Volltext Seite (XML)
pulsnitzerMckenbiaN s §emsprecherr Qr.^8. 8ezirks-6nzeiger erscheint: vimwtas, vcnwersiag «Sonmürend. » Mit .Illustriertem Sonntageblott», .Lcmdvsirt- «W»W V SchoNllcher Vellage' und .Movo kür Kike". Kdsnnementr Monatlich 45 PI., vierteljährlich UNd ZsilUNg ^e1egr.-5ldr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserate kür denselben lag sind bis vormittags I V iO Uhr aufzugeben. Vie fünf mal gespaltene I U M II Seils oder deren Naum t 5 Pf., cokalpreis t 2 Pf. Reklame 30 pk. Sei Wiederholungen Nabatt. des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Amtsblatt kür den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz, S'LLM"7LSW Druck und Verlag von S. L. SSrstsr's Erben (Inh.: I. XV. Mohr). Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwort Zretnig, Hauswalds, Ohorn, Obersteina, >/,eder. öroßnaundork, Lichtenberg, kiein-vittmannsdork. er Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 103. Donnerstag, 28. August 1913. 65. Jahrgang. Das Wichtigste. Der König reist morgen vormittag mit dem Kron prinzen und dem Prinzen Friedrich Christian nach Sibyllenort, von wo aus er mit den Prin zen zur Kaiserparade des 6. Armeekorps nach Breslau fährt. Die deutschen Bundesfürsten werden voraussichtlich ihren gesamten Wehrbeitrag in einer Rate im Frühsahr 1914 bezahlen. In Posen wurde gestern die Kapelle im königlichen Schloß eingeweiht. Im Anschluß daran wurde das Kaiserpaar im Rathaus empfangen. Vom 25.—29. September findet in Görlitz die 2«. Generalversammlung der Evengelischen Bun des statt. Die rumänischen Truppen haben Bulgarien geräumt. Die Demobilisierung der griechischen Armee hat gestern begonnen; die serbische Demobilisierung wird in zehn Tagen beendet sein. Der Austausch der Kriegsgefangenen findet zwischen Serbien und Bulgarien am Freitag statt. Der deutsche Kreuzer „Emden" ist gestern früh auf dem Jangtse vo« dm For^S der chinesischen Re- dellen beschösse« worden-; der Kreuzer erwiderte das Feuer und hat das Fort mit 25 Schuß zum Schweigen gebracht. UM «Id Muismim. wie erinnerlich, Hat vor einer-Reihe von Wochen der Uriegs- Minister sich an die Handelskammern gewandt mit dem Ersuchen, die ihnen nahestehenden Arris« zu veranlassen, verabschiedete SM. ! ziere in ihren Betrieben einzustellen. Diese» Ersuchen des Mini sters --hat viel Staub aufgrwirbelt und fast allenthalben eine zum Teil recht scharfe Ablehnung erfahren. Herr von Falkenhay» gilt im allgemeinen al» ein« recht zugängliche Persönlichkeit, der dir sonst übliche Zugeknöpftheit-frrmd ist. Er hat in seiner kurzen Amtszeit schon verschiedene Beweise-davon gegeben, daß er vor- , stellungen sehr wohl böschtet, -wie er dieser Tage sich bereit erklärt ! chat, Len wünschen der Press« hinsichtlich der Neugestaltung des - Sxionagegesetzes entgrgeerzakommen, nachdem sich herausstellte, daß , die beabsichtigten neuen Bestimmungen die Betätigung der Zei tungen ungemein hemmen würden, und.zwar in einer weise, die eine ganze Reihe von Schädigungen hätte mit sich bringen kön nen. Nuchirn der Frag« der Vevwendong ehemaliger Offizier« in Handel und Industrie scheint der Minister eingesehen zu habe», daß seine Anregung doch vielleicht in ihrem-rollen Umfange schwer- i lich -Gegenliebe finden könnte, und iso hat ec denn Gelegenheit ge- > nommen, in einem Antwsvtschreibeu an einen Handelsangestellten- § verband seine erst gemachten Darlegungen zu ergänzen und zu revidieren. In