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puisnitzerMchendlatt Dienstag,->16.Dezember 1913. ^Beilage zu Nr. 150. 65. Jahrgang. Lasssgssevtcvts. veutsches Reich. Berlin, 15. Dezember. (Ab. reise de» Kaiserpaare» nach München.) Ke. stern abeno ist da» Kaiserpaar von der Station Wild» pari au» mit großem Gefolge nach München abgereist, um dort den Antrittsbesuch de» König» Ludwig zu erwidern. Der kaiserliche Hofzug trifft heute vormit tag 19,60 Uhr aus dem Münchener Hauptbahnhof ein, wo großer Empfang stattfindet. — (Von Herrn v. Winterfeldt), dem be- kanntlich während eine» Autounfalle» in den di->». jährigen französischen Manöver» schwerverletzten deut- schen Militärattache« in Part», berichten Pariser Blät ter, daß e» ihm fortgesetzt besser geht, wenn auch Herr v. Winterfeldt noch kein Pferd besteigen kann. Der deutsche Offizier hat sein schmerzen»retche» Krankenla ger standhaft und mit Humor ertragen. Ein hochge- stellter französischer Staatsmann äußerte bewundernd : Menn alle preußischen Offiziere so tapfer und unter den furchtbarsten Qualen so-witzig und geiste»gegen- wärtig sind, wie Herr v. Winterfeldt, hat Deutschland keinen Feind zu fürchten." München, 15. Dezember. (Dar Kaiserpaar in München.) Nachdem um 1 Uhr Mittag« im Kapitelsaale der Residenz ein Familtenfrühstück stattge- funden hatte, zog sich da» Kaiserpaar in seine Uporte- mentS zurück und machte später bei verschiedenen Mit- gliedern der königlichen Familie Besuche. Gleich nach , der Ankunft hat der Kaiser eins Reihe von Herren Au»zeichnungen und Geschenke überreichen lasten, da runter dem Ministerpräsidenten Freiherrn v. Hertling, der mit einem kostbaren Geschenk bedacht wurde. Kurz nach 3 Uhr fuhren der Kaiser und der König beim Deutschen Museum vor, da» unter Führung de» Reich», rate» O»kar v. Miller und de» Vorstandsmitglieds» v. Seidl einer längeren Besichtigung unterzogen wurde. Um ^6 Uhr vereinigten sich die Fürstlichkeiten zu einer Tafel von 36 Gedecken beim Kron yrinzea Rupp recht. Abend» um 8 Uhr wird im H aftheater eine Festoorstellung stattfinden, der das Kasterpaar, der ganze Hof, da» diplomatische Korps und die Hofgesell- schäft beiwohnen werden. Danzig, 1. Dezember. (Versetzung d>e»Kron-! Prinzen.) Der Kronprinz ist von seimw Stellung al» Kommandant der 1. Leibhusarenrsgim mt» «ntho- ben und in den Großen Generalstab der Ar:ne« vsrsstzt worden. Zu seinem Nachfolger wurde d er Major von Eicke und Pollwitz, der jetzige Kommandeur de» Dragonerr«giment» Nr. 1 in Tilstr ernannt. Dre Ver- setzung dürfte sofort in Kraft treten. Die Versetzung de» Kronprinzen ist auf seinen eigenen Wunsch erfolgt. Da» am 15. September 1911 übernommene Kommando de» 1. Letbhusarenregiment» war von vornherein nur für 1i/z—-2 Jahre in Aussicht genommen und da e» jetzt 2V« Jahr währt, war die Versetzung bestimmt zu erwarten. Der Kronprinz ist gestern früh auL Lstrlin in Danzig eingetroffen. Frankreich. Pari-, 15. Dezember. (Elsässische Deserteure.) Gestern sind in Provinz drei elsässische Deserteure, von denen einer der 15 jährige Bruder «inet Fahnenflüchtigen ist, etngetroffen, und quartier- ten sich in der Kaserne de» dortigen Dragonerrrgt- menis ein. Sie gaben an, einem Regiment« in der Umgebung von Straßburg angehört zu haben und wegen der schlechten Behandlung durch Lie Unteroffiziere geflohen zu sein. Sie wünschten, der Fremdenlegion beizutreten und wurden von den Soldaten und Offi zieren mit Geld versehen, worauf sie nach Pari» wei- terfuhren. Türkei. Konstantinopel, 15. Dezember. (Ankunft der deutschen Militärmission.) Der erste Teil der deutschen Militärmisston, bestehend au» Liman Pascha und 9 Offizieren, traf gestern vormittag 10 Uhr mit dem Konventtonalzug hier ein. Die