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Nr. 129. Pul»nitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 28. Oktober 1913. Seite 2. nordöstlicher Richtung beobachten. Wir werden, nach dem der Flugplatz in DreSden-Kaditz eröffnet, öfter» Flieger und Luftschiffe über unsrer Stadt sehen. — (Warnung vor einem Schwindler.) In unserem Orte ist kürzlich in mehreren Verkauf»lä- den ein unbekannter Betrüger ausgetreten. Dieser ar- beitete in der Weise, daß er sich eine größere Anzahl Waren (Blumenvasen, Wasch- und Kaffeeservice und dergl.) aursuchte und etnpacken ließ. Er gab dann an, er sei in Oberlichtenau neu zugezogen, heiße Köh- ler und sei Lehrer. Seine Frau habe nächsten Mon tag Geburtstag und werde er sich am Tage vorher da» Paket abholen lassen. Er werde jedoch die be stellte Ware sofort bezahlen. Hierauf griff er in die Tasche, um anscheinend sein Portemonnaie herauszu nehmen, welches er jedoch nicht sand. Nachdem er alle Taschen durchgesehen hatte und hierbei ein äußerst bestürzter Wesen zur Schau trug, erklärte er, er habe sein Portemonnaie zu Hause liegen lassen. Er komme in größte Verlegenheit, da er noch vieler zu besorgen habe. In ganz geschickter Weise hat er dann die La- deninhaber angeborgt und versprochen, dar Geld beim Bezahlen der Waren zurückzuerstatten. Aller stellte sich hinterher alr Schwindel heraur. Der unbekannte Betrüger wird wie folgt beschrieben: etwa 35 bir 40 Jahre alt, 1,70 bir 1,80 m groß und schlanke Figur. Er hatte hagerer Gesicht und starken, rotblonden Schnurrbart. Bekleidet war er mit braunem Ueber- zieher mit auffallend großen Seitentaschen und trug schwarzen steifen Hut. Seine Kleidung war neu und elegant. Er besaß gewandte« und sicherer Benehmen und gehörte anscheinend dem Kaufmannrstande an. Da di« Möglichkeit sehr nahe liegt, daß der Unbekannte seine betrügerischen Handlungen auch anderwärtr fort- setzt, so sei vor ihm gewarnt. Bei seinem Auftreten ist dem nächsten Polizeibeamten Mitteilung zu machen. — (St. Simon, und Jud atag) ist heute. Jetzt sind die schönen Tage der Herbster gezählt. Was nun kommt, hat zum mindesten ein stark spätherbst- licher, wenn nicht gar rein winterlicher Gepräge. Kür- zer und kürzer werden die Tage. Die Nebel wallen zäh und schwer und graue Dämmerungen weben ihre Schleier zwischen Morgen und Abend. Gellend hat der Junker Herbst in sein Hifthorn gestoßen. Der große Kehrau» hat begonnen. Der Winter hat seine Visitenkarte abgegeben. Und der Tag, den er sich für diesen Antrittsbesuch gewöhnlich aurersehen hat, ist in unserem Kalender verzeichnet als Simon und Juda. Vom heutigen Tage, dem 28. Oktober, sagt der Volks mund: „Simon und Juda Helle, der Spätherbst steht an der Schwelle* und „Nimm dich in acht, sei auf der Hut, den Spätherbst bringen Simon und Jud'*. Ein andere» Sprüchlein besagt: „Simon und Juba, ist kein Wind und Regen da, bringt ihn St. Cäctla*: Mehr winterlich sind die folgenden Sprüchlein gefärbt. „Simon und Juda vorbei, rückt der Winter herbei* und „Simon und Judä hängen an die Stauden Schnee*. Und nun noch ein Sprüchlein mit einem Ratschlag landwirtschaftlicher Art. ES lautet: „Wer Wetzen sät am Simon-tage, dem trägt er goldne Nehren ohne Frage*. — OK. (Krankenunter st ützungrkasse sürselbständigeGewerbetreibende.) Nach- dem die KrankenunterstützungSkaffe für selbständige Gewerbetreibende im Gewerbekammerbezirk Zittau am 5. Oktober 1913 gegründet worden ist, machen wir nochmal» auf die günstigen Bedingungen dieser Kaffe aufmerksam. Die bi» zum 31. Oktober 1913 eintre- tenden Gewerbetreibenden haben nur die Hälfte der Eintrittsgelder zu zahlen. (Da» Eintrittsgeld beträgt im übrigen bi» zum 35. Lebensjahre 3 M, vom 35. bis 40. Jahre 5 M, vom 40.