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Nr. 132. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 8. November 1910. Seite 2 — Die Aufn ah me v on Z eitun gs anzeigne kann man nicht erzwingen. Diese Auskunft erteilt die .Papierzeitung" aus eine Anfrage, deren Urheber darüber ungehalten war, daß ihm eine Zeitschrift ohne Angabe von Gründen die Aufnahme einer Anzeige verweigerte. In der Antwort wurde noch festgestellt, daß eS kein Mit tel gäbe, eine Zeitung zur Aufnahme einer Anzeige zu zwingen, die ihr nicht paßt. Großröhrsdorf. (Goldene Hochzeit.) Am Frei tag beging im Kreise seiner Kinder und Enkel der frühere Bleichereibesitzer, jetzige PrioatuS Herr Rudolf Burkhardt mit seiner Ehefrau Agnes geb. Schreier in voller körper licher und geistiger Rüstigkeit das seltene Fest der golde nen Hochzeir. Freunde und Bekannte erwiesen dem Ju- belpaare, das sich allseitiger Wertschätzung erfreut, durch Darbringung von Glückwünschen und Geschenken ihre Liebe und Aufmerksamkeit und gestalteten so den Ehren» tag zugleich zu einem rechten Freudentage. Dresden, 6. November. (Tödlich verunglückt.) Als ein Bierkutscher der Därwitz'schen Bierhandlung mit seinem Wagen noch schnell vor einem Straßenbahnwagen über das Gleis der Bahnhofstraße hinwegfuhr, geriet ein älterer, schwerhöriger Mann, der Gemeindewächter Marpert aus Töpeln, vor den Wagen und wurde von der Deichsel so heftig gegen Kopf und Leib gestoßen, daß er gestern Abend starb. 8. Dresden, 7. November. (Auf dem Podium vom Todt ereilt.) Ein jähes Ende fand am Sonn abend Abend in der „Reichskrone" eine Ballfestlichkeit, an der auch der Fleischer Bruno Mehnert teilnahm. Die Festgäste hörten während einer Pause den Vorträgen einer fröhlichen Sängerschar zu, der auch der Fleischer Mehnert angehörte. Nach einem fröhlichen Liede wollten die Sänger gerade mit dem Vorträge eines anderen Gesanges beginnen, als plötzlich Mehnert inmitten seiner Sangesbrüder auf dem Podium lautlos zusammenbrach. Die Bestürzung der Anwesenden war groß. Man versuchte den Bewußt losen durch verschiedene Mittel wieder ins Bewußtsein zurückzurufen, Wiederbelebungsversuche wurden auch mit Erfolg angestellt und ein sofort hinzugerufener Arzt ord nete die Ueberführung Mehnerts mittels Krankenwagens nach dem städtischen Krankenhause an. Mehnert wurde noch lebend dorthin geschafft, aber bald nach seiner Ein lieferung verschied er, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein vor zeitiges Ende gemacht. Die Festlichkeit wurde sofort ab gebrochen. Dresden, 5. November. (Pferdeausstellung.) Die nächste Dresdner Pferdeausstellung findet am 27, 28. und 29. Mar 1911 statt. Im Anschluß an die Ausstellung ist für den 30. Mai ein Herrenpreisreiten und PreiSfpringen in Aussicht genommen. 8. Dresdm, 7. Nov. (Die Maul- und Klauen seuche in Sachsen.) Nach den jetzt vorliegenden amt- lichen Erhebungen der Königlichen Kommission für das Betertnärwesen ist die Maul- und Klauenseuche im König reich Sachsen in 48 Gemeinden und 93 Gehöften festge- stellff gegen 8 Gemeinden und 13 Gehöfte am 15 Okto- Ser. Man ersteht hieraus, daß die Seuche auch in Sachsen noch im Umsichgreifen begriffen ist. 8. Dresden, 7. November. (Wurstvergiftung.) Infolge des Genusses von verdorbener Wurst starb in Limbach i. S. ein Mädchen im Alter von 20 Jahren nach kurzer Krankheit. Die Schwester der