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Pulsnitzer Wochenblatt : 09.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935979-191502090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840935979-19150209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935979-19150209
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Wochenblatt
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-02
- Tag 1915-02-09
-
Monat
1915-02
-
Jahr
1915
- Titel
- Pulsnitzer Wochenblatt : 09.02.1915
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Nr. 18. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 9. Februar 1915. Seite 2. walde — l. v. Brust. Reserve Infanterie Regiment Nr. 212. Grs.-Res. I. lius Bernhard Kurt Grohmann! Pulsnitz — schw v. Schulter u. Oberschenkel. Ers.-Res. Otto Fritz Pfeif- ferIH ruswalde — vecw. Ers.-Res. Erwin Arthur Hantsche Bischheim — bish. vermißt, w. verw. a. 1k. 1. zur Tr. zurück. Ers.-Res. Karl Adolf Rietscher Kamenz — bish. vermißt i. verw Krgsfr. Alwin Richard Friedrich Kamenz — bish. vermißt war verw. jetzt z. Erholg. i. Genesgsh. Johns dorf b. Zittau. Krgsfr. Alwin Richard Militzer Pulsnitz, bish. vermißt w. verw. f. Feldartillerie-Regiment Nr. 12, Fahr. Arthur Remde Oberlichtenau — verw. Ersatz - Ba taillon, is. Fnstartillerie-Regiment Nr. 12. Kan. August Otto Schuster Bischheim — schw v. Kan. Gustav Richard Kurt Birke Kamenz — schw, v. Raiserliche Marine. Gefr. d. Res. Ma.r Bruno Kühne Reichenau — tot. Sees, Walter Haink Kamenz — gefangen. OertNÄdes unQ Säcdslsckss. Pulsnitz. (Amvergangenen Sonntag) gastierten im Saale des Schützenhauses die „Dresdner Victoria- Sänger". Es hat uns nicht überrascht, daß wir kurz vor 8 Uhr den Saal dicht besetzt vorfanden, geht doch dieser Herren gesellschaft ein Ruf voraus, der ihr selbst bei den verwöhnten Großstädtern ein volles Haus sichert. Trotz alledem wird es noch gar Manchen geben, der das Programm eines Bunten Theaters nicht für der Zeit angemessen hält. Dieses an sich schließlich berechtigte Bedenken dürfte jedoch am Sonntag Abend völlig geschwunden sein. Nicht fader, oft unsinniger Variete- kram wurde dem Publikum vorgesetzt, sondern es war ein Pro gramm von wirklich guten, vaterländischen Darbietungen, ge würzt mit echtem deutschen urwüchsigen Humor, der nicht zuletzt eine nicht unwesentliche Eigenschaft des deutschen Soldaten ist. Wenn sich die Dresdner Victoria-Sänger an der Spitze ihres Programms als dis erste deutsche Herrengesellschaft bezeichnen, so müssen wir ihr dies voll und ganz zuerkennen, denn alle anderen das gleiche Fach vertretenden Gesellschaften, die wir gehört haben, bieten auch nicht annähernd so Vorzügliches. Die vaterländischen Wechselgesänge, die stimmlich recht gut be setzt waren, die Einzelvorträge, von denen wir die des Herrn Hugo Voigt als besonders gelungen hervorheben möchten, die Gesamtspiele, die mit großer Vühnengewandtheit und viel Schneid vorgeführt wurden, waren in jeder Hinsicht vollkommen. Auch der uns als Damendarsteller bestens bekannte Herr Gün ther machte seine Sache wieder ganz vortrefflich, zumal in seiner neuen Nummer Germania — der deutsche Michel, halb Weib, halb Mann. Schließlich wollen wir auch dem Darsteller bs- rühmter, deutscher Helden und neuester Kriegs-Typen unsere Anerkennung nicht versagen Den Schluß des Abends bildete das vaterländische Volksstück „Der