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Nr. 33. PulSnitzer Wochenblatt, — Sonnabend, den 3. Mai 1913. Seite 2. Fechtschule, Se. Maj. den König eröffnet. Die Tages ordnung umfaßte vier Punkte. Zu Punkt 1 wurde vom Vorsitzenden ausführlich Bericht erstattet über die Tätigkeit im ersten Jahre des Bestehens der Vereini gung, die zurzeit au» 9 Verbänden besteht. Punkt 2 betraf die Beratung über die Eingänge zur Tages ordnung der Lande-Hauptversammlung in Radeburg. In zweistündigem Meinungsaustausch wurden die zur LandeShauptversammlung gestellten Anträge durchbe raten. Was die Anträge Plauen anbetraf, io wurden die Meinungen dahin zusammengefaßt, daß, wenn auf der Landeshauptversammlung in überzeugender Weise nachgewiesen wird, daß sie einen wirklichen Nutzen für die gedeihliche Entwicklung der Sächsischen Fechtschule bringen, die Freie Vereinigung bereit ist, bedingungs weise aus dieselben einzugehen. Zu Punkt 3 beantragte der Verband Pulsnitz anstelle der Freien Vereinigung die Gründung eines Bezirk-verbandes, wie solche in Sachsen schon mehrere bestehen. Nach längerem Für- und Gegenreden ließ man den Antrag, da die anderen Verbände zuzustimmen nicht geneigt waren, denselben auf sich beru- hen.AlS nächster VersammlungSortwurdeMilkel gewählt. Nachdem Herr Meinig-Bautzen dem Vorsitzenden, Herrn Bernhard Beyer und Herr Kirschen-Radeberg dem Pro tokollant, Herrn Gustav Patitz den Dank und die An- erkennung für geleistete Arbeit ausgesprochen, wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die Sächsische Fechtschule geschloffen. — Die Zusammenkunft hat ge- zeigt, daß die Aussprachen, wenn auch bindende Be schlüsse nicht herbeigeführt wurden, doch von Nutzen sino für die segensreiche Frchtschulsache. PulSuitz. (Pfingstschießen.) Wie die privi- legierte Schützengesellschaft in ihrem Inserat in der heutigen Nummer bekannt gibt, hat da» Pfingstschießen neben der herrlichen Illumination de» Festplatzes in diesem Jahre zum ersten male eine recht erfreuliche Bereicherung durch ein am dritten Festtage — Mitt woch — abzudrennendeS große» Kunstfeuerwerk erfah ren. Für diesen Abend ist daher starker Zuspruch zu erwarten, hat doch ein derartige» Schauspiel immer auf die Bewohner der Orte von nah und fern eine gewaltige Anziehung»kraft au-geübt Die Hauptsache dabei ist allerding» schöne» Welter! Pulsnitz. (Die Versendung mehrererPa- kete mit einer Postpaketadrefse) ist für die Zett vom S, bis 10. Mat weder im innern deutschen Verkehr noch im Verkehr mit dem Ausland gestattet. PulSnitz. (Bitte für Gefängni-entlas- sene.) In das Gefängnis des Königlichen Amt-ge- richtS Pulsnitz werden sehr häufig mittellose Leute mit völlig abgerissenen Schuhen eingeliefert. Die dem Amtsgericht zu Gebote stehenden Mittel ermöglichen nur, ab und zu die nötigsten AuSbefferungen vorzu- nehmen. Wenn auch bei dem größten Teil« solcher Gefangener die Not nicht unverschuldet ist, so liegt es doch im allgemeinen Jntrrefle, daß sie nach ihrer Lnt- laffung aus dem Gefängnisse nicht genötigt find, al», bald um Schuhwerk betteln zu gehen. Fast in jeder größeren Haushaltung nun sind alte, abgelegte, für Gefangene paffende Schuhe oder Stiefel vorhanden, mit denen noch ein guter Zweck verfolgt werden könnt«. Die Mitteilung von