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Pulsnitzer Mck enblatt l'elegr.-fldr.: Wochenblott vulsnitz Erscheint: Dienstag, Donnerstag ».Sonnabend. ttmls Les l^önigl. Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be sonderem larik. Erfüllungsort ist Pulsnitz. Inserate kür denselben lag sind bis vormittags IO Uhr aukzugeben. Dis künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum 12 Pf., Lokalprsis 10 pk. Reklame 25 pk. Sei Wiederholungen Rabatt. §ernsprecher: Nr. 18. l)SZlrKS-5lNZ6igSr und Zeitung Vlatt Mit „Illustr. Sonntagsblatt", „Landwirtschaft- licher Vellage" und „§ür Saus und Serd". Nbonnement: Monatlich 45 pk., vierteljährlich Mk. 125 bei kreier Zustellung ins Saus, durch die Post bezogen Mk. 1.41. umfassend dis Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Srohröhrsdork, vrstnig, SauswalLe, Ohorn, Obersteina, Nieder- ßtUUSUlUU IUl OvU psllltOgOl lU^tVULZU n s2U1OIllt), stsina,Weitzbach, Ober-u.Diederlichtenau,§riedersdork-Ihismsndork, Mittelbach, Srotznaundorf, Lichtenberg, klsin-vittmannsdork. Druck und Verlag von S. L. Sörftsr's Erben (Inh.: I. VV. Mostri. Expedition: Pulsnitz, vismarckplatz Dr. 265. Verantwortlicher Redakteur: Z. VV. Mohr in Pulsnitz. Mr. 151. Donnerstag, den 22. Dezemöer 1910. 62. Jahrgang. Auf Vlatt 300 des hiesigen Handelsregisters, die Firma Kgl. privUegisrls Löwsnapotboks Richard Hartmann in Pulsnitz betr., ist heute eingetragen worden, daß die Firma künftig Kgl. privilegierte Löwsnapotdeks Lran? Stierba in Pulsnitz lautet, daß der Apotheker Herr Richard Hartmann z. Zt. in Groß schönau als Inhaber ausgeschieden und der Apotheker Herr Franz Hermann Otto Stierba in Pulsnitz Inhaber ist. Pulsnitz, am 21. Dezember 1910. königliches Amtsgericht. Aas Wichtigste. Vor dem Reichsgericht in Leipzig begann der Spio nageprozeß gegen die englischen Marineoffiziere Trench und Brandou. Die Angeklagten sind ge ständig, für das amtliche Nachrichtenbureau in Lon don maritim und militärisch wichtige Aufzeichnun gen gemacht zu haben. (S. G.-S.) Der Aviatiker Hans Grade beabsichtigt in nächster Zeit auf dem Heller Schauflüge zu veranstalten. Der sächsische Hof betrachtet für seinen Teil die An gelegenheit des Prinzen Max als erledigt. Der Prinzregent von Bayern hat 100000 Mark zur Unterstützung hilfsbedürftiger Veteranen und hun- d'rttausend Mark für Errichtung eines Erholungs heims für Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten gestiftet. Für Württemberg ist die Schaffung einer Viehver wertungszentrale beschlossen worden. Major Dominik, einer der verdienstvollsten Offiziere unserer Schutztruppe, ist aus der Heimreise ge storben. Der verstorbene Bergwerksbesitzer Schneider in Tep- litz hat zur Errichtung eines Waisenhauses vier Millionen Kronen vermacht. Bei Schluderbach (Tirol) wurde eine Patrouille von einer Lawine verschüttet. Nur der Offizier konnte sich retten. Bei einer Grubenexplosion in Manchester wurden zwei- hundertundneunzig Bergleuteim Schacht eingeschlossen. Nach Londoner Berichten hat im Wadaigebit ein neuer Kampf zwischen französischen Truppen und Einge borenen stattgefunden. OerUicdes und SScdsiscdss Pulsnitz. (Wintersanfang ist heut.) Der Reigen des Jahres ist wieder einmal geschlossen, denn der Winter hat den Herbst abgelöst Und hat er dies in