Volltext Seite (XML)
Nr. 129. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag den 1. November 1910. Seite 2. Lichtenberg. (Ehrung.) Der hiesige Gesangverein „Ltederkranz" veranstaltete am Sonnabend aus Anlaß des Wegganges seines langjährigen, verehrten Dirigenten Herrn Kantor Schaffrath im VereinSlokal — Schreiers Restaurant — eins recht würdevolle Abschiedsfeier. Im Verlauf des Abends überreichte der Vorsitzende des Ober- lausitzer Sängerbundes, Herr Werner-Großschönau, dem Scheidenden unter Worten der Anerkennung für die Ver dienste um den deutschen Männergesang während 40 Jah ren ein schön ausgestattetes Diplom. Der „Liederkranz" ehrte seinen langjährigen Dirigenten, indem er ihm durch seinen Vorsitzenden, Herrn E. Lauterbach, ein wertvolles Geschenk überreichen und zum Ehren-Liedermeister ernen nen ließ. Herzlich gehaltene Ansprachen und frisch vor getragene Gesänge ließen die Stunden fröhlichen Beisam menseins nur zu schnell verstreichen. Herrn Kantor Schaff rath auch an dieser Stelle noch von allen Sängern für seine aufopfernde Tätigkeit ein inniges „Habe Dank!" Mögen ihm in dem wohlverdienten Ruhestand noch viels freudenvolle und glückliche Jahre beschieden sein! Großröhrsdorf.Die Kgl. AmtshauptmannschaftKamenz hat mit ihrem Bezirksausschüsse die Einziehung nach bezeichneter Wege genehmigt: i., des öffentlichen Fußweges, Flurstück Nr. 679 des Flurbuchs für Groß röhrsdorf, welcher zwischen den Flurstücken 463, 500, 463, 464, 499 und 501 desselben Flurbuchs liegt und auf die Radsbergerstraße Flurstück Nr. 679 ausmündet und 2., des Teiles des öffentlichen Fußweges, Flurstück Nr. 678 des Flurbuchs für Großröhrsdorf, und zwar soweit dieser Fußwegteil von hinter der Scheune vom Flurstuck 46 r bis an die planmäßig ausgebaute zwischen den Flurstücken 501 und 502 desselben Flurbuchs lie gende Straße hinsührt, 3., des sogenannten Pfarrwegs, Flurstücksnummer 462 des Flurbuchs für Großröhrsdorf. Bischofswerda, 30. Oktober. Der Westlausitzer Verband GabelSberger hielt heute hier seine diesjährige Herbstversammlung ab. Die Tagung begann gegen ^3 Uhr nachmittags im kleinen Saale des Schützen hauses mit einer zahlreich besuchten Vertretersitzung unter Leitung des Verbandsschriftführers Herrn Steuerexpsdient Friedrich-Kamenz. Nach Begrüßung der Teilnehmer wurde an Stelle des Herrn Bürgerschullehrers Schröter-Kamenz, der sein Amt niedergelegt hatte, einstimmig Herr AmtS- gerichtSexpedient Söhnel-PulSnitz als Verbandsvorsitzender gewählt Nach Entgegennahme eines kurzen Berichts über die am 2. Oktober in Waldheim stattgefundene Vertrster- sitzung des Sächsischen Landesverbandes GabelSberger wurde u. a. beschlossen: im Verbände Geschäftsstenographen- Praktikerprüfungen abzuhalten und alljährlich zu jeder Frühjahrs- und jeder Herbstversammlung PreiSwettschreiben zu veranstalten. DienächsteFrühjahrSoersamm» lung findet am HimmelsahrtStage 1911 in Pulsnitz statt. Gegen */,S Uhr folgte der Vertreter» sttzung im großen SchützenhauSsaale die öffentliche Fest versammlung unter Leitung des neuen VerbandSvorsitzen- den. Nach Begrüßung der sehr zahlreich erschienenen Gäste, Jüngerinnen und Jünger GabelSberger und Vortrag der wichtigsten Beschlüsse der Vertretersttzung hielt Herr Lehrer Walter Röthig-DreSden, Vorsitzender des Sächsischen Lehrervereins GabelSberger, den Festvortrag über das Thema: „Aufgaben und Arbeiten der Stenographenvereine