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Nr. 36. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 23. März 1915. Seiie 3. hatten kaum Zeit, unsere Sachen und die Konsulatsakten in Sicherheit zu bringen. Trotz großer Schwierigkeiten ge lang es uns, unversehrt hierher zu gelangen. Mit vieler Mühe haben wir im amerikanischen Konsulat Wohnung gefunden. In der Stadt herrscht großer Mangel an Unter kunstsmöglichkeiten, da die Gebäude mit Flüchtlingen und Verwundeten übersüllt sind. Hoffentlich wird es uns möglich sein, bis zur Beendigung des Krieges hier zu bleiben." 1.14. England. London, 2, März. (Englands Pferdebsdarf) England, das klajsiichc Land der Pferde zucht, ist bei weitem nicht imstande, seinen Bedarf an lNiiitär- Pferden zu decken. 80 VVO Pferde mußten in den vereinigten Staaten und in Lanada angekanft werden, von dicten mußten aber 2000 getötet werden, ehe sie verladen werden konnten, da sie an ansteckenden Krankheiten litten/ In verschiedenen Hfsrde- depots brach infektiöse Lungenentzündung aus, dir es notwendig machte, eine große Anzahl von Pferden zu töten. Aus den Aus künften, die der Untmstaatssekcelär des Krieges im Parlament gegeben hat, ist zu ersehen, daß England bisher während des Krieges ca 25 000 Pferds verloren hat. Dabei sind die Verluste au Krankheit noch nicht mitgeteilt. — ^Englische Sorgen wegen Japan) Die „National Tidendr" erfährt ans London: Der Manchester Guar dian vermerkt die japanischen Forderungen an Lhina, wonach China eine japanische Inten sscwSphäre werde und Lie Lüdniavd- schurei und die Ostmonaolei, mit ihren ungeheueren mineralischen Reichtümern von Japan praktisch monopolisiert werden sollen. Lntherworte über dsn Krieg. Kein Leiden oder GcdrKM und Tod kann überwun den werden mit Ungeduld, -Mcht und Trostsuchen, sondern allein damit, daß man fest stM steht und ausharrt, ja, allem kühn entgegen geht . . . . Furcht tut nichts Gutes. Dar um muß man frei und mutEun allen Dingen lein und fest stehen! -L „Laßt, euch sagens ihr lieben Herren, hütet euch vor Krieg, es sei denn, daß ihr wehren und schützen müßt und euer von Gott aufcrlegtes AM euch dazu zwingt. Msdaßn aber laßt gehen und haut drein, seid dann Männer und beweist eueren Harnisch, da qilts dann nicht mit Gedanken Kriegen. Es wird die Sache selbst Ernst genug mit lich brin gen, daß den zornigen, trotzigen, stolzen Eisenfressern die Zähne stumpf werden sollen, daß sie nicht wohl frische But ter beißen können." „Wehe aber den Fürsten, die nach ihrem tollen Kopse den Krieg vom Zaun brechen! Weltliche Obrigkeit ist nicht eingesetzt von Gott, daß sie sollen Frieden brechen und Krieg ansangen, sondern dazu, daß sie den Frieden handhaben und den Kriegen wehre." Der Herr zerstreut die Völker, die Lust zu Kriegen haben,' so läßt Gott verkündigen im Psalm 68,31. Da hüte dich vor, der lügt nicht, und laß dir das gewgt sein, daß du weit, weit von einander scheidest, Wol len und Müssen, Lust und Not. Harre bis Not und Müssen kommt ohne Lust und Willen, auf daß du sagen mögest und dein Herz sich möge rühmen: Wohlan, wie gern wollt ich doch Frieden haben, wenn meine Nachbarn wollten! So Kannst du mit gutem Gewissen dich wehren." „Bist du nun von deinem Feind oder Nachbar ange griffen und hast redliche Ursache