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pulsmtzerWcheiidiaN und Teilung ^elegr^-fldr.: Wochenblatt Pulsnitz vlatt Inserate kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aufzugeben, vis künk mal gespaltens Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 pk. Neklame 30 pk. vei Wiederholungen Nabatt. §ernsprecherr Qr lK. VezirKs-NnzeigSr Lrlchsinl; vlLElaA,Donnerstagu.Scmnabsnd. s Mit Illustriertem SonMagsdiott», .Landwirt. H ichottlicher Vellage- Md .Mode kür Ms-. I III Kdannementr Monatlich 45 pk., vierteljährlich ^'oie^ft ve^n des Fönigl. Amtsgerichts und Les StaLtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach bs» anderem larik. Erfüllungsort ist p'"«nitz. Amtsblatt kür Len flmtsgerichtsbezirk Pulsnitz, Druck und Verlag von E. L. SSrster's Erven (Inh.: 7. VV. Mohr). umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, öroßröhrsdor^ steina, Weißbach, Ober- u. Uiederlichtenau, §riedersdork-Ihiemendork, Mittelbch Cxpedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantwort Bretnig, Kauswalde, Ohorn, Obersleina, l^dsr. Lroßnaundork, Lichtenberg, Kiein-Vittmannsüork. er Nedakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. Nr. 86. Sonnabend, 19. Juli 1913. 65. Jahrgang. Landwirtschaftliche LsHrangatt zu Mautzen. Das nächste Winter-Semester beginnt Dienstag, den 21. Oktober 1913. Anmeldungen neuer Schüler nimmt der unterzeichnete Direktor entgegen, welcher auch gern bereit ist, weitere Auskunft zu erteilen. Prof. Dr. Orale. Aas MchtigSe. vr. Max Maurenbrecher ist aus der sozialdemokra tischen Partei ausgetreten. Nach einer Londoner Meldung steht ein Besuch des deutschen Kaiserpaares in England im nächsten Frühjahr bevor. Ferner wird die Königin von England mit ihrer Tochter Mary nach einer Lon doner ZeitungS-Meldung am 12. August nach Deutschland reisen. Frankreich hat zu erkennen gegeben, daß eS eine Herabsetzung der Würde Bulgariens nicht zugeben könne. Auch Rußland wünscht keine zu große Schwächung Bulgariens. Gegen den Vormarsch der Türken auf Adrianopel haben die Mächte scharfe Verwahrung eingelegt. Es wird die Möglichkeit einer Flottendemonstra tion vor Konstantinopel erwogen. Es heißt, daß eine Eroberung Adrianopels durch die Türken für Rußland der casus belli sei. Gegenüber gegenteiligen Meldungen soll Rumänien bereit sein, auch ohne Serbien und Griechenland mit Bulgarien Frieden zu schließen. König Carol hat die Note König Ferdinands be antwortet. Das rumänische Heer hat mit der bulgarischen ersten Armee Fühlung erhalten, und eS soll bereits zum ersten Kampfe gekommen sei. In England ist ein Streik der Dockarbeiter aus gebrochen. In den Vereinigten Staaten droht ein Streik der Eisenbahnangestellten. PMWe Wochenschau. .Kestern noch auf stolzem Rosie" — Die größten Erfolge im Kampfe mit den Türken hatten die Bul garen zu verzeichnen und nun hofften sie für die schwe ren blutigen Opfer den Lohn in Gestalt eine» großen Gebiettzuwachse» einzuhetmsen. E» ist aber dafür ge sorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen, und wenn der jähe Sturz von der Höhe zur Tiefe für Bulgarien sehr schnell folgte, so haben sich das die Herrschaften in Sofia selber zuzuschreiben. Man wollte sich über Gebühr befriedigen, und so kamen die Diffe renzen mit den eifersüchtig zuschauenden bisherigen Verbündeten, in denen sich die Bulgaren auf da» hohe Roß setzten und kein Entgegenkommen gegenüber den Wünschen der anderen Balkanstaaten zeigen wollten. Daß da» Fia»ko der Politik DanewS schwere Folgen für die innere Entwickelung Bulgarien» leicht nach sich ziehen kann, liegt auf der Hand, die Abrechnung dürfte nach dem Frieden»schlusie erfolgen. Vorläufig hat der Ministerpräsident die Konsequenzen gezogen und seine Demission eingereicht, er soll durch Malinow ergänzt werden, der sich bemüht, ein Konzentrations- Ministerium au» allen Parteichef» zu bilden. Der neuen Regierung wird keine leichte Aufgabe obliegen, denn e» gilt die