Adressen wird an die Expedition dieses Blatte» oder an die Gefängnirverwaltung er beten. Für Abholung wird dann gesorgt werden. Pulsnitz. (Mitteilungen au» der öffent- lichen Verwaltung.) In Nr. 13 de» Zentral- blatte» für da» Deutsch« Reich vom 20. März d. I. find nunmehr durch Bekanntmachung de» Reichskanz. lerS vom 17. d. M. die Mustersatzungen für oie Kran kenkassen nach der Reich-verstcherung-ordnung veröffent licht worden. Gleichzeitig mit dieser Bekanntmachung find von den neuen Mustersatzungen für Krankenkas sen auch wieder zweckmäßig eingerichtete Folioausgaben zur Ausarbeitung bez. Erneuerung der Satzungen für die einzelnen Kaffen erschienen. Diese find zur Ver- Minderung der Schreibarbeit unmittelbar als Manus- kriptunterlage zu benutzen und in vorschriftsmäßigem vehördenformat auf gutem Schreibpapier gedruckt, mit freien Gegenseiten für die notwendigen Zusätze und Aenderungen. Die Satzungen für Orts- und Land- krankenkaffen kosten je 1.20 M, die für gewerbliche und landwirtschaftliche Betriebskrankenkaffen sowie für In» nungSkrankenkaffen je 1 M und sind zu diesen Prei sen aus Carl Heymann» Verlag zu Berlin 8, Mauer- straße 43/44 zu beziehen. Für die Einreichung der Manuskripte zur behördlichen Genehmigung sind je drei Abzüge vonnöten. Die Mustersatzung für die jenigen allgemeinen Ortskrankentaffen, neben denen keine Landkrankenkaffe errichtet wird, steht noch zu erwarten. — (Sächsischer Staatsschuldbuch.) Ein- getragen waren Ende April 1913 : 2464 Konten im Gesamtbetrag« von 164 036 500 Mart. — (Sonne und Mond im diesjährigen Mai.) Im Verlaufe de» Mai nimmt die Tageslänge um einundeinhalb Stunde zu. Die Sonne, die un» am 1. Mai um 4 Uhr 32 Minuten begrüßte und um 7 Uhr 23 Minuten verließ, geht am letzten Maitage um 3 Uhr 47 Minuten auf und erst um 8 Uhr 9 Mi- nuten unter. Am 21. Mai 6 Uhr nachmittags tritt unser große» HtmmelSgestirn in da» Sternzeichen der Zwillinge. Die Phasen de» Monde» sind wie folgt: am 6. Mai 9 Uhr vormittag» Neumond, am 13. Mai 1 Uhr nachmittags erstes Viertel, am 20. Mai 8 Uhr vormittags Vollmond und am 28. Mai 1 Uhr vor- mittag» letzte» Viertel. In größter Erdnähe steht der Mond am 16. Mai und in größter Erdferne am 28. Mai. f Ohorn. (Vortragsabend.) Der hiesige Turn- verein veranstaltet nächste Mittwoch, den 7. Mai, einen Vortragsabend. Die schulentlassene männliche und weibliche Jugend, deren Eltern und Lehrherren werden hierzu ganz besonder» eingeladen. Auch Nichtmitglie- der und Freunde der Turnsache sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Großröhrsdorf. (Nationalspende zum Kai- serjubiläum.) Die im hiesigen Orte veranstaltete Sammlung für die Nationalspende zum Katserjubi- läum, dessen Ertrag den evangelischen Missionen in deutschen Kolonialgsbietsn zugewendet werden soll, hat insgesamt den hocherfreulichsn Betrag von 1017 Mk. 65Pfg. ergeben. Dieser Betrag ist an die Sächsische Bank in Dresden als Hauptsammelstelle überwiesen worden. Rammenau (I m k er-T a g un g.) Am gestrigen HimmelfahrtStage hielt der „Btenenwirtschaftliche Be- zirkSverband Westliche Obrrlausitz" hierselbst seine Jah- reS-Hauptversammlung ab. Dieselbe wurde durch den ersten Verbandsoorsitzenden Herrn Oberlehrer Kantor Stötzner-ArnSdorf geleitet. Den Hauptteil der Ver- sammlung