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Pulsnitzer Wochenblatt : 04.02.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840935979-191502041
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840935979-19150204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840935979-19150204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Wochenblatt
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-02
- Tag 1915-02-04
-
Monat
1915-02
-
Jahr
1915
- Titel
- Pulsnitzer Wochenblatt : 04.02.1915
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Nr. 16. Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 4. Februar 1913. Seite 2. schweren Verlusten für den Feind zusammen. — Unser Angriff östl. Boli«»» machte trotz hef tiger Gegenstötze des Feindes Fortschritte. Die Zahl der Gefangenen erhöht sich. — In den Karpathen Kämpfen seit einiger Zeit deutsche Kräfte Schulter an Schulter mit den österrei chisch-ungarischen Armeen. Die verbündeten Truppen haben in dem schweren und verschneiten Gebirgsgelände eine Neihe schöner Erfolge erzielt. (W. T.-B.) Oberste Heeresleitung. Amtlich. Berlin. Ueber S. M. Schiff „Ayesha" geht die Nachricht ein, datz^der Aom- mandant Aapitänleutnant v. Mitte mit dem Lan dungskorps S. M. Schiff „Lmden" in der Aähe von Hodeida südwestlich von Arabien eingetroffen und von den türkischen Truppen mit Begeiste rung empfangen worden ist. Nachdem die Fahrt durch die Straffen von perim unbemerkt von den englischen und französischen Bewachungsftreit- kräste gelungen war, vollzog sich die Landung an der Rüste ungestört in Sicht eines französi schen Panzerkreuzers. sw. T.-B.) Bm restliches Kriegs-SchMM. In Erwartung eines deutschen Durchbruchs. T. v. Haag, 2. Februar. Auf einen im Westen dem nächst zu erwartenden großen Durchbruchsversuch der Deut- scheu glaubt der militärische Mitarbeiter der .Times' Hin weisen zu müssen. Er betont die Wahrscheinlichkeit eines solchen Versuches, wodurch die Deutschen Paris zu erreichen hoffen, und schätzt die Anzahl der deutschen Mannschaften, Lie gegen die Franzosen und Engländer zusammengezogen würden, aus 2230000 Mann gleich 94 Divisionen, während er die Stärke der gegen Rußland stehenden deutschen Heere auf 48 Divisionen berechnet. Die Kämpfe um Soissons. TVV. Paris, 4. Februar. Die Blätter melden, daß die Deutschen in den letzten Tagen als Ziel ihrer Artillerie die Gegend von Billensuve-St. Gere eingenommen haben. Das Becken, durch das die Trinkwasserzufuhr von Soissons gespeist werde, sei sehr beschädigt worden. Unter einem Ha gel von Geschossen hätten sich die Arbeiter an die Ausbes serung der Schäden gemacht. In Soissons selbst habe der dortige Bürgermeister Maßnahmen getroffen, um die durch Fliegerbomben verursachte Wirkung zu bekämpfen. Das Leben in Soissons sei so gut wie ausgestocben. Nur einige Einwohner seien zurückgeblieben. Flicgerkämpfe. T. u. Ninstrrdain, 4. Februar. .Daily Mail" meldet aus Nordsrankreich vom Montag: Der Besuch deutscher Flieger über Dünkirchen wurde gestern wiederholt. Als um 8'/, Uhr früh 6 Flieger von der See her nahten, ahnte nie mand ihre Anwesenheit, bis die erste Bombe platzte. Die Abwehrkanonen eröffneten das Feuer. Zwei Stunden dauerte Ler Kamps. Dann flogen die Deutschen, denen nichts ge schehen war, wieder von dannen, nachdem sie nicht weniger als 60 Bomben geworfen hatten. Daß diese Bomben so gut wie keinen Schaden angerichtet haben, ist nach der „Daily Mail" selbstverständlich. ZI» östliche« Kriegr-SAlM. Grötzere