und -Verbände". In prächtiger Rede zeigte er nne die einzelnen Vereine sowohl als auch die Verbände der Schule GabelSberger- für Ausbreitung, Verwendung usw. der deutschen Redezetchenkunst ihres Meisters bestrebt sein soll» ten. Seinen Ausführungen wurde reicher Beifall zu teil. Dem Festvortrag folgte die Verteilung der Diplome an die Preisträgerinnen und Preisträger des letzten Preis, wettschreibens. Konzert- und Solo-Vorträge seitens der Mitglieder des Bischofswerdaer Vereins und einiger Mit glieder der Kamenzer Militärkapelle sorgten im Laufe des Abends für weitere Unterhaltung Den Schluß der Ver anstaltung bildete ein Ball. Bischofswerda. DieMaul- und Klauenseuche ist in Großdrebnitz im Viehbestände des Herrn Oskar Funke au«gebrochen. Bautzen. Der Prachtbau der Land ständi schen Bank und des Ständehauses geht nun mehr seiner Vollendung entgegen. Er präsentiert sich als ein großes zweigeschossiges PalaiS mit hohem Dach und zwei vorspringenden Flügeln. In seiner repräsen tativen Wirkung läßt sich das neue PalaiS, das eine hervorragende Zierde der Stadt Bautzen bildet, mit dem Palais im Königl. Großen Garten zu Dresden vergleichen, doch ist eS noch in größeren Dimensionen als dieses ge- halten. Die architektonischen Formen des Hauses schließen sich den großen herrschaftlichen Bauten des 17. Jabrhun» dertS an, denen die altertümliche Stadt Bautzen ihr reiz- volles Gepräge verdankt. Das Erdgeschoß enthält die Räume für die Landständffche Bank und für die Spar kasse, sowie große Tresoranlagen und im anderen Flügel die Wohnung des jeweiligen Landesbestallten und einige Beamtenwohnungen. Im ersten Obergeschoß liegen die Sitzungs- und Festsäle der Landesstände und des Königl. Sächs. Markgraftums Oberlausitz, woran sich noch einige Repräsentationsräume schließen, durch die man in die Wohnräume des Landesältesten gelangt. Die Baukosten des PalaiS belaufen sich auf rund 1 Million Mark. Die glänzende architektonische Gestaltung des Prachtbaues ist der bekannten Dresdner Architektenfirma Lossow L-Kühne zu verdanken, der auch die Bauleitung übertragen worden war. Bautzen, 11. November. Eine große Detai list en-und Hand werker-Protest Versammlung fand am Sonntag abend hier statt, die sich mit der Bes serung der Existenz des Kleinunternehmertums befaßte. BerufSgenoffen aus Dresden, Zittau, Löbau, Bischofs werda und Bautzen waren erschienen. Die Wünsche der Versammlung wurden in einer Resolution zusammenge- satzt. Einberufen war die Versammlung vom Komitee für Detaillistenschutz in Dresden. Dresden, 1. November. Anläßlich der Verlegung des Königlichen HoflagerS von Pillnitz nach dem hiesigen Residenzschloffe werden am 3 November vormittags 9 Uhr die Fahnen der Truppenteile der Dresdener Garnison durch eine Kompagnie des Leibgrenadier-Regiments nach dem Königlichen Residenzschloffe gebracht werden. Dresden, 1 November. (Polizei bericht.) Der wegen Untreue von hier flüchtig gewesene Kaufmann Friedrich Max Wallbiener ist in Abwesenheit seiner Fa milienangehörigen in der Nacht zum 31. Oktober in seins Wohnung, Franklinstraße 5, zurückgekehrt, wo er tot auf- gesunden wurde. Er hat sich durch Einatmen von Kohlen gasen vergiftet. Dresden, 31. Oktober. DieUebergabe und Be sichtigung der erneuerten evangelischen Hof- und Sophienkirche erfolgte am Sonntag mittag. Am Reformationsfeste hielt daselbst Oberhofprediger O. Ackermann seine