB) Zer Weltkrieg. Grotzes Hauptquartier, 12. März. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Drei feindliche Linienschiffe, begleitet von eini gen Torpedobooten, feuerten gestern aus Bad Ostende mit über 70 Schutz, ohne irgend wel chen Schaden anzurichten. Als unsere Batterien in Tätigkeit traten, entfernte sich das feindliche Geschwader. — Die Engländer, die sich in Neuve- Chapelle festsetzten, stietzen heute Nacht mehrere Male in östlicher Richtung vor; sie wurden zu rückgeschlagen. Auch nördlich von Neuve-Cha- pelle wurden gestern schwächere englische Angriffe abgewiesen. Der Kampf in jener Gegend ist noch im Gange. — In der Champagne herrscht im Allgemeinen Ruhe. — In den Vogesen war wegen heftigen Schneetreibens die Gefechtstätig keit nur gering. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nördlich des Augustower Waldes wurden die Russen geschlagen; sie entzogen sich durch schleunigen Abmarsch in Richtung Grodno einer völligen Niederlage. Wir machten hier über 4000 Gefangene, darunter zwei Regi mentskommandeure, eroberten drei Ge schütze und zehn Maschinengewehre. — Auch aus der Gegend von Augostow hat der Feind den Rückzug auf Grodno angetreten. — Nordwestlich Ostrolenka nahmen wir im An griff drei Offiziere und 220 Mann ge fangen. — Nördlich und nordwestlich von Prasznysz schritt unser Angriff fort. Ueber 3200 Gefangene blieben gestern hier in unseren Händen. 2 große Siege haben sich die Russen in ihren amtlichen Bekanntmachungen Zugesprochen Den Sieg bei Zrodno und den bei Prasznysz In den beiden Schlachten behaupteten sie, je 2 deutsche Armeekorps geschlagen oder vernichtet zu haben. Wenn die russische oberste Heeresleitung im Ernst dieser Mei nung war, so werden die Ereignisse der letzten Tags sie über die Kampfkraft unserer Truppen eines an deren belehrt haben. Ihre mit so beredten Worten verkündete Offensive von Grodno durch den Augu stower Forst ist bald gescheitert. Die Erfahrungen der dort vorgegangenen Truppen schildern die ersten Sätze unserer heutigen Veröffentlichung. Bei Pras znysz stehen unsere Truppen nach vorübergehendem Ausweichen wieder 4 Kilometer nördlich dieser Stadt. Seit ihrer Aufgabe sind auf den Kampffeldern zwi schen Weichsel und Orzyc 11 460 Russen gefangen ge nommen worden. (W. T -B.) Oberste Heeresleitung. Der deutsche Rriegs- Tagesbericht von heute besagt: Grotzes Hauptquartier, 13. März. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich Ppern wurden, vereinzelte Angriffe der Engländer mühelos abgewiesen. Unser zur Miedereinnahme des Dorfes Neuve-Chapelle an gesetzter Angriff stietz nach anfänglichen Erfolgen auf eine starke englische Uebermacht und wurde deshalb nickt durchgeführt. Die Engländer ent wickelten in dieser Gegend eine rege Tätigkeit mit Fliegern, von denen vorgestern einer, gestern zwei heruntergeschoffen wurden. — In der Cham pagne flackert an einzelnen Stellen der Kampf wieder auf. — Alle französischen Teilangriffe wurden mit starken Verlusten für den Feind ab geschlagen; 200 Gefangene blieben in unserer Hand. — Nebel und Schnee behindern in den Vogesen die Gefechtstätigkeit. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Russen wichen aus der Gegend von Au- gustow und nordöstlich bis hinter die Bobr und unter die Geschütze von Grodno zurück. — Am Orzqe nordöstlich Prasznysz wurden russische An griffe abgewiefen. (W. T.