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Nr. 144. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 6. Dezember 1910. Seite 7. Lem Geist seiner Autoren, und so der Toiletten ab als von sie genau kennt, kann man sie flut aus schwarrer Melusine mit 5smt° und kedetguLpuh. Ilt. 2b5. Toiletten mehr kaufen, sondern nur huldvollst S M zu verbessern suchen. Eine Frau, die es versteht, sich ihrem Gesicht, ihrer Per sönlichkeit, ihrem Alter und ihrer Stellung entsprechend anzuzichen, hat sich die Mode wirklich dienstbar keine - die Haupt l gnädig st llr. 250. wintsrpaletot mit psltenteilen für Mädchen von 7-4 jähren. sir. 2ö2. ffachmittagskleld nur Zweierlei 5toff. fluch rur Modernisierung geeignet. Ur. 255. Nu5geschnittene; für Damen. Nr. 26Z. praktische? Kostüm mit losem sackest. läßt cs sich verstehen, daß die großen Modekünstler zur Mit wirkung gebraucht werden. Ganz besonders sind sie an den Erstaufführungen interessiert, und jeder möchte dann seine neuen Kreationen auf den Brettern, die die Welt bedeuten, zum Siege führen. Die Schauspielerinnen ziehen schließlich den nickt zu un terschätzenden Nutzen aus die sem Umstand, daß sie über- Dame 5chMidenn Nach unscrcn Colunkbus-Schnittnursrern arbeitet jede Dame ihre Garderobe selbst Die Kunst sich zu kleiden. Viele Leute, besonders Männer, schütteln den Kopf darüber, daß die Frauen soviel Zeit und Gedanken an ihre Bekleidung verschwenden und halten das für unnötig und unwürdig. Aber gerade sie sind meist am empfänglichsten für den Reiz eines harmonischen, geschmackvollen Anzuges. Nur daß es Gedanken, daß es geradezu Kunst erfordert, einen solchen Anzug zusammcnzustellen, Las wollen sie nicht glauben. Und doch ist es so. Cs ist für Lie Frau von großer Bedeutung, daß sie versteht, sich richtig zu kleiden, denn die Toilcttenkunst der Frau hat oft Einfluß auf ihre gesellschaftliche Stellung, manchmal sogar auf ihr Glück. Das größte Machtmittel Ler Frau ist die Grazie, und deren mächtigster Bundesgenosse ist die Toilette. Manche Frauen besitzen von Natur einen erlesenen Ge schmack, und die Art, wie sie ein Schmuckstück anbringen oder sich in einen Schleier zu hüllen verstehen, ist bewundernswert. Es ist wirklich Kunst, angewandte Kunst, die im weiblichen Anzug zum Ausdruck kommt. Wie oft gelingt es einer Frau von Geschmack, ohne sich an große Schneiderateliers zu wenden, eine Toilette aufzuarbeitcn und zu verschönern, sei es Lurch geschicktes Anbringen eines modernen Besatzes, einer Spitze oder Lurch geschmackvolles Arrangieren von ein paar Blumen oder Lurch eine Frisur, die ihr kein Friseur so machen könnte. Wenn man über Mode spricht, sollte man immer Len künstlerischen Gesichtspunkt ins Auge fassen. Wenn Lie Mode häßlich wirkt, ist sie meist falsch angewandt. Man muß sich oft wundern, wie schlecht die entzückendsten Modeschöpfungen wirken, wen» sie ungeschickt getragen werden. Die Kunst bringt Harmonie in Lie Mode, sie zwingt zu sorgfältiger Aus wahl und bildet den Geschmack. Die Kunst lehrt uns den Schnitt, der unsere Figur am vorteilhaftesten kleidet, die Farbe, Lie zu unserm Teint am besten paßt, die persönlichste und interessantest wirkende Hutform zu wählen. Man muß sich selbst aufmerksam betrachten, nicht um sich doch recht annehmbar zu finden, sondern um die vorhandenen Schön heitsfehler unnachsichtlich festzusteilen. Denn nur, wenn man ^5/ sir. 251. 5ackpaletot aus meistem kiaufch- stoff für Knaben von 2-4 fahren. , Moderne Settwäsche zu besitzen, ist der Wunsch zum mindesten jeder jungen Hausfrau. Man unterscheidet glatte und garnierte Bett wäsche. Die erstere kommt nur für den ganz einfachen Bedarf in Frage. Zu den garnierten Teilen gehören vor allem die Kissen- und Plumcauxbezüge und die Überlaken. Deckbett bezüge erhalten selten Garnierung, dagegen dienen glatte Kissen fast nur als Unterkiffen. Die garnierten werden mit Einsätzen, Ecken, Languettenbogen, gestickten Volants und Hohl säumen ausgestattet. Die Überlaken werden zu der für die Kiffen gewählten Garnierung paffend, besetzt und zwar meist nur an dem eigent lichen Überschlagteil. Kommt Handarbeit zur Verarbeitung, so muß darauf geachtet werden, daß sie gleichmäßig ausfällt. Besonders ist dies bei Häkelarbeiten nötig. Lin interessanter Wettkampf, der wohl in seiner Art einzig dasteht, ist in Paris entbrannt. Dort suchen sich näm lich die großen Modehäuser in