Abschiedspredigt. Dresden. ( ! bschtedSpredi gt.) Herr Oberkon- sistorialrat Superintendent v Dibelius hält am 1. Ad ventsonntage in der Kreuzkirche seine Abschiedspredigt. Dresden. Für die Lose der XVI. Sächsischen Pferdezucht-Lotterie (Ziehung 6. und 7. Dezember — Los 1 Mark) ist allerorts lebhafte Nachfrage und dürften solche wie alljährlich lange Zeit vor der Ziehung auch diesmal wieder vergriffen sein. Leipzig, 29. Oktober. Die Vollstreckung des Urteils gegen die Gebrüder Koppius dürste voraus sichtlich Verzögerung erfahren, weil die Frau von Karl Koppius ein Gnadengesuch eingereicht hat. 8. Leipzig, 29. Oktober. (100jährigeSBestehen der Universttötsfrauenklinik) Am heutigen Tage beging die Universitätsfrauenklinik zu Leipzig (Zier- sches Institut) die Feier ihres 100 jährigen Bestehens. Die meisten Aerzte Sachsens haben in dieser Anstalt als Studierende oder angehende Aerzte ihre Ausbildung er halten. Groß ist die Zahl derer, die als Assistenten ihre spezialistische und als Volo täre ihre Ausbildung für die AllgsmeinpraxiS erlangten, nach Tausenden zählen die Aerzte und Hebammen, die hier unterrichtet wurden. Di rektoren der Anstalt waren vom ersten Oktober 1810 bis 30. September 1856 Professor vr. Johann Christian Gott lieb Jörg, vom 1. Oktober 1856 bis 1. August 1887 Pro fessor vr. Karl Crede, seit 1. April 1887 wird sie gelei tet vom derzeitigen Direktor Geheimen Medizinal-Rat Professor vr. Zweifel. Plauen, 29. Oktober. (Aus st and.) In einer öf fentlichen Stickerversammlung, die von etwa tausend Personen besucht war, wurde beschlossen, daß am 1. No vember etwa 400 Sticker in den Ausstand treten und die Arbeit in allen Betrieben niedergelegt wird, wo der Tariflohn zwar anerkannt, aber noch die elfstündige Ar beitszeit besteht. — Vom „großen Los" wurden in Netzschkau fünf Zehntel gespielt, zwei davon sind aber nach aus wärts gegangen. Unter den glücklichen Gewinnern in Netzschkau befinden sich eine Waschfrau, ein Zimmermann, ein Bäcker, also Leute, die den Mammon gut brauchen können. 8. Roßwein, 23. Oktober. (Schließung der städ tischen Baugewerkenschule.) Die Städtische Bau» gewerkenschule zu Roßwein ist jetzt für den Unterricht ge schlossen worden, da das Unternehmen jährlich etwa 4500 M Zuschuß aus der Stadtkasse erforderte und die ser in Zukunft mindestens 9000 M betragen würde, wenn die Schule den an sie gestellten Ansprüchen genügen sollte. Auch die als Ersatz geplante Errichtung einer Bauvor- und Polierschul« ist gescheitert. Für diese hatten sich nur vier Schüler gemeldet. riagesgesckrckto. Deutsches Reich. (Keine neue Palästina reise des Kaisers) Eine Londoner Wochenschrift be hauptete, aus zuverlässigster Quelle erfahren zu haben, Wilhelm II. werde demnächst wieder eine Reise nach Palästina unternehmen. An den zuständigen Stellen ist von einer solchen Absicht des Kaisers nicht das mindeste bekannt. Die Nachricht muß als frei erfunden hingestellt werden. — (Eine deutsche Weltausstellung?) Bei dem regen Interesse, welches Kaiser Wilhelm den Fort- schritten der Industrie entgegenbringt, war es begreiflich, daß er die Gelegenheit seines Brüsseler Besuches nicht vorübergehen ließ, um der dortigen Weltausstellung, ins besondere der großartigen deutschen Abteilung einen längeren Besuch zu machen. Wie verlautet, soll sich der Kaiser bet dieser Gelegenheit sehr eingehend mit dem deutschen RrgierungSkommissar, Geheimrat