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pulsmtzerWcheMaN Serchrrvcherr rk.1«. vezirks-ttnzeiger Lrlcheint! vien«tc^vom»Lr«1agu.3onnot>end. z Mit »lliustrlsrtem Donntagsblatt', .Landwirt. D gchaMcher Vellage' und .Mode kür Kile'. > Kdonnement r Monatlich 45 PI., vierteljährlich und 3 6Hun9 1e1egl>6dr.: Wochenblatt Pulsnitz F F Inserate kür denselben lag sind bis vormittags I V 10 Uhr aufzugeben. Vie künk mal gespaltene I M I I 3ei>e oder deren Naum 15 Pf., Lokalprsis 12 pk, Reklame 30 Pf. vei Wiederholungen Nabatt. des König,. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Nnlcrnii? umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, SrobröhrsLork, lurocn steIna,Werbbach,0ber.u.Niederlichtenau,§rieLersdork.Ihiemendork, Mlttelbch Druck und Verlag von E. L. Sörster's Erven (Inh.: I. w. Mohr). Expedition: Pulsnitz, IZismarckpIatz Nr. 265. Verantwort Bretnig, Hauswalde, Ohorn, vberstelna, >r>eder< Orotznaundork, Lichtenberg, kiein-vittmannsdork. er Nedakteur: I. ^V. Mohr in Pulsnitz. Nr. 102. Dienstag, 26. August 1913. 65. Jahrgang. Im H. Reichstagswahlkreise des Königreichs Sachsen hat infolge Ablebens des zeitherigen Abgeordneten eine Ersatzwahl stattzufinden. Hierzu wird Srottag, der 10. Oktober dieses Fabres als Wahltag bestimmt und der Regi.rungsamtmann v. Schönberg bei der Amtshaupt mannschaft Dresden-Neustadt als Wahlkommissar bestellt. Der Wahlkreis umfaßt wie bisher die Stadt Dresden rechts der Elbe und die Städte und ländlichen Ortschaften, die zur Zeit des Erlasses des Wahl reglements vom 28. Mai 1870 zu den damaligen Terichtsamtsbezirken Dresden rechts der Elbe, Schönfeld, Radeberg, Königsbrück, Radeburg und Moritzburg gehört haben. -ü Die Gemeindeobrigkeiten haben unter Beachtung der Bestimmungen des Wahlgesetzes für den Reichstag vom 31 Mai 1869 sowie des obenerwähnten Wahlreglements, insbesondere der M 6 und 7 des letzteren, die Abgrenzung der Wahlbezirke ungesäumt vorzunehmen. Hiernächst sind nach § 8 des Gesetzes und M 1 und 34 Absatz 3 des Reglements die Wählerlisten aufzustellen. Die Listen sind vom 9. September dieses Fabres ab auszulegen Vorher ist gemäß § 2 des Reglements die dort vorgeschriebene Bekanntmachung zu erlassen. Ferner sind von den genannten Behörden rechtzeitig nach § 8 des Reglements die Wahlvorsteher und deren Stellvertreter zu ernennen, sowie die Wahl lokale zu bestimmen; auch ist von ihnen sonst für gehörige Erledigung des Wahlgeschäfts unter genauer Beachtung der Bekanntmachungen, betreffend Abänderung des Wahlreglements, vom 28. April 1903 und 4 Juni 1913 zu sorgen. Insbesondere ist den Wahlvorstehern die genaue Befolgung der im Z 10 des Wahl reglements erhaltenen Vorschrift, wonach mindestens 3 Beisitzer zu ernennen sind, zur besonderen Pflicht zu machen. Die Vordrucke zu den Wahlprotokollen und Gegenlisten, sowie die Wahlzettelumschläge werden den beteiligten Gemeindebehörden rechtzeitig zugehen. Dresden, am 21. August 1913. Ministerium dos Innern. Das Wichtigste. Bei der Befreiungshalle bei Kelheim fand gestern in Gegenwart des Kaisers und der deutschen Bundesfürsten eine Feier zum Gedächtnis der Kämpfe von 1813/14 und deS 50 jährigen Be- stehens der Halle statt. Die Feier gestaltete sich zu einer glanzvollen patriotischen Kundgebung, wobei Prinz-Regent Ludwig erneut das Bekennt nis zur Unerschütterlichkeit der deutschen Einheit ablegte. In Dresden starben gestern Kammervirtuos Hofrat Professor Ferdinand Böckmann und Professor Ferdinand Braunrot h. Der 3. Reichsdeutsche Mittelstandstag ernannte Oberbürgermeister Geh. Rat vr ine- vr. Beutler- Dresden zum Ehrenmitglied deS Verbandes. Das griechische KönigSpaar beabsichtigt, auf einer Reise nach Westeuropa auch Berlin zu besuchen. Ueber die