Verstorbenen, die gleichfalls von der verdorbenen Speise genossen hatte, liegt scher krank darnieder. Bautzen, 6 November. (Fisch auSstellung.) Die Fischausstellung der sächsischen FischereivereinS, die gestern und heute hier stattfand, war recht gut beschickt. In der gestrigen öffentlichen Versammlung von Fischereiinteressen ten erfolgte auch die Verteilung der Ehrenpreise, Me daillen und Ehrenurkunden. Den Ehrenpreis der Stadt erhiel^ Pfarrer Goltzsch aus Königswartha, den des Prin- zen Sizzo von Schivarzburg-Rudolstadt die Herrschaft Königswartha und den Ehrenpreis deS reSdner Angler- IlubS Fischereibesitzer Linke-Tharandt. Die silberne Ver- einSpreiSmedaille wurde dem Rittergutsbesitzer Böhmer- Klix bei Bautzen zuerkanm. Pirua, 6. November. (Sandsteine für die Leipziger Bahnhofsbauten) Der „Pirnaer An zeiger" meldet aus Schöna: Aus den an der LandeS- grenze gelegenen großen Sandsteinbrüchen wird zurzeit viel Steinmaterial für die Leipziger Bahnhofsbauten ent nommen. Erst dieser Tage ist von den angelegten Ver ladeplätzen aus wieder eine Schiffsladung abgefertigt worden. Die Steine gehen bis Riesa, wo für den Bahn transport die Umladung nach Leipzig erfolgt. Dippoldiswalde, 5. November. (Obligatorischer Turnunterricht für FortbildungS- und Handelsschüler.) Die städtischen Kollegien beschlossen auf Anregung des Schuldirektors Ebert die Einführung des obligatorischen Turnunterrichts für sämtliche hier wohnenden FortbildungS- und Handelsschüler. Der Unter richt wird von dem hiesigen nationalen Turnverein er teilt. Die entstehenden Kosten trägt die Stadtkasse. — 8. (Ein böhmischer Mädchentransport aufgelöst.) Ausländische Mädchenhändler versuchten in neuerer Zeit mit großem Raffinement Mädchen aus den böhmischen Greuzortsn nach Deutschland und von hier aus ins Ausland zu verkuppeln. Jetzt ist ein großer Mädchentransport der Grenzpolizei in die Hände gefallen. Am Sonnabend erhielt die Gendarmerie in OberleutenS- dorf von privater Seite die Mitteilung, daß mit dem um 8 Uhr abends nach Komotau verkehrenden Personen zuge vom Oberleutensdorfer Bahnhofe ein Transport junger Mädchen — zehn an der Zahl — unter Führung eines Mannes nach Sachsen abreisen werde. Kurz vor Abgang deS Zuges trafen die 10 Mädchen auf dem Bahn hofe ein und wurden sofort von der Gendarmerie ange halten. Der Begleiter der Mädchen, ein etwa 60 Jahre alter Mann gab an, daß die Mädchen für eine „Schoko ladenfabrik" in Sachsen engagiert seien und in der Nähe von Leipzig als Arbeiterinnen Wohnung nehmen sollten. Auch die im Alter von 18 brs 25 Jahren stehenden zehn Mädchen bestätigten, daß sie von ihrem Reisebegleiter unter dem Vorwande, in einer Schokoladenfabrik bei Leipzig Beschäftigung zu finden, angeworben worden seien. Der Werber hatte sich einer Vermittlerin bedient und dieser 1 Krone pro Mädchen versprochen. Diese Vermittlerin hatte den Mädchen auch mitgeteilt, daß sie weder Kleidung noch Wäsche mitzubringen hätten. Alles würde von der Schokoladenfabrik besorgt werden. Die Mädchen führten auch keinerlei Gepäck mit sich. Ihre wenigen Habselig, keilen trugen sie in kleinen Bündeln. Der verdächtige Reisebegleiter machte alle möglichen Versuche, sich aus der Schlinge zu ziehen. Er erzählte dem Beamten, er habe von einem Herrn aus Annaberz Auftrag erhalten, Ar- beiterinnen für eine sächsische Schoko adenfabrik anzuwer- ben Der „Annaberger" Herr habe im „Prager Tageblatt" ein diesbezügliches Inserat erlassen, woraus er seine Dienste als Vermittler angeboten habe Er könne aber nicht agen, wo sich die sächsische Schokoladenfabrik befinde. Als die jungen Mädchen merkten, daß sie einem unsicheren Schicksal entgegengingen, forderten sie ihren Begleiter zur Herausgabe ihrer Arbeitsbücher auf und mit Hilfe der Gendarmeue kam der Unbekannte diesem Ersuchen auch nach. Die Mädchen, für die der „Werber" bereits die Fahrkarten gelöst hatte, verließen danach den Bahnhof und kehrten in ihre heimatlichen Dörfer zurück. Der Reisebegleiter wurde in Hast genommen und gegen ihn bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen Kuppelei er- tattet Die sächsischen Behörden stellen augenblicklich in Annaberg und Leipzig Erörterungen an, da allem An- cheine nach Helfershelfer des Mädchenhändlers in Sachsen vorhanden sind. — Fahrlässige Tötung.) Als der Landwirt Sch. in Bohnsdorf nach beendeter Jagd seinen Wagen be stieg, entlud sich das Gewehr. Das Geschoß drang dem Kut scher Kühne in den Oberschenkel und verletzte ihn so schwer, daß er bald darauf starb. ^krgssgsscdicdts. Deutsches Reich. Berlin, 7. November. (Die Verhandlungen über die türkische Anleihe noch nicht abgeschlossen.) Die hier in Berlin anderweitig verbreitete Meldung über einen bereits er folgten Abschluß der Verhandlungen bezüglich der tür kischen Anleihe müssen als verfrüht bezeichnet werden. Bis heute nachmittag waren an amtlicher Stelle, wie das Hirsch'sche Telegr. Bureau erfährt, keinerlei Nachrich ten über einen solchen Abschluß eingelausen. Berlin, 6. November. (DieAbreise deSZaren.) Nach der Hofjagd begab sich Zar Nikolaus gestern Nach mittag im Automobil nach dem Mausoleum, um an den Sarkophagen deS Kaisers und der Kaiserin Friedrich Kränze niederzulegen. Den Tee nahm der Kaiser bei der Kaiserin. Um 8 Uhr sand in der JaSpieSgalerie des Neuen PalaiS eine Tafel statt, bei der an einzelnen Ti schen gespeist wurde. An dem Mitteltisch nahm der Zar neben der Kaiserin Platz, gegenüber der Kaiser. Daran anschließend sand eine Lichtbildervorsührung im Theater- saal deS Neuen Palais statt. Um 11 Uhr 55 Minuten abends erfolgte die Rückreise von der Station Wildpark aus nach Wolfsgarten. Berlin, 7. November (Die Reise des Kron- Prinzen) Nach einem vom Reichspostdampfer „Prinz Ludwig" heute aufgegebenen drahtlosen Telegramm hat der Dampfer mit dem Kronprinzenpaar an Bord Sonn tag abend 7 Uhr auf seiner Ostastensahrt bei schönem Weiter Kreta passiert. Der Dampfer wird heute morgen 7 Uhr Port Said erreicht haben. Berlin, 7. November. (Neue ReichStagSvor- lagen.) Dem Reichstage find drei kleine Gesetzentwürfe zugegangen: 1. ein Entwurf betreffend die durch die neue Strafprozeßordnung veranlaßten Aenderungen der Gebührenordnung (der Entwurf regelt die Gebühren für Vormundschafts, und Jugendgerichte); 2. ein Entwurf betreffend den Schutz des für Reichsbanknoten verwen deten Papiers (seine Bestimmungen sollen die Nachah- mung falscher Banknoten erschweren); 3. ein Entwurf betreffend die Beseitigung von Tierkadavern (der Ent wurf will bisher zutage getretene Mißstände beseitigen. — Prinz Heinrich von Preußen soll, nachdem er seit etwa einer Woche in Griesheim bei Darmstadt in Begleitung des Aviatikers Euler Flug versuche unternommen habe, am Sonntag vormittag zum ersten Male