Volltext Seite (XML)
Nr. 98. Pul»nitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 16. August 1913. Seite 8. OsrMckes unQ Sücksiscdes. — (Die Benzinpreise werden billiger.) Die Benzinpreise, die in der ersten Hälfte diese» Jah re» einen bisher noch nicht gekannten Höchststand er reicht hatten, in den letzten Wochen aber schon eine rückgängige Tendenz zeigten, haben dieser Tage einen weiterem Rückgang erfahren. Wie au» Hamburg be richtet wird, hat die Deutsch-Amerikanische Petroleum gesellschaft ihre Benztnpreie dieser Tage um 2—3 Mk. per 100 Kilogramm ermäßigt, und auch die übrigen Jmportgesellschasten dürften sich hierdurch veranlaßt sehen, mit ihren Forderungen herunterzugehen. Die rückgängige Bewegung der Benzinpreise dürfte in erster Linie darauf zurückzuführen sein, daß die birhertgen hohen Tankdampferfrachten durch die Einstellung einer großen Zahl neuer Tankdampfer eine Abschwächung erfahren haben. Im ganzen stellen sich die Benzinpreise heute um nicht weniger al» 4 bi» 6 Mk. pro 100 Kilo gramm niedriger als zu Beginn diese» Jahre». — Die Automob.lbesttzer werden von dieser Nachricht mit Ge nugtuung Kenntnis nehmen. — (Grundsätze für die Prämiierung von Dienstboten) für 5—9jährtge Dienste durch die landwirtschaftlichen Vereine. Da treue Dienstboten in kleinen und mittleren landwirtschaftichen Betrieben, insbesondere Mägde, meist nicht eine 10jährige Dienst zeit erreichen, sondern schon früher, infolge Verheira- tung oder aus anderen Gründen, den Dienst verlassen, und daher nicht in den Besitz der AnerkennungSdiplomS de» Landwirtschaftlichen KreiSverein» gelangen können, werden die an die landwirtschaftlichen KreiSoereine an- geschlofsenen landwirtschaftlichen Zweigvereine durch eine Verordnung de» Kgl. Ministeriums de» Innern vom 26. Januar 1912 ermächtigt, Anerkennungsdiplome unter folgenden Bedingungen zu vergeben: 1. Die Diplome dürfen nur an landwirtschaftliche Dienstboten vergeben werden, die eine Dienstzeit von mindesten» fünf und nicht mehr al» 10 Jahren aus demselben Gut oder bet derselben Herrschaft oder Familie nach, weisen können. 2. Vorschläge für diese Aurzeichnun- gen haben die betreffenden Dienstherrschaften mit vom Ort»- bezw. Guttvorsteher beglaubigtem Zeugni» bei dem Vorsitzenden der landwirtschaftlichen Zwe'grereine einzureichen. 3. Die landwirtschaftlichen Zwrigvereine haben die Anträge zu prüfen und über sie selbständig zu beschließen. 4. Der landwirtschaftliche Zwetgverein kontrolliert und überwacht die Handhabung der Au»- zeichnungS-Bestimmungen und liefert gegen Erstattung der BarauSlagen da» auSgefüllte Diplom. Bei Be stellung der Diplome beim landwirtschaftlichen Kreis- verein sind einzureichen: a) der Antrag der Dienstherr schaft, b) die beglaubigten Zeugnisse über die Dauer der Dienstzeit und da» Verhalten de» Dienstboten und c) die Beschlußfassung des landwirtschaftlichen Zweig- oerein» über den Auszeichnungs-Antrag. Nesldrot 6 pick. 66 pig. — 4 pick. 44 empkieklt ülüll. 8cblo6str. käclcerei mit elektr. Kratt-ketrieb. vsL Vsrmsssungsbüro von Lrrmo Asnlrsl xepnitter u. verpklickt.kelämesser (kruder U: Kurtk) pulsnitr i.S. I^nxe-Strsöe 303 fernsprecker 150 empkieklt sied rur ^nkertixunx al!sr vorkommsn^sn VsrmsssunAsarbsitsn bei xevissendskter ^uskükruox um! billigster Kortenberecbnung. Mim ntlMtcher Cut zu kaufen gesucht. Offert, unter k. ÜVi. 100 an das Kamenzer Tageblatt erbeten. MW.mMlcGtlWte Grundstücke od. auch sonst, günst. Objekte, auch beschaff, wir Teilh. Hypotheken- «nd Treuhand- Gesellschaft