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pulMtzerMchendiait SeMsprecher: Nr.«. Vezirks-Nnzeiger 5tmts snp IJnlcrntt? umkassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Sroßröhvsdor^ jretnig, löausvvalde, Ohorn, Obersteina, >/>eder- ssTIIllB viuri I UL Vt.lt DtllttsXsOt IX stelna, Meitzbach, Ober-u. Diederlichtenau, Sriedersdork-Ihiemendork, Mittelbch Orotznaundork, Lichtenberg, kiein-vittmannsdork. Druck und Vertag von L. L. SSrstsr's Lrvsn (Inh.: 1. XV. Mohr) Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Nr. 265. Verantvvortt sr Redakteur: I. XV. Mohr in Pulsnitz. des König!. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Erscheint: Dienstag,Donnerstag ».Sonnabend. Mit.Illustriertem Sonntagoblatt', »Landwirt, schädlicher Vellage' und .Mode kür Kile'. Abonnement r Monatlich 45 pk., vierteljährlich Wk. l 30 tzes kreier Sustellung in» vaus, dm«d, die Post bezogen Mk. I.4l. - UN^ Teilung 7elegr.-^dr.: Wochenblatt Pulsnitz G - - Inserate kür denselben lag sind bis vormittags I 10 Uhr aukzugeben. Dis künk mal gespaltene. > Will»» Zeile oder deren Naum 15 pk., Lokalprsis t 2 pk V v V Neklame 30 pk. vei Wiederholungen Nabatt. Nr. 66. Dienstag, 3. Juni 1913. 65. Jahrgang. Die Kirschennutzung der Gemeinde Oberlichtenau soll Sonnabend, als am 7. dss. Mts., nachmittags 6 Uhr im Euhrschen Gasthose meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Oberlichtenau, den 2. Juni 1913. Der Geineinderat. Aas Wichtigste. Zum RegierungSjubiläum des Kaisers werden die städtischen Behörden von Berlin eine Glückwunsch- Adresse überreichen. Die Nordlandreise des Kaisers wird in der Zeit vom 7. Juli bis 6. August stattfinden. Der Deutschen Kolonialgesellschaft wurde mitgeteilt, daß der Herzog-Regent von Braunschweig am 31. Oktober die Regentschaft niederlegen wird. Der Reichsverband der deutschen Presse hat sich auf seiner Düsseldorfer Tagung aufs entschiedenste gegen den neuen Spionagegesetzentwurf ausge sprochen. Der österreichische Generalstabschef Freiherr von Hötzendorff reichte im Zusammenhänge mit dem Falle Redl sein Entlaffungsgesuch ein, das aber vom Kaiser abgelehnt wurde. Ein Wirbelsturm hat vorgestern in Plochingen (Württemberg) große Verheerungen angerichtet. Der König von Spanien hat den Grafen Roma- noneS mit der Wiederbildung des Kabinetts be auftragt. Die beiden Ministerpräsidenten Geschow und Paschitsch haben bei ihrer Zusammenkunft in Zaribrod beschlossen, eine Einigungskonferenz der Ministerpräsidenten der vier Balkanstaaten herbeizuführen. In Montevideo hat die Kammer den Gesetzentwurf über den achtstündigen Arbeitstag angenommen. Die Pforte hat beschlossen, mit der Entfernung der Seeminen in den Dardanellen und in Smyrna zu beginnen, sowie den Privatverkehr auf den Orientbahnen bis zur Grenze zu ge statten. Albanessnführer haben die Londoner Botschafter- Vereinigung um möglichst rasche Ernennung eines Souveräns gebetm. OertNcdss unS Säcbslfckes. PnlSnitz. (Ausflüge.) Zu einem bequemen NachmittagSauSflug nach dem Keulenberg bietet die Kraftwagen - Verbindung Pulßnitz — Königsbrück eine günstige Gelegenheit. Der 12 Personen fassende Kraft- wagen fährt 2«« vom Schützenhaus in Pulsnitz ab und trifft 2» in Oberlichtenau ein. Die Rückfahrt von