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Nr. 182. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 8. November 1910. Seite 6. sind!" Nachher erst erfuhr die Wirtin von et em ankom menden Steuerbeamten, daß der König von Sachsen unter ihrem Dache geweilt habe. Auf die Vorstellungen des betreffenden Beamten erwiderte sie: „Na, dar kann ich doch nicht wissen, daß das König ist, wenn der bloS so'n einfachen Rock anhat!" Der König erzählte das Aben teuer in Dresden, das ihm großen Spaß bereitete, einigen Herren seiner Umgebung mit dem Bemerken: „Wissen Sie, wo ich gewesen bin? In der Klippermühle bei der Buschgustel", Seitdem besuchten verschiedene Herren aus Dresden die „Klippermüllerin", um die Wirtin zu necken, aber sie blieb ziemlich zugeknöpft und als eines Tages ein Hofüeamter da war und das Gespräch auf den Königs besuch in der Klippermühle brachte, erwiderte sie: „Ich sag jetzt ntscht mehr, einmal bin ich schon mit dem König retngefallen. Und vor Euch muß mer ooch ufpassen, mit Euch iS es ooch nich ganz richtig!" Obwohl der König und der betreffende Beamte nur im engeren Kreise von ihren „Erlebnissen" gesprochen hatten, kamen doch oft verschiedene Besucher nach der Kl ppermühle, um sich die originelle Wirtin anzusehen, doch man mußte erst ihr Vertrauen gewonnen haben, ehe sie sich von der „origi nellen" Seite zeigte. Dann aber war sie höchst unterhalt sam, z. B. wenn wieder Städter ankamen und sie sagte: „Da kommt wieder so großgehrigeS Volk, Lina paß uff, daß die Groschen kriegst!" Vorentbaltung der Mieträums bei Zeitadlauk. l. K. Bekanntlich hat der Mieter nach Beendigung der Mietzeit die Mieträume zurückzugeben, widrigenfalls er weiteren Mietzins bezahlen muß. Kann der Ver mieter die Rückgabe ablehnen, solange sie sich in verschlech te tem Zustand befinden? Darum handelte es sich in einem Rechtsstreit über den das Reichsgericht vor kurzem entschied. Die Sache lag so: Nach dem am 1. April 06 erfolgten Ablauf der Mietzeit hatte die Beklagte die von ihr ermtetetcn Fabrikräume nach der Behauptung der Klägerin in solchem Zustand zurückgelaffen, daß sie erst am 1. Juli 06 anderweit vermietet werden konnten. Durch Klage verlangte er deshalb Mietzins bis 30. Juni 06. Die Beklagte wendete ein, daß nach dem 2. April 06 nur noch Maschinenfundamente und von ihr errichtete Rabitz wände, Sachen, welche sie als wertlos zurückgelaffen habe, in den Räumen verblieben seien; der Kläger sei in der Lage gewesen, zu jenem Zeitpunkt von den Mieträumen Besitz zu ergreifen und habe das nur unterlassen, weil er zuvor die Beseitigung der Maschinenfundamente und Rabitzwände von ihr verlangt habe; seitdem 6. April 06 feien die Mieträume nicht vorenthalten worden. Die Be klagte wurde nur zur Zahlung der Mietzinsen bis 5. /4. 