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pulMitzerMckendlatt Fernsprecher: Nr. 18. VSZirKs-^NZSiger UNH 3sl1ung Pelegr.-f^dr.: Wochenblatt Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be- rnderem larik. OrküIIungsori ist p'^nitz. Abonnement: Monatlich 45 pk., vierteWhrlich des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz cheint: Dienstag, Donnerstag «.Sonnabend, / Mit .Illustriertem Sonntagsdlatt', .Landwirt« W»^ V schädlicher Seiiage' und .Mode kür alle». A III R Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 8 10 Uhr aukzugeben. Dis künk mal gespalten». 8 W R « U « Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalpreis 12 pk. V V V Nsklams 30 Pf. Sei Wiederholungen Nabatt. Qnitcrblatt siin 6nitc:ap»r;rbtc:b^irinb Nulcrnit? umfassend die Ortschaften-. Pulsnitz, Pulsnitz m. s., Vollung, SroßröhrsLori, r»llltöl)lutt lut OLII PUlVllll), sieina, V?eißbach,Ober-u. lliederiichtenau, §riedersüork-Ihiemendork, Miitelbctz Druck und Verlag von L. L. SSrster'S Srbsn (Inh.: Z. XV. Mohr). Lxpedition: Pulsnitz, vismarckplatz Dr. 265. Vsrantvvoril reinig, bausvvalde, Ohorn, Obersteina, >r,eder- Zrohnaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdorf- rr Redakteur: Z. XV. Mohr in Pulsnitz. 1 I Nr. 19. Donnerstag, 13. Februar l913. 65. Jahrgang. Sonnabend, den 15. Februar 1913, mittags 12 Uhr, sollen im hiesigen Schützenhause, als Auktionsort, 5 klsksrns pkostsn, eins Knsadl Uadsns vrettsr, 1 Wascbllsck und ein ISandsckNttvn gegen Barzahlung meistbietend versteigert werden. Pulsnitz, den 13. Februar 1913. Der OerlcdisvoUziLber des König!. 6mtsgsrick1s. Aas Wichtigste. Die Hochzeit der Prinzessin Viktoria Luise und des Prinzen Ernst Augnst ist dem Vernehmen nach für die zweite Hälfte des Oktober angesetzt. Herzog Ernst von Cumberland h at eine Kundgebung an den Welfensührer, Reichstagsabgeordneten Frhrn. v. Schele-Schelenburg gerichtet. Das dänische KönigSpaar wird am 24. Februar zum Besuche des Kaiserpaares in Berlin eintresfen. Die Seniorin des Bismarckschen Geschlechts, Fräu lein Hedwig v. Bismarck ist im 98. Lebensjahre gestorben. Auf Rumäniens Wunsch hin sind die Dreibund mächte in Sofia für die Befriedigung der rumä nischen Ansprüche eingetreten. Die Türkei bittet die Botschafterkonferenz erneut um Friedensvermittelungen. OertNcdss unv Sücdsiscbes. Pulsnitz (Regierungs-Jubiläum.) Sein Majestät der Kaiser haben aus mehrfachen Anfragen von Vereinigungen, Körperschaften und Verbänden er sehen, daß in vielen Kreisen der Bevölkerung di- Ab. ficht erwogen wird, anläßlich des bevorstehenden 25jäh- rigen RegierungSjubtläumS Seiner Majestät ihrer Verehrung für den Monarchen und ihrer Freud« über dieser Fest durch Geschenke und Darbietungen aller Art Ausdruck zu geben. Bei aller Anerkennung der Viesen Absichten zu Grunde liegenden Gesinnung wollen Seine Majestät Sich die Annahme persönlicher Geschenke au« dem bezeichneten Anlaß versagen. Dagegen würde e« dem Wunsche Seiner Majestät entsprechen, wenn die hierfür in Aurstcht genommenen Mittel wohltätigen, gemeinnützigen oder patriotischen Zwecken unter be« sonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse der betreffen den BeoölkerungSkreise zugewendet werden. Pulsnitz, 13 Februar. (Stiftungsfest dr« M.