Verhandlungen mit Griechenland und Serbien sowie mit Rumänien zu führen, wobei es einer recht geschickten Hand bedarf, um nicht gar zu schlecht abzuschneiden. Verhandlungen wegen Einstel lung der Feindseligkeiten sind bereit» eingeleitet, sie scheinen aber nicht so schnell von statten zu gehen, wie man ursprünglich annehmen konnte, di« Verbün- deten Machen einige Schwierigkeiten im Gefühle ihrer Ueberlegenheit Aber nicht nur der nähere Orient ist e», der die Aufmerksamkeit der Staatrkanzleien verlangt. In Ost- asten gährt e» wieder, und wir stehen dort vielleicht jetzt wieder am Vorabende großer Ereignisse. Der Gegensatz zwischen Nord und Süd hat in China be- reit» wieder zu scharfen Zusammenstößen der Truppen geführt, und man befürchtet den Ausbruch einer all- gemeinen Revolution. Verschiedene Südprovinzen sol- len die Absicht hegen, sich zu einem besonderen Bund zusammenzuschließen unter völliger Unabhängigkeit von Peking. Damit würde die Macht China» ungemein geschwächt und man bemüht sich daher in der Haupt- stadt, den Riß zu überkleistern, ob da» freilich geltn- gen wird, ist sehr zweifelhaft, die Ding« sind schon zu wett gediehen. Japan arbeitet anscheinend den rufst- scheu Plänen in Bezug auf die Mongolei entgegen und schürt zum Widerstande gegen die Russen. Ob- wohl da» vorgeschlagene Abkommen kurz vor dem Ab schlusse stand, ist Rußland vor kurzem mit neuen schar- fen Forderungen gekommen, -ie die Mongolei völlig unter russischen Einfluß stellen und China eine bloße Scheinherrschast zubilligen wollen. Man wird mit gro- ß«r Spannung dem weiteren Gang der Dinge abwar. ten müssen. In der Militärvorlage konnte die französische Re gierung in dieser Woche auf einen neuen Erfolg blicken, indem der von der Regierung gebilligte Antrag, die Rekruten bereit» mit dem 20. Leben»jahr einzustellen, eine beträchtliche Mehrheit in der Kammer fand, ob- wohl die Kommission zweimal sich dagegen ausgespro chen hat. Da» Londoner Kabinett dürfte minder zufrieden sein, soweit die innere Politik in Frage kommt Da« Oberhau» hat die Home Rule Bill abgelehnt und ver langt, daß di« Meinung de» Volke» hierüber gehört würde. Dieser Ausgang war vorautzusehen und die Regierung hat wohl von vornherein damit gerechnet, so daß sie e» kür überflüssig hält, au« diesem ableh- nenden Beschluß ihrerseits irgendwelche Konsequenzen zu ziehen. Ob die Regierung vielleicht einige Aende- rungen im Gesetz vornimmt, um die Vorlage dem Oberhau« schmackhaft zu machen, ist noch nicht bekannt. Bei un» in Deutschland herrscht politische Stille, nur unterbrochen durch Ersatzwahlen zum Reichrtag«. In Zauch-Belzig wie in Salzwedel-Gardelegen hat die Rechte je ein Mandat eingebüßt, der Bauernbündler Dr. Böhm und der Sozialdemokrat Ewald halten ihren Einzug im Reichrtag. Der Au»gang der Wahlen wird noch immer viel erörtert, namentlich die Stel lungnahme de» Fortschrittes in der Stichwahl zugun sten der Sozialdemokratie. Auch eine dritte wichtige Ersatzwahl steht au», e» gilt für die Konservativen da» Mandat ihre» hervorragenden Mitglieder Kanitz zu halten Schon bei der letzten Wahl wurde der Be sitz dieses Mandates lebhaft bestritten, die Linke hatte einen wesentlichen Stimmenzuwach» zu verzeichnen und e» liegt auf der Hand, daß sie jetzt versuchen wird, diesen Wahlkreis zu erobern, nachdem jene überragende Persönlichkeit das Zeitliche gesegnet hat. OsrtUcdes unL Sücdsifcdes. Pulsnitz. (DieLausitzfahrtder,Sachsen") steht nunmehr, wie un» aus eine telephonische Anfrage heute kurz vormittag der „Delag" in Leipzig mitteilt, für morgen, Sonntag früh bevor unter der Bedingung natürlich, daß die Wetterlage und die Verhältnisse in der Luftbewegung günstige sind, und die» scheint nach Lage der Wetterkarten zu erwarten zu sein. Der Fahr- plan de» Luftkreuzer« wird inbezug aus Zeit und Flug- richtung der gleiche wie der vor acht Tagen geplante sein. Die Herfahrt findet über Dre»den—Bischofswerda usw. statt, die Rückfahrt über Löbau