Durchführung der Großen Düsseldorfer Ausstellung 1915 und die Eröffnung des Neu baues des Deutschen Museums in München 1916 ist eine Vereinbarung getroffen worden. In Laibach wurde der kroatisch-slowenische Katho likentag eröffnet. Beim Zapfenstreich in Paris kam eS am Sonna bend wieder zu wüsten Ausschreitungen der Anti militaristen und Arnachisten. Zahlreiche Personen und Polizisten wurden verwundet. Türkische Truppen besetzen das ganze den Bulgaren zugesprochene Küstengebiet am Aegäischen Meere. Der Einzug der serbischen Truppen in Belgrad er folgte am Montag unter lebhafter Anteilnahme deS Publikums. PnlSnitz. (DeroergangeneSonntag) war nach langen Wochen endlich einmal wieder ein Som- mer-Sonntag tn der Worte» voller Bedeutung. Die Sonne meinte er fast allzu gut mit der Mutter Erde und ihren Bewohnern, sie schien so anhaltend, alr ob sie da» bislang Versäumte wieder nachholen wollte. Da» schöne Sommerwetter ließ natürlich auch niemand daheim. Alt und jung machte sich auf die Beine, um hinau«zuwandern tn die Nähe und Ferne; namentlich hatten die Ortschaften Ohorn und Ntedersteina, in denen Schulfeste, über die wir in der nächsten Num. mer näher berichten werden, gefeiert wurden, einen außerordentlich starken Besuch aufzuweisen. Die Hitze am Tage brachte abend» in der elften Stund« ein hef- tige» Gewitter mit starken elektrischen Entladungen und Niederschlägen. Blitz auf Blitz erhellten den nächt- lichen Himmel. Auch am gestrigen Montag berührte «tn leichterer Gewitter unsere Gegend. — (Der Todertag Theodor Körner») jährt sich heute, am 28. August zum 100. Mal«. S«in Waffengefährte Gras zu Dohna - Wundlacken widmete ihm folgenden, von Wittenburg au» datierten Nachruf: ,Am 26. August sand Theodor Körner, Adjutant de» Major» von Lützow, gleich zu Anfang« seine» Gefechte», durch da» in einem, im Rücken der französischen Armee gelegenen Versteck ohnweit Rosenberg an der Straße von Schwerin nach Gadebusch, eine bedeutende Anzahl Wagen mit der Bedeckung den Franzosen abgenommen wurden, den von ihm oft besungenen schönen Solda tentod. Wir verlieren in ihm einen redlichen Freund, die vaterländischen Waffen geführten, di« literarische Welt einen hoffnung»vollen Dichter, dessen Talent noch in der Blüte stand. Von zwei schweren Kopfwunden, die «r bet Kitzen erhielt, kaum hrrgestellt, hatte er di« Waffen mit eben dem edlen Feuereifer wiederergriffen, mit welchem er dem Musen diente. Sein letzte» Ge dicht an sein Schwert fetzte er kurz vor dem Gefechte aus und stürzte dann mit hohem, zu stürmischem Mute gegen die feindlichen Bajonette. Ein« Kugel, die vor- her den Hal» seine» Pferde» durchbohrt hatte, traf ihn tödlich in den Unterleib und nach wenigen Minuten hört« er auf zu atmen." Die Beerdigung Theodor Körner» sand zu Wöbbelin an der Schwerin-Ludwig»- luster Chaussee statt. Eine Ehrensalve über sein Grab hinweg glaubte man wegen der Nähe de» Feinde» un- terlassen zu müssen. Noch ehe aber da» Grab zuge- worfen war, sprengte ein Kosak, der wiederholt Proben der Tapferkeit Körner» miterlebt hatte, heran, riß au» Aerger darüber, daß die kameradschaftliche Ehrensalve unterblieben war, seine Pistole au» dem Gürtel und feuerte sie ab über dem Grabe de» edlen Freiheit»sän- ger» und tapferen Heldenjüngling». Nun rauschten hundert lange Jahre hin, Daß er zum letzten mal sein Lied gesungen, — Daß er, Begeisterung im hohen Sinn, Für» Vaterland da» blank« Schwert geschwungen! Sein Lied lebt weiter, seine Tat lebt fort: Unsterblich werden bleiben seine Manen, Solang erschallen wird ein deutsche» Wort, Solange flattern werden deutsche Fahnen! — (Bei Dre»den vor 100 Jahren.) Für den 26. August 1813 hatten die Verbündeten den Sturm auf Dresden befohlen. E» ist morgen- 7 Uhr. 