Wirklichkeit auch schon längst getan, am heutigen Tage Hst sich diese Ablösung erst offiziell und kalender- mäßig vollzogen. Winter! Eines gelinden Fröstelns können wir uns nicht erwehren, und keiner ist, der, wäre eS nicht etwa von Berufs wegen, den Winter sonderlich gern sähe. Und fiele nicht das liebe Weihnachtsfest und i der Jahreswechsel in den Verlauf der kalten Jahreszeit, sie hätte für manchen, wenn ihm nicht gerade viel an Eis- und Schncejport gelegen wäre, sicherlich wenig ver lockendes. Aus der nördlichen Halbkugel beginnt, astro nomisch gerechnet, der Winter dann, wenn die Sonne ihre größte südlichste Deklination erreicht hat. Die käl tere Temperatur des Winters ist dadurch zu erklären, daß die Sonne niedriger steht, ihre Strahlen also weniger senkrecht aus die Erde ausfallen und daß außerdem die Sonne nur kürzere Zett am Himmel verweilt, d. h. die Erde weniger erwärmt als in der schönen Jahreszeit. Die größte Winterkälte pflegt gewöhnlich nicht auf den kürzesten Tag zu fallen, sondern etwa 4 bis 6 Wochen nach diesem, Das kommt daher, weil Ende Januar die Eigenwärme der Erde eine erheblich geringere ist als Ende Dezember, zu welcher Zeit sie noch meist von der in ihrer Rinde aufgespeicherten herbstlichen Sonnenwärme zu zehren pflegt. Eine große Müdigkeit hat nun die Herrschaft angetreten. Drinnen in den Häusern glimmert der Lampenschein und blauer Rauch wölkt über ihren Dächern. Nun pocht der Winter ans Tor der Zeit Mit knochigen Frostesbänden. Tut auf ihm das Tor! Wir stehen bereit, Mag er seine Stürme auch senden! Tut auf ihm das Tor! Willkommen im Land, Du weißer, bestockter Geselle! Wir fürchten dich nicht! Hier ist unsre Hand! Willkommen! Tritt über die Schwelle! Pulsnitz. (WeihnachtS-Konzert.) Die Stadt- kapelle veranstaltet am ersten Feiertage im Saale des Schützenhauses ein großes Konzert. Nachdem einige Weih nachten Konzerte von unsrer Kapelle nicht stattgefunden haben, werden die hiesigen Musikfreunde diesen hohen Genuß mit Freuden begrüßen. Hoffentlich wird das Kon- zert gut besucht. Pulsnitz. (Wie wird das Wetter die Feier tage sein?) DaS alte „Tief" hatte sich am Montag schnell entfernt, aber schon zog ein Teilties, das sich über dem Nordmeer entwickelt hatte und südostwärts fortschritt heran und brachte erneut Regenfälle. Nun hat sich aber überhaupt eine Druckoerteilung eingestellt, die jedem Ein tritt winterlicher Witterung entgegenarbeitet und die meist von längerer Dauer ist. D e Wetterkarten zeigen uns nämlich ein nahezu festliegendes „Hoch* im Da durch ist aber für die Annäherung weiterer Depressionen vom Ozean her die Bahn frei und dieselben rücken denn nun auey in schneller Aufeinanderfolge heran, und nur wenn, wie z. Z. am Dienstag abend der Fall ist, daS „Hoch" einen Vorstoß nordostwärts macht, ist für uns eine ganz kurz bemessene Besserung bei aber auch nur milder Temperatur zu bemerken, denn die vorherrschenden Südwestwinde können uns keinen Winter bringen. Wir zweifeln nicht, daß diese ungünstige Druckoerteilung noch länger anhalten wird, und wir erwarten deshalb zu Weih nachten und für die Festtage unbeständiges, zeitweise win diges, durchschnittlich mildes Wetter mit gelegentlichen Niederschlägen, also ein Weihnachten ohne ernstlichen Frost und ohne liegende Schneedecke. Nicht