Feind im Land", das frisch und munter gespielt wurde. Leider stand die Klavierbegleitung nicht auf de>selben Höhe, doch konnte dies den Gesamterfolg In keiner Weise beeinträchtigen. Mit dieser durchaus ansprechen den Spielsolge und ihrer in jeder Beziehung vollkommenen Vorführung ernteten die Vtctoria-Sänger den ungeteilten Bei fall des Publikums. — (Den Paketen an deutsche Kriegs- und Zivilgefangene) im Auslande brauchen keine Zollinhalts erklärungen, weder auf weißem, noch auf grünem Papier, beigegeben zu werden. Die Pakete dürfen keine schriftlichen Mitteilungen ent halten; bei Nichtbeachtung dieser Vorschrift werden die Pakete von der Weiterbeförderung ausgeschlossen. Die Absender müs sen auf der Vorderseite der Paketkarten außer dem Vermerk: „Kriegsgefangenensendung" (oben rechts) noch den Vermerk: „Das Paket enthält keine schriftlichen Mitteilungen" nieder schreiben, und zwar in dem sonst für die Wertangabe und den Nachnahmebetrag (bei Wertpaketen nur in dem für den Nach nahmebetrag vorgesehenen Raume. Auf die Notwendigkeit g enauer und deutlicher Aufschriften auf Paketen und Paketkarten wird erneut hingewiesen; die Aufschriften sind stets in lateinischen Buchstaben zu schreiben. Es ist zu beachten, daß im Sinne dieser Vorschriften als Zivilgefan gene allgemein nur die in Gefangenenlagern oder Zivilgefängnissen auf militärische Anord nung hin festgehaltenen, nicht aber die auf freiem Fuße befind lichen Zivilpersonen gelten können, die nur unter Aufsicht ge stellt oder gewissen Beschränkungen unterworfen sind. Alle zur Zeit für den Postverkehr der deutschen Kriegs- und Zivilgefan genen im Auslande gültigen Vorschriften sind in einer neuen Üebecsicht zusammengestellt worden, die an Stelle der bisher gültigen Uebersicht im Schaltervorraum aller Postanstalten ausgehängt wird. — (Keine neue Pferde-Aushebung!) Es sind Gerüchte im Umlauf, daß demnächst wieder eine Pferdeaus musterung zu erwarten sei. Nach Erkundigungen an zuständi ger Stelle können wir mitteilen, daß sich diese Gerüchte nicht bestätigen. Ausgeschlossen ist indessen nicht, daß von einzelnen Truppenteilen Pferde freihändig angekauft werden. — (Hausfrauen, haltet Eure Mehl vorräte trocken!) Wie es heißt, sind bet verschiedenen Bäckern und Mehlhändlern Klagen von Hausfrauen laut ge- morden, daß ihr Mehlvorrat verdorben sei. Wenn auch die angeordnete Beschlagnahme der Mehlvorräte das Aufstapeln größerer Mengen Mehl unmöglich macht, so sollte doch jede Hausfrau darauf achten, daß sie die wenigen Pfunde Mehl, die sie im Vorrat hat, nicht verderben läßt. Sie achte deshalb darauf, daß Mehl trocken und kühl und an einem Orte auf- Lewahrt werden muß, an dem es keinerlei Geruch annehmen kann. — (DieSchweinepreise st eigen ins Un - geheure.) Nachdem sie um die Milte der vorigen Woche auf 10S M für den Doppelzentner emporgeschnellt waren, stellte sich der Preis auf dem Berliner Schlachtviehmarkt am letzten Sonnabend auf 113 M. Der Zwischenhandel, der in folge seiner zügellosen Preistreiberei Riesengewinne einstreicht, juchte die unerhörte Schrauberei mit der Erklärung zu recht fertigen, daß infolge der durch Truppentransporte verursachten Bahnsperre der Auftrieb den Ansprüchen nicht genügte; die starke Nachfrage und das geringe Angebot, keineswegs aber übertriebener Händlergewinn sei die Ursache der beispiellosen Preise. Die Bahnsperre ist eine