überaus konzilianter Form gibt der Minister in seinem Antwortschreiben ein« Interpretation.seiner Absichten, wo bei er nicht verfehlt, zu erklären, daß er den Standpunkt der An gestellte« durchaus verstehe. Ihm liegt daran, einige nach seiner Ansicht unzutreffende Voraussetzungen und Befürchtungen zu wider legen, indem er var allem darauf hinweist, daß die Zahl der An wärter stn Verhältnis zu der riesigen Ziffer drr Angestellten in Handel und Industrie eine so geringe sei, daß sie so gut wie gar nicht in Frage komm«, zumal d«c grüßte Teil der verabschiedeten Offiziere :u staatlichen und kommunalen Beamtenstellen Unter kunft findet. Vie Aufsichten der Handelsangestellten würden durch diese kleine Zahl in keiner weise beeinträchtigt, u«d man dürfe nicht vergeßen, daß schwerlich ein Offizier Anstellung auf einen maßgebenden Posten finden würde, nur weil er früher Offizier war. vi« jüngeren Offiziere will der Minister überhaupt ganz ausgeschieden wissen, indem er es als selbstverständlich betont, daß diese in jedem neugewählten Berufe wie alle anderen von der Pike auf beginnen müßten. Sehe viel verspricht sich der Minister von der im Ariegsministerium errichteten Auskunttsstelle, die nach bei- den Seiten mit ihrem Rate zur Verfügung stehen solle. Znsbeson- der« müßte es der« Aufgabe sein, über die Befähigung der be treffenden Bewerber zu informieren, um diese von vornherein vor nutzlosen Bemühungen abzuhalten, wenn es sich nm Posten han delt, bei denen sie nur schwere Enttäuschungen erleben könnten. Man muß sagen, daß durch diese Darlegungen der Vorschlag des Ariegsministers ein etwas anderes Gesicht gewinnt, wenngleich man nicht verkennen darf, daß damit die anfänglich gegen die Verwen dung ehemaliger Offiziere in Betrieben von Handel und Industrie geäußerten Bedenken völlig behoben wären. OvrtUckss unv Sücdslfckes. Pulsnitz. (Kornblumentag am3l. August a. c. in Pu Knitz) Nur noch Stunden trennen uns von dem Augenblick, da der von dem MtlitärvereinS- bund für bedürftige Veteranen in die Wege geleitete Kornblumentag zur Ausführung gebracht werden soll. Allerorten regen sich fleißige Hände. Der hiesige Ort». auSschuß und die Unterausschüsse find eifrig an der Arbeit gewesen, die Vorarbeiten rüstig zu fördern. Der Verlauf de» Tage» ist folgender: Vorm, von 11 bis '/,1 Uhr findet Platzmufik durch die Stadtkapelle aus dem Marktplatze statt. '/«3 Uhr stellt der Radfahrklub Phönix zur Korsofahrt am Restaurant Kronprinz. Der Korso bewegt sich unter Vorantritt der Stadttapell« durch die Schießstraße, Wettinplatz, Kamenzer Straße. BiSmarckplatz (Schleifenfahrt), Albertstraße, Rietschel- strotze, Lange Straße, Markt (Schletsenfahrt), Lange Straße, Neumarkt, Schloßstraße, in dem sofort nach Einrücken das Parkfest seinen Anfang nimmt. Für das Partfest find geplant: Konzert der Stadtkapelle, Gesangsvorträge der vereinigten Gesangvereine, Vor- führungen durch den Turnverein, (Turnspiele, Siab- übungen, Hochspringen), Blumenreigen de« Radsahr- klubS Phönix, GrsangSaufführungen der Schulkinder, Ktnderbelustigungen usw. Der Eintritt in den Schloß park (von r/,3 ab geöffnet) erfolgt von der Langen Stratze und Großröhrsdorfer Straße aus und ist puf 10 Pf. für Erwachsene festgesetzt, während Kinder frei find. Für leiblich« Stärkung und sonstige Unterhalt tung wird durch Ausstellung einer vterhalle, einer Li- monadenschänke, einer Würstelbude, eine» FtschhausrS, «ine« Guckkasten», eine« KaspertheaterS, einer