Albert, über die Möglichkeit einer deutschen Ausstellung unterhalten haben. In welcher Richtung sich diese Unterredung be wegte, ist bisher nicht bekannt, jedenfalls dürfte der Ge danke einer deutschen Weltausstellung in der nächsten Zeit lebhaft ventiliert werden. Darmstadt, 31. Oktober. (Das Zarenpaar in Deutschland.) Der Aufenthalt des Zarenpaares im Jagdschloß Wolfsgarten resp. Darmstadt wird nach neueren Bestimmungen bis zum 26. November ausgedehnt werden. Belgien. Brüssel, 30. Oktober. (Der Dank der Kaiserin.) Der Bürgermeister überreichte im Auftrage der deutschen Kaiserin mehreren Blumenverkäuferinnen, die ihren Stand auf dem Rathausplatze haben und der Kaiserin Blumenspenden überreicht hatten, kostbare gol dene Broschen als Zeichen dankbarer Erinnerung. Brüssel, 30. Oktober. (Brand in ver Brüsseler Weltausstellung.) Die Brüsseler Weltausstellung ist gestern Abend wieder durch einen größeren Brand ge schädigt worden. In der Straße, die zur deutschen Ab teilung führt, befinden sich rechts und links zahlreiche Gebäude, die Restaurationszwecken dienen. In einem von diesen, dem bekannten Hansahause, brach nach 9 Uhr in der Küchenanlage Feuer aus, das sich schnell über das ganze, aus leichtem Fachwerk errichtete Gebäude verbrei tete. Drei Minuten, nachdem der Feueralarm gegeben war, waren bereits drei Dampfspritzen in Tätigkeit. Die Brandwache der deutschen Abteilung ließ sofort die Sirenen der deutschen Jngenieurhalle ertönen, worauf sich inner halb 10 Minuten die gesamte organisierte Feuerwehr der deutschen Abteilung versammelte und diese die holländische Abteilung gegen die überfliegenden brennenden Stücke schützte. Der Reichskommissar Geheimrat Albert war so fort an der Ausstellung zur Stelle und leitete die Schutz maßregeln. Auch Bürgermeister Max von Brüssel und das Präsidium der Ausstellung waren sofort herbeigeeilt. In weniger als einer halben Stunde war dis Gefahr be seitigt, doch konnte nicht verhindert werden, daß das Hansarestaurant vollständig niederbrannte und auch die angrenzenden Baulichkeiten beschädigt wurden. Frankreich. Paris, 31. Oktober. (Der Nach folger Vivianis) Zum Nachfolger Vivianis soll der radikale Deputierte Puech, der sich als Berichterstatter des Arbeiterpenstonsgesetzes hervorgetan hat, ernannt werden. Viviani will zunächst keine bindende journalistische Stel» lung annehmen. Ob er späer in dis Redaktion der Jaureschen „Humanste" eintritt, hängt davon ab, wie sich nach dem jüngsten Konflikt sein persönliches Ver hältnis zu Jaures gestalten wird. Ausgeschlossen gilt es keineswegs, daß eine aus der gestrigen Kammerminder heit zu bildende neue ParlamentSgruppe Viviani zum Obmann wählt. Paris, 30. Oktober. (Zur Lage in Frankreich.) Sofort nach der gestrigen Kammersitzung vereinigten sich 150 Deputierte aller Gruppen der Linken und beschlossen, heute die einfache Tagesordnung zu beantragen mit der Erklärung, daß sie nicht mehr mit der Regierung weiter verhandeln wollten. Paris, 3Ü, Oktober. Ueber die Versammlung der Linken wird noch gemeldet: Die hervorragendsten Führer ergriffen das Wort und erklärten, es wäre unmöglich, eine Regierung wstierhin zu unterstützen, welche ungesetz licher Handlungen fähig wäre. Selbst einzelne radikale Abgeordnete, welche gestern noch einen Anirag auf Er teilung eines Vertrauensvotums unterzeichnet hatten, sind schwankend geworden. Portugal. DerfrühereMinisterpräsident