—50. Jahre 10 M und vom 50.—60. Jahre 20 M.) Die Krankenunterstützung», kaffe hat 3 Klaffen: in der I. Klaffe betragen die wö chentlichen Beiträge 80 Pfg„ in der II. Klaffe 60 Pfg., und in der III. Klaffe 40 Pfg. An Krankenunterstützungen werden bei völliger Erwerbsunfähigkeit in der l. Klaffe für den vollen Tag 3,50 M „„!!.„ „ , „ - 2,65 . v , Hl- » , » » » 1,70 „ gewährt. Die Unterstützung wird auch für die Sonn- tag« ausgezahlt. Bei Krankheit, aber Erwerbsfähig keit, werden die Kosten für Arzt unv Apotheke zurück- erstattet. Wir empfehlen allen BeitrtttSberechtigten, ihren Beitritt sofort zu erklären, damit sie noch die Vergünstigung des halben Eintrittsgeldes haben. — (Beilage.) Der heutigen Nummer ist ein Prospekt der Völkerschlacht-DenkmalS-Lotterie beigegeben, welcher einer geneigten Beachtung empfohlen sei. Ohorn. (Bortrag.) ES sei heute schon daraus hingewiesen, daß am 4. November, abends 8 Uhr, im oberen Gasthof Fräulein Kühn au» Dresden einen Vortrag halten wird über „Kleinkinderpflege*. Alle Mitglieder sind freundlichst dazu eingeladen. Gäste sind herzlich willkommen. Grossröhrsdorf. (Der Gau. Unterhaltungs- Abend des Nördl. Oberlausitz-Turngaues,) am Sonntag im Grünen Baum, hat auf alle Besucher den besten Eindruck hinterlassen. Es waren durchweg alles wohlgelungene, treffliche Leistungen, die uns hier von den Mitwirkenden, seien es Gausänger, Gem. Chor, Turner (Damen- oder Jugendabtei lung) und Darstellern des Festspiels geboten wurden. Alles reichte sich die Hand und war nach Kräften bemüht, den Abend zu einem außerordentlich abwechslungs- und genußreichen zu gestalten. Das Arrangement, das in den Händen des Herrn Gauturnwarts Fichte lag, konnte nicht besser sein. Besonders gefielen die lebenden Bilder, zu deren besserem Verständnis Herr Fichte die nötigen Erläuterungen gab. Der erste Teil bewegte sich im Rahmen der Jahrhundertfeier, während der zweite Teil hundert Jahre deutschen Turneus vergegen wärtigen sollte. Das Festspiel: „Im Sturm des Freiheitskrie ges" versetzte uns mitten hinein in die Zeit vor hundert Jah ren. Die naturgetreuen historischen Kostüme, in denen das Stück aufgesührt wurde, die edle Sprache desselben, die stim mungsvollen Gesänge, mit denen es durchflochten war, feinfüh lig vorgetragen von einem gemischt)» Chor, dessen treffliche Leitung in den Händen des Herrn Lehrer Naumann lag, das lebenswarme Spiel der Darsteller, das alles vereinigte sich zu einer prächtigen Gesamtwirkung. Von gleich vorzüglicher Wir kung waren die Darbietungen des zweiten Teiles, mochten sie nun in Reigen, Stabübungen (Damen-Abteilung), Turnen an Geräten oder Gruppenstellungen bestehen. In dem lebenden, farbenprächtigen Bilde: „Gut Heil der deutschen Turnerschaft" fand der Abend einen würdigen Abschluß. Alle Vorführungen wurden durch großen Beifall ausgezeichnet. Der Besuch war ein