-G.-V „Sängerbund".) Der unter der be währten Leitung des Herrn Lehrer Winkelmann stehende Männergesangverein „Sängerbund" feierte gestern abend im Saale de« Hotels „SchützenhauS" sein 52 Stif. tungSfest. Mit dem exakt von der Stadtkapelle vor- getragenen Krönungsmarsch au« „Die Folkunger" sand da« gut besuchte Fest seine Einleitung. Die feinge wählte Vortrag«ordnung brachte alsdann Männerchöre und Orchestersätze von Richard Wagner: Introduktion und Chor der Friedensboten au« „Rienzt", „An die Kunst" (Männerchor mit Orchester), bei welchem eine bessere Wirkung erzielt worden wäre, wenn da« Or- chester noch schwächer gespielt hätte, ferner Marsch und Chor, sowie Chor der heimkehrenden Pilger au« „Tannhäuser" und die schön und entzückend wirkende, mit Virtuosität vorgetragene Paraphrase über Wal- iher« Preislied au« „Meistersinger von Nürnberg" (Herren Musikdirektor Frenzel und Winkelmann). Die Männerchöre stellten bedeutende Schwierigkeiten an die Sänger, dieaber überwundenwurden. Zu weiteren Perlen de« Programms zählten Wohlgemuths köstliche Weise „Wie« daheim war", Gelbkes „Heimkehr", Hegar« „Mor- gen im Walde",Beckert herrliches, stimmungsvoll und fein pointiert vorgetragenes „Hochamt im Walde" und „Dat Tal des Espinao" o. Rheinberger, das am Schluffe de« Konzert« den Chor noch einmal in seiner vollen Frische und Lebendigkeit vor un« treten ließ. Mit beherrschen, der Sicherheit führt der VereinSdirigent den Taklstock und mit Hingebung und überquellender SangeSfreu- digkett folgt demselben die Sängerschar. Dem von Leifalltfreudigkeit getragenen Konzert folgte Ball. — Im Verlaufe des Abend« fand eine Ehrung zweier treuverdienter Mitglieder statt. Im Auftrage des Elb- gausängerbundes übergab Herr Alwin Schreiber, als stellvertretender Vorsitzender, unter herzlichen Worten der Anerkennung dem Ehrenmitglied und 10 Jahre an der Spitze des Vereins stehenden Herrn Alwin Röschke und dem eben auch 10 Jahre das Amt des Archivars innehabenden Herrn Otto Hänsel das silberne Ehrenzei chen mit Urkunde für 25 jährige Mitgliedschaft und hervorragende Verdienste um den „Sängerbund". Pulsnitz. (Der Gebirgs- und Verschöne- rung-verein) für Pulsnitz und Umgegend hält morgen, Freitag, den 14 Februar im Ratskeller seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Wir bringen dieselbe hierdurch den Mitgliedern in Erinne rung und wiederholen die vom Gesamtvorstand aus. gesprochene Bitte um zahlreiches Erschein.n. Die ge metnnützigen Bestrebungen des Verein« verdienen dar Interesse aller Mitglieder, indem sie der Versammlung beiwohnen, aber auch aller dem Verein noch Fernstehen den, indem sie ihm beitreten. — (Die diesjährige Musterung) findet statt Montag, den 3. März 1913, von vormittags '/,9Uhr an im Schützenhause in Pulsnitz für die Militärpflichtigen au» Bretnig, FriederSdorf mit Thiemendorf, Großnaundorf, HauSwalde und Kleinditt mannsdorf ; Dienstag, den 4. März, von vormittags >/,9 Uhr an ebendaselbst für die Militärpflichtigen aus Großröhrsdorf; Mittwoch, den 5 März, von vor mittag« r/,9 Uhr an ebendaselbst für die Militärpflich- Ligen au» Lichtenberg, Mittelbach, Niederlichtenau, Nie