-B.) Oberste Heeresleitung. Asm westliche« Kriegs-SchsuM. Erneutes Bombardement von Reims T. v. pari-, 12. März. Rach den Berichten der Blätter aus der Front findet seit dem 5. März ununterbrochen ein heftiges Artillerieduell in der Umgegend von Reims statt. Eine Reihe von Geschossen fallen täglich in die Stadt selbst. Mehrfach sind große Feuersbrünste ausgebrochen, die nur unter den größten Schwierigkeiten von der freiwilligen Feuer wehr gelöscht werden können. An einem einzigen Tage wurden über 30 Brandstellen gezählt Die Bewohner ver lassen von neuem scharenweise die Stadt. In Paris werden Hilfsaktionen für die Flüchtlinge eingeleitet. Die Pariser Militärkritiker versuchen bei ihren Besprechungen der stra tegischen Lage um Reims dem französischen Oberkommando den Gedanken einer großen Offensive gegen die dortigen deut schen Stellungen zu suggerieren. Truppenbewegungen in Belgien. T. u. Amsterdam, 12. März. Die „Tijd" meldet aus Sluis: Die bedeutenden Truppenbewegungen durch ganz Belgien halten immer noch an. Um Rousselaere sind tau sende von Soldaten angekommen und direkt nach der Ppern- sront weitergegangen. In Brügge treffen große Züge von Soldaten ein. In Tourshout und Ostende werden viele Automobile und Wagen durchgesührt. Nach der allgemein hier vorherrschenden Ansicht soll nun nach der Besserung der Wegeverhältnisse versucht werden, die Ppernfront zu durch brechen. Ehe tausende der Truppen gestern von Brügge nach der Front abzogen, hielt der kommandierende General eine begeisternde Ansprache. Dieser Vorgang wiederholt sich täglich. Kämpfe an der Pser. v. T. Amsterdam, 12. März. Der „Tijd" wird aus Sluis depeschiert: Gestern nachmittag erschien ein englisches Flugzeug über Zeebrügge, Heyst und Laocke. Deutsche Ar tillerie eröffnete ein vergebliches Feuer. Der Flieger warf mehrere Bomben ab. Aus der Richtung Nieuport hörte man gestern schweres Geschützfeuer. Man vermutet, daß der Kamps begonnen hat, den die Deutschen in den letzten Tagen vor bereitet haben. Dm östlichen Mßr-SchWM. Die deutsche Aeberraschung in den Karpathen. Bei Sianki am Uzsoker Patz fiel, wie einem Berliner Blatte gemeldet wird, der russische Oberstleutnant Iwan Ko stin aus Tamborsk in die Hände der Verbündeten. Aus seinen dem ungarischen Kriegsberichterstatter Szomory gegen über gemachten Aeutzerungen erhellt, wie vollkommen es der Heeresleitung geglückt ist, die Verschiebung einer deutschen Gruppe in die Karpathensront geheim zu halten. „Das Auf treten der Preußen in den Karpathen" sagte Kostin, „war für uns eine große und unangenehme Ueberraschung. Unser Armeekommando erfuhr erst drei Tage vorher davon als es zu spät für eine ausgleichende Gegenmatzregel war. An uns Offiziere erging strenger Befehl, den Mannschaften das Ein treffen der aus besten Formationen bestehenden Deutschen zu verheimlichen, doch kam es sehr bald durck Gefangene heraus. Die hervorragende Ausrüstung und Beköstigung der Deut schen erklärte uns auch, weshalb sie die Winterstrenge und die Geländestrapazen so gut ertrugen." Ueber den strategi schen Zweck der russischen Karpatheneinbrüche teilte Oberst leutnant Kostin dem Korrespondenten des „Az Ujsag" mit: „Wir müssen die Karpathen halten, damit man uns nicht in den Rücken fällt. Deshalb hat unser Vorgehen keinen sta bilen Charakter und dringt nicht weit in Ungarn ein, wo wir uns nur zu essen holen und in dem Gedanken an den Rückzug Eisenbahnen, Brücken und Viadukte unzerstört lassen. An den Pässen aber leisten wir Widerstand bis aufs äußerste. Wir werden und müssen sie behaupten." (?) Der österreichisch - «ngar. Generalstab meldet: Wien, 12. März. Amtlich wird verlautbart: Die Si tuation unserer Truppen in den neu gewonnenen Stellungen in Russisch-Polen und Westgalizien hat sich weiter befestigt. Angriffe des Feindes haben sich nicht mehr wiederholt. Bei Inöwlodz an der Pilica brachte die eigene Artillerie gestern nach kurzem, heftigem Feuerkampf mehrere feindliche Batte rien zum Schweigen. — In den Karpathen wurde nach er bitterten Kämpfen eine Ortschaft an der Straße Cisna - Ba- ligrod genommen und die anschließenden Höhen im Lause des Tages während dichten Schneegestöbers vom Feinde ge säubert. Im westlichen Nachbarabschnitt scheiterte unterdessen ein starker feindlicher Angriff. An der übrigen Front in den