zu Kriegen und dich zu weh ren, so hast du drum noch nicht Brief und Siegel von Gott daß du gewinnen werdest. Ja, ein Trotzen auf dein Recht kann wohl machen daß du verlieren mußt, darum daß Gott keinen Stolz noch Trotz leiden kann; er will, daß man sich vor ihm demütige, ihn fürchte und ihm allein die Ehre gebe. Wohl soll man Rotz, Mann, Waffen und alles was zum Streite nottut, haben, soviel man es bekommen kann, auf daß man Gott nicht versuche. Ader wenn man es hat, soll man nicht daraus trotzen, wie geschrieben steht Psalm 33,16- Einem König hilft nicht seine große Macht, ein Riese wird nicht errettet durch seine große Kraft. Rotze Helsen auch nicht, und ihre große stärke errettet nicht. Siehe des Herrn Auge liehet aus die, so ihn' fürchten, die aus seine Güte hoffen." vkGsVnsr Prodttktvn-Vörss, 22. März 1915. Wetter: Schön. — Stimmung: Gsschäftslor. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: weifen, pro 1000 kg netto, inländischer, 274.00 M, gesetzlicher Höchstpreis, Ware be schlagnahmt. Roggen, pro 1000 kg netto, inländischer, 234,00 M, gesetzlicher Höchstpreis, Ware beschlagnahmt, Gerste,pro 1000 Kg: - et'o, sSchs.282.80M, ich esischs u. posener 282.80 M, (Klein- hsnüeirpreis bis 3000 KZ), — gesetzliche Höchstpreis. Angebot 'ehlt. lfafer, pro !000 kx netto, inländischer 284.00 M, gesetz licher Höchstpreis Angebot fehlt, Ware beschlagnahmt. Klein- Handel, nrsis M": 3000 kß- —MI Mais, pro lOVO !<§ netto Cinquantine, —M Rundmais —M, amerikanischer, Mirrd-Mais —- M, La Plata, gelber, —M. Erbsen, Futter und Saat, —,— M. Wicken —M. Buchweizen, inländischer —M., do. fremder —M. Gelsaaten, Winterraps, —,— do. scharf, trocken - M, do. feucht M. Leinsaat, feine —M, mittlere —M, La Plata M, Bombay (100 °/°) —M. Rüböl, raff. —M. Rapskuchen «Dresdner Marken), pro 100 lange M. Leinkuchen (Dresdner Marken) pro 100 M, andere Marken pro 1000 KZ -M. Mal; pro 100 netto ohne Sack —M. Westenmehl pro 100 netto ohne Sack, Kaiserauszug aus fremd ! u. inlünd. Weizen, 80 "/» mit Noggenmehlzusatz —M, — Bäcker- mundmehl aus fremden und inländischen Weizen, 80 "/§ mit Noggenmehlzusatz —M, Kaisc-auszug — -- M, Kriegsmehl aus inländischem Weizen, 80 "/» mit Roggen mehlzusatz, M. Roggenmehl pro 100 netto ohne Sack, durLgemahlenss (82 °/„) —,— M. Westen- klsie pro 100 netto ohne Sack, gesetzlicher Höchstpreis für den Hersteller 13,00 M. Roggenkleie pro 100 netto ohne Sack, gesetzliche Höchstpreise lür den Hersteller, Großhan delspreis für iw. Kieie 18,00 M, do. do Kieinyandelspreis bis 1009 kx 15,80 M, ausländ. Kleie: -. Die für Artikel pr. 100 kg- notierten Preise verstehen sich für Geschäfte unter 5000 Alle anderen Notierungen, einschließlich der Notiz für Malz, gelten für Geschäfte von mindestens 10000 KLWllN Dient Bur Sekämpiung Qsr ÄLvunV - Litsrotur! Keamtrn-Semlsr!' ksk 8»!rr VsrlsnZsnSiEunssrn rsicb illustnsi-tsn IVIolls Katalog, wir ssnclsn clsnssldsn posikrsi. Wir iLusvNon Waren uni o^sr 6slcl Zurück lHSS n Vas UMrcI VsrlLNAsnLisunssrs Preis! jsis,, Oss cisuiscsts l^Wtisn -- Nockesmus « Die Berufswahl im Staatsdienste. Vorschriften über Annahme, Ausbildung, Prüfung, Anstellung und Beförderung in sämtlichen Zweigen des Reichs- und Staats-, Mi- litär und Marinedienstes. Mit Angabe der erreichbaren Ziele und A