mit dem Flugapparat eine Strecke von etwa einem Kilometer allein zurückgelegt haben. Portugal. (Ein Komplott gegen die pro visorische Regierung in Portugal.) An der portugisischen Grenze wurden am Sonnabend 5 Generäle und 17 höhere Offiziere, sowie mehrere Subalternoffiziere verhaftet. Sie sollen an einem Komplott gegen die pro- visorische Regierung in Lissabon beteiligt sein. Weitere Verhaftungen stehen unmittelbar bevor. Italien. Rom, 7. November. (Der Wiederauf bau von Messina und Reggio.) Die Regierung hat beschlossen, eine Summe von 20 Millionen Lire aus zuwerfen, um die Städte Messina und Reggio wieder aufbauen zu können. Zu dem gleichen Zweck wird eben- falls eine Summe von rund 50 Millionen Lire verwen det, welche aus den Werten stammt, die unter den Trüm mern aufgefunden, und von ihren Eigentümern nicht reklamiert worden sind. Serbien. Belgrad, 7. November. (DaSBefinden des serbischen Kronprinzen.) Die Besserung im Befinden des Kronprinzen Alexander macht weitere merk liche Fortschritte. Belgrad, 7. November. (Prinz Georg von Ser- bien will in eine französische Kriegsschule eintreten.) Wie an unterrichteter Stelle verlautet hat Prinz Georg an den KriegSminister ein Gesuch ge richtet, dahingehend, ihn nach Paris zu entsenden, um die dortige höhere Kriegsschule zu besuchen. Türkei. Saloniki, 7. November. (Ex-Sultan Abdul Hamid liegt im Sterben.) Hier ist das Gerücht verbreitet, daß Ex-Sultan Abdul Hamid im Ster ben liege. Zm WMaim MnUchtnentremie. London, 5. November. Die englische Presse beobachtet über die Potsdamer Monarchenentrevue große Reserve. Die „Globe" bemerkt: ES wäre falsch, der Entrevue jede politische Bedeutung abzusprechen. Sie ist lange vorher der Gegenstand von Besprechungen der Minister der beiden Länder gewesen. Man glaubt, daß Herr Saffonow die österreich-russischen Beziehungen mehr korrigial gehandhabt wissen will. Er weiß, daß der Weg nach Wien über Berlin geht. Außerdem sei zu beachten, daß Deutschland die einflußreichste Macht in Konstantinopel ist. Mit Rück sicht auf die ungünstigen Beziehungen zwischen der Türkei und Griechenland ist ein Austausch der Ansichten zwischen Rußland und Deutschland im Interesse des Friedens wünschenswert. — Der „Standart" schreibt: ES ist wenig wahrscheinlich, daß die Entrevue von Potsdam -inen merk lichen Wechsel zwischen beiden Ländern herbeiführen wird, Diese werden auf dem Stande bleiben, auf dem sie seit der Entrevue von Björkö gewesen sind. Auf dem Bankett gestern Abend ist zwar nicht eine einzige politische Rede gehalten worden, aber es hat wenig Wahrscheinliches für sich, daß man von Politik nicht sprechen will. Der Orient bietet ein weites Feld für derartige Besprechungen. Die türkisch-griechischen Beziehungen, die kretische Frage, die türkische Anleihe und vor allem die persische Angelegen heit werden ganz sicher diskutiert werden. Was die letzte Frage anbetrifft, so werden die englischen Staatsmänner nichts dagegen einzuwenden haben, wenn die russischen und deutschen Minister diese Affäre frei und offen disku tieren. Seit der Unterzeichnung der englisch-russischen Entente ist zwischen den beiden Regierungen bezüglich einer Aktion in Persien keine ungünstige Wendung einge treten. Diese Aktion kann nichts schaden, denn Deutsch land weiß, daß diese Entente durch nichts derartiges getrübt werden könnte. Man darf selbst