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WsmtzerWcheMaN §enqpmcherr in Hezirks-l^nzeiger un^ Teilung Isisgr.-Ndr.: Wochenblatt Pulsnitz ttmls Lr^einl? viMW^ vommMLtag «-Sonnadend. Zeitraubender und tabetiarischsr Satz nach be- anderem larit. LrfüIIungsort ist s?"snitz Mi ^üiustriLrtSM Dsnntsgsdlatt", „LandMirt- (HsMcher VsitÄgs" MV ^Mada M Ms". KSonnsmentr WsmEch 48 pk.x vlerwWWich des I^ömgl. Amtsgerichts und des Stodtrates zu Pulsnitz SS Inserars kür denselben lag sind bis vormittags 8^^ 8 K k" 10 Uhr aufzugeben. Vie künk mal gespaltene » K U H W 8 Zeile oder deren Naum 15 Pf., Lokalpreis 12 pt V V Neklams 30 pk. Sei Wiederholungen Nabatt Amtsblatt kür den Nmtsgerichtsbezirk Pulsnitz, 2ruck und Verlag von E. L. SSrstsr's Erven (lnh.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, Sismarckplatz Nr. 265. Veranüvortt Zretnig, kZausvvalde, Ohorn, Obersteina, >„eLer- Sroßnaundork, Lichtenberg, kiiein-vittmannsdorb er Nedakteur: Z. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 136. Aas Wichtigste. Heute Mittag fand im Thronsaale des Kgl. Resi- denzschlofses die feierliche Eröffnung des Land tages statt. Die Zweite Kammer des Sächsischen Landtages hielt vorgestern, die Erste Kammer hielt gestern ihre erste Präliminarsitzung ab. — Die Zweite Kam mer wählte gestern das Präsidium: Dr. Vogel (nl.), Opitz (k.), Bär (fortschr.). Der König begibt sich heute abend zu einem Be suche des Prinzen Max nach Partenkirchen, von wo aus er zur Jagd nach Tarvis reist. Im preußischen Kriegsministerium wurde eine Presseabteilung eingerichtet. Der engere Vorstand der deutsch-konservativenWar- tei sprach sich erneut mit aller Schärfe gegen jedes Praktieren der Sozialdemokratie aus. Gestern fand in München die feierliche Thronbestei gung König Ludwigs m. von Bayern statt. Die Internationale Konferenz für die Sicherheit des Lebens auf dem Meer wurde gestern in Lon don eröffnet. Der König von Griechenland sprach sich für eine Balkanförderation einschließlich Bulgariens und der Türkei aus. Ein Erdbeben hat die Stadt Abancay in Peru zerstört. In Nordamerika trat starker Schneefall ein. Sech zig bis 100 Menschen sollen umgekommen sein. OsrMckss unv Säcdsisckss. Pulsnitz. (Vortrag im Gewerbeverein.) Am Dienstag veranstaltete der Gewerbeverein im Hotel „Grauer Wolf" wiederum einen seiner geplanten Bor- träge. Gr sprach Herr Schriftsteller Reischl, ein all seitig als tüchtig bekannter Redner. Der Vortrag be wegte sich in dem großartig Technischen, wo der mensch- liche Geist das geschaffen, war als wunderbar bezeich net werden muß; er brachte in Wort und Bild Bau werke au- alter und neuer Zeit, namentlich aber auch Maschinen aller Art, die da- höchste Staunen erregten und nach den verschiedensten Richtungen hin belehrten. Mag der Gewerbeverein, der von dem Grundsätze aus- geht: „Wer viele- bringt, wird jedem etwas bringen", so fortarbeiten, so wird er auch dem Zeitgeiste gerecht und im weiteren das Interesse für alle- Neuartige und Große, was in der technischen und wissenschaftlichen Welt vorgeht, erwecken. s. Pulsnitz. (Musikalische Vesper.) Aus da» nächsten Sonnabend 6 Uhr stattfindende Kirchen konzert, bei dem, wie im Inseratenteil zu lesen, so viel hiesige und auswärtige Kräfte Mitwirken, sei auch hier durch nochmals hingewiesen. Pulsnitz (Behufs Gründung eines Lau sitzer Vereins für Polizei- und Schutz hunde) der Kreishauptmannschaft Bautzen werden im Inseratenteil Freunde und Interessenten der Polizei hundsache zu einer Sonntag, den 16. November, nach- mittags 4 Uhr, im Pulsnitzer Schützenhau» stattfin- denden Versammlung eingeladen. Die gemeinnützigen Bestrebungen, die der Verein mit seinen gestellten, hoch- wichtigen Aufgaben verfolgen wird, lassen einen zahl reichen Besuch der Gründungk-Versammlung erhoffen. Pulsnitz (Fußballwettkampf.) Bei günsti gem Wetter wird nächsten Sonntag auf hiesigemSchützen- platze wieder ein interessanter Wettkampf ausgefochten werben. Es stehen sich gegenüber die V. Mannschaft des Sportvereins „Sachsen IS06" - Dresden und die l. Mannschaft des Fußballklubs „Hohenzollern"-Pul». nttz. Beginn