Oberlichtenau (Haltestelle: Postagentur) erfolgt 6». In der Zwischenteil ist reichlich Zett zur Wanderung nach dem Keulenberg, zur mehrstündigen Rast in dem schattigen Karten des Bergrestaurants und zur Rückwanderung nach Oberlichtenau. — (Fernfahrt Wir n—B erlin.) Allem An schein nach wird sich im Laufe dieses Monats Gelegen heit bieten, das neue Zeppelin-Luftschiff „Sachsen" über hiesige Gegend fliegen zu sehen. Vom 9. Juni ab ist das Luftschiff „Sachsen" in Baden-Baden bereit, unter Führung des Grafen Zeppelin die längst geplante Fahrt «ach Wien auszuführen. Im Anschluß hieran ist be absichtigt, von Wien nach Berlin zu fliegen. Hierbei soll die Fluglinie über Dresden genommen werden, von Dresden nach Berlin führt die Linie ungefähr überhie- stge Gegend. Bon Berlin au» wird sich da, Luftschiff zur Eröffnung des LuftschiffhasenS nach Leipzig bege ben, um dort vom König von Sachsen getauft zu werden. — (Sächsische, StaatSschuldbuch.) Ein- getragen waren Ende Mai 1913: 2505 Konten im Gesamtbetrag« von 184854 700 M. — (Das Wegwersen von Papier aus der Straße) ist außerordentlich häßlich. Zu Zeiten liegt vor manchen Läden da, ganze Schnittgerinne voll. Wie man in seiner Wohnung zum eigenen Wohl befinden auf Ordnung und Reinlichkeit hält, so sollte eS auch jedermann für seine Pflicht halten, mit dafür zu sorgen, daß in der Stadt Reinlichkeit herrscht, Fremde gern Herkommen und sich über den Reinlichkeit», und Ordnungssinn der hiesigen Bürger freuen können. In ein paar Minuten ist das Schnittgerinne schnell abgelesen. Noch besser aber ist: Papier überhaupt nicht sortwersen, sondern in die Taschen stecken, bi» es zuhause im Kohlenkasten untergebracht wird. — (Religionsunterricht) DaS Königliche Ministerium de, Kultus und öffentlichen Unterricht» veranstaltet in diesem Jahre für etwa 30 bi» 50 Volks- schullehrer au» Sachsen einen theologischen Fortbildung», lehrgang zu ihrer weiteren Ausbildung. Der Lehr- gang soll während der Woche vom 29. September bi» 4. Oktober in Leipzig abgehalten werden. Vortrags» gegenstände find Vorlesungen der alt. und neutesta. mentlichen Theologie. Die Vorträge sind für jeden Gegenstand auf 6 berechnet. Es finden täglich zwei Vorträae statt. Bischofswerda. (Heimatfest.) Wie schon mitgeteilt, wird in Bischofswerda vom 21. bis 23. Juni ein Heimatfest stattfinden. Den dazu getroffenen Vorbereitungen nach, heißt es in der Einladung zum Besuch, geht die Anteilnahme für die Veranstaltung weit über das Weichbild von Bischofswerda hinaus. Der Gedanke der Abhaltung eines Heimatfestes, ver bunden mit einer Erinnerungsfeier an die ereignisvollen Tage vor hundert Jahren, hat in der gesamten Lausitz sowie in der näheren und weiteren Umgebung von Dresden Anklang gefun den. Eng verknüpft mit den Schicksalen unseres Vaterlandes im Jahre 1813 war besonders die Sladl Bischofswerda. Zu all den Drangsalen, die sie in diesen schweren Zeiten von den kriegführenden Heereskörpern unablässig erfuhr, kam das un glückliche Ereignis des 12. Mai 1813: durch eine Feuersbrunst wurde die Stadt mit allen öffentlichen Gebäuden bis auf we nige Häuser vollständig vernichtet und damit die Bürgerschaft an den Rand des Verderbens geführt. Doch schnell wuchs die Stadt, gestützt auf die