vorübergehende Erscheinung, die Preistreiberei wird dagegen schon seit Wochen ganz syste matisch fortgesetzt. Die in Aussicht gestellte Festsetzung von Höchstpreisen für Schweine wird den Unzuträglichkeiten schnell «in Ende machen. Angesichts der starken Abschlachtungen ist das Publikum auf Voratseinkäufe angewiesen, die unter nor malen Preisen stattfinden müssen, wenn sie überhaupt Zweck haben sollen. — (Landwirte, drescht Euer Getreide,) das noch in Garben liegt, sobald wie möglich aus. Wenn nicht rechtzeitig der Drusch erfolgt, kann derselbe behördlich angeord net werden, und kostet Euch dann mehr zu stehen, als wenn Ihr den Drusch selbst besorgt! Wirtschaftet sparsam mtt Heu und Stroh; da andere Futtermittel, wie es den Anschein hat, nicht mehr vorhanden sind, so bleiben diese beiden allein übrig nm das Vieh durchzuhalten. Seid auch sparsam mit den Kar toffelbeständen ; verfüttert dieselben nicht planlos an das Vieh, sondern behaltet genügend für die menschliche Nahrung zurück. Sorgt für gute Aufbewahrung der Kartoffeln, damit nicht zu- viele verderben! Gebt acht auf die behördlichen Verfügungen deren Nichtbeachtung schwere Strafen für den einzelnen mit sich bringt. — (Bekanntmachung.) Die nachstehende, bereits durch die Zeitungen verbreitete Bekanntmachung wird hierdurch amtlich veröffentlicht: Die zu Lieferungen für die Heeresver- waltung verpflichteten Fabrikanten werden vielfach von ihrer Privatkundschaft, sogar unter Klageandrohung, zur Erfüllung der dieser gegenüber eingegangenen Lieferungsverpflichtungen derart gedrängt, daß das Interesse der Heeresverwaltung da runter leidet. Auf Grund des Z 9 des Gesetzes über den Be- lagerungszustand vom 4. Juni 18K1 bestimme ich daher für den Bereich des stellvertretenden Generalkommandos des XII. Armeekorps: Den zu Lieferungen für die Heeresverwaltung verpflichteten Fabrikanten wird verboten, ihre Privaiaufträge vor den Aufträgen der Heeresverwaltung, das heißt unter Zu rückstellung der Heeresverwaltungsaufträge, zu befriedigen. Privatauiträge dürfen nur in dem Umfange ausgeführt werden, wie es die von der Heeresverwaltung bereits erteilten und noch zu erteilenden Aufträge zulassen. Wer diesem Gebote zuwider handelt, wird mit Gefängnis bestraft. Dieses Verbot tritt so fort mit der Verkündigung in Kraft. Dresden. Stellvertr. Generalkommando 12. v. Broizem. — (Aufgehoben) worden sind die wegen des Aus- bruchcs der Maul- und Klauenseuche bei dem Gutsbesitzer Os win Christoph in Möhrsdorf und dem Wlrtschaftsbefitzer Anton Deubel in Gersdorf erlassenen Vorschriften, soweit sie den Sperrbezirk und das Beobachtungsgebiet betreffen. Lichtenberg. (In dieser schicksalsschweren Zeit), wo so manches Auge voll Bangen in die Zukunft schaut, aber auch voll Hoffnung auf eine noch herrlichere kul- turelle Stellung unseres Volkes, da ist es doch nicht von der Hand zu weisen, der Vervollkommnung unserer heutigen Ju gend, des kommenden Geschlechts, doppelte und dreifache Für sorge zuzuwenden. Es bedeutet deshalb auch letzten Endes eine vaterländische Tat und ist wirklich nachahmenswert, wenn der hiesige „Landwirtschaft! Verein" seit dem 7. Januar einen siebenwöchigen Haushaltungskursus unterhält, der am 23. Februar nachmittags 3 Uhr im Mittelgasthof des Herrn Schöne mit einer Prüfung der zwölf Teilnehmerinnen seinen Abschluß findet. Anschließend daran wird sich die