Joao Franco ist am Sonnabend verhaftet worden. Dem gerichtlichen Verfahren gegen Franco, der gcgen Kautionsstellung später aus der Haft entlassen wurde, liegt die Beschuldigung zugrunde, daß er während seiner Diktatur seine Amtsgewalt mißbraucht habe. Die Maß« nähme steht in keinem Zusammenhang mit den gegen wärtigen Ereignissen, da die Ordnung vollkommen auf recht erhalten wird und niemand Unruhe stiftet. — Nach den Angaben des Untersuchungsrichters setzte Franco wäh rend seiner Amtszeit 70 Dekrete in Kraft, in denen Vor schriften über die gesetzgeberische Gewalt abgeändert wer den. Durch den Erlaß dieser Dekrete habe er die Aus übung von Landesgesetzen verhindert. Ferner habe er die Schulden des Königs Carlos in Höhe von 465 Contos mit Korngütern und nicht mit Gütern aus dem persön lichen Besitz des Königs unter der Bezeichnung einer Er höhung der Zivilliste beglichen. Franco bestreitet die Kompetenz des Untersuchungsrichters. Der Richter setzte die Höhe der Kaution auf eine Million Franken fest, die sofort hinterlegt wurden. Als Franco das Tribunal ver ließ, kam eS zu feindlichen Kundgebungen der Menge, doch wurde die Ruhe bald wieder hergcstellt. Schwei;. Heiden (Kanton-Appenzell), 31 Oktober. (Der Begründer des Roten Kreuzes gestor ben.) Der Begründer des Roten Kreuzes, Henry Dinant, ist gestern abend hier in einem Alter von 82 Jahren ge storben. Griechenland. Athen, 31. Oktober. (Griechen land rüstet.) Allgemeines Aufsehen erregt hier die in letzter Zeit besonders eifrige Tätigkeit des Kriegs- und Marineministeriums. Besonders die Flottenarbeiten wer den mit großer Schnelligkeit fortgesetzt. Die Flotte ist dieser Tage von ihrer Kreuzerfahrt nach dem Archipel zurückgekehrt und unternimmt gegenwärtig fast Tag und Nacht größere Manöver im Golf von Saroniko. Serbien. Belgrad, 31. Okt. (S erb is ch e Rüstun gen) Die „Politika" bringt die aus Paris stammende Nachricht, daß die serbische Regierung ihre sämtlichen Neu bestellungen an Kriegsmaterial für die Artillerie im Be- trage von 16 Millionen Franks an die Firma Creusot vergeben hat. Neueste direkte Meldungen London, 1. November. (Zur Lage in Persien.) Die persische Regierung hat an die britische Regierung eine Note gerichtet, in der sie die sofortige Zurückziehung der in Lingeh gelandeten 100 Mairosen verlangt. Daraus hat der britische Gesandte in Teheran geantwortet, die Truppen würden zurückgezogen werden, sobald die Lage dies gestattet. Paris, 1. November. (Unwetter in Südfrank reich.) In Privas ging ein heftiger Gewitterregen nie der, der von einem zyklonartigen Sturm bekleidet war. Die Wege der Trambahn stürzten ein und die Felder in der Umgegend stehen tief unter Wasser. Viele Bäume wurden durch die Gewalt des Sturmes entwurzelt. Die Straßen sind unpassierbar geworden und zum Teil gänz lich zerstört. Die Gegenden im Gebiet des Departements Ardeche sind besonders schwer vom Unwetter heimgesucht worden. Für Lyon besteht ebenfalls große Hochwasser gefahr. In vielen Städten stehen die Keller unter Wasser. Viel Vieh ist ertrunken. Der den gewaltigen Sturm be gleitende Blitz hat mehrfach gezündet. Dis Wassersnot droht, da der Regen anhält, noch größer zu w.rden. Menschenleben sind bisher nicht zu beklagen. Buenos Aires, 1 November. (Die Revolution in Uruguay.) In Uruguay ist die Revolution jetzt vollständig. Alle Telegraphen-, Telephon- und Eisenbahn-