bildet« der Vortrag de» Herrn Kantor Tusch- ke-Bautzen über „Vermehrung und Brutpflege der Biene". Datan anschließend referierte der 2. Verband-vorsitzende Herr Lehrer Lehmann-Rauschwitz über die vom Bienen- wirtschaftlichen Hauptverein am 1 Juni zu eröffnende BefruchtungS-Station zu Grillenburg bei Tharandt. Hierzu stellte noch Herr Otto Dietrich-Kamenz den An- trag, seitens der HauptvereinSleitung dahin zu wirken, daß den Imkern Befruchtungskästchen zum Kaufe ge böten, resp. befruchtete Königinnen von der Belegst«, tion Tharandt bezogen werden könnten. Herr Verband», kassterer Kr-i-oorstand Rtchter-Arn-oorf legte Rechnung. Dieselbe wurde für richtig befunden und ihm Entla- stung erteilt. Die nächste Jahrr» Hauptversammlung findet 1914 in Pulsnitz statt. Ferner wurde be- schloffen, dieses Jahr in Kamenz eine Wanderversamm. lung abzuhalten. — Der Versammlung war eine Be sichtigung de» hiesigen Fichte-Museum-, sowie der Ram- menaner Bienenstände voraukgegangen. Kamenz, 29 April. (Auf dem Bauplatz) für da» Kasernement de» 3. Bataillon« de» Infanterie' Regiments Nr. 178 herrscht emsige Tätigkeit. Die Ge bäulichkeiten werden dem bisherigen Kasernement in den Richtung auf Zschornau angeschloffen. Auch zwei Verheiratetengebäude, an der Straßenfront gelegen, werden errichtet. Sie sind bereit» unter Dach gebracht. Die Arbeiten für die MannsLaft-gebäude sind verhält- nflimäßtg noch zurück, da vor wenigen Tagen erst mit d«tz*Au»schachtungen begonnen worden ist. Kamenz. (An g estellt.) Im ersten Vierteljahr 19M wurden im SchulinspekttonSbezirk Kamenz an- gestellt: Herr O. H. Meyer, bi»her Lehrer in Crossen (M.), ««'"ständiger Lehrer in Kleindittmannsdorf; Herr I? R. Ulbricht, bisher Hilfslehrer in Pulsnitz, als ständiger Lehrer daselbst. ^Elstra, 30. April. (Sein 50 jähriges Ver- etA-jubiläum) feierte am vergangenen Sonntag der hiesige Männergesangverein. Früh »/,9 Uhr war KitHgang. Nachmittag» 3 Uhr begann im schön ge- schmückten SchützenhauSsaal die Festfeier. Eingeleiiet uMKe diese mit dem Gesang: „Gott grüße Dich" von Fr Abt, dem di« Begrüßungsansprache oeS Verein«. leitÄ!», Herrn Karl Horn, folgte. Nach weiterem Ge- sattgsvortrag hielt Herr Pastor Kappler die Festrede. Anschließend folgte die Ehrung der 8 noch lebenden GbMder. Sie wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Von'den zahlreichen Sängergästen stifteten Sängerbund, MiWärgesangverein- und Geselligkeit-Kamenz eine Büste Mozart«, Liederkranz Rammenau «ine Schnupftabak- döse/Männergesangoerein Burkau einen Humpen, Lieder- hatn-Großröhr-dors eine Tischglocke und Liederkranz. PuWnitz M. S. eine Ehrentafel. Dem noch aktiven Sänger und Mitbegründer Trüber wurde seitens der Kreisleitung eine hübsche Standuhr „fürSängectreue" überreicht. Die Jubilar« und der Vorsteher dankten herzktchst für alle diese Ehrungen. Im folgenden Kon. zert wurden 6 Männerchöre und 4 Quartett- melodisch, schöä vorgetragen, ebenso 2 Etnzelgesänge von Ram menau und Burkau. Um 7 Uhr war da» Konzert zu Ende und die zahlreiche Festversammlung trennte sich, bis gegen 9 Uhr der Kommer» seinen Anfang nahm, wobei der Jubelverein, der Chorgesangverein-Elstra, der Sängerveretn Ger»dors und mehrere Einzelvortra. gende den Abend verschönten. Dresden. Se. Maj. der König, Prinz