06 verurteilt, im übrigen wurde die Klage vom Landgericht Berlin und dem Kammergertcht abgewiesen. Die Revi sion hatte keinen Erfolg. Aus den Gründen: Unbe achtlich ist die Ansicht des ReoisionSklägerS, daß es für die Anwendung des Z 557 BGB. gleichgültig sei, ob dem Vermieter der Gebrauch der Mietsache nach Ab lauf der Mtetzeit dadurch entzogen werde, daß der Mie ter sie weiter benutzt oder dadurch, daß er in anderer Weise auf sie einwirkt, daß es insbesondere wirtschaftlich für den Vermieter auch eine Vorenthaltung der Sache bedeute, wenn der Mieter sie nach Beendigung der Miet zeit in so völlig veränderten und verschlechterten Zu stande belasse, daß sie ihren bestimmungsgemäßen Ge brauch nicht dienen könne. Nach dem klaren Wortlaut des Z 557 RGB. hat der Vermieter nur Anspruch auf weiteren Mietzins, wenn der Mieter dem Vermieter den Besitz der Mietsache nach Ablauf der Mietzeit vorent- hält, wenn er die Mieträume im Besitz behält. Ver ursacht der Mieter in anderer Weise, insbesondere durch Verändernng oder Beschädigung der Mieträume, daß der Vermieter sie nach Ablauf der Mietzeit nicht anderweitig benutzen kann, so kann er nicht weiteren Mietzins, sondern nur Schadenersatz verlangen. Nach dem 5. April 06 hat die Beklagte die Mieträume dem Kläger nicht mehr vorenthalten; er kann daher Mietzins nur bis zum 5. Apxtl 06 fordern. Würde der Kläger, was ihm Z 557 BGB. gleichsfalls zustand, Schadenersatz wegen ordnungs widriger Veränderung oder Verschlechterung der Miet räume verlangt haben, so würde er mit einer Klage durchgedrungen sein. Das hat er aber innerhalb der Frist von 6 Monaten, die 8 558 vorschreibt, versäumt; sein Anspruch ist daher verjährt. Offenbar ist auch von rechtskundiger Seite, wie das recht oft vorkommt, die kurze Verjährungsfrist übersehen worden. Um dem Scha den auf andere Weise beizukommen, ist der Anspruch auf 557 BGB. wegen Vorenthaltvng gestützt worden. Vermieter mögen daher ausdrücklich davor gewarnt wer den Schädenansprüche wegen'Veränderung oder Verschlech terung der Mieträume säumig zu behandeln. In 6 Mo naten seit dem Auszug verjähren sie. (Urt. des RG. HI 4'2/09 vom 23. Sept. 10) ttus Sem Ssricktssaals. Z Frankfurt a. M, 6 November. (Maßregelung eines Postbeamten.) Die Kaiser!. Dtsziplinarkammer verhandelte gestern fünf Stunden lang gegen den Oberpostassistenten Harry Voß aus Frankfurt a. M. wegen Verletzung der Amtspflichten. Der Beschuldigte hatte seit 1894 dauernd auf verschiedenen süd deutschen Rennplätzen ohne Genehmigung seiner vorgesetzten Be hörde gegen Entgelt Nebenbeschäftigung dadurch ausgeübt, daß er in den Totalisator-Bureaus Quotenberechnungen machte und eine Kontrolltätigkeit versah. Er soll dadurch jährlich 700 Mark verdient haben. Der Vertreter der Anklage beantragte auf Grund von fünf verschiedenen Beschuldigungen Dienstentlassung. Das Urteil lautete auf Strafversetzung und 150 Mark Geldstrafe. Dresdner Produkten-Börse, 7. Nov. 1910. Wetter: Trocken. Stimmung: Ruhig. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Westen, weißer, M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. neuer, 75-78 Kilo, 190-196 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 184—187 M, russischer rot 210—224 M, do. russ. weiß M, Kansas , Argentinier 218—221 M, Australischer — M, Manitoba M. Koggen, sächsischer alter 70—73 Kilo — M., do. neuer 70—73 Kilo, 145—151 M., do. feuchter, 68—69 Kilo, 139—142 M., preußischer 152—156 M., russischer 158—160 M. Gerste, sächsische, 165-180 M, schlesische 180-195 M, Posener 175-190 M, böhmische 205-220 M, Futtergerste 116—124 M. Hafer, sächsischer 167—172 M, do. neuer 159—165, beregneter 146-158 M, schlesischer 165—170 M, russischer loco 160—165, M Mais Cinquantine 178—184 M, alter M, Rundmais, gelb, 138—141 M, amerikan. Mired-Mais , Laplata, gelb, 138-141 M, do. neu, feucht M. Lrbsen, 160—180 M, Wicken, sächs. 