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Nr. 119. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 8. Oktober 1910. Seite 6. In dem vorn spitzen, hinten ge- sich die Helligkeit des Kinderanzuges Nr. 190. Kioid mit Sticksreldesah für Nr. 191. Desuchskleld aus grünsm Konrerte, SeseNigkeiten u. dergl. Samt mit gekreurter Muse. etwas kräftigere Wolle oder Beistrickwollc genommen ' werden zu Ferse und Spitze, gleichviel ob mit Hand oder Maschine gestrickt wird. Beim Waschen der weise umzugehen. Oder nicht? R. L. Zu den Abbildungen. Nr. 192. Nr. 154. Nr. 187. einfacher Untsrrock für Damen. Vie vstzandkung der Strümpfe. Bei Ankauf von Wolle zum Hand- odcr Maschincn- stricken wähle man immer eine gute hierfür den Beweis. Die Mode der Großen und der Kinder hat zwar viele gemein same Züge, aber man muß sich davor hüten, in dem klei nen Mäd- wendung mehr zu finden wäre. Sehr hübsch nehmen sich Mittelsorte, nicht zu dick im Faden und nicht zu weich. Bei Hand- und Maschinenstricken ist darauf zu achten, daß etwas locker gestrickt wird, was im Gebrauch und bei etwaigen Eingehen in der Wäsche von Vorteil ist. Für die Fußlängen kann dann Nr. 154. einfache Hemdbluse au; Wollstoff für junge Damen. Nr. 151. Nachmittagskleid aus marineblauem Stoff mit Stickerei und Samtbesatz. Nr. 142. Matrojenanrug mit breitem tatz für Knaben von 7-9 fahren. Nr. 124. Nesormschürre für Damen. Matrosenanzug mit breitem Latz für Knaben von 7 bis 9 Jahren. Er ist aus weißem Englischleder gefertigt und mit Goldknöpfen verziert. Blaue Leinenblenden am Matrosen kragen mit schwarzem Schiffer knoten. Nr. 19Z. Festkleid aus meistem woUtmtist für Mädchen von 7 dis 9 fahren. Nr. 105. laghemb für Mädchen von 5 — 7 fahren. bis zum schneeigen Weiß oder zarten Blau und Rosa für die kleinen Tanzereien und Feste, die auch für die kleinen Leute jetzt an der Tages ordnung sind. Mit der Wahl der Knabenanzüge verfährt man ent sprechend. Der praktischste Zug an der Mode der Großen besteht in der Verwendung von zweierlei Stoffen und von Verschleierungen, ferner in der Tu nikatracht. Da braucht man nicht jo große Stoff bahnen und kann manches Stück, das nicht an das Licht des Tages kommt, unter schieben, für das keine rechte Ver- lede Dame Zchneidenn Nach unseren Lolumbus-Schntttmustern arbeitet jede Dame ihre Garderobe selbst wollenen Strümpfe ist zu beobachten, daß das Wasser nicht heiß, sondern nur warm sei