Leipzig, Querstr 35, II. Persil giebt bisneknck vsisse Wssoke! NLuuLi.» co, - Nkks-SlMMö - in roher Auswahl R. Selbmann, Neumarkt 294. -n.lVo maltie msn nock «ins» lsbtsotznmt mU.Ivrmol" DoseH 1,60 rsksden in Nm Usa «erlange aur<irüMä>1»iM«> ?roLpekt «ersenaet . kliarinal. tadoratorlum.rvrmok V-«»cI«n 1 so I W Mae Me.beibimirs. ItN ^« sileatiten Mer heutigen Nummer liegt ein Prospekt der Firma Guido wünsche, Radeberg bei, welcher der besonderen Be achtung empfohlen wird. Gut erhaltener, 4 sitziger, offener WMageis zu verkaufen. Zu erfragen in der Erp. d. Bl. Mir. Motor (2 ?8) mit Anlasser u: Zähler, wenig gebraucht, zu verkaufen. Off.u.O. K. 23 a. d. Erp. d. Bl. 3 Scheffel Feld und 1'!- Scheffel Wiese zu verkaufen bei Oskar Käppler. Oberstcina Otiene stellen. Ein Weber wird in eine Vandweberei ges. Zu jerfr. in der Erp. d. Bl. Junges, kräftiges WiMMchen sucht Frau Rittergntspachter Bohrffch-Pulsnitz Für das Pfarrhaus Cunners dorf (Amtsh Kamenz) wird für 15. September d. I. ein orden tliches, kinderliebes Ntlißmödlhen gesucht, nicht unter 17 Jahre. Rittergut Reichenbach sucht pr. 1. Januar 1914 fleißiges, anständiges MWen aus guter Familie, für Küche und Haus. Ein Mädchen, am liebsten vom Lande, wird 1. Oktbr. od. Neujahr bei gutem Lohn zu mieten gesucht Zu erfr. in der EXp. d. Bl. 1 tüchtigen Uchler- gestLtn auf Bau und Möbel sucht E Rcppe, Tischlermstr. Bischheim. WM der Nahrungsm.-Branche sucht leiftungsf. Lebkuchen - Labrik f. Dresden u. Umg. zu vertreten. Eefl. Off. unter jp. ?. 30, Postamt 19 in Dresden. Ein gewandtes junges Mäd chen, welches eine schöne Hand- schrift besitzt und sicher im Rechnen ist, findet als Vcrkiliuftrin in Kamenz dauernde Stellung. Ein junges Mädchen, welches im Weitznähen perfekt ist, erhält den Vorzug. Bewerbungen werden unter Beifügung von Zeugnis-Ab schriften und mit Angabe des bisher bezogenen Gehaltes unter v. K. 7611 an die Erped. d. Blattes erbeten. Der Nutzen des Behackens des Bodens erstreckt sich auf die Vertilgung des Unkrauts, die Durchlüftung s des Bodens und die Verhütung des AustrocknenS desselben. Je öfter dasselbe vorge nommen wird, um so vollkommener wird man diese Zwecke erreichen. Jedenfalls sollte man den Boden so oft und zeitig lockern, daß das Unkraut in jugendlichem Zustand vernichtet wird. Einmal fördert man die Arbeit bester, und das Unkraut kann nicht so viel Schaden anrichten sich namentlich nicht versamen. Wie lange ist eine Sau zuchtfähig? In erster Linie ist die Rasse maßgebend. Landschweine wachsen als Zuchtschweine bis in ihr viertes und fünftes Lebensjahr und bleiben im allgemeinen bis in ihr achtes und neuntes Lebensjahr zuchtfähig. Sie bringen erst bei der zweiten und dritten Geburt eine größere Zahl von Ferkeln und sind imstande, diese genügend zu säugen. Mit dem vierten Lebensjahre nimmt aber die Zahl der Ferkeln ab, da sie außerdem nicht mehr genügend säugen können, weil sie bereits mehr Fett entwickelt haben. In Berücksichtigung dieser Verhältnisse ist eS also in den meisten Fällen richtig, die Zuchtsauen der Landstämme von der Zucht auszuscheiden, nach dem sie fünfmal Junge gebracht haben. In diesem Alter sind ihre Kau- und Verdauungsorgane noch gut beschaffen, auch sind die Fleischfasern noch fein, so daß es sich noch gut verlohnt, sie zur Mast aufzustellen und als Mastschweine zu verwerten. Nur besonders wertvolle Zuchtsauen, welche ganz besonders viele schöne und gute Ferkel gebären, hält man gern länger, weil sie in solchem Ausnahmefalle als Zuchtsauen so hohen Wert haben, daß