Herren tru- gen türkische Uniform. Der Mtnisterrat hat beschlos- sen, den Botschaftern der Tripelentente auf ihren ge meinsamen Schritt zu erwidern, die deutsche Militär- Mission solle die Armee reorganisieren und habe keinen politischen Charakter. Dem gestrigen Schritt der drei Botschafter wird hier übrigen» lediglich insormato- rischen Charakter beigemeffen. Amerika. Mexiko, Dezember, («u» Mexiko.) Offizielle Telegramme bestätigen die Niederlage der Ausständigen bet Tampico. Die Konstitutionalisten haben jedoch, al» sie sich zurückzogen, da» ganze rol lende Material der Eisenbahnlinie mitgenommen. Die Föderalen fanden nach dem Rückzug der Aufständigen SM Leichen vor, die in der Hauptsache dem Artillerie- feuer zuzuschreiben find. Der Materialschaden in der Stadt Tampico und im Hafen ist nicht bedeutend. Man erwartet allgemein, daß die Aufständigen in ei- nigen Tagen eine neue Attacke gegen den Hafen un- ternehmen werden. Der deutsche Konsul wohnte wäh- renb der ganzen Dauer des Kampfe» diesem an Bord der «Kronprinzessin Cäcilie" bei Der englische Contre- admiral Cradock war Zuschauer de» Kampfe» von Bord eine, Hau lSschiffe». Nus aller ^slL Berlin, 13. Dezember. (Entgleisung einer Hochbahnzuge t.) Der Hochbahnzug, der um 3 Uhr :3 Min. von der Station Warschauer Brücke in der Richtung nach dem Schlesischen Tor abgefertigt wurde, ist, al» er die letzte Station verlassen hatte, mit den Vorderachsen au» den Schienen gesprungen. Glücklicher- weise legte sich der Zug nicht nach der Straßenseite, wo er unfehlbar hinabgestürzt wäre, sondern nach dem Innern de» Bahnkörper». Die Passagiere de» oollbe- setzten Zuge», deren sich im ersten Augenblick ein großer Schrecken bemächtigt hatte, konnten dann in aller Ruhe di« Wagen verlaffen und sich nach der Station Schle- fische» Tor^urückbegeben. Die Störung auf der Strecke zwischen Gleisdreieck und Warschauer Brücke war na- türlich sehr erheblich, der Verkehr konnte nach einiger Zeit bi» aus die letzte Station wieder ausgenommen werden. Schwerin, 15. Dezember. (Die Brandnacht in Schwerin.) Zu dem Brande de» Schlöffe» wird noch gemeldet: Die drohende Einsturzgefahr von Wän den und Giebeln hat die Sperrung de» Schloßhofe» in großem Umfange notwendig gemacht. Diese wird auf Anweisung de» Hofmarschallamte» so streng ge handhabt, daß auch die im Schloß wohnhaften Per- sonen den Hof gegenwärtig zu ihrer eigenen Sicher heit nicht betreten dürfen. Die Feuerwehren von Rostock und Hamburg sind heute mittag wieder abge- fahren, nachdem sie in der Nacht mit ihren Dampf- spritzen vortreffliche Löschhilfe geleistet haben. Die AufräumungSarbeiten verblieben der hiestgen städtischen und Freiwilligen Feuerwehr, die von Militär unter- stützt wird. Die Betrübni» in allen Teilen der Be- völkerung ist außerordentlich. Libau, 15. Dezember. (Verhaftung einer Bande von Mädchenhändlern.) Hier wurde eine ganze Bande von Mädchenhändlern verhaftet, die mit einer Partie lebender Ware eingetroffen war, um sie in» Au»lond zu verschiffen. Unter den Opfern be- sanden sich mehrere 12- und 14 jährige Mädchen. Die Bösewichter hatten überhaupt Halbwüchsige in ihr Netze gefangen. Prag, 14. Dezember. (Furchtbar« Folgen eine» Scherzer.) In Erlabrunn kam der Hand- werk»meister Körner al» „Ntkolau»" verkleidet, in da» Hau» seine» Nachbarn Turner. Dessen 12 jähriger Knabe stürzte beim Fliehen vor dem Vermummten die Treppe hinunter und brach da» Genick. In der Auf regung bohrt« der Vater de» Kinde» Körner ein Küchen- Messer in die Brust. Prag, 14. Dezember. (Familientragödie.) Im Orte Lustenitz bei Jungbunzlau wurde gestern der Gendarmeriewachtmeister Kott, seine Frau und seine beiden Kinder im Alter von 4 und 7 Ihren erschaffen aufgefunden. E» stellte sich