huldreiche Fürsorge des Landesfürsten, sowie auf di« reiche Opferwilligkeit ihrer Einwohner, des Staa tes und fremder Gemeinden und gefördert unter zielbewußter Leitung an ihrer Spitze stehender tatkräftiger Männer in kurzen Jahren aus diesen Wirrnissen neu empor und hat sich mehr und mehr gekräftigt und schließlich zu einem aufblühenden mo dernen Gemeinwesen entwickelt. An allen drei Tagen des Fe stes wird ein historisches Festspiel „Um Stadt und Krone" auf geführt werden. Es hat den Dresdner Redakteur und Schrift steller Georg Irrgang zum Verfasser; die Hauptrolle wird vom Königlichen Hofschauspieler Waldeck dargestellt werden. Die Einstudierung erfolgt durch den Oberregisseur Steinmetz vom Königlichen Theater zu Potsdam. In fünf Bildern wird das Stück, das >/,8 Uhr beginnt und gegen 10 Uhr endet, die Müh- sale und Nöte zeigen, die in den Jahren der Befreiungskriege Stadt und Vaterland schwer bedrückten, aber auch das Hoffen und Sehnen erkennen lassen, das zu opferfreudiger Begeiste rung unser Volk entzündete und entflammte. Das Stück wird zum ersten Male am 14. Juni aufgesührt. Am Sonntag den 22. Juni vormittags ist Festgottesdienst. Ein besonderes far benprächtiges Bild wird nachmittags der historische Festzug bie ten, an dem etwa 700 Personen beteiligt sein werden, und der die Rückkehr der Krieger aus den Befreiungskriegen vor Augen führen wird. Besonders verdient gemacht hat sich um die Ver anstaltung der Vorsitzende des Hauptausschusses für das Hei- matfest Bürgermeister Hagemann. Bishiosswerda. (NeuerJndustriezweig.) Eine vogtländische Gesellschaft hat hier Bauland für Er richtung einer Knopffabrik gekauft, mit der ein neuer Industriezweig in unsere Stadt eingesührt wird. Bautze». (SubmtssionSblüte.) Eine fast unglaubliche Submisfionßblüte Hot di« Aurschreibung de» Fensteranstrich» bei der alten und neuen Jnfan- teriekaserne ergeben. Er handelt sich um 3434,31 Qua dratmeter alten Fensteranstrich einschießlich Fenster bretter, beiderseitig zweimal mit Oelsarbe gut deckend zu überstreichen und die aurgebefferten Stellen mit Oelsarben verstreichen. Dafür waren fünf Angebote eingegemMs. E» wurden gefordert: 5151,46 M, 3252,59 M, 3090,98 M, 1888,87 M (zweimal), »e- rückfichtigt man hierbei, daß, so wird geschrieben, der Gehilsenlohn für die gesamte Arbeit nach dem Mini- mal-Lohnsatz (pro Quadr.-Mtr. 53 Pf.) allein 1820,18 M auSmacht, so ist nicht recht ersichtlich, wo die Mindest- fordernden die Mittel für da» notwendige Material hernehmen und wovon sie außerdem einen Verdienst bestreiten wollen. — (Wer hat da falsch gerechnet?) möchte man fragen, wenn man von so weit auSeinandergehen den Prei»angeboten hört, wie sie bei einem Submis- sionS-AuSschreiben für Wegebauarbeiten in einer Ge meinde der Amtrhauptmannschust Großenhain abge geben wurden. Die höchste Forderung stellte sich aus 22 792,56 Mk., dagegen die niedrigste aus nur 7134,84 Mk., sodaß also bei diesem Projekte, dessen gesamte Herstellung auf 10 000 Mk. veranschlagt war, eine Preis differenz von 15 657,72 Mark eintrat! Da» ist eine „Submission»blüte", die über da» Rechnen mancher Geschäftsleute zu denken gibt! Radeberg, 30. Mai. (Geschenk.) Der hiesige Rabattsparverein beschloß in seiner Hauptversammlung