ihr danach geringerer Mastwert darüber vergessen werden kann. Die englischen Rassen können nicht so lange als Zuchtsauen benützt werden, wie die Landstämme, weil diese Rassen viel mastfähiger und bei guter Fütterung schon fett sind, nachdem sie drei- bis viermal Ferkel gebracht haben, da sie dann ihres Fettzustandes wegen auch nicht mehr gut säugen. Wo also nicht ausnahmsweise eine vortreffliche Zuchtsau zu berücksichtigen ist, da läßt man in gewöhnlichen Fällen eine englische Sau nicht älter als drei Jahre werden. Dementsprechend stellt es sich auch bei den Kreuzungen, wo das Abkehren, das heißt die Ausscheidung aus der Zucht, sich darnach richten muß, ob die Sau mehr englisches Blut oder mehr Landblut zeigt. —- Geflügelzucht. — In der Geflügelzucht schwankt man zurzeit noch zwischen zwei Extremen. Der eine Geflügelzüchter zieht seine alten heruntergekommenen Stämme von Jahr zu Jahr weiter, der andereschafft alle möglichen fremden Rassen an, und — beide verdienen nichts. Hier muß die gute MittelstraßeI ein gehalten werden. Wer bei der Geflügelzucht etwas verdienen will, der muß sich zunächst darüber klar sein, ob er mehr auf Eier oder auf Fleisch züchten will, das heißt, ob er mehr mit tüchtigen Eierlegerinnen oder mit guten Masthühnern verdienen kann. Je nach seinen Angaben wird ein tüchtiger Fachmann ihm dann leicht passende gute Rassen angeben. Das Material beschafft er sich sodann in guter Ware durch einen guten Verein oder von einem reellen bedeutenden Geflügelzüchter, niemals aber von herumziehenden Händlern oder auswärtigen Importeuren. Keiner von beiden kann mit gutem Gewissen für seine Ware garantieren, und von beiden kann er sich furchtbare Krankheiten einschleppen. Auch das Klima muß bei der Auswahl berücksichtigt werden, und hier kann man als Regel aufstellen, daß großkämmige Legehühner für die Ebene und mildes, klein- kämmige im ganzen besser für Gebirgsland und ein rauheres Klima sind. — Kaninchenzucht. - - — (Neber Mast und Schlachten der Kaninchen.) Ein an nähernd ausgewachsenes Tier, vorwiegend mit Grünfutter ernährt, dann 4 bis 6 Wochen zur Mast gestellt, bei der ihm reichlich Körnerfutter gereicht wird, liefert ein schönes durchwachsenes und wohlschmeckendes Fleisch. Liebhabern von fettem Fleisch ist zu empfehlen, die Tiere längere Zeit mit Milch oder Wasser und Körnerfutter zu füttern. — Für Masttiere sind größere Tonnen und Kübel zum Mästungsstall geeignet, aber zu kleine und zu enge Behälter soll man als tierquälerisch vermeiden. Zur Mast gesetz ten Tieren verabreicht man täglich eine bis zwei pulverisierte Wacholder beeren im Futter. Dieses erhöht die Freßlust und den Wohlgeschmack des Fleisches. Im Körnerfutter wechsle man täglich mit gequollenen Erbsen, Brot, Hafer. Beim Schlachten faßt man das Kaninchen mit der linken Hand im Fell über den Vorderfüßen. Mit der rechten Hand gibt man vermittelst eines derben Holzstücks einen Schlag ins Genick kurz hinter den Ohren. Das Tier wird dadurch betäubt. Hierauf erfaßt man mit der linken Hand die Ohren, drückt den Kopf zurück und durchschneidet dann mit einem scharfen Messer die Haupt- oder Schlagader des Halses. Ziegenzucht. - (Die Ziege) ist, wie jedes andere Vieh, dankbar für eine gute Behandlung. Vor allen Dingen verschaffe man der Ziege einmal einen ge nügend großen, Hellen und trockenen Stall, bei gutem Willen wird dies auch in beschränktesten Verhältnissen noch möglich sein. Ferner soll für trockenes Lager, Wärme im Stalle und Vermeidung kalten Luftzuges ge sorgt werden. M -M