168—180 M. Buchwesten, inländischer 180—185 M, do. fremder 180—185 M, Velsaaten, Winterraps, scharf trocken, — , do. trocken — do. feucht — . Leinsaat, seine 385—395 M, mittl. 360—375 M., Laplata 380—385 M. Bombay 415 M. Rüböl, raffiniertes 63,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 20,00 M,II 19,50 M. Mal? 28,00—32,00 M. Westenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 34,50—35,00 M, Gricßlerauszug 33,50—34,00 M, Semmelmehl 32,50—33,00 M, Väckermundmchl 31,00—31,50 M, Grießlermundmehl 23,00 bis 24,00 M, Pohlmehl 17,50—19,00 M. Roggenmehle (Dresdner Marken) Nr. 0 24,00—24,50 M, Nr. 0/1 23,00-23,50 M, Nr. 1 22,00—22,50 M, Nr. 2 19,50-20,50 M, Nr. 3 15,50—16,50 M, Futtermehl 12,60—13,00 M, ercl. der städtischen Abgabe. Westenkleie (Dresd. Mark.): grobe 9,40—9,60 feine 8,60—9,00 M Roggenkleie (Dresdner Marken): 10,60—10,80 M. vsrttner Sstrsidsbörss. In Uebereinstimmung mit den wesentlichen festeren Auslandsberichten eröffnete der WKzenmackt in fester Haltung. Auch Roggen war befestigt, aber wenig be achtet. Hafer, Mais und Gerste zwar fester, aber still. Uebersicht über die an den Hauptmarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Lettviehpreise Die Preise sind in Mark für 50 l<8 Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Aufgestellt am 3. Nov. 1910. Mitberücksichtigt sind noch die am 2. Nov. abgehaltenen Märkte. Rindvieh Hammel, Schafe u. Lämmer Schweine. Großvieh Kälber Aachen . . . . 60-84 82-118 80-85 66-69 Barmen . . . 66-78 90-105 76-82 65-70 Berlin . . . 56-87 65—128 66-83 62—70 Bremen . . . 60—78 70—110 50-80 62—72 Breslau . . . 55—79 81—100 68-88 65-73 Bromberg. . . — — — — Chemnitz . . . 54—88 50—641 30-39 l 63—77 Dortmund . . 55-83 75—105 67—80 60—70 Dresden . . . 55-90 79-94 68-90 63-73 Elberfeld . . . 55-81 75—105 50—70 60-68 Essen . . . 65-83 48-851 70—83 58-69 Frankfurt a. M. 48-98 86-103 62—78 72—74 Hamburg . . . 50-89 84—137 61—78 54-681 Hannover. . . 60-82 70—110 55-78 60-70 Husum. . . . 48—81 — 58-75 40-491 Kiel 50—75 60—120 54—74 44—541 Köln a. Rh. . . 62—92 48-851 70-88 60-70 Leipzig. . . . 62—93 46-671 32-441 63—72 Magdeburg . . 38—481 48-781 37—461 63-71 Mainz . . . . 64-93 95-98 65-75 Mannheim . . 60-92 90-110 72-80 72-74 Nürnberg . . . 65—98 65-801 45-68 69-71 Stettin — 55-90 — 62—68 Zwickau . . . 50-86 50-62 l 33-421 65-72 l^eklamstsU. Line einfache, aber eindringliche wiesenbetrachtung. Zur Erzeugung von 80 är Heu pro da benötigt die Wiese unter anderen Nährstoffen von etwa 60 Phosphorsäure. Daraus ergibt sich folgende Tatsache: Fehlt auch nur 1 Kx Phosphorsäure an den erforderlichen 60, so sinkt der Ertrag gleich um '/i Ur Heu. Man ersieht hieraus die große Verwertungskraft der Wiesen und wle man sich schädigt, wenn man die Phosphorsäure bet der Düngung vernachlässigt. Man