des Spieles ^3 Uhr. Pulsnitz. (Wie wird das Wetter am Sonn tag sein?) Mit dem Vordringen eines „Hoch" von Nordost-Europa erst in südwestlicher, später in südöst licher Richtung wurde kalt« Luft auch nach Deutschland hin geführt, doch erreichte da» Vordringen an der Elbe Donnerstag, 13. November 1913. bereits das Ende. So kam es, daß gestern früh in Magdeburg nur ein Grad beobachtet wurde und starke Reifbildung stattgefunden hatte, während Hildesheim 7 Uhr morgens schon plus 8 Grad hatte und noch weiter westwärts sogar plus 13 Grad Celsius beob- achtet wurden. Da das sehr ausgedehnte westliche De- presstonsgebiet nordostwärts fortschrettet, demselben wohl auch schnell ein weiteres folgt, so ist Winterwetter zunächst noch nicht zu erwarten; es dürfte daher am Sonntag aus wechselnd bewölkte», mildes Wetter mit etwa» Regen zu rechnen sein. — Gin neue» „Hoch" scheint zunächst von Nordeuropa nicht zu kommen, der Winter ist mithin noch in weiter Ferne. V?. — (Staatliche öteinbruchindustrie in Sachsen?) In Sachsen hat sich seit einiger Zeit staatlicherseits da» Bestreben gezeigt, überall Etein- brüche zur Gewinnung von Pflastersteinen aufzukaufen. Der Staat hat namentlich für das sogenannte Klein pflaster einen sehr großen Bedarf, da im Interesse der besseren Erhaltung der firkalischen Landstraßen und mit Rücksicht aus den wachsenden Automobilverkehr überall Pflasterungen vorgenommen werden. Der Staat hat die Absicht, zu den bisher erworbenen Brüchen noch mehr Steinbrüche anzukaufen und so im Laufe der Zett die Privatindustrie fast vollständig auSzu- schalten In industriellen Kreisen macht sich gegen dies« Monopolbestrebungen de» Staate» eine Bewegung gel- tend. Die betreffenden Kreise stehen auf dem Stand- punkte, daß dem Staat die in den staatlichen Brüchen gewonnenen Steine viel teurer kommen würden, al» wenn er sie von der Pcivatindustrie bezieht, sodaß eine solche vom Staate ausgehende Monopolisierung nur auf Kosten der Steuerzahler geschehen könne. Von diesem Gesichtspunkte au» wird, wie die „Leipz. Reuest. Nachr." melden, im kommenden Landtage von Abge- ordneten, die der Industrie nahestehen, zur Sprache gebracht werden. — (VomErtrag ve»Kornblumentage») wird der 10. Teil, also eine Summe von 66 000 Mk., dem Veteranenheim in Wechselburg überwiesen werden, womit diese segen»reiche Anstalt für eine Reihe von Jahren jeder Sorge um ihren Weiterbestand über hoben wird. — (Eine außerordentliche Ueberfüll- ung im Lehr erber»!) herrscht seit Jahren in Sachsen. Die jungen Lehrer und ihre Angehörigen letden ganz besonders darunter. Die letzte Vertreter oersammlung de» Sächsischen Lehreroeretnk wie» in einer einstimmig angenommenen Erklärung mit Besorg nis darauf hin, daß sich die jüngeren Lehrer Sachsens in bedrängter wirtschaftlicher Lage befinden. Wenige erhalten nach Abgang vom Seminar Anstellung al» Hilfslehrer, dis anderen werden zeitweise al» Vikare verwendet oder bleiben längere Zeit ohne Anstellung, Nach der WahlfähigkeitSprüfung müssen viele noch jahrelang aus ständige Anstellung warten. Al? Mittel zur Abhilfe empfiehlt die erwähnte Erklärung die Durch- führung der Bestimmung, daß in der Regel auf sech» ständige Lehrer nicht mehr al» einen Hilfslehrer an gestellt werden soll; und sie spricht die dringende Bitte aus, daß sich Regierung und Landtag der stellenlosen SchulamtSkandidaten annehmen möchten. Die nächste Wirkung de» herrschenden Lehrerüberflusse» wird aber wohl sein^daß die Anmeldungen zu den Seminaren erheblich Nachlassen. Die Aussichten im Lehrerberuf sind zur Zeit und auf Jahre hinaus denkbar un- günstig. — (Gegen die geplante Gründung eines „Bunde» enthaltsamer Turner in der Deutschen Turnerschaft") wendet sich der Vorsitzende und Nestor der deutschen Turnerschaft, Dr. Ferdinand Goetz, in der „Deutschen Turnzeitung". Er sagt, daß, wenn die Absicht des Gründens dieses Bundes im Bunde auch eine ganz gute sein möge, sie doch über das Ziel hinausgehe Sie werde zum gefährlichen Störenfried, weil nicht besonnene, klare Arbeit und erreichbare Ziele sie belebten, sondern der Fanatismus. Dr. Goetz