Gefechte in den Karpathen. Oesterreichisch - ungarisches Ariegspressequartier, 3. Februar. Westlich vom Uzsoker Patz sanden größere Ge fechte statt. Ocstlich vom Uzsoker Patz kleinere lokale Kämpfe. Infolge des Schnees und starken Frostes sind die Straffen für Truppen und Fahrzeuge gegenwärtig günstiger, abseits der Straffe aber ist jede Bewegung unmöglich. Im allgemeinen herrscht aus allen Fronten lebhaftere Tätigkeit. Der russische Rückzug in den Karpathen. T v. Budapest, 3. Februar, Unsere Truppen haben während der unausgesetzten Verfolgung der in den Karpa then geschlagenen Russen auf der Toronyaer Linie die von der ungarischen Grenze etwa 10 Kilometer weit gelegenen Ortschaften Wysckow und Ludoikowka besetzt. Die regel lose Flucht der Russen wurde durch den hohen Schnee sehr erschwert. Bei Wyszkow verloren die Russen zwei Kano nen und mehrere hundert Gefangene und Tote. Deutsches siegreiches Vorgehen in den Kar pathen. TV u. Wien, 4. Februar. Die deutsch-österreichische Waffenbrüderschaft kommt immer mehr in einer durchgreifen den Vermischung der beiden Teile der Ostfront zum Aus druck. Kämpften anfänglich nur in Polen und Westgalizien die verbündeten Armeen in gemeinsamen Verbänden, so ha ben jetzt auch die deutschen Truppen erfolgreich in die Kar- pathen-Offensive eingegriffen Die von ihnen gestern mit großer Bravour und Todesverachtung durchgesührte Erstür mung einer wichtigen Höhe im Waldgebirgelwar eine pracht volle Heldentat. Die Höhe war von den Russen durch Ver schanzungen dermaßen befestigt und mit starken Kräften so energisch und hartnäckig verteidigt, datz sie als uneinnehm bar galt. Dennach gingen die Deu scheu in dem für sie unbekannten namentlich in dieser Jahreszeit außerordentlich schwierigen Gelände so heldenmütig vor, daß die Höhe siel und die Russen sich in eiliger Flucht zurückzogen. Ein Kosakenregiment aufgerieben. T. u. Wien, 2. Februar. Die russische Zeitung „Ruß- Kija Wjedomosti" stellt den Beginn einer allgemeinen Of fensive an der österreichischen Front fest, um eine weitere Ausdehnung dieser Front zu vereiteln. Der „Rietsch" führt aus: Ein mit überlegenen Kräften unternommener Vorstoß Ler Oesterreicher zwang die Russen, die Operationen gegen Bochnia einzustellen und sich um Tarnow zu konzentrieren Wohl verborgene österreichisch: Batterien eröffnete ein furcht bares Feuer auf die Russen. Ein überraschtes Kosakenregi- mcnt wurde gänzlich ausgeriebem Der Krieg zur See. Die „V-Boot" Panik. Amsterdam. Infolge der Unterseeaktion haben ver schiedene Schiffahrtsgesellschaften in Dublin die Abfahrten eingestellt. In Belfast sind starke Vorsichtsmaßregeln ergris- , fen worden. Neun Äanalpassagierdampfer und 14 Fracht dampfer wagen es nicht, den Hasen zu verlassen«. Auch nach Holy Head sind die Dampfer nicht abgefahren. Das bedeu- det, daß der Schiffsverkehr in der Irischen See lahmgelegt wird. Die Verluste des Dreiverbandes. Vier Millionen Mann. Ueber eine Million Gefangene in Deutschland und Oesterreich Rußland hat »wei Millionen Manu verloren. Von militärischer Seite wird der „Korrespondenz für Heer und Flotte" mitgeteilt, datz die Deutschen nach den er sten sechs Kriegsmonaten 700000 Kriegsgefangene bei sich beherbergen. Das österreichisch-ungarische Heer hat bisher rund 380 000 Gefangene gemacht. Die Gesamtzahl der Ge fangenen beträgt also mehr als eine Million Mann. Nun brachten vor einigen Tagen die „Times" die Meldung, datz nach einem zuverlässigen