dersteina, Oberlichtenau, Oberstetna und Vollung; Donnerstag, den 6. März von vormittag» »/,9 Uhr an ebendaselbst für di« Militärpflichtigen au- Ohorn, Pul-nitz, Pulrnitz M. S. und Weißbach b. Pulsnitz. — Mittwoch, den 12. März 1913, von vormittag» 9 Uhr an findet im Schützenhause in Kamenz die Lo- sung für sämtliche im Jahre 1893 geborene Militär pflichtige au» dem ganzen Au«hebung«bezirke statt. — Gleichzeitig und in unmittelbarem Anschluß an das Must.rungSgeschäft findet nach § 123 der Wehr ordnung da« Zurückstellung»oerfahren statt. Diejenigen Mannschaften der Reserve, Landwehr und Ersatzrejrrve, sowie ausgebildete Landsturmpflichtige de« zweiten Auf- gebot«, welche wegen häuklicher und gewerblicher Ver- hältniffe Anspruch auf Zurückstellung hinter den letzten Jahrgang ihrer Klaffe machen, haben ihre Gesuche bei Verlust ihrer Ansprüche bi« spätestens Donnerstag, den 20. Februar o. I. bei den betreffenden OrtSbe- Hörden unter Beilegung ihrer Militärpapiere anzu- bringen. — (Zweijährig. Freiwillige.) Die Flie gertruppe stellt zum Herbst 1913 noch Zweijährig-Frei willige ein, vornehmlich Holzarbeiter, Sattler, Photo graphen, Zeichner, Techniker und Leute, die in Flug- fabrtken gearbeitet haben, sowie Mechaniker, Schlosser und Chauffeure, auch einige Schneider und Schuhma cher. Unter Beifügung eine» Lebentlaufe», polizeilichen Führung»zeugntffeS und deS Meldescheins zum frei willigen Eintritt find Gesuche an die Fliegertruppe, Truppenübungsplatz Döverttz, zu richten. — (Milde Winter.) Der dtetjährige milde Winter ist von Förstern, Landleuten und ähnlichen Wetterkundigen, die mit der Natur in engerem Verkehr stehen, au« verschiedenen Anzeichen vorhergesagt wor den, wie beispielsweise aus dem dünnen Pelz und der dünnen Fettschicht von Freund Dachs, und weil in den Ameisenhaufen diesmal so lange Zeit noch Leben und Treiben herrschte, außerdem aber, weil man sagt: „Trägt der Baum dar Laub gar lang, wird« vor dem Winter mir nicht mehr bang!" Jedenfalls ist aber der Winter noch nicht vorüber, und «S ist daher bester, erst nachträglich sich zu freuen, al» bereit» im voraus, und einstweilen lieber an dem schönen, trostreichen Rück blick zu loben auf milde Winter, die auf Gelindigkeit einst nicht» zu wünschen übrig ließen. So soll das Jahr 1857 ein» der mildesten gewesen fein, welche» Europa jemals zu verzeichnen hatte. Schon im März standen Kirschbäume in vollster Blüte, brüteten dis Hänflinge: im März wurde in Mecklenburg Gras von 18 Zoll Länge geschnitten, im April gab es in Schott land schon neue Kartoffeln! Aehnlich scheint es im Jahre 1652 und 1653 gewesen zu sein, ohne daß diese Ausnahme sich durch Mißernte und Mängel rächten. Ohorn. (Vortragsabend) Am gestrigen Mittwoch fand im Stenographenverein der 5. Vor tragsabend statt, der wiederum sehr gut besucht war und ebenfalls einen vollen Erfolg erzielte. Nach be grüßenden Worten des VeretnSoorsitzenden und der Bekanntgabe der Programm« wurde der Abend durch ein Quartett „Hab oft im Kreise der Lieben", da» sehr wirkungsvoll zu Gehör gebracht wurde, eröffnet. Die Herren Robert und Arthur Birnstein erfreuten durch zwei Violin- und Klaviervorträge, di« beide, da? Largo von Händel und der kleine