ausgeschlossen ist, daß eine zeitweilige Aufheiterung vorübergehend Reisbil- dung veranlaßt. Für die Wahrscheinlichkeit milder Weih nachtswitterung spricht auch noch der Umstand, daß ganz Europa eine milde Temperatur hat. — Die Handwerkskammern erinnern jetzt zum Jahres schluß wieder daran, den Kredit tunlichst nicht über ein Vierteljahr auSzudehnen, jedenfalls dann stets Rechnungen zu senden, und bitten auch das Publikum, die Einkäufe gleich bar zu begleichen. DaS ist eine der besten und wirksamsten Förderungen des Mittelstandes. — (Der Lehrling auf dem Tanzboden.) Ein Lehrherr hat unbedingt dafür Sorge zu tragen, daß sein ihm anvertrauter Lehrling auch außerhalb des Ge schäftes einen einwandsfreien Lebenswandel führt, denn gerade in diesen jungen Jahren ist der Charakter eines solchen jungen Mannes noch nicht gefestigt und deshalb leicht durch schlechte Gesellschaft beschädigt. Fortbildungs schüler haben auf Tanzböden keinen Zutritt, so lauten ja auch die örtlichen Polizetbestimmungen; eS kann einem Meister passieren, daß er in Strafe genommen wird, wenn er seinem Lehrling den Besuch des Tanzbodens still schweigend genehmigt. — (Aus dem Volksschulwesen SächsenS.) Am 15. Mai 1909 gab es in Sachsen 1909 Orte mit 2382 Volksschulen und 1580 Orte ohne Schulen. Die Zahl Ler öffentlichen evanglischen Volksschulen betrug 2267 (— 62 höhere, 276 mittlere, 1929 einfache), die der römisch-katholischen 54. Unterrichtet wurden 812 510 Kin der (397 326 Knaben und 415184 Mädchen). Davon waren 782 366 evangelisch, 24 882 römisch-katholisch und 5262 andersgläubig. In 1978 Fortbildungsschulen, von denen 1934 mit Volksschulen verbunden und 44 selbst ständig waren, 'gingen 91 216 Schüler und 4042 Schü lerinnen, zusammen 95 258 Die Gesamtzahl der Lehr kräfte an diesen Schulen betrug 14774, darunter 515 Direktoren und 725 Lehrerinnen. Auf einen Lehrer kamen im JnspektionSbezirk Dippoldiswalde Über 76 Schüler, Schwarzenberg 70 und Marienberg 75, Chemnitz II 75, Freiberg 73, Dresden I 45, Dresden II 66, Dresden III 57 Die Schülerzahl weist ein jährliches Wachstum von etwa 8000 auf. Pestalozzi-Kalender) Pulsnitz M. S — Vollung. (Ch ri stb e s ch eru n g.) Gestern, Mittwoch abend, fand in Pulsnitz M. S. die Christbescherung des dortigen Frauenvereivs statt Die Feier, die mit gemeinsamen Gesang begonnen und ge schlossen wurde, hatte zum Mittelpunkt eine Ansprache eine Ansprache des Herrn ?. Resch über das Wort Joh. 12, 46: „Ich bin gekommen in die Welt, ein Licht, auf daß, wer an mich glaubt, nicht in Finsternis bleibe." 14 Erwachsene und 12 Kinder konnten bedacht werden. Allen aber die die Bescherung durch ihre Gaben ermög lichten, ein „vergelte es Gott!" Pulsnitz M. S. (OeffentlicheS GesangSkon- zertO Der Männergesangverein „Liederkranz" hat für den 1. Weihnachtsfeiertag nach Menzels Gasthof zu ei nem Gesangskonzert eingeladen. ES steht ein genußrei- cher Abend bevor, da ein vielversprechendes Programm aufgestellt ist. Der Besuch dieses Konzertes sei daher allen Freunden guten Männergesanges empfohlen. Ohorn. (Weihnachts-Aufführung.) Der Ge sangverein „Liederkranz", welcher schon oft mit wohlge- lungenen Aufführungen an die Oeffentlichkeit trat, wird am 1. Weihnachtsfeiertag im Gasthof zur König Albert- Eiche daS große romantische Volksstück