Johann Geotg, der Kronprinz und die Prinzen F iedrich Chri- stian und Ernst Heinrich waren am Mittwoch zur Trauerseirr für Hofrat Professor vr. Jakob, die in der Wohnung de» Verstorbenen in der Kurfürstenstraße stattfand, erschienen, um persönlich von dem einstigen Lehxer der Prinzen Abschied zu nehmen. Die Beisetz, unff erfolgte gestern Donnerstag auf dem Taucher Friedhöfe in Bautzen. Kronprinz Georg und Prinz Friedrich Christian waren hierzu im Automobil nach Bautzen gekommen. Die Spitzen der Behörden waren sämtlich anwesend. Der Verstorbene wurde an der Sette seiner Eltern der Erde übergeben. Im Auftrage de« König» legte Major O'Byrn einen großen Lorbeer- kränz am Grabe nieder, während der Kronprinz und Prinz Christian eigenhändig Kränze niederlegten. Die beiden Prinzen fuhren im Auto nach Dre»den zurück. DaS Geschick wollte e», daß der in Bautzen lebende Bruder des Verstorbenen, Pfarrer Lic. Jacob, erkrankt war, sodaß er an der BeerdtgungSseier nicht teilneh. men konnte. Dresden. (Sarrasani.) Die letzten beiden Vor- stellungen im Zirkus Sarrasani fanden am gestrigen Himmelfahrtrtage statt. In zwei Sonderzügen ver- ließ heute Freitag der Zirkus Dresden, um sich zunächst nach KottbuS zu begeben, wo das Sommerunterneh- men, die Sarrasani-Schau bereit- aufgestellt worden ist Sarrasani wird von dort aus eine Tour durch da- östliche Deutschland unternehmen. Im Zirkus- Lheater werden eine Reihe von baulichen Aenderungen und Verbesserungen vorgenommen. Nach innerhalb de» Monats Mai ober wird es jedenfalls zu einer Stätte neuer Ueberraschungen werden. Wann Sarra- ,sani mit seinem Zirkuk wieder nach Dresden kommt, ist noch unbestimmt. Dresden, 2. Mai. (Große Hitze im Elbtal.) Vorgestern herrschte im Elbtal große Hitze. Da» Ther- mometer zeigte 40 Grad Celsius in der Sonne und 30 Grad im Schatten. Gestern wurden 35 Grad Cel- stn» in der Sonne und 21 Grad im Schatten vom Thermometer abgelesen. Borna (Das hiesige Kgl. Seminar) feiert am 8. und 9. Mai sein 50 jährige» Bestehen und ver bindet damit die Einweihung de» Um- und Erweiter ungsbaues. Bärenstein (Die Grundsteinlegung des Unterkunft-Hause-) fand am Himmelfahrtstag aus dem Bärenstein statt Zwickau. (Dis Jahresversammlung) de« Vereins Sächsischer Schuldirektoren, soll am 28. und 29. Juni hier stattfinden. Wurzen, 2 Mai. (Feuersbrünste) Im Dorfe Pausitz bet Wurzen brannnten drei Güter nieder. Dar Feuer hat ein vierjähriges Kind durch Spielen mit Streichhölzern verursacht. Frühjahrs-Versammlung des westlaufiher Ver bandes „Gabelsberger" in Schirgiswalde. Der Westlausitzer Verband „Babelsberger" hielt vorigen Donnerstag im Erbgericht in Schirgiswalde seine Frühjahrsversammlung ab. Nach Empfang der in staatlicher Anzahl erschienenen Mitglieder der Ver- bandSvereine wurde die Tagung durch die Vertreter- sttzung mittag» 12 Uhr eingelsitet. Der VerbandSvor- sitzende, Herr Aktuator Söhnel begrüßte dir Anwesen den. Hierauf erstattete der Schriftführer, Herr Büro vorstand Martin Petzold-Pul-nitz len Jahre-bericht. Nach diesem gehören dem Verbände 15 Vereine mit 700 Mitgliedern an. Der Kassierer, Herr Aktuar Dörffel-Pul-nitz erstattete den Kassenbericht. Der Be- stand beträgt 55 Mk. 24 Pfg. Die Rechnung wurde nach Prüfung richtig gesprochen und dem Kassterer