annehmen, daß an dem Tage, wo man nicht mehr auf eine politische Intervention Deutschlands rechnet, die persischen Staats männer mel vernünftiger und zugänglicher sein werden. Wien, 5. November. Das offiziöse „Fremdenblatt" bespricht in einem Leitartikel in zustimmender Weise die Potsdamer Monarchenzusammenkunft und schreibt: Wenn Deutschland und Rußland einander mit dem alten und in ihren historischen Erfahrungen begründeten Vertrauen sich begegnen, so wird dies nicht nur für diese beiden Mächte, sondern für unser aller Frieden und für die wünschenswerte allgemeine europäische Politik von großem Vorteil sein. Nus aller Welt. Berlin, 7. November. (Schwerer Kampf mit einem Verbrecher.) In dem Hause Potsdamer Straße Nr. 83 spielte sich gestern ein schwerer Kampf mit einem Verbrecher ab. Das Ehepaar Tetzke, das daselbst in einer Etage wohnt, kehrte abends gegen 9 Uhr von einem Aus- fluge nach Lichtenrade zurück. Frau Tetzke ging voran, während ihr Mann mit dem Kinde auf dem Arm lang sam folgte. Die Frau öffnete die WohnunyStür und trat in die Wohnung ein, um Licht zu machen. Plötzlich hörte sie hinter sich ein Geräusch, und als sie sich um- dr-yte, sah sie einen jungen Mann, der mit erhobenem Revolver auf sie zutral und einen Schuß abgab Die Kugel hat die Schädeldecke der Frau durchbohrt und ist im Kopse sitzen geblieben. Der Mann halte inzwischen die letzte Treppe erreicht und hörte den Aufschrei seiner Frau. Er stürzte in langen Sätzen dir Stufen hinauf und in seine Wohnung. Als er diese betrat, hatte sich der Verbrecher gegen ihn gewandt und stürzte mit ange- geschlagenem Revolver dem Ausgange zu. Tetzke sah am Boden seine mit Blut befleckte Frau liegen und stürzte sich auf den Einbrecher, um ihn niederzuschlagen. In demselben Augenblicke ertönte ein weiterer Schuß. Der Verbrecher hatte diesen auf Tetzke abgegeben, den die Kugel in den Mund traf. Tetzke taumelte und diesen Augen blick benutzte der Einbrecher, um die Treppe hinabzufliehen. Tetzke hatte noch so viel Kraft, um ihm nachzustürzen. Er erreichte jedoch nur den Treppenflur und sank dann tot zu Boden. Der Lärm hatte inzwischen die Hausbe wohner alarmiert. Diese requirierten sofort die Polizei. Der eintreffende Polizeibeamte stellte fest, daß es sich um ein außerordentlich schweres Verbrechen handelt und be nachrichtigte den diensthabenden Kommissar im Polizei. Präsidium. Dieser alarmierte sofort die Mordkommission, die sich sogleich mit dem Dirigenten der Kriminalpolizei in Verbindung setzte. Der Zustand der Frau Tetzke ist so, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Für die Ergreifung des Täters hat das Polizeipräsidium 1000 M Belohnung ausgesetzt. Ein früheres Dienstmädchen, das bei Tetzke bedienstet war, soll in der Angelegenheit ver wickelt sein. Berlin, 7. November. (Zur Bluttat in der Potsdamer Straße.) Bisher ist cS der Kriminal polizei nicht gelungen, deS Einbrechers, der, wie berichtet, heute nacht im Hause Potsdamerstr. 83 den Damenschnei- der Tetzke erschoß und dessen Ehefrau lebensgefährlich verletzte, habhaft zu werden. Man ist dem mutmaßli chen Täter jedoch bereits auf der Spur und seine Ver haftung ist vielleicht schon in den nächsten Stunden zu erwarten. Frau Tetzke ist bisher nicht vernehmungsfähig gewesen. Ihr Befinden gibt zu den äußersten Besorg. Nissen Anlaß; die Aertzte, die sie behandeln, haben kaum