hochbefriedigender, nur der erste Platz zeigte Lücken und man vermißte so manche, die sonst der Turnsache sehr sympa thisch gegenüberstehen. Dresden, 28. Oktober. (Vom Hose.) Der König wird am 4. November abend» zu einem mehrtägigen Aufenthalt auf Schloß Sybillenort etntreffen. Dresden, 26. Oktober. (Flugplatz-Etnweih- un g.) Heute nachmitttag wurde der neue städtische Land- und Wasserflugplatz Kaditz nebst der neuerlich- teten Luftschiffhalle in Gegenwart de» König» feierlich eingeweiht. Da» Luftschiff „Sachsen", da» gestern au» Leipzig hier eingetroffen war, lag in der Luftschiffhalle. Vor der offenen Halle hatte sich ein zahlreiches Pub likum eingefunden. Um 3 Uhr traf König Friedrich August vor der Luftschiffhalle ein, mit ihm Prinz Ernst Heinrich, die drei Prinzesstnentöchter und Prinzessin Mathilde. Der König wurde vom Direktor de» Flug plätze», Leutnant Meyer, sowie Oberbürgermeister Dr. Beutler begrüßt. Der Oberbürgermeister hielt dar- auf eine Ansprache, in der er dem König für sein Er scheinen und für da» der Luftschiffahrt jederzeit ent- gegengebrachte Interesse dankte. Redner sprach ferner dem preußischen und dem sächsischen Krieg«mtnistertum für ihre Unterstützung und den Stadtverordeten für die Bewilligung der Mittel den Dank au» und schloß mit einem von allen Anwesenden ausgenommenen Hoch aus den König. Darauf überbrachte General- leutnant von Laffert al» Vorsitzender de» König!. Sächs. Verein» für Luftfahrt, sowie gleichzeitig al» Vertreter de» deutschen Lustfahrerverbande» die Glückwünsche. Hieraus wurde die Halle und da» Luftschiff „Sachsen" besichtigt. Da» Luftschiff wurde durch Mannschaften der- in Kaditz garntsonierenden König!. Sächs. Lust schifferkompagnie au» der Halle geschafft. Prinzeß Mathilde und Prinz Ernst Heinrich, sowie etwa 12 weitere Paffagiere, unter ihnen Staatsminister Dr.Beck, bestiegen die Kabinen de» Luftschiffes, da» sich sodann gegen 3'/, Uhr zu einer etwa etnstündigen Fahrt er hob und die Stadt Dre»den, sowie die Umgebung überflog. Neben der Luftschiffhalle waren 7 Flugzeuge der verschiedensten Typ» aufgestellt, die nunmehr vom Könige und den anwesenden Ehrengästen besichtigt wurden. Während da» Luftschiff seine Fahrt über Dre»den au»führte, vollführten die Flieger über dem Flugplätze mehrere Schauflüge, die sämtlich ausgezeich net gelangen. Gegen 4»/, Uhr landete die „Sachsen* wieder und wurde in die Halle geschafft. Unter den Jubelrusen einer vieltausendköpfigen Menge verließen sodann der König und die Mitglieder der Königlichen Familie den Flugplatz. Dresden, 26. Oktober. (Die Drerdener Uni- versität undTierärztlicheHochschule.) Den städtischen Kollegien ist nach den Druckoorträgen Ober- bürgermeister Dr. Beutler» eine neue Druckschrift de» Rates zugegangen, in der die Gründe für eine schnelle Entscheidung in der Erhaltung der Tierärztlichen Hoch schule und in der Universität»srage dargelegt werden. Di« städtischen Kollegien müssen in erster Linie schlüssig sich darüber werden, ob sie die Kosten für die notwen digen Neubauten der Tierärztlichen Hochschule bewilli- gen wollen, da sonst die Angliederung dieser Hochschule an die Universität Leipzig alrbald erfolgen dürste Eng verbunden damit ist die Universttät-frage und die Stadt- verordneten werden sich auch darüber zu entscheiden