Petersburger Bericht die Ruffer 1300000 Tote und Verwundete und 700000 Gefangene ver loren haben. Das russische Heer hat demgemäß einen Ab gang von zwei Millionen Mann zu verzeichnen. In Frank reich sind die Verlusts etwas geringer. An Gefangenen ha ben die Deutschen rund eine Viertelmillion Franzosen. Nach den ersten vier Kriegsmonaten stellte die italienische Zeitung „Corriere della Sera" fest, datz das französische Heer mehr als 50 Prozent seiner Mann chaften durch Gefangenschaft, Tod oder Verwundung eingebüßt habe. Außerdem waren die letzten Wochen für Frankreich sehr verlustreich. Nach Feststellungen des deutschen Generalstabes haben die Fran zosen beiSoissons allein 150000 Mann eingebützt, Die große Offensive Joffres ist nach ausländischen Berichten mit einem Gesamtverlust von fast 400000 Mann zusammengebrochen. Wurde darum die Höhe der französischen Verluste schon vor zwei Monaten auf eine Million angenommen, so wird sie jetzt mit 1500000 Mann nur sehr niedrig angesetzt sein Ein wichtiges Zeichen für die großen französischen Verluste ist auch darin zu erblicken, datz der Kriegsminister Millerand sich auch noch jetzt hartnäckig weigert, Verlustlisten zu ver öffentlichen. Der Ausspruch eines englischen Zeitungsbericht erstatters: „Ganz Frankreich ist ein Lazarett und ein Grab" spricht eine furchtbare Sprache. Es kommen noch die Ver luste der Engländer und Belgier hinzu, die mit etwa einer Diertelmillion angenommen werden können. Die Gesamt- oerluste nähern sich also stark der Zahl von vier Mill onen Mann. Aus allerlei Tatsachen läßt sich auch die Höhe der Verluste der Entente - Mächte berechnen. Schon jetzt sehen sich alle genötigt, ihre letzten Reserven heranzuholen. Ruß land besitzt überhaupt saft keine mehr und Frankreich macht die krampfhaftesten Anstrengungen den letzten Mann zu den Waffen zu rufen. OsrtttiÄSZ unO SäcdsisÄZSS. Pulsnitz. (Auf dis Bekanntmachung) des hiesigen «rtadtratsI vom 33. Dezember 1914, verkehrspolizeiliche Bestimmungen betr, insbesondere darauf, daß die Haus- und Grundstücksbesitzer bez. deren Stellvertreter zur Vermeidung von Bestrafung verpflichtet sind, die Fußwege längs ihrer Grund stücke von Schnee und Els sorgfältig zu reinigen uno bei Glätte zu bestreuen, wird hiermit erneut hingewicseu. Pulsnitz. (Sparkasse.) " Bei hiesiger städtischen Sparkasse sind im Monat Januar 2067 Einzahlungen im Be trage von 204 433/18 M und 302 Rückzahlungen im Betrage von 79 793,04 M erfolgt, gegen im Monat Januar des Vor jahres: 1947 Einzahlungen mit 188682,67 M 654 Rückzahlungen 146 834,12 M. Pulsnitz. (Kriegsauszeichnung.) Der hiesige Schutzmann Tischer, der bei der 9 Kompagnie des Reserve-Infam terie-Regiments Nr. 242 einge-ogcn und am (. Dezember (g(4 zum Vizefeldwebel befördert wurde, ist am Geburtstage Sr. Mas. des Kaisers mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet worden. pnlsnitz. (Dis Dresdner Victoria-Sänger) gastieren Sonntag, den 7. Februar im hiesigen Schützenhav». Die hier seit einer Reihe von Jahren aus» beste eingeführts Herren-Elite-Gesellschaft gastierte zuletzt drei Monsie hinterein ander mit Riesenerfolg im Dresdner Victoria - Salon. Den „Dresdner Nachr." entnehmen wir folgender: Victoria-Salon. Mit dieser Spielfolge, die gestern abend im au»verkauften Haufe — selbst der Orchesterraum war gefüllt — zum ersten Male über die Bretter ging, hat das Bunte Theater entschieden dar Rechte gefunden. Der jubelnde Beifall bewies es; das Programm