ver- ehrte Leiterin, Frl. Hering, in einem Vortrage über die Er sparnisse in der V o l k s e r n S h r u n g wäh rend der Kriegszeit verbreiten. Dieses zeitgemäße Thema dürfte deutlich zu erkennen geben, daß auch die ge samte vorausgegangene Unterweisung im Kochen und die Be handlung mancher anderen wirtschaftlichen Frage unter dem selben Gesichtspunkte gestanden hat, r cht verständig und haus hälterisch mit den Nahrungsmitteln oder sonstigen Vorräten umzugehen. — Nicht genug mit diesen Darbietungen wird schon am Donnerstag vorher, am 18. d. M., nachm. 3 Uhr im Schreierschen Restaurant Herr Zuchtinspektor Dittrich aus Bau tzen in gewandter Rede einen anderen nicht minder interessan- ten Vortrag über Aufzucht von Jungvieh halten. Für beide genannten Tage werden hierdurch alle Mitglieder des Vereins herzlich eingeladen, andre Personen sind als Gäste natürlich hochwillkommen. Solche anregende und bereichernde Bildungsmittel sollte doch niemand ungenutzt lassen, wer wäre zum Lernen zu alt? eMU Mül WMW wre MWWe! Grsströhrsdorf. (Der Begründer des Groß röhrsdorfer Anzeigers), Herr Privatus Eduard Andreas, ist in Dresden-Striesen im Alter von 78 Jahren gestorben. Aamen). (Auszeichnung.) Se. Majestät der König hat Herrn Dr. med Berger, zurzeit als Stabsarzt auf dem west lichen Kriegsschauplätze, das Ritterkreuz I. Klasse vom Albrechts orden mit Schwertern verliehen. — (Mit dem E is e rnen K reuz ausgezeich net) wurden: Unterarzt Paul Schäfer im Reserve-Jnfanterie- Regiment 241 (Sohn des Brauereivrrtreters Otto Schäfer in Kamenz) Unterarzt vr. meck. Georg Wähner aus Ossel b. El stra Die St.-Heinrichs-Medaille in Silber wurde dem Lehrer in Häslich Gefreiten der Res. Friedrich Schade, ö. Komp. In. fanterie-Regiments 178. verliehen. Bischofswerda. (E in R e k r u t e n - D e p o t) für zu nächst 400 Mann wird in den gächsten Tagen hierher verlegt werden. Löbau. (Der Goldzuwachs) hält auch hier an. An den Kassen der Löbauer Bank in Löbau und Neugersdorf sind in den letzten sechs Tagen nicht weniger als 240 000 M Goldstücke in Papier umgewechselt worden. Zittau. (Der neugewählteVischof vonSach- sen), der früher« Oberschulrat und Seminardirektor Löbmann in Bautzen, ist jetzt vom Papste bestätigt worden riagssgsscklckts. Deutsche» Reich. — Der Sozialdemokrat Hugo poetzsch gibt in der „Lbemnitzer Volksstimme" seinen Genoffen -ine sehr beachtenswerte Mahnung, in der er u a. folgendes sagt: „Wenn wir all diese Seelennot (die der Kämpfer in der Front) uns gegenwärtig halten, dann muß uns daheim ein Ge fühl der Scham beschleichen, wir fühlen uns dann so gering. Aber auch von einem heiligen Zorn werden wir erfaßt gegen die Miesmacher und Schwarzseher, die mit ihrer Schreiberei im Inland und in der ausländischen presse — ob gewollt oder nicht — in der Tat aber dazu beitragen, daß der Krieg ver längert, die Leiden unserer Genoffen vergrößert werden. Fer ner eine Frage: Besteht unsere Aufgabe darin, alle Taten und Untaten des feindlichen Auslandes zu entschuldigen, zu verschöni- gen oder gar zu vertuschen? Und das gerade jetzt? Oder, wenn einzelne aus jener kleinen Gruppe von Parteigenossen nicht müde werden, dem Auslande vorzutäuschen, hinter ihr stünde eine große Macht, die sich täglich vergrößere, bedenken sie da nicht, daß sie auf diese weise immer wieder die Hoff nung des Auslandes nähren auf eine Abbröckelung des