richtet an die Turner die Mahnung: „Arbeitet treu und w t gutem Beispiel für Mäßigkeit, bekämpft in sachlicher Weise üble Sitten, aber bleibt un» vom Halse mit der Forderung abso 65. Jahrgang. luter Enthaltsamkeit! Ein mäßiger Genuß von gei stigen Getränken, der nicht zur täglichen Gewohnheit wird, ist und bleibt unschädlich und wird, so lange der Hergott Wein und Malz und Hopfen wachsen läßt und dem Menschen Durst gegeben hat, in frohen Stunden die Menschheit und auch die Turner zu Lust und Frohsinn anregen! Uebermaß ist in allem, be sonder» im Trinken, Esten, Lieben, Arbeiten, körper lichen Uebungen, schädlich, sogar im Schlafen, und da» Zuviel soll und muß von vernünftigen Menschen be kämpft und besonder» muß der Jagend deren Schäd lichkeit eingebläut werden!" — (Hauptgewinne der 24. Völker schlacht-Lotterie. — Ohne Gewähr. —) 1. Zieh- ungStag am 11. November 1913: 300 Mark auf Nr. 8164. — 200 Mark auf Nr. 28 507, 40 011, 41329, 73 673, 169 465. — 100 Mark auf Nr. 8066, 9526, 9771, 26 793, 32 260, 50 059, 70 845, 72 866, 74122, 75161, 78 248, 91473, 92 261, 104 030, 117 452, 186 490. — 2. Ziehungstag am 12. November 1913: 10 000 Mark auf Nr. 20 718, — 500 Mark auf Nr. 165 972. — 300 Mark auf Nr. 66 162, 98 724, 116 797. — 200 Mark auf Nr. 5396, 104 588, 111 725, 147 427. — 100 Mark auf Nr. 82 647, 84 605, 91 209, 111 625, 136 849, 138 034, 151958, 157 039. — (Feuer.) In der Nacht zum Sonntag, in der 3. Morgenstunde ist hier in westlicher Richtung ein größerer Feuerschein beobachtet worden. Er rührte von einem Brande in Ottendorf-Okrilla her, woselbst sämtliche Nebengebäude des Gutsbesitzers Beck einge äschert wurden. In den gefüllten Scheunen fand das Feuer reiche Nahrung. Den erschienenen Wehren ist es zu danken, daß da« Wohngebäude verschont blieb. Man vermutet Brandstiftung. — (Viehzählung.) Nach einem Beschluß de» Bundesrat» hat am 1, Dezember d. I. eine Viehzäh lung im ganzen Deutschen Reich stattzufinden. Die Zählung, die künftig alljährlich vorzunehmen ist, er- streckt sich diesmal nicht auf die Pferde, sondern auf die übrigen Nutz- und Schlachttiere, insbesondere aus Rinder, Ziegen, Schafe, Schweine, Geflügel. Neu ist dabei diesmal, daß auch die Kaninchen, die ja für die Volksernährung von stets wachsender Bedeutung sind, mitgezählt werden sollen. Lichtenberg. (JndemBerichtüberden Ein bruchsdieb stahlt st richtigzu st ellen), daß der Dieb zwar mit dem Barbier Lorenz gesprochen, indem er ihm eine Strickmaschine, welche er für eine Firma für Heimarbeit zu vergeben habe, offerierte, aber nach Mö- gels nicht gefragt habe. Der verdächtige Fremde hat nur auf Leipolds Gut gezeigt und gefragt, ob dort vielleicht ein Geschäft zu machen sei, ob dort jemand zu Hause sei. Lorenz hat zur Antwort gegeben, daß dort, da landwirtschaftlicher Betrieb, kein Geschäft zu machen sei; daraufhin habe sich der Fremde entfernt. Auch ist der Dieb nicht durch» Fenster in da» Mögel- sche Hau» gelangt, sondern durch die Stalltüre, von der er die Haspe gewaltsam entfernt hat. Den mit den Tatsachen doch nicht ganz übereinstimmenden Be richt entnahmen wir dem „Großröhrsdorfer Anz iger". — (Vergewaltigt und beraubt) wurde am Montag nacht >/, 12 Uhr von drei unbekannten Männern die 16 Jahre alte Haustochter Kamilla Maschke in Lotzdorf bei Radeberg Sie wurde mit nach den hinter dem dortigen Gasthof liegenden Fel dern und Wiesen geschleppt, Uhr mit Kette und bares Geld gewalsam entrissen. Man hat ein SittlichkeitS- verbrechen an dem Mädchen, das sich aber heftig hat wehren können, verüben wollen. Da» Mädchen ist hierbei in die dort vorbeifließende Röder gestoßen wor den; fie konnte nicht um Hilse rufen, weil ihr mit ei nem Taschentuch der Mund zugchnlten wurde. Die Unbekannten, die sich alsdann entfernt haben, werden wie folgt beschrieben: zwei davon 24 bi» 25 Jahre alt, 1,70 bi» 1,76 cm groß, hager, kleine dunkle Schnurr- bärte, der dritte 30 Jahre alt, klein und dick, bartlos, dunkles Haar, sämtlich ohne Kopfbedeckung, mit dunk len Ueberziehrrn bekleidet. Demitz-Thmnitz, 11. November. (66jährige» Jubiläum der Firma Carl Sparmann.)