au» dem Ueberschuß der Kasse dem städtischen Turn verein 600 M, dem Turnverein Jahn 250 M und dem Ort»au»schuß für die Jugend zwischen Schul- und Wehrpflicht 150 M zu überweisen. Dresden, 1. Juni. (Blu men tag.) Elbflorenz stand am Sonnabend im Zeichen de» Blumentages. Blumen überall. An den Häuserfronten in den Schau- fenstern, von denen viele -um Wettbewerbe angemeldet find und stellenweise recht hübschen Schmuck und eine gewählte Anordnung der ausgestellten Gegenstände aus weisen, überall künstliche und natürlich« Blumen. Die Kinder Flora» und ihre täuschend ähnlichen Leinwand- oder Papier-Nachahmungen waren Trumps. Dabei überall Konzert, sogar in den Modegeschäften Fünfuhr- teet mit Musik, Kinderblumenkorso in der Herkules- Allee im großen Garten), Kinderballett „Die Vogel hochzeit" und wa» der lockenden Ereignisse mehr find. Und überall Blumen. Gottlob bringt die „Ultimo" den meisten Menschen frischen Zuwachs für ihren Geld beutel, und sie sehen infolgedessen den Doppelnickel oder auch einen Silberling nicht so genau an als die» am Tage vorher bei manchem geschehen wäre. Der Ertrag de» BlumentagdS soll in der Hauptsache zur Bekämpf ung der Tuberkulose verwendet werden. Dresden, 2. Juni. (DasErgebniSdeSDreSd- nerBlumentage».) Der am Sonnabend abgehal- tene Blumentag zu Gunsten der Verpflegung tuberku löser Kinder brachte ein Gesamtergebnis von über 160000 M. Großenhain. (Auf dem sächsisch en Rabatt- SparvereinStag), der am Sonntag und Montag hier abgehalten wurde, hielt Landtagsabgeordneter l)r. Böhme - Großröhrsdorf einen Vortrag über das Thema: „Welche Aufgaben haben Staat und Gemeinde dem Kleinhandel und Gewerbe gegenüber, um diese lebensfähig zu erhalten." Er führte in der Hauptsache au», daß der moderne Staat nicht passiv sein könne und dürfe gegenüber den wirtschaftlichen und politischen Problemen der Zeit, andrerseits sich aber hierbei vor dem Verfallen M Extreme hüten müsse. Der Staat habe die Pflicht, das wirtschaftliche und kulturelle Wohl seiner Bürger zu fördern. Di« Mittel des Staate» zum Schutze des Mittelstandes seien teils wirtschaft licher, teils polizeilicher Natur. Nachdem Redner diese Maßnahmen im einzelnen dargelegt hatte, kam er zu dem Schluß, daß sich die Organisation der Rabatt- Sparvereine immer wieder darüber klar werden müsse, daß ihre Glieder ein wesentlicher Bestandteil des mo dernen Staate» find. Diese Glieder müßten sich ihrer Kraft bewußt sein und ihre Interessen dem Staat ge genüber zur Geltung bringen. Daraus werde für den Mittelstand und den Staat neues Leben blühen. Ueber Detailreisen sprach Ramser-Großenhain. Er legte dar. in welcher enormen Weise das Detailreisen in Stadt und Land überhand genommen hat und mit allerlei Schäden behaftet und allerhand Schäden anrichtend dasteht, und bracht« am Schluss« seines Referats eine Resolution ein, in der der Gautag 1. erklärte, daß er im Ueberhandnehmen des Detailreisen» eine schwere Schädigung det seßhaften Handel» erblickt, 2. den Kau vorstand beauftragte, an maßgebender Stelle zu wir- ken, daß dem ungesunden Ueberhandnehmen de» De- tatlreisen» durch gesetzliche Maßnahmen begegnet wird, und 3. die Erwartung «»»sprach, daß die Regierung in dieser Frage nicht versagen wird zum Schutze des