ist die angenehme Verquickung von vaterländischem Hochgefühl, mit gesundem kerndeutschem Witz, wie er unser« wackeren Sol daten auch im Schützengraben nicht verläßt. Die Dresdner Victoria - Sänger, die einst !m Victoria-Salon aus der Taufe gehoben wurden, dürfen sich jetzt mit Fug und Recht als an der Spitze sämtlicher deutscher Herrengesellschaften stehend be- zeichnen. Die Sänger und Schauspieler haben sich zu der in ihrer Art überhaupt möglichen Vervollkommnung durchgear beitet. Was ihnen zu ihrem gestrigen Erfolgs verhalf, war das Geziemende ihrer Darbietungen. In den vaterländischen Wrch- selgängen, den launigen Einzeloorträgen, den fröhlichen Lebens- bildern und Zwischenspielen trafen Ne den Ton, der den Zu- Hörern zusagte. Ost, Lei vaterländischen Anspielungen, fiel das Publikum mit Beifall be' offener Szene -in. Mit Geschick sind alle Vorträge auf die neuesten Ereignisse zugeschnitten. Der Sänger mit begeisternden Liedern, der Spaßmacher mit derb, witzigen Vorträgen, der Heldendarsteller, selbst der Damennach- ahmer, der sich, wie gestern, zur Häffte als Germanin, zur Hälfte als deutscher Michel gekleidet hatte, haben es jetzt ja so leicht, lauteste Zustimmung emzuheimsen. . . — (wir klagen »der t - u r e Z - i t e nO vor (Ov Jahren war SS ober doch schlimmer, als heute. Am 28. Ja nuar (8(5 kostete der Scheffel Weizen 5 Taler bis s Taler 8 gute Groschen, Korn 4 Taler 4 a»te Groschen dis 5 Taler 8 gute Groschen, Gerste 2 T-ler (2 Groschen bis 2 Taler, Hafer ( Taler 8 Groschen bis 2 Taler 4 Grosche», Erbsen 4 Taler 4 Groschen dis 4 Taler (3 Groschen, wen" man den Geldwert damals und heute bedenkt, können wir über teure Kesten trotz des Krieges nicht klagen. — (k a n d e s l 0 t t - r i e.) Bei der am gestrigen Mitt- woch stattgefundenen Ziehung der Kgl. Sachs- Landeslotterie wor den u. a folgende Gewinne gezogen: sooov Mark auf Nr. (5559. 40000 Mark auf Nr. ((254. 20 ovo Mark auf Nr. 65537. io 000 Mark aus Nr. 94059, 3000 Mark auf Nr. 7S3?s, ((085, 40400, 57991, 6034t, 8(694. 2000 Mark auf Nr. 4(0(7, 49248, 97884, 83683, 47628 48323. 46224, 49674, 68665, 86(3(. (ooo Mark auf Nr. 9529, 84636, 386(, 5991, (20(4, 3(484, 49659, (628, 7582, 2(932, 47201, 90(94, 95801, (5848, 9(430. (Ohne Gewähr.) — (Die Maul- undKlauenseuchc) unter den Viehbeständen des Gutsbesitzers Mar Kunath in Großröhrs dorf und des Gutsbesitzers Mar Eisold in Friedertzdorf ist er loschen. — Unter dem Viehbestände des Gutsbesitzers Gustav Menschner in Schwosdorf ist die Maul- und Klauenseuche aus- gebrochen. Schwosdorf ist Sperrbezirk. Zum Beobachtungs gebiet gehören die Ortschaften HSslich, Petershain und Brauna die übrigen Ortschaften des Amtsgerichtsbezirks Kamenz zum Schutzbezirk. Die im Amtsblatt Nr. 24 vom 30. Januar 1916 I erlassenen Vorschriften haben auch hier Gültigkeit. Königlich« Amtshauptmannschast Kamenz. Lichtenberg. Ja den Weh- und Klageruf über unzuläng lichen Besuch des Lichlbildervortrages, wie ihn dieser Tage der Ohorner Berichterstatter hier ausgestoßen hat, kann getrost auch der Veranstalter für Lichtenberg mit einstimmen. Man kann es b-i der Seltenheit solcher Vorführungen, insbesondere bei ihrer Vorzüglichkeit und Reichhaltigkeit und in Anbetracht ihres wohl tätigen Zweckes wirklich nicht verstehen, daß sich in so stattlicher Gemeinde noch nicht einmal (50 Personen dazu einstellen. Es möge dahingestellt bleiben, welche Gründe im einzelnen zu dem sehr bescheidenen Ergebnis geführt haben, ober der