Geistes der Einigkeit in Deutschland? Ueberlegen sie sich nicht, daß sie damit, gewiß ungewollt und unbewußt, die Schreckniffe des Krieges verlängern helfen? Heißt das Gegenteil fordern etwa den Krieg verherrlichen? Gibt es eine kolche Verbrechernatur unter uns, die dies wollte? Nein! es handelt sich um nichts mehr und nichts weniger, als daß wir denwillen und dieFähig- keit fordern und dnrchzuhalten, mitzuhelfen, den Kämpfern, die sich für uns opfern, die Nervenkraft und die Seelenstärke lis zu einem dauernden Frieden zu erhalten." Berlin, 8. Februar. (Der Kaiser an derBzura UndRawka.) w. T.-B. meldet amtlich : Seine Majestät be sichtigte gestern Teile der im Bzura und Rawka-Abschnitt kämp fenden Truppen. T. v. Berlin, 8. Februar. (Keine Höchstpreise für Schweine?) Wie verlautet, wird die augenblickliche Preisstei- gerong für Schweine der Regierung keinen Anlaß bieten zur Festsetzung von Höchstpreisen, da man den gegenwärtigen Zustand für einen vorübergehenden hält und die Festsetzung bei der ver- ichiedenartigkeit des Materials mit den größten Schwierigkeiten verbunden sein dürfte. Die Gemeinden hoffen, auf andere Weise einen Einfluß auf die Preissteigerung zu erzielen. Doch ist die ganze Frage noch nicht spruchreif. T. v. Frankfurt, 8. Februar. (Türkische Aus zeichnung für Falkenhayn und Tirpitz.) wie die Lrkf. Zeitung vernimmt, hat der Sultan dem Admiral vvn Tir pitz und dem Lhef des Genecalstabes von Falkenhayn die Große Goldene Tapfeckeitrmedaille verliehen. TV. Holland, Rotterdam, 8. Februar. (Der eng- lische Geheimbefehl.) Holländische Reedereien bestätigen die Richtigkeit des englischen Geheimbefehls über dis Führung der neutralen Flagge durch englische Handelsschiffe. Der Geheim befehl ist im englischen Hafenamt Hull am letzten Dienstag ein gegangen und sofort allen Kapitänen sämtlicher englischen Handels schiffe bekanntgegeben worden. T. v. Amerika. Washington, 8. Februar. (Amerika und Deutschland., Die amerikanische Regierung wartet noch nähere Erklärungen der deutschen Regierung durch Vermitt lung ihres Botschafters darüber ab, welche Maßregeln die deut schen Schiffskommandanten ergreifen werden, um festzustellen, ob die unter centraler Flagge fahrenden Schiffe tatsächlich in einem neutralen Staate registriert sind. T. v. Russland. Arakan, 8. Februar. (Revoluti ons Zeichen in Rußland) „Llos Naroda" entnimmt einen Bericht der russischen sozialistischen Partei: Nach der anfänglichen Ueberzeugung des nationalen Ebauvinismus ist jetzt in Rußland die Ernüchterung eingetreten. Die anfänglich gegen das herr schende Regiment gerichtete Bewegung werde aber in nächster Zeit einen solchen Umfang annehmen, daß im ganzen Lande ein Sturm entstehen wird, wie er noch nie erlebt wurde. T. v. England. — (Die Erhöhung derLebens- m i t t e l x r e i s e.) wie „Lvening Standard' meldet, ist in der vorigen Woche eine allgemeine Steigerung der Lebensmittel und sonstigen Bedarfsartikel in England eingetreten. So ist der Press für Weizen, der vor dem Kriege 25 Schilling betrug, auf so Schilling erhöht worden. Große Steigerungen sind auch bei Brot, Milch und Steinkohlen zu verzeichnen. Eine Heldenlnl Weier sWscher Gefreiten. Am Nachmittag des 30 November wurde der 11. Kom panie durch einen Mann gemeldet, datz einer von den 26er Jägern, die am Abend des 27. Novembers den Sturm aus den feindlichen Schützengraben