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Buntfarbige Oberhemden in ihrer Farben- frische ;u erhalten. Grundverkehrt ist es, die modernen farbigen Oberhemden der Ersparnis halber in der gleichen, scharfen Waschlauge reinigen zu wollen, in der man die weiße Haushaltwäsche gewaschen hat. Will man den buntfarbigen Perkal-, Zephir- und Batisthemden während der ganzen Dauer ihres Gebrauchs ihre Klarheit und Farbenfrische er halten, ohne daß die Farben ineinander laufen, dann muß man sie auch sorgsam behandeln und dazu gehört gesonderte Reinigung. Das beste Waschverfahren für diese feinen Hem den ist folgendes: Man weicht sie über Nacht mit den dazu gehörigen bunten Kragen in lauem Wasser ein und wäscht sie morgens in gut handwarmen Wasser mit 14—28 Grad R., dem man soviel Dixinseisenpulver zusügte, daß dieses beim Quirlen stark schäumt, gründlich durch, wobei nament lich die gestärkten Kragen und Manschetten tüchtig durch gerieben. werden müssen. Jedes Stück muß dabei einzeln in die Waschlauge genommen und sosort nach dem Reinigen wieder in klares, reines Wasser zurückgelegt werden. Wenn sämtliche Hemden durchgewaschen sind, breitet man sie locker aus und wäscht sie in neu bereiteter Seisenlauge wie der Stück für Stück durch, schwenkt sie sofort in heißem, reinem Wasser, um die Seifenreste zu entfernen und legt sie nun in ein leicht durch Essig angesäuertes Spülwasser, wo durch die Farben wieder aufgefrischt werden. Sie werden locker gewendet, getrocknet und im Frühjahr, wenn die Sonne wieder größere Bleichkrast besitzt, auch nur im Schatten aufgehängt. G e s a n g. ) Von Adolf von Hatzfeld. Und um die Mittagsstille, da geschahs, als ich verzückt im grünen Grase saß, da fing mit brausendem Gesang und aller Wälder Orgelklang in meiner Seele die Natur zu singen an. Ich hörte, wie die Säfte in die Gräser stiegen, den Vogel hoch im Aether sühlte ich sich wiegen, und aus der Felder sommerlichen Stillen ertönte hell der Lobgesang der Grillen. Mit vollen Backen ich die Windposaune blies, die Lust mein Herz vor Freude tanzen ließ, und in dies Wogen dann mit einem Male aufrauscht der Wald in donnerndem Choräle. Es schwoll sein Lied von Himmelsend zu End und hob sich brausend in das Firmament, dem allen Lichtes Uebermaß entquoll auf meine Glieder, hymnischen Gesanges voll. Ich lag und sang, des Weltalls Bälge tretend, verliebt, gegeigt, ansingend und aubetend die weite Ebene, den Vogelslug, den Dust der Gräser und den Mückentanz, der weißen Wolken königlichen Zug über den lichtverklärten Feldern dieses Landes. *) Im Saaleck.Verlag, Köln erscheinen die Saaleck.Blälter, die in kleinem Umfang wesenrliches von rheinischen Dichtern bringen. Das obige Gedicht entnehmen wir mit Genehmigung des Verlages dem Bändchen des blinden Dichters Adolf von Hatzfeld „An die Natur." Allerlei. Spiegel - Parade. Man höre: In einer englischen Kaserne hat man zwei große Spiegel aufstellen lassen, da mit sich die Soldaten von allen Seiten genau besehen können, bevor sie vor den Vorgesetzten inspiziert werden. (Nun fehlt eigentlich nur noch der Kammerdiener.) Rühle Zimmer sind garnicht schwer s« er reichen, wenn man während der warmen Tage im Som mer nur systematisch dabei zu Werke geht. Die Hauptsache ist, wenn morgens das Thermometer draußen höher steigt, als die Stubentemperatur, die Fensterflügel zu schließen. Kommt dann die Sonne, so sind Rouleaux oder Jalousien herabzulassen, doch ja nicht bei geöffnetem Fenster, denn sonst kommt die Hitze doch ins Zimmer. Ist die Sonne fort, so bleiben die Fenster immer noch etwas geschlossen bis das Thermometer ein wenig gefallen ist. Darauf erfolgt die Oeffnung, und zwar, was die zweite Hauptsache ist, der oberen Fensterflügel. Ein Oeffnen der unteren . Fenster flügel, wie es der Bequemlichkeit wegen in der Regel ge schieht, hat keinen besonderen Nutzen.. Die warme Luft im Zimmer ist besonders oben an der Decke. Diese Luft muß zuerst hinaus. Sie tut aber nicht den Gefallen nach unten zu kommen, sie will §ben hinaus, darum müssen die oberen Fensterflügel geöffnet werden. Kann man dann für kurze Zeit Zugluft veranstalten, so wird der Erfolg sicherlich nicht auf sich warten lassen. o—o—r, Mr hie Küche, o— Rhabarbergrieff. 2 Pfund Rhabarberstiele werden geschält, in kleine Würfel geschnitten und mit 1'/, Liter Wasser, einem Stückchen Zimt und Zitronenschale zum Kochen aufgesetzt. Nach 10 Minuten langem Kochen schüttet man unter ständigem Rühren auch 100 Gramm groben Grieß hinzu. Sobald derselbe gar geworden ist, tut man drei Eß löffel Zucker und eine Prise Salz hinzu und schmeckt den Grieß mit Süßstofflösung ab. Zuletzt rührt man noch 6—8 Blatt aufgelöste Gelatine hinzu. Die Speise wird in von Wasser umspülte Schalen gegossen und nach dem Erstarren gestürzt. Es wird ein Vanillebeiguß dazu gereicht. «alter Reispudding. Ein Weinglas Reis mit Milch langsam kochen, bis er ziemlich weich ist. Etwas erkalten lassen und, so lange er noch ziemlich warm ist, ein Eigelb und etwas Zucker daran geben; daun den Schnee von einem Ei und etwas Arrak oder Rum. Eine Form mit kaltem Wasser ausspülen, die Reismasse einfüllen und kalt stellen. Dazu Vanille oder Himbeertunke. Nhabarberspeise mit Sago. 2 Pfund Rhabarber stiele werden geschält und fein geschnitten. Sie werden mit 1'/, Liter Wasser, einem Stückchen Zimt und Zitronenschale zerkocht. Hierzu schüttet man 100 Gramm Sago. Sobald er klargekocht ist, tut man zwei Eßlöffel Zucker und l Prife Salz hinzu. Die Speise wird mit Süßstoff abgeschmeckt und 5 Blatt aufgelöste rote Gelatine darunter gerührt. Sie wird zum Erstarren in Glasschalen gefüllt und ein Vanille beiguß dazu gereicht. Die Heimat. Verfemt in der Welt, Glück, Ehre zerschellt, Vom Feinde betrogen, Von „Freunden" belogen, Dem Abgrunde nah, Steh'n wehrlos wir da . . . Nur cins's muht uns bleiben, — Die urdeutfche Erde. Drum woll,n wir es schreiben Ins Herz uns hinein: Was immer auch werde, Ihr wollen wir weih'» Unsre Krast, unser Leben, Unser Ziel, unser Streben Ganz und allein. Die Heimat der Väter — Ob früh oder später Frei aller Fron Woll'n treulich wir pflegen. Dann wird uns ihr Segen Zu köstlichstem Lohn. M. R o g g x,