Ortsausschuß wird es sich in Zukunft wohl überlegen, ob er je wieder mit einer solchen oder ähnlichen genußreichen Unterhaltung an die Oeffent- lichkeit treten wird. Ein Besocher. Großröhrsdorf. (Ernennung) Herr Stabsarzt vr. weck, Reinecke ist zum Oberstabsarzt ernannt worden, weiter wurde der von hier gebürtige Herr Oberleutnant Minkwitz im 178. Infanterie-Regiment zum Hauptmann be ordert. Grossröhrsdorf. (Auszeichnung.) Mit dem Eiser nen Kreuz wurde für tapferes Verhalten vor dem Jeinde der Unteroffizier Willi Sandmann im 2. Pionier-Bataillon Nr. 2". Sohn des Herrn Oberlehrer Kamou Sandmann hier, ausgezeich net. — Ebenso erhielt durch einen mit Unerschrockenheit ausge- führlen Patrouillenritt der Husar Willibald Hennig im Reserve Husaren-Reg. Nr. 2 daS Eiserne Kreuz am 22. Dezember aus gehändigt. Bretnig. Am Sonntag fand durch Herrn Oberkirchen rat Rosenkranz aus Bautzen Kirchenvisitation statt. Dieselbe wurde eingeleiret am Vormittag durch einen Fcstgoltesdienst zugleich verbunden mit der Feier des Eeburtetages unseres Kaisers und einer Ehrenged2chtni«feier für die fürs Vaterland Gefallenen. Herr Pfarrer Kränkel hielt die allen zu Herzen gehend Predigt, während Herr Oderkirchcnrat Rosenkranz in seiner Ansprache die Versammelten ermahnte, auch in dieser schweren Zeit auf Gott zu vertrauen. Durch den schönen Ge sang des Kirchklichores w.:rde der Gottesdienst noch besonders ausgezeichnet In der -Kircheng-meindeverfammkung am Nach mittags im Schiff der Kirche gab Herr Oberkirchenrat Rosen kranz einige Anregungen zur Hebung des kirchlichen Lebens in Bretnig. Kamenz. (B ezirk s a u s s ch u ß s i tz un g.) Unter dem Vorsitz- des Herrn Geb. Regierungsrats Amtshauptmann von Erdmannsdorff fand am vergangenen Sonnabend die erste diesjährige Bezirksausschutzsitzung statt. In ihr wurden u. a. folgende Beschlüsse gefaßt: Es erfolgte dis Wahl von Sachver ständigen für Enteignungsfälle ans das Jahr 1915, sowie die Wahl von Sachverständigen für dis Bezirke schätzungsousschüsse <8 12, 5 des Gesetzes über die staatliche Schlachwiehversicherung vom 2. Jnli 1898). Beide Wahlen stellten sich in der Haupt sache als Wiederwahlen dar, soweit solche nicht stattfinden konnten, erfolgten sie nach dem Vorschläge der Amtshaupt mannschaft. Bedingungsweise genehmigt wurdm: der Nach trag zu dem Statut über die Unterstützung der in den Ruhe stand versetzten Bezirkshebamme im XII. Hcbammenbezirke (Ostro) und die Steuerordnung für die Gemeinde Reichenau. Weiter wurden zum letzten und wichtigsten Punkt der Tages ordnung, Bundeeratsbekanntmächung über die Regelung des Verkehrs mit Brotgetreide und Mehl vom 25. Januar 1915 betr., die nötigen Beschlüsse gefaßt, an deren Beratung auch die Herren Bürgermeister oezw. st-llv. Bürgermeister als Ver treter der revid. Städte Kamenz und Pulsnitz teilnahmen. Hierbei kam der Bezirksausschuß zu folgenden Einschließungen: dis Entschließung über die Frage, ob der Bezirke verband dis Versorgung der Bevölkerung in eigene Verwaltung zu über nehmen Haden wird, oder ob anderweite Maßnahmen zu treffen möglich sein werden, die die Regelung des Verbrauchs in an derer Weise sicherstellen, soll aufgeschoben werden, bis der Ver brauchsanteil feststeht, den die Reichrverteilungsttelle dem Be zirk zuweisen wird. In der Zeit bis dahin soll der Versuch gemacht werden — und zwar vorläufig unter Abstandnahme von der Zuteilung bestimmter Brotmengrn auf die einzelne Person —, den Verbrauch so zu re,ein, daß mit den