vor Molenarelstoek unter nommen hatten, schwer verwundet inmitten vieler toten Ka meraden vor unserer Front und etwa 15 Meter vor dem feindlichen Schützengraben liege. Aus eine Anregung des Kompanieführers hin erklärten sich zwei Mann ohne weite res Bedenken sofort bereit, den verwundeten Kameraden auf- züsuchen und in Sicherheit zu bringen. Bei eintretender Dunkelheit machten sich dann die beiden Gefreiten Prager und Vierweg aus den Weg. Ein Laufgraben ermöglichte eine gedeckte Annäherung bis auf 60 Meter, die kriechend im sumpfigen Wtesengrunde zurückgelegt werden mutzten. Der Schwerverwundete wurde gefunden und von beiden un ter eigener Lebensgefahr in feindlichem Feuer und auf an derem, kürzerem Wege, der jedoch über offenes Feld führte, lücklich bis in den eigenen Schützengraben gebracht. Vermisstes. — (Sonne und Mond im Februar) Wenn der Februar ins Land kommt, stehen wir noch mitten im Winter. Seine Art hat sich in nichts verändert, wenigstens nicht, datz wir es bemerken. Denn auch der Februar hat die Flocken sich nicht vom Pelz geschüttelt und die warme Mütze nicht von den Ohren gezogen. Doch die Dauer der Tage wächst und steigt nun zusehends. Also das schlimmste haben wir doch überstanden, wenn der zweite Monat des Jahres bei uns Einkehr hält. Denn wenn auch am 1. Februar die Sonne erst 7 Uhr 41 Minuten auf- und schon 4 Uhr 47 Mi nuten untergeht, so geht sie am letzten Februartaae schon wieder 6 Uhr 51 Minuten auf und 5 Uhr 35 Minuten unter, mit anderen Worten, die Zunahme des Tages beträgt im Laufe des Februars fast zwei Stunden. Gerade in diesem Jahre ist solche Zunahme wohl den meisten sehr erwünscht, da das Petroleum ja immer rarer geworden ist. In den Februar fällt auch und zwar aus den 14. Februar eine Sonnenfinsternis. Für unsere Breiten hat dieses astronomische Ereignis indessen keine Bedeutung, denn diese erste dies jährige Sonnenfinsternis können nur die Bewohner der Ost küste Südafrikas, der Sundainsrln Australiens und Mela nesiens wahrnehmen. Was unsern Mond anbelangt, so ist am 7. Februar 6 Uhr vormittags letztes Viertel, am 14. Fe bruar 5 Uhr morgends Neumond und am 22. Februar 3 Uhr morgens erstes Viertel. Am 7. Februar befindet sich unsere große nächtliche Leuchte in Erdnähe und am 21. Februar in Erdferne. "(Der vielvertonteGencralfeldmar« schall.) Aus dem Anzeigenteil der „Deutschen Chemiker-Zei- tung" entnehmen wir, daß es jetzt schon acht Hindenburg-Märsche gibt. Dieser achte scheint sich besonderer Beliebtheit zu erfreuen, denn er liegt bereits in der fünften Auflage vor. Ob übrigens Herr von Hindenburg weiß, daß es von diesem Marsch eine „Pariser B.setzung" für 1,S0 gibt? Wohl kaum, sonst würde er sicherlich auch noch den Oberbefehl im Westen übernehmen. * (H i n d e n b u r g a.) Der „Tägl. Rundschau" wird geschrieben: Wie verehrt Hindenburg auch in Oberschlesten ist, beweist folgendes: Vor einiger Zeit wurde in Malapane ein Mädchen getauft auf die Namen Hindenburga Viktoria Luise. An öcutsche LriW-TlMSbnW von heute besagt: Großes Hauptquartier, 9. Februar. Amtlich wird gemeldet: Westlicher Kriegsschauplatz: Es ist nichts Wesentliches zu berichten. Oestlicher Kriegsschauplatz. An der ostpreußischen Grenze wiederum einige kleinere örtliche Erfolge errungen. Sonst Lage unverändert. (W. T.-V.) Oberste Heeresleitung.
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