mit Gesang: „Frei schütz" geben. Auch hier wird der Verein sein bestes Kön nen zeigen. Wer sich nun den Abend des ersten Weih- nachtSfei-rtageS zu einem amüsanten und genußreichen gestalten will, wohne dieser Thester-Aufführung bei. Ohorn. (Geflügel- und Kaninchen-Aus- stellung.) Nächsten Sonntag wird im Saale des Ober- gasthofes die Geflügelausstellung des hiesigen Geflügel züchtervereins eröffnet. Die Beschickung dieser Ausstellung wird, wie die Anmeldungen zeigen, mit dem ausgesucht besten Material erfolgen. Neben der Prämiierungsklasse wird auch die Verkaufsklasse gut beschickt werden, sodaß sich hier ausgezeichnete Gelegenheit bietet, sich Geflügel rc. anzuschaffen oder das bereits vorhandene durch Zukauf zu vermehren und durch Zuführung von neuem Blut er- trags- und zuchtsähiger zu machen. Deshalb ist ein Be such der Ausstellung, die vom 25. bis mit 27. Dezember dauert, sehr zweckmäßig. Aber auch allen Tierfreunden kann eine Besichtigung der Ausstellung empfohlen wer den, da dieselbe ein ungemein anziehendes Bild infolge ihrer großen Mannigfaltigkeit bieten wird. — Die Maul- und Klauenseuche in Klein dittmannsdorf ist laut Bekanntmachung der König- liehen Amtshauptmannschaft Kamenz erloschen. Die für den Sperrbezirk Kleindittmannsdorf und das Be- obachtungSgebiet Lichtenberg und Großnaundorf ange ordneten Schutzmaßregeln werden aufgehoben. Kleinditt mannsdorf hat bis zum Erlöschen der Maul- und Klauen seuche in Wachau beim Beobachtungsgebiet zu verbleiben. Kamenz, 20. Dezember. (BezirkSauSschuß- sitzung.) Am Sonnabend vormittag 9 Uhr fand im Sitzungssaals der Königlichen Amtshauptmannfchast un ter dem Vorsitz« des Herrn RegierungSamtmannS v. Erd- mannSdorff öffentliche Bezirksausschußsitzung statt. Der Bezirksausschuß trat zu den einzelnen Punkten der Ta gesordnung in Beratung und faßte die folgenden Be schlüsse. Die ortsstatutarischen Beschlüsse der Gemeinde räte zu Oberlichtenau, Kindisch, Weißbach b. Königsbrück und Zochau, die Festsetzung des Gehaltes der Gemeinde vorstände betreffend, wurden genehmigt. Bei den Wah len von Sachverständigen für Enteignungsfälle auf das Jahr 1911 und von Sachverständigen zur Feststellung der Entschädigungen für die wegen Seuchen getöteten Tiere wurden die bisherigen Sachverständigen wiederge wählt. Als Sachverständige für die BeztrkSschätzungS- ausschüsse (Z 9 des Gesetzes, die staatliche Schlachtvieh- Versicherung betreffend, vom 2. Juli 1898) wurden die vorgeschlagenen Herren gewählt. Zu den Abtrennungen von den Grundstücken Blatt 1 des Grundbuchs für Oberlichtenau O. S. — Eigentümer: Gutsbesitzer Emil Bernhard Gräfe in Oberlichtenau —, Blatt 88 des Grund buchs für Großröhrsdorf — Eigentümerin: die Handels gesellschaft i. Fa. C. G. Großmann in Großröhrsdorf—, Blatt 17 deS Grundbuchs für Rosenthal — Eiaentümer: Gutsbesitzer Michael Jurk in Rosenthal —, Blatt 73 des Grundbuchs für Obersteina — Eigentümer: Stein- arLciter Emil Bernhard Frenzel in Obersteina — und Blatt 171 des Grundbuchs für Bretnig — Eigentümer: Landwirt Emil Hermann Jörke in Bretnig — wurde Genehmigung gegeben, zu den letzteren dreien jedoch unter Konsolidationsbedingung und DiSmembrationSbeschrän- kung. Genehmigt wurde ferner ein Besitzwechselabgaben regulativ für die Gemeinde Großröhrsdorf, ein Ortsgesetz