und Bautzen, wo die angekündigten Schleifenfahrten vorgenommen wer- den. Dat Luftschiff steigt also 5.30 Uhr in Leipzig auf und dürfte hier, eventuell vom Eierberg aut zwischen »/,7 und */,8 Uhr gesehen werden können. Pulsnitz, ('s ist Jahrmarkt wieder in unsrer Stadt.) Schon stehen die Buden und Ver kaufsstände fertig do, die Kisten harren der Erschlie ßung, damit sie mit ihrem verschiedenerlei Inhalt die Buden autfüllen, an deren Schätze sich dann morgen und übermorgen die Jahrmarktsbesucher bereichern sollen. Wie immer seither — wenn zumal günstiges Wetter beschieden — wird die Bewohnerschaft der länd- lichen Orte stark vertreten sein, die nach wie vor ihre Sympathien dem Pulsnitzer Jahrmarkt bewahrt und auch gern noch ihre Einkäufe aus demselben bewirkt. Auch unsere seßhaften Geschäftsleute haben sich gerüstet aus starken Besuch und flotten Absatz ihrer Waren. Man betrachte nur die Schaufenster in den verschie denen Geschäftshäusern — hübsche Ausstellungen fes seln da die Blicke und laden zum Kaufe ein. PulSnitz. (Tuberkulose.Wandermuseum.) Ueber die Zeiten, an denen in nächster Woche das Tuberkulose-Museum geöffnet sein wird, ist Folgende» zu beachten. Bon Mittwoch an bi» Sonntag ist das- selbe zweimal täglich geöffnet, und zwar Wochentag» von 3—5 Uhr nachmittag» und 7—10 Uhr abend», am Sonntag von 10—12 vormittag» und 1—3 nach- mittag«. Zu allen den angegebenen Zeiten werden Führungen vor sich gehen, zu welchen sich dankens- werter Weise mehrere Herren bereit erklärt haben. Am Mittwoch nachmittag ist da» Museum hauptsächlich bestimmt sür die oberen Klassen hiesiger Schule und der Abend für Fortbildungsschule, Handelsschule, Jüng- lingSverein, Jugendpflege. Donnerstag werden die oberen Klassen der Schule von Meißner Seite nach- mittag» hineingeführt und abend» die Fortbildungs- schüler. Trotzdem haben auch andere Personen zu die sen Zeiten Eintritt, welcher immer frei ist. Für den Sonnabend Abend hat Herr Tierarzt Or. Poth freundlichst einen Vortrag zugesagt über: Tuberkulose beim Rind, zu welchem insbesondere der landwirtschaft- liche Verein eingeladen ist. Besonders erfreulicher Weise ist e» dem Stadtrat gelungen, sür Freitag Abend einen hervorragenden Fachmann zu einem Vortrag zu ge winnen. Herr Hosrat vr. Wolf au» Reibold»grün, der Vorkämpfer in der Bekämpfung der Tuberkulose. E» ist zu hoffen und zu wünschen, daß dieser Vortrag ein recht zahlreiches Publikum findet! Etwaige Aenderun- gen werden in den hiesigen Blättern bekannt gegeben. Im Uebrigen wird auf die au-gegebenen Plakate ver wiesen. Pulsnitz. (Kirchenvorstandssttzung.) In der am 14. Juli abgehaltenen Kirchenvorstandssitzung wurd^ zunächst bekannt gegeben, daß von der Konst- storialbehörde die auf da» Jahr 1912 abgelegte Ktrchen- kaffen-Rechnung richtig gesprochen worden ist. Es wurde weiter mitgeteilt, daß die Behörde die Genehmigung zur Annahme de» 1000 M bstragenken Stephanschen Legate» erteilt hat. Dabei konnte der Vorsitzende mit dem Au»druck herzlichen Danke» die erfreuliche Mit- teilung machen, daß sür da» Konftrmandenzimmer von einer Dame ein wertvolle» Bild, die Bergpredigt Christi darstellend, geschenkt worden ist, daß ferner für eine spätere Erneuerung de» Kirchengestühle» ein Legat in Höhe von 1000 M gestiftet worden ist. Die edle Stifterin — sie will ungenannt bleiben — hat damit den Grundstock geschaffen für eine Arbeit, die sich je länger desto mehr nötig macht. Hoffentlich fin- den sich bald noch mehr Freunde unsrer Kirche, die für da» gleiche Ziel mit tatkräftiger Opferfreudig keit sich etnsetzen. Die elektrische Lichtanlage in unsrem Gotteshau» macht die Aufnahme eine- Darlehens von 3500 M nötig. Die darüber aufgesetzte Schuldver- chreibung wurde vom Kirchenvorstand genehmigt. Ver- chiedene Friedhofs-Angelegenheiten wurden geregelt. Ueber Austritte aus der Landeskirche bez. Uebertrttt zur Landeskirche wurde dem Kirchenvorstand Kenntnis gegeben. Vorbereitende Besprechungen über die im