herau», daß Kott infolge finanzieller Schwierigkeiten zuerst seine Familie und dann sich selbst tötete. Pari», 14. Dezember. (Eine Briefmarken sammlung im Werte von 200000 Frank» gestohlen) Gestern wurden einem bekannten unga rischen Briefmarkensammler namen» SzekulaPela in einem Pariser Hotel die sämtlichen bet ihm befindlichen Briefmarken, die einen Wert von 200 000 M repräsen tieren, durch einen Hoteldteb, der sich ein Zimmer ne ben ihm gemietet hatte, gestohlen. Er hatte sich in da» Fremdenbuch unter dem Namen eine» Stefan Lu- zattt eingetragen. Er ist, wie man anntmmt, dem Briefmarkensammler bereits lang Zeit nachgeschlichen, um in den Besitz der kostbaren Sammlung zu gelangen, bi» ihm die» nun endlich gelungen ist. Petersburg, 15. Dezember. (Eineigenartiger Streik.) Wie hierher gemeldet wird, ist in Irkutsk unter den Häftlingen de» Strafgefängniffe» ein Streik «»»gebrochen, wie er in Rußland noch nie dagewesen ist. 250 Mann, die in den Werkstätten arbeiteten, tra ten wegen schlechter Behandlung eine» Sträfling» durch die Aufseher in den Aufstand. Ein Teil der Streiken- den hungert. E» wurde die Polizei requiriert, die eine körperliche Züchtigung aller feiernden Sträflinge in Aussicht stellte, jedoch erfolglos. Der Gouverneur fragt im Ministerium an, welche ZwangSmaßregeln er er greifen soll. Mitteilungen aus Ver Sitzung vss kircken- vorstandes su Pulsnitz am I5.?vsz. 1913. Es wird beschlossen, das Erträgnis der Opferbüchsen .für die Kirche" künftighin dem „unangreifbar werbenden Kirchver mögen" zuzuführen, d. h. jenen Rücklagen, die die Zukunft un- serer Kirchgemeinde sicher stellen sollen. Die Gabe jedes ein zelnen Kirchenbesuchers erhält dadurch eine bleibende Bedeu tung. Bei Trauungen wird künftighin für die spätere unent geltliche Beschaffung von Traubibeln gesammelt werden Die Gänge des Kirchenschiffes sollen aus den Mitteln des Dreßler- schen Legates Kokosläufer erhalten. Die bisher erhobenen Aonfirmationsgebühren von 1 Mark pro Kind für Heizung, Beleuchtung und Reinigung des Konfirmandenzimmers fallen vom nächsten Jahre an weg. Die betreffenden Ausgaben werden auf die Kirchenan lagen übernommen. Für die Begräbniskapelle sind zwei gemalte Glasfenster von Herrn Glasmaler Urban-Dresden in Erinnerung an seinen verstorbenen Bater gestiftet worden. Man n'mmt davon mit herzlichem Dank Kenntnis. Es ist in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß Braut paare mit großer Verspätung zur Trauung kamen, so daß dann sämtliche nachfolgenden Brautpaare um ihretwillen warten mußten. Ls wird deshalb beschlossen, das? für Braut paare, die mit mehr als (0 Minuten Verspätung ein- treffen, die Gebühr für Extrafeit berechnet wird (5 M). Auch werden Trauungen, die infolge späten Ein treffens nicht mehr fu Ende geführt werden können, ehe die nächste Trauung anMangen hat, an das Ende aller Trauungen gerückt. Angesichts der zahlreichen Trau ungen, die in den Weihnachtstagen bevorstehen, weisen wir noch besonders auf diesen Beschluß hin, der aus Gerechtigkeit gegenüber den pünktlich erscheinenden Hochzeiten nötig wurde. Von irrten u. Publikum empkoblen bei nervSren Lrkraukun^en, Zeichner ^btpanaun^ n. Llutarmut, dlaKen-u.varmlellle». ^verkannter KrättiKuntzrinlttel t. 8ckvLcklicke u. Nekoa- valerrenten. In LaokuuZeu von 1.50 bis 12.7» 2u Kaden in ^potbeken u. Drogerien. Verloren. " Am Sonntag wurde zwischen derGersdorfer und Weiß bücher Eisenbahnbrücke eine IWM MOMM verloren. Man bittet den Finder, die selbe gegen Belohnung abzu geben bei Baumeister Fischer, Pulsnitz 2u vermieten. MM. WHnung, besteh, aus 2 Stuben, Kammer, Küche und Zubehör ist verän derungshalber 1. Januar oder sofort zu beziehen. 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