gebe daher den Wiesen im Herbst — in Verbindung mit Kainit — als Anfangsdüngung 6—8 är Thomasmehl pro da, eine Gabe, die man später auf 4—6 är er mäßigen kann. Wettervorhersage der Kgl. S. Landeswettrrwarte zu Dresden. Mittwoch, den 9. Oktober 1910. Süd-West-Wind, veränderliche Bewölkung, mild, zeitweise Niederschlag. Magdeburger Wettervorhersage. Mittwoch, den 9. Oktober 1910. Zunächst ziemlich heiter, trocken, Frost und Reif. Später erneut Trübung, milde, im Westen und Norden auch schon teilweise Nie- g verschlüge oder windig. .d - 4 »ükle man beim Einkauf von pflanisnduttsr-lsiargarino. Diele bsicken beliebten van den Vergh'lcfisn lllarken ersehen llaturduttsr vollkommen, linä jsclocb wesentlicb billiger! Obgleich reine pilanreniett- proclukte, müllen lie stirerüderaug großen kulterglsicfilieitwegen gslehlicti als lsiargarine bereicbnet wersten — (sie delle Empfehlung für ihre Sütel lsian verlange augstrückstch und Zn allen einlchlügigen Sslchäiten erkültstchk ?slmknone unei pslmrtolr Die Zigeuner, elegante Gestalten in rotveischnürtcn Röcken, spielten meisterhaft. Wie ein Streich, eine (jubelnde, klagende Geigenstimme klang die Musik. In den zierlich gedeckten, mit Blumen reich geschmückten Tischen saß die elegante Welt von Pari». Damen in schicken, oft etwa» extravaganten Toiletten, Herren in tatellosem Gesell« schasl-anzug, meist eine wiche Blüte im Knopfloch. Ein Neger in buntseidenem Gewände reichte jeder eintretenden Dame da» Programm auf einem kleinen Papiersächer. Die Kellner bedien« ten geräuschlos. Der schwüle Dult von Peau d'E,pagne und Chypre durchzog dir vornehmen Räume und verdeckte fast den süßen Geruch der vielen frischen Blumen. Georg bemerkte mit Stolz, daß sogar hier in diesem ele ganten Kreise dir reizende Erscheinung seiner Begleiterin ausfiel. Nadine sah rrstaunt alle» an. „Waren Sie wirklich noch niemals hier?" fragte Georg. „Trotz Ihre» zweijährigen Aufenthalte» in Pari«?" Er bestellte «in leichte» Abendessen — «in wenig Humm«r, kalt«» Huhn und «ine Flasche Champagner, die bald in «imm silbernen Eitlühler neben ihnen fror. „Wie sollt« ich wohl hierherkommen?" lachte sie. — „Aber heule will ich eS genießen! Da» ist ja da» Recht der Künstler, jede Stunde voll und ganz auszukosten. Wir genießen und lei den intensiver wie andere Menschen, denn mit feineren Sinnen, mit jeder Faser unsere» Sein» leben wir!" Georg hob da» schäumende Gla» hoch. »Auf die Kunst und ihre schöne Jüngerin >' Unwillkürlich mußte er plötzlich an den letzten Toast denken, den «r ««»brachte in dem stilvoll e-nsten Epeisesaal von Lebmin, an di« strahlend glücklichen Gesichter von alten E lern und Anne- Marie» blonder Kopf, den sie mit königlicher Herablassung für sein« Ovationen dankend neigte. Er schüttelte sich. Da» reine Sibirien — diese Lehminer Atmosphäre! Hier war» ander». Wärme, Schönheit Grazie umgaben ihn und verkörperten sich in der verführerisch reizenden Mädchengrstalt neben ihm. Von den Nebenffschrn klangen die Gläser, Lachen, Scherz worte herüber. Georg griff nach Nadine» Gla», um «» neu zu füllen. „Nadine" — sagte er leise und noch einmal: „Nadine!" Sie senkte die Wimpern. Ihr