Mehl- und Gerreidsvorräten, die nach 8 4 Abs. 3 der freien Verf gung überlassen blecken, auskommen wird. Die Amtshauptmann- schaft wird aber ersucht, da Voraussetzung für dies« Regelung ist, daß von den Bäckern und Müllern die freigegebmen Mengen unter keinen Umständen überfchri trn werden dürfen, die in Frage kommenden Bäcker und Mehlhändler, soweit möglich, auf das schärfst« zu überwachen, «vt. im Einvernehmen mit den Polizeibehörden der reoid. Städte Kamenz und Puls nitz. Auch einige anderweite vorläufig« Maßnahmen, die be zwecken sollen, daß unbedingt mit den frei verfügbaren Mehl- und Getrsidemengsn in der Zwischenzeit aurgrkomm«« wird, wurden in Aussicht genommen. Bor ihrem Erlaß soll ab« der sog. Ernährungsausschuß zunächst gehört werden. In die sen Ernührungeausschuß wurden 20 Persönlichkeiten aus dem Bezirk gewählt, deren Sachkenntnis auf der einen Seite und Kenntnis der Bedürfnisse der Bevölkerung auf der anderen Seite verbürgen, datz der Bezirksveckand gute Ratgeber und Sachverständige bei der Erfüllung der ihm gest-lllen, nicht ganz leichten Aufgabe zur Seite haben wird. Gewählt wurden die Herren: 1. Kommerzienrat H-rmann Müller in Kamenz, 2. Gemeindcvorstand Rentzsch in Großröhrsdorf, 3. Fabrikdirek tor Köhler in Großröhrsdorf, 4. Mühlenbesttzer Alfred Pfuhl in Gräfenhain, 5. Bäckermeister Brückner in Königsbrück, k. Bäckermeister Boitz in Kamenz, Pulsnitzerstraße, 7. Ritte: guts pachter Pampel in Hennersdorf, 8. Oekonomierat Hauffe in Brauna, 9. Gemeindevorstand Pech in Miltitz, 16. Stadtrat Bruno Borsdorf in Pulsnitz, 11. Matkthelfer Ma.r Wähner in Ohorn, 12. Laoerhalter Röseberg in Kamenz, 13. Zigarrenma cher Erbe in Schwepnitz, 14. Karl Block in Königsbrück, 15. Werksührer Reinhard Großmann in Großröhrsdorf, 16. Platz meister Emil Potzke in Kamenz, 17. Gaftw-rt Nntusch in Kuckau, 18- Betriebsleiter Vick in Bernbruch, 19 Weinhändler Schneider in Pulsnitz, 20 Prokurist Wagner in Schwepnitz. Bautzen. (Ueber die l e tz t e R n h m e s t a t) un serer Lausitzer Infanterie-Brigade Nr. 63 ist der Stadtverwaltung nach Mitteilung der B. N. folgende. Schreiben zogegangen: B., 26. (. (5. Sehr verehrter Oberbürgermeister! Die Lausitzer Infanterie - Brigade Nr. 63, unterstützt aufs beste von der Bautzner und Pirnaer Artillerie, hat gestern 4 Uhr nachmittags in schwerem Ringen den Gegner in einer Breite von (200 Meter angegriffen und seine Stellung genommen, vier starke feindliche Stützpunkte mußten dabei gestürmt werden Bisher 860 unverwundete Gefangene eingebracht, mindestens 8 Maschinengewehre und sehr viel Waffen erbeutet. Di- Fran zosen hatten sich in Steinbrüchen und Köhlen verbaut — es galt, feste anzusaffen — wir Habens geschafft. Hurra «ein« Brigade Mit bestem Gruß Ihr v, Gersdorff. Dresden. (Die Fortbildungsschaler und der Krieg.) Der deutsch« Judustrir-Schutzv«rba»d Hatz da« Kultusministerium gebeten, während d«r Kri»g»d«u«r all« Fortbildungrschüler vom Unterricht zu befreien, di« i« Betrieb» arbeiten, die an der Herstellung von H««re*arttkein belrtligt find. Vielfach ist er schon jetzt infolg« A»b«it«rmemg»l in di«- sen Betrieben geschehen. Hohenstein Lrnsttal. (Förderung d«, Laat- und Kartoffelbaues.) D!« Fürstlich «chönburgisch« Forstverwaltung läßt aurgerodete Aaldgrundpück« in der Um- gebung der Stadt zum Anbau von Kartoffeln und kaat Her richten. Das so gewonnen« Ackerland soll den Interessenten kostenlo» üdeKaffe» »enden.
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