Tambour, *n vollendet schöner Weise zu Gehör gebracht wurden und reichen Beifall ernteten. Herr Lehrer Ostermai dekla mierte sehr wirkungrvoll da« Gedicht „Hans Euler" und Herr Boden mit viel Geschick „Die Bürgschaft". Im Mittelpunkte de« Abend« stand der Vortrag, der da« Thema behandelte: Vom Henker und alten Richt- Plätzen, sin Beitrag zur Gericht-Pflege früherer Zett. In außerordentlich interestanter und leicht verständ licher Weise berichtete der Redner des Abend«, Herr Kaufmann Fiebig, au«gehend von der Bedeutung und Entstehung de» Namen» und de« Amtes de» Henker» einerjeit» und de» Scharfrichters andererseits, die Grau samkeiten und Greueltaten, die von den Henkern in Ausübung ihre» Amte» verübt wurden. Wenngleich diese Leute auch nur die gefällten Urteile vollstreckten und somit jadoch nur ihre Pflicht taten, so waren sie aber wegen der Abscheulichkeit ihre» Berufes ge- haßte Menschen, dem die Ehrenrechte eine« Bürger» nicht zuerkannt wurden. An einigen Beispielen wurde klar erläutert, mit welcher Grausamkeit die Henker oft ihre« Amtes walteten. Alsdann berichtete der Herr Redner über die Rtchtstätten, die Rabenstetne, wie man früher jede Richtstätte schlechthin nannte. Auch hier wurden besonder« bekannte Richtstätten eingehend ge schildert, dergleichen auch derjenigen in unserer Gegend, wie in Kamenz (die Schwemme), Pulrnitz, Ohorn (Schleißberg) besonder« gedacht. So hörten wir gar viele« Schauerliche und Grausame au« alten Zeiten und wir können dem Redner nur beistimmen, wenn er der Meinung ist, daß e» sehr gut sei, auch einmal diese Seite der sogenannten guten alten Zeit näher zu betrachten; wie glücklich und ruhig lebt dagegen der Bürger von heute. Reicher Beifall lohnte den Herrn Redner für die interessanten Ausführungen. An den Vortrag schloß sich eine sehr interessante und anregende Aussprache, an der sich die Herren Ober förster Rußig, Kassierer Günther, Iuliu» Boden, Ober- lehrer Sticht und Werkmeister Garten beteiligten. Schade ist es, daß darauf nicht näher etngegangen werden kann. Nur die interessanten und äußerst hu morvollen Ausführungen de« Herrn Oberförster Rußig über den Aberglauben sollen besonder« hervorgehoben wer den. Herr Frenzel und Herr Birnstein sangen al« Einlage die bekannte und immer wieder gern gehörte „Ofen bank" und mit dem Quartett „Da« Heideröslein" wurde der Abend geschloffen. Im März findet der letzte Abend statt. Gersdorf. (Gautag.) Am vergangenen Sonn tag sand hier der 36. Gautag det Nördlichen Ober lausitzturngaue» statt. ES waren 61 Vertreter au» 25 Vereinen erschienen. Die Verhandlungen leitete Gauvertreter Retßmann-Kamenz, welcher zunächst den Geschäft»bericht gab. Au» demselben entnehmen wir, daß durch die Gründung der Turnvereine Krakau und Schmorkcu die zum Gau gehörenden Vereine auf 27 ge- stiegen sind mit 2859 VeceinSangehörtgen, davon sind jugendliche Turner 18—20 Jahre, 557 und Zöglinge, 14—18 Jahre, 550; sodaß 1007 junge Leute dem Al ter zwischen Schule und Wehrpflicht angehören. Ein entsprechender Bewei», wie intensiv gerade die Turn vereine im Interesse der Juaendpflege arbeiten. Außer dem bestanoen noch 4 Frauen-Abteilungen mit 133 turnenden Mitgliedern. Abgehalten wurden 2225 Turn-