20000 Russen greifen von Blasewitz au» di« nur 6000 Mann stark« französische Division Berthezene an. Sie wird gegen Mittag in die Pirnaer Vorstadt zurückgedrängt. Da erhält Wittgenstein den Befehl, bis gegen 4 Uhr weiteres Vordringen etnzustellen. Die Preußen unter Kleist hatten schon um 5 Uhr morgen» mit dem Kampfe begonnen. Um 9 Uhr morgen» waren die Brigaden Zielen und Pirch im Besitze der östlichen Hälfte de» von den Franzosen wohl befestigten Großen Garten. Da erhielten auch sie den Befehl, bi» 4 Uhr weitere« Vordringen zu unterlassen. Diese Etnstellung»befehle retteten Drerden. Schon um 10 Uhr war Napoleon von Stolpen au» in Dre»den eingetroffen. Sein Er- scheinen gab allen neuen Mut und die Königin von Sachsen rief ihm zu: »Voils notre ssuveur!« Bereit» um 11 Uhr morgen» hatten die Verbündeten wahr- genommen, daß unabsehbare Truppenzüg« auf der Bautzener Straß« geg«n Dr«»d«n heranzogen, daß aus d«m rrchten Ufer Batterien auffuhren. Um 1 Uhr konnte Napoleon bereit» über 60 000 Mann verfügen. Mit der gewohnten Ruhe erteilte er sein« Befehl«. Um 2 Uhr begann die preußische Brigade Zielen den Kampf. Den Füsilieren de» 1. westpreußischen und dem 1. Bataillon de» jetzigen 18 Regiments gelingt e», die Gartenschanze zu nehmen. Nun soll der Sturm auf di« Pirnaer Vorstadt beginnen. Die Füsiliere de» 1. schlesischen Regiment» und da» 1. Bataillon de» 23. Regiment» gehen mit Heldenmut vor, doch ihr An- griff scheitert. Da» französische Kartätschenfeuer hat di« Hälft« d«r Tapferen zu Boden gestreckt. Da nahen die Füsilier« d«S 7. R«gim«nt» und da» 1. Bataillon de» 1S. Regiment» zu Hilfe. Unter riesigen Verlusten gelingt e» den Füsilieren de» 7. Regiment» in die große Schanze an der Pirnaer Chausse.« etnzudringen. Da führt gegen sie Marmont neue Bataillone. Se gen diese können sich die erschöpften Preußen nicht halten, nur da» 2. Bataillon de» 7. Regiment» hält die ganze Nacht über da» Palai» de» Großen Gar ten». Ueberau» unglücklich kämpften die Russen. Mar- schall Mortier trieb sie zurück und nur die preußische Brigade Klüx rettete sie vor völliger Vernichtung. Auch die Oesterreicher unterlagen dem Marschall Ney. Mit einem Verluste von 1k 000 Mann war der Sturm der Verbündeten aus Dresden abgeschlagen. — (Die Anbringung von Briefkasten) an den Eingängen der Wohnungen zur Aufnahme der Postsendungen und Zeitungen für die Wohnung». Inhaber hat sich bei dem stetig wachsenden Verkehr als so zweckmäßig erwiesen, daß das Publikum von der Einrichtung in weit größerem Umfange Gebrauch ma- chen sollte, als bisher geschehen ist. Abgesehen davon, daß durch da» Vorhandensein von Hausbriefkasten die vriefbestellung im eigensten Interesse de» Publikum- erheblich beschleunigt wird, bietet die Einrichtung den besonderen Vorteil, daß in den Fällen, in welchen der Empfänger abwesend, oder tn der augenblicklichen Ent gegennahme der Postsendungen verhindert ist, die Sen- düngen nicht zum Postamte zurückgebracht zu werden brauchen, sondern durch Ntederlegen in den Briefkasten schneller in die Hände der Empfänger gelangen, al» wenn sie bet einem späteren Bestellgange nochmal» durch den BrSefträger überbracht werden. Außerdem wird den meisten Briefempfängern erwünscht sein, wenn die vom Briefträger abgegebenen Briefe und Postkar ten nicht zuvor in die Hände de» Dienstpersonal« oder anderer Personen gelangen, wodurch leicht Anlaß zu Jndirkrettonen gegeben wird. Die Anbringung eine» Haurbriefkasten» sollte daher bei keiner Wohnung un terlassen und insbesondere auch bei Aufführung von Neubauten von vornherein in Betracht gezogen werden Von den verschiedenen Arten der im Gebrauch befind lichen Hausbriefkasten haben sich in der Praxi« am besten die in die Eingang«tür zu den einzelnen Woh-