Mund blühte so rot wie die Rosen in ihrem Gürtel. Die Geigen jauchzten und sangen immer wilder ihre ner« vsnausreizenden Walzer. Um ihre Verwirrung zu verbergen, nahm Nadine den Pa- piersächer und la» di« Nummer de» eben b gönnen Musikstück». »Liebe verzeiht — Walzer von Roo»", sägte sie halblaut vor sich hin. „Liebe verzeiht!" widerholte Georg. „Ob da» wohl war ist? Verzeiht Liebe wirklich alle», oder triff, jede Kränkung so tief, daß sie unverzeihlich wird?" „Ich weiß r» nicht," antwortete Nadine langsam „Ich habe noch nie jemand geliebt — außer meinem Vater und mei- ner Kunst." „Wenn Sie für mich „Mutter" statt „Vater sagen, trifft da» auch bei mir zu — bi» j-tzt." — Seine heißen Augen ga ben den Worten eine besonder« Bedeutung. Der Walzer verklang mit einem wehmütigen Akkord, der wie ein schmerzliche» Nachschluchzen weiter zitterte. „Ek ist zu spät und ich wohne weit", mahnt« Nadine. Georg stand sofort auf. „Sie denken doch nicht, daß ich Si« allein gehen lasse?" „Warum nicht? Ich benütze die. Straßenbahn. Sie woh nen in dieser Gegend, wethalb sollen Si« sich so unnütz müd« mach«« ?" „Was kümmert mich der weite Weg?" entgegnete er. „Ueb- rigen» suche ich mir nun doch eine Wohnung im Quartier La tin. Ich vertrödele zu viel Zeit durch die große Entfernung, denn ich hab« mir vorgenommen, auch noch im Gipssaal zu zeichnen. Mw ist korrekte» Zeichnen nach Gip»abgüff-n eben falls sehr nötig," „Haben Sie da» selbst herautgesunden? Oder wethalb wollen Sie sich selbst diese Straf« auf«rlegen?" „Um da zu sein, wo Sie sind." Eine zarte Röte stieg in ihr Gesicht. Ohne Antwort ver ließ sie mit ihm den heißen, duftdurchzogenen Raum. Stumm gingen sie nebeneinander her durch die weiche Früh lingsnacht — Nadines ärmlicher Wohnung zu. Sie sahen nichts von den engen häßlichen Straßen, den dunklen finsteren Häusern, denn sie blickten zu den Sternen auf, hörten nich » von den Rä- derraffeln, Peitschenknallen und Lärmen um sie her, weil der Schlag ihrer Herzen zu laut stürmte. Fünfte» Kapitel. Georg hielt Wort. In derselben Woche siedelte er bereit» in da» Quartier Latin über. Da» Glück begünstigt« ihn. Er sand in «inem neueren Hause ein große« schöne» Atelier. Er stöberte bei den Altertumshändlern hervm, bi« er da» sand, wa» er suchte. Alte Peiserteppich«, die den Fußboden bedeckten, Go belin» für die Wände, antike Echnitzereun, mit großblumigen D-mast bezogene Sessel. Sobald «r fertig mit seiner Einrich tung war, gab er seinen Mitschülern ein reizende» Fest, bei dem Nadine natürlich die Hauptrolle spielte. Georg huldigte ihr wie einer Königin, ohne sich im geringsten an Norbert» finstere Mme und scharfe Bemerkungen zu kehren. Sehr bald genügte es ihm nicht mehr, Rcdine täglich Blu men oder Näschereien zu schicken, er fing jetzt an, ihre Einrich- tung mit buntlackie.ten Korbmöbeln, Bastteppichen und duftigen Mullgardinen freundlicher zu gestalten. Wie er vorgab, deckten Nadine» Skizzen, die der alt« Heer in Paffy kaufte, diese Ausgaben und brachten ihr sogar noch «inen hübschen Ueberschuß rin, mit dessen Hilfe fie sich und Lu- cy O'Reillä manche Annehmlichkeit verschaffen konnte. (Fortsetzung folgt.)