dem edlen Bestreben den Rang abzulaufen, ihre kostbaren Schöpfungen umsonst an den Mann zu bringen, d. h. um nicht mißverstanden zu werden, natürlich an die Frau. Bekanntlich gibt es keine bessere Reklame für die neuen Modelle als auf Ler Bühne von schönen Schau spielerinnen getragen zu werden und zwar möglichst zu der Premiere eines neuen Stückes, wenn die elegante Welt, die sich überhaupt nur für das Neue interessiert, zusammenströmt. Der Erfolg eines Stückes hängt oft mehr von dem Effekt Nr. 260. Beinkleid mit Bandschluß für Damen. Cs hat den von älteren Damen beliebten offenen Schnitt mit schmalem Gürtelbündchen und Banddurchzug. Nr. 262. Nachmittagskleid aus zweierlei Stoff. Für Len blaugrün karierten Wollstoff empfiehlt sich eine einfache Machart, wie sie in unserm Modelle dargcstellt ist. Zum breiten Rockansatz und zu Kragen und Aufschlägen wählt man Lie am meisten hervsrtretende Farbe, um trotz Les ab- stcchcnden Besatzes Loch Einheitlichkeit im Eindruck zu erzielen. Einsatz mit Stehkragen und Unterärmel aus ecrüfarbenem Spitzenstoss. Nr. 265. Praktisches Kostüm mit losem Jackett. Es ist aus meliertem englischen Stoff hergestellt. Der aus vier Bahnen bestehende Rock ist hinten mit seitlich eingelegten Falten gearbeitet, vorn zeigt er schmale, der Vorderbahn an geschnittene Teile, die mit je drei Knöpfen verziert sind. Dem Sackpalctot ist unten, von den Seitenteilen ausgehend ein schoßariigcr Teil aufgesteppt, der hinten Knopfschmuck erhalten hat. Tiefer seitlicher Knopfschluß. Nr. 255 Ausgeschnittenes Nachthemd für Damen. Cs ist vorn eingekraust der schmalen, mit spitzem Ausschnitt versehenen Paffe angcfügt. Stickereiansatz und Durchzugstreifen mit farbigem Seidenband bilden die Ausstattung. ihnen mehr als bereitwillig gebotenen schönsten Werke der Modeatelicrs anzunchmen und huldvollst zu tragen haben. Natürlich bleiben sie dann ihr Eigentum. Wenn aber der Glanz der Neu heit und Frische nur um einen Schein zu verblüffen beginnt, kommt ein anderer glücklicher Sterblicher an die Reihe, der neue und schönere Toiletten schenken gemacht. Viele Damen werden von den verschiedenen Strömungen, denen die MoLe unterworfen ist, hin- und hcrgcworfen. Heute schwören sie zur Pariser Mode, morgen sind sie ganz der Reform geneigt. Erscheint aber ein neuer Prophet auf Ler Bildfläche, der Lie Vorzüge dieser beiden so konträren Richtungen zu einer speziellen und anscheinend noch nicht dagewesencn neuen Mode zu ver einen verspricht, dann ist auch er einer großen Ge meinde sicher. Aber die ausschließlich zu einer einzigen Richtung eingeschworenen Ankängerinncn bleiben vor Enttäuschungen in keinem Falle bewahrt, weil sich nicht alle Kleider in die vorgeschriebcnc Richtung ein zwängen lassen. Man wird immer von Fall zu Fall daran erinnert werden, Laß Material und Zweck des Kleides auf die Form und den Stil von größtem Einfluß sind. Daher wird die Kunst sich zu kleiden auch schwerlich mit Einseitigkeit in der Moderichtung vereinbar sein, sondern sie wird gerade verschreiben, sämtliche Mittel, Wege und Arten herbcizuziehen, alles zu prüfen und dann das Beste zu behalten. R. L. Nr. 2S0. Selnkleid mit DandschMss für Damen. Zu den ''Abbildungen. Nr. 265. Hut aus schwarzer Melu sine. Die runde, mit der modernen lang haarigen Melusine bezogene Form ist durch Samtaufschläge zum Teil verdeckt. Links seit lich erheben sich zwei gelbbraune Straußfedcr- köpfe aus einer antiken Schmuckagraffe. Nr. 25O. Winterpalctot mit Falten teilen für Mädchen von 7-y Jahren. An die langen Vorderteile und den Rücken- Mittelteil des Mantels aus schwarz-weiß ge nopptem englischem Stoff scklicßen sich seitlich Faltenteile, die oben von klllnen Patten ge halten werden. Kragen, Aufschläge und Knöpfe aus schwarzem Samt. Nr. 251. Sackpaletot für Knaben von 2-4 Jahren. Er ist mit Überschlag und zweireihigem Knopfschluß gearbeitet. Der Schalkragen kann aus dem Mantelstoff, aus Tuch oder anderem abstcchendem Material ge fertigt werden. darf. Als einziges Equivalcnt verkündigt dann der Theaterzettel am Schluß: Mäntel, Kleider usw. von dem Hause T., Hüte von I., Pelzwerk von A. Wird das Stück mit Beifall ausge nommen, so ist auch das Geschenk der Modehäuser nicht ins Waffer ge fallen. Nachthemd M M M -U'N M M -M US M M 44 u. 48 liefert unsere Expedition an die Abonnenten zu dem M M W FU, E KKl billigen Preise von nur 30 Vf. pro 5tase