Einkommen. Nach amtlichen Quellen von Geheimrat A. Dreger. K 11. Auflage. Geheftet 3.60 MK., gebunden 4.50 Mk. FoEr's SprOedkübrsr. Deutsch,. Spanisch je 1,60 Mk., Französisch, Englisch, Italienisch, ß Holländisch, Dänisch, Böhmisch, Schwedisch, Ungarisch je 1.80 Mk., K Portugiesisch, Polnisch, Russisch, Serbisch, Türkisch, Neugriechisch, D Arabisch, Togo je 2.50 Mk., Rumänisch 2 Mk., Persisch 3 Mk., Z Suaheli 3.60 Mk., Japanisch 4 Mk., Chinesisch 4 Mk. Sämtlich 8 gebunden. Dieselben enthalten unter steter Berücksichtigung der M Aussprache vielseitige Gespräche für Umgang, Geschäftsverkehr und ß Reise, kurzgesatzte Grammatik, Wörtersammluugen und Leseübungen. I vrssvsn unv Leipzig. L. Asck's Verlag. w »» w w »» w »» ll »« v »1 ksuSs!* sus Ztssii unci I-Anü »«. stellen sich nur ein, wenn in dem „puknitrer Wacken- W blatt" inseriert wird. Wer nicht inseriert, kann auch keine neuen Kunden erhalten. U» kuvk im kann ein jeder Geschäftsmann einen guten Umsatz er- zielen, wenn er im „pulsnitrer Wochenblatt" inseriert. wie ein auffallende - Inserat in dem „pulsnitrer Wocken- blatt", denn ein Schaufenster wlld nicht von einem jeden beachtet, ein Inserat aber liest ein jeder unseres städti- SS scheu und ländlichen Abonneatenkreises. Auslage. W 2140 Eremplare. Wer NÄ1 KiM sksr naest v/snigvn Woeksn vsrleisti Istnsn Ommsnis- pomscl« üppigs hissrfülls. ^sostsn 81» llsstsr «insn Vsrsuost mit ckvrsslbsn, ckis in elsgsntsn Xruksn L ßü. 1 vur sakt ru stsbsn ist bsi: 20 ?k ^ukscklLA, bei zäax Hasse Friseur, pulsnitr, Karre Oasse. 8tokk-kieste sehr billig, z. Selbstanfertig, v. linsben, INSnnLi'-üosen um! NiMgm, UsMnrSekan uill! liastüWn. kruno üobns, Kamenzerstr.210 WMGZLG für sofort und 1. April zuver lässige verheiratete und ledige Vögte,Schirrmeister, Anspänner- Familien, ledige Arbeiter, Groß-, Mittel- und Kleinknechte, Magde, gute Melker, Osterjungen und Mädchen. NMNL'GLrlS für sofort und 1. April zuver lässigen herrschaftlichen Kutscher, verheirateten Vogt und Schirr meister, Anspänner - Familien, jüngere Knechte, Wirtschafterin nen selbständig und unter Lei tung der Hausfrau, Wirtschafts-, Haus- und Stuben- und Kü chenmädchen Arbeitsnachweis des Landes kulturrates, Nebenstelle: Kamen?, Königsbrückerstr. 10. Ehrenerklärung. Die durch mich gegen den Ortsdiener Emil Haase ver breiteten Gerüchte nehme ich als unwahr zurück, erkenne in ihm einen Ehrenmann und warne vor Wsitervsrbreitung. Lichtenberg, d. 23./3. 1915 B. Büttnsr. Ms (wegen Einberufung einer grö ßeren Anzah zum Heeresdienst) werden angenommen Schurig-Raupach. Mmmlieittr sucht E. W. Müller. teilung erhalten flotte Arbeit. A. Kemnitzer. iNimMUWWW wird zum sofortigen Antritt gesucht. Adr. in die Geschäfts stelle d. Bl. unter L 23 nieder zulegen. Ein MmlMHtn sucht sofort Sie lung auch aus wärts. Off. erb. unter O. 23 b an die Geschäftsstelle ds Bis. vermieten. . 'st ."st - E. Im Hause Langestraße Nr. 3 ist eine UütMMMW sofort oder später zu vermieten. Näheres zu erfragen bei Frau Oberlehrer Vartusch. Gin mN. Zimmtk oder unmöbliert an einen od. zwei Herren ist zum 1. April zu vermieten. Vismarckplatz 29t, 2. Et. MM" ff- frische "WU LervMwurst bekannter Güte empfiehlt R. Mierisch. - Kill Nü - empfiehlt MrrMikqS. 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