Gaben- verlosungSbude, einer LamptonverkaufSstell« u. a. m. gesorgt sein. Bei eintretender Dunkelheit erfolgt Ein zug der Kinder mit Lampion» durch den Ausgang Lange Stratze nach Lem Schützenhaus«. Im grotzen Saale de« SchützerchauseS nimmt der Frstball >/,8 Uhr seinen Anfang. Nutzer dem Tan, werden auch hier Ueberrafchungen geboten werden. Außerdem findet im kleinen Saale der Schützenhauser bunt« Bühne statt. Nach beendete« Lormtttagrgotterdienst werden junge Damen auf de« Straßen und Plätzen der Stadt, so wie während d«r Veranstaltungen fich mit dem Ver- kauf Ker Kornblumen und Postkarten befassen. An die hiesige Einwohnerschaft, die Bewohner der Umge gend wird die herzliche Bitte gerichtet, durch Beflag- gen und Schmücken der Häuser und Schaufenster, inS- besondeve aber durch fleißigen Besuch der Veranstal tungen «nd Kauf won Kornblumen ihr Interesse an der guten Sache und ihre Opserwtlligkeit ausr neue zu betätigen, auf daß «r dem Ortraurschutz möglich ist, einen reichlichen Beitrag zu den grotzen Werken ablie- sern zu Wrmen. — (Schutzblume für denKorn- blumentag) Für solche Käufer, welche am Korn- blumentag« sich durch «ine einmalige Spende vor je dem weiter«« Zuspruch der Verkäuferinnen sichern wol- len, find sogenannt« Schutzblumen hergestellt. Der Preis ist auf L M festgestellt. PulAech. (Zum Kornblumen tag.) Schon j«tzt find die Schaufenster einiger Geschäftsinhaber un- serer Stadl geschmackvoll und finnig geschmückt mit Kornblume« und ^stanken; sie verfehlen nicht, aus de« am Sonntag stattfindenden Kornblumentag, dessen Reinertrag den bedürftigen Veteranen ,»fließen soll, wirksam hinzuweil««. Im besonderen lenkt da» Pracht- voll dekoriert« GeschästSlokal de» Herrn Arno Maucksch, Langestraße, di« Blicke auf fich. — (D «»Plakat d«s Kornblum ent age») ist erschienen und lenkt die Augen der Passanten auf sich. Selten ist «in Bild so anschaulich und zweckent- sprechend gewesen wie diese». Einem fitzenden, vom Alter gebeugten Veteranen, d«r neben sein« Krieg»me- daillen da» Eiserne Kreuz an den schwarzen Rock ge- heftet hat, bringen drei herzige, vierjährige, ganz weiß gekleidete Mädchen Sträuße von Kornblumen dar. Der treuherzig-naive Ausdruck in den lieben Gesichtchen un- ter den mit Zyanenkränzen geschmückten Stirnen ist ganz prächtig wtedergegeben, sodaß einem da» Ver- langen ankommt, e» den niedlichen Spenderinnen gletch- zutun und dem Greis, der dankbar aus die kleinen Wohltäterinnen ntederblickt, neue Blumen zu dem Blü- tenberg auf seinen Knien zu häufen. Dar eine Mäd chen hat den Mund halb geöffnet, al» wollte e» mit einem Gedichte seine Gabe begleiten; da» andere hält in beiden Fäustchen zwei Sträuße der Kaiserblume, «l» könnte die Kleine e» nicht erwarten, bi» auch fie an di« Reihe kommt. Die hübsche Zeichnung wird sicher da» übrige dazu beitragen, um den Kornblumen- tag, der in Pulsnitz bekanntlich am 31. August abgehalten wird, zu einem Tag de» Segen» für unsere Veteranen zu gestalten. — (Kornblumentag und Saalinhaber- verband.) Der geschäftSführende Vorstand de» Lan desverbände» der Saalinhaber im Königreiche Sachsen hat soeben Veranlassung genommen, an die Vorsitzen- der ihm zugehörigen Vereine ein Rundschreiben zu richten, laut welchem alle Berband»mitglieder aufge- fordert werden sollen, die Veranstaltungen während der Kornblumentage, welche vom König!. Sächs. Mtli- tärverein»bund unter dem Schutze Sr. Maj. de» König» auSgehen, nach