Entlastung erteilt. Hierauf wählte man die Preisrich ter für dar abzuhallende Preisschreiben. Die hiernach vorgenommene Neuwahl der Kesamtvorstande« hatte folgende» Ergebnis: Vorsitzender: Herr Stadtbuchbalter Bachmann, Schriftführer: Herr RatSexpedient Ohne sorge, Kassenwart: Herr RatSexpedient Fick.rt sämtlich in Bautzen. Die Kommission für die Gischäft-steno- graphen- und Praktikerprüfung besteht naey einer oor- genommenen Neuwahl au« folgenden Herren: Stadt- buchhalter Bachmann, Rat-sekretär Krempe, Bautzen, Lehrer Kindermann-Btschof-werda und folgenden Stell vertretern, Bürovorstond Rösch-Bischof-werda und Bür- gerschullehrer Jutte-Bautzen. Als Ort für die dies- jährige Herbstversammlung wurde Bre nig gewählt. Hieraus dankte Her: Bürovorständ Rösch-BischofSwerda dem bisherigen Verbandsvorsitzenden, Herrn Aktuar Söhnel-PulSnitz, für seine mühevolle und aufopfernde Arbeit. Er habe den Vorsitz unter schwierigen Ver hältnissen im Verband« überommen und seiner vor züglichen Leitung sei e» zuzuschreiben, daß der Verein jetzt auf der Blüte stehe. Die Anwesenden erhoben sich zum Zeichen des Dankes von den Plätzen. DaS Prei-schreiben nahm um 2 Uhr seinen Anfang, und erfreute sich reger Beteiligung. Die nicht am Preis- schreiben Beteiligten unternahmen in den Nachmittags stunden Au-flüge in die nähere Umgebung von Schir giswalde. Die Hauptversammlung wurde Nachmittags 6 Uhr durch Begrüßungen de» Verband-vorsitzenden und de» Vorsitzenden des SchirgiSw lder Verein» Herrn Lehrer Walter eingeleitet. Hierauf wurden die Be schlüsse der Vertretersttzung bekanntgegeben. Nachdem die Kapelle ein Musikstück aufgespielt, ergriff Herr Aktuar Söhnel da» Wort zu seinem Fest vortrage. Ec behandelte da-Thema: „Die Bewegungen der EinheitSstenographie". Die Bewegungen der Einheit-- stenographie gehen bis in das Jahr sgos zurück. In diesem Jahre sand auf Anregung der Gabelsbergerfchen Schule in Eisenach eine Versammlung der Vertreter der Deutschen Stenogrophicschulen statt. In dieser Versammlung wurde ein Ausschuß von 25 Personen aus Vertretern der deutschen Kurzschriftsysteme gebildet. Diesem Aus schüsse wurde die Ausarbeitung einer Vorlage übertragen. Trotz der Einheitsbestrebungen tobte der Systemkamps, und dieser war es, der es immer wieder verhinderte, daß der 25 er Ausschuß zu sammentrat. Durch die Systemkämpfe in den Jahren syor—>9l0 wurde nur erzielt, daß die Reichsregierung, die an der Schaffung einer deutschen EinheitSstenographie lebhaftes Interesse zeigte, eine Konferenz einsetzte, die aus je 2 Vertretern der preußischen und Sächsischen Regierung, je einem Vertreter von Vesterreich, Bayern, Württemberg, Hessen, Sachsen-Weimar-Eisenach, Gldenborg, Braun schweig, Reuß ältere Linie, Llsaß-Lothringen, Hamburg und Lübeck gebildet wurde. Diese Konferenz der Regierungsvertreter tagte am 8. Juni igfv in Berlin. Die von dieser gefaßten Beschlüsse wurden erst im Frühjahr des nächsten Jahres bekannt. Die Re gierungsvertreter beschlossen, durch das Reichsamt des Innern den 25 er Ausschuß zu berufen, um unter dem Vorsitz eines durch die Reichsregierung zu bestellenden nicht stimmberechtigten Beamten über ein Einheitssystem zu beraten und den Regierungen bestimmte Vorschläge für die Vereinheitlichung zu unterbreiten. Erst »nr