haben, ob sie die notwendigen 18 Millionen Mark, die nach der Druckschrift de» Oberbürgermeister» bi» zum Jahre 1935 aufgebracht werden müssen, und ob sie außerdem für eine medizinische Fakultät ein Kranken- hau» mit 800 Betten zur Verfügung stellen wollen. Da in den letzten 20 Jahren 36,5 Millionen M ohne sichtbare Gründe der Stadt an Stiftungen zugefloffen sind, so rechnet der Rat mit größeren freiwilligen Zu- Wendungen, die die Verwirklichung des Gedanken- ohne Steuererhöhung ermöglichen. Dresden, 26. Oktober. (Eine Zentralstelle für Jugendhilse.) Die Landesgruppe Königreich Sachsen für Jugendhilfe hatte für gestern eine Ver- sammlung in dem alten SchwurgertchtSsaal an der Pillnitzer Straße einberusen, die äußerst stark besucht war. Der Vorsitzende des geschäftsführenden AuSschuffeS, AmtSgerichtSprüstdent Dr. Becker, erläuterte mit Au», sührungen über die Entwickelung der Jugendhilfe in Deutschland die Notwendigkeit, eine Zentralstelle für Jugendhilfe in Sachsen zu schaffen, da in erster Linie freiwillige LtebeStätigkeit nicht ausreicht, ebensowenig wie die einzelnen Stellen ihre Ausgabe erfüllen ver- mögen, di« vor allem in ArbeitSvermittelung beruht. Schließlich wurde eine von Frau von Kirchbach einge- brachte Resolution angenommen, die zum Beitritt zur Lande»gruppe Sachsen de» Verbände» für Jugendhstfe auffordert. Zittau, 27. Oktober. (Entwendete Särge) Ein Heizer de» Zittauer Krematorium» schaffte die so genannten Uedersärge, die bei Letchenverbrennungen dem Feuer mit überliefert werden sollen, beiseite und verkaufte sie an eine Bestattungsanstalt. Sowohl ge- gen den Heizer als auch gegen die Bestattung»anstalt, die die Särge zu sehr billigen Preisen erstand, ist eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet. Chemnitz, 27. Oktober. (Die Getreideernte im Erzgebirge.) Infolge de» günstigen Wetter», das in letzter Zeit im Erzgebirge herrschte, ist in die sem Jahre auf dem Kamme de» Gebirge» die Getreide ernte äußerst günstig verlaufen. Da» Getreide ist, wa» nur in den günstigsten Jahren eintritt, diesmal vollkommen aurgereist. Leipzig, 26. Oktober. (Auflösung des Flug- platzerLindenthal.) Flugplctzverein Leipztg-Ltn- dental und die Leipziger Lustschiffhafen, und Flugplatz aktiengesellschaft haben ein Abkommen geschloffen, nach dem der Flugplatz Lindenthal ausgegeben wird. Die Gebäude in Lindenthal werden anderen Sportzwecken nutzbar gemacht. casvsgsfcmcvts. Deutsches Reich. (Ueber den Kaiserbesuch in Oesterreich.) Die Anwesenheit Kaiser Wilhelm» auf österreichischem Boden, so schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung* in ihrer Wochenschau, hat in der Presse unserer Bunde»genoffen lebhafte Kundgebungen für da» zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn bestehende Treuverhältni» und für den während der Balkanwirren neu bewährten Dreibund heroorgerufen. Diese Stimmen finden bei un» freudigen Widerhall, verbunden mit warmem Dank für die unserem Kaiser in Oesterreich von neuem erwiesene Gastfreundschaft. Berlin, 27. Oktober. (Preß stimmen zur Lö sung der Welfenfrage.) Während die Abend blätter sich noch abwartend verhalten und mehr oder weniger ausführlich den Inhalt de» ausführlichen An trages Preußens nach dem Wortlaut der „Norddeut schen Allgemeinen Zeitung" bekanntgeben, meldet sich al» erste die „Freifinnige Zeitung* zur kritischen Be trachtung zur Lösung der Welfenfrage. Sie schreibt: So hat denn die Braunschweigische Thronfolgefrage eine Lösung gefunden, die man in den letzten Tagen leider erwarten mußte, di« aber au» den von uns wie- derholt angeführten Gründen, die durch den Wortlaut des preußischen Anträge» nicht hinfällig werden, prin- zipiell bedenklich ist. GS muß auffallen, daß in dem Anträge Preußens da» Schreiben der Herzog» von Cumberland vom 15. Dezember 1906, in dem der Ver zicht de» Prinzen Ernst August für sich und seine De»ze- denz aus die Ansprüche aus Hannover angeboten wurde, nicht erwähnt wird Berlin, 27. Oktober. (Aerzte und Kranken- lassen.) Der außerordentliche deutsche Aerztetag, der gestern hier tagte, zeitigte eine Entschließung, wonach die Fortführung de» Kampfes mit den Krankenkaffen verbänden al» notwendig bezeichnet wird. Im An schluß an die Tagung der Aerzteschaft hat gestern noch eine Geheimsitzung stattgefunden, in der die Kampf- maßregrl für den zu befürchtenden vertraglosen Zu- stand mit den Krankenkassen eingehend beraten wurden. Man hat eine Organisation in allen Etnzelstaaten ferttggestellt und über da» geschloffene Vorgehen in ganz Deutschland einmütige Beschlüsse gefaßt. Braunschweig, 27. Oktober. (Zum Einzug de» Welsenherzog».) Wie di; „Braunschweigische Lan- derzeitung" von zuverlässiger Sette au» Rathenow er fährt, erfolgt der Einzug de» Herzog» Ernst August am Montag den 3. November. Braunschweig, 27. Oktober. (Ein Geschenk für den Herzog-Regenten.) Die braunschweigische Landerversammlung ist zu einer außerordentlichen Ta gung zusammengetreten. Es ist ihr eine Vorlage über Bewilligung von 30000 Mark zugegangen, um für diesen Betrag dem scheidenden Herzogregenten al» Spende de» Lande» Braunschweig eine in Silber getrie bene Nachbildung de» Brunnen» aus dem Hagenmarkt mit dem Standbild Heinrich» de» Löwen zu überreichen. München,27.Oktober. (Die b ayrische König», frage.) Die Reich»rat»kamm«r befaßt sich in ihren gegenwärtig gepflogenen Verhandlungen mit der König», frage, und hat, wie verlautet, mit großer Mehrheit dem Vorschläge der Regierung zugestimmt. — (Im Aeroplan zum Nordpol). Der erfolgreiche Südpolentdecker Amundsen rüstet zur Zeit unter erheblicher staatlicher Unterstützung eine Nord- polexpedition au», die auch zwei Aeroplane mitführt, mit denen man versuchen will, zum Nordpol zu flie- gen. Nebenbei sollen natürlich auch wichtige geogra- phtsche Forschungen betrieben werden. Die erste ernst zu nehmende Expedition, die Polargegend mittel» de» Luftfahrzeuge» zu erforschen, ist bekanntlich von Zeppe lin und Hergesell in di« Wege geleitet worden. E» wurden umfangreiche Studien auf Spitzbergen gemacht, die eigentliche Expedition im Zeppelin-Luftschiff zum Pol und seinen Grenzgebieten bleibt späterer Zeit Vor behalten. In Erinnerung stehen dürfte noch der kühne Versuch de» Franzosen Andre«, den Pol im Freiballon zu erreichen. Andree ist verschollen, e» ist sicher, daß der Ballon in einen Sturm geriet und vernichtet wurde, wobei Andree in der Ei»wüst« seinen Tod fand. — (Primaner sammeln für ein neue» Marinelustschiff.) Die Primaner de» Katha- rineum-Gymnastum» in Lübeck haben sich mit folgen- dem Aufruf an alle deutschen Schüler gewandt: „Liebe