besten Kräften zu unterstützen, damit ein guter Erfolg dem edlen Werke beschieden sein möge. — (Kornblumen tag.) Die Kgl. General direktion der Sächs. StaatSeisenbahnen hat aus An suchen in entgegenkommender Weise genehmigt, daß die Verk«hr»räume sämtlicher sächsischer Bahnhöfe ein schließlich der Bahnsteige am Kornblumentag unge hindert und unentgeltlich von den al» solchen kennt lich gemachten Verkäuferinnen und Verkäufern betreten werden können. — (Ein Hauptruhme»tag der Land wehr.) Die französische Division Girard war am 21. August de» Jahre» 1813 von Magdeburg au» in Stärke von 7 000 Mann mit 22 Geschützen ausgebro chen und hatte am 26. August den preußischen Gene- ral von Putlttz au» Ziesar nach Belzig zurückgedrängt. Diesem kleinen Erfolge sollte aber rasch eine schwere Niederlage folgen. General von Hirschfeld warf fich mit 8 500 Mann Lanowehren und 3 000 Mann Linie bei Hagelberg der Division Girard entgegen. Am 27. August eröffneten die Kurmärkischen Landwehren den Angriff, doch sie konnten keinen Erfolg erringen. Da griffen 6 Kosakenregimenter und die Kurmärkische Reiterei in den Kampf ein und warfen die französische Reiterei über den Hausen. Nun begann der Angriff de» preußischen Fußoolke» von neuem und jetzt war ihm Erfolg beschieden. Ein thüringische» Regiment, da» jetzig« 94., wurde geworfen. Nicht besser erging e» einem westfälischen Bataillon. Und nun zeigte fich bereit», daß Deutsche nicht länger gegen Deutsche für einen Napoleon kämpfen wollten. Von den Thürin gern liefen 1000 Mann zu den Preußen über und die Westfalen gaben fich -um größten Teile fast kampf- lo» gefangen. Immer grimmiger entbrannte nun der Kampf. Die Landwehren Hirschfeld'» bewiesen eine gradezu heroisch« Tapferk«it. Die Kurmärker begannen mit dem Kolben zu arbeiten und reihenweise wurden von diesen rtestgen, baumstarken Landwehrleuten die jungen bartlosen Bürschchen der französischen Regimen- ter niedergestreckt. In wilder Flucht retirierte alle», wa» noch am Leben war. Von einer ganzen sranzö- fischen Division konnte nur ein ganz geringer Bruch, teil Magdeburg trreichen. So kamen von den Thü- ringer» nur 205, von den Westfalen gar nur 61 Mann hinter die Elbe zurück. Der Tag von Hagelberg ist einer der schönsten Ruhme»tage der preußischen Land- wehr. — (Keine rohen Eier auStrinken!) Wie leicht der Bandwurm in den menschlichen Körper ge- langen kann, beweist folgender Vorfall: Vergangene Woche wurden in Eisenach in zwei Hühner-Etern je ein Wurm gefunden. Im ersten Ei in Gestalt eine» Hundewurm», im zweiten der natürliche Bandwurm vom Arzte konstatiert. E» ist daher die größte Vor- sicht beim Genuß von Roheiern, hauptsächlich beim Au»trtnken derselben, zu empfehlen. Niedersteiua. (Schulfest.) So viele fröhliche Gesichter wie am vergangenen Sonntag gab e» in unserem Orte wohl schon lange nicht mehr. Von präch tigstem Sonnenschein begünstigt, feiert« unsere Ge- meinde nach vierjähriger Pause ihr Schulfest und kaum war der blumengeschmückte Jestzug auf dem Festplatz beim Kluge'schen Gasthof angelangt, so entwickelte sich aus dem grünen Rasen ein bunte» Treiben. Mit siche- ren Treffern holten sich die Knaben ihre Adler herun- ter, während die Kleineren sich bet lustigen Spielen ergötzten und von einem dichten Kranz von Zuschauern umringt waren. Erwünschte Abwechslung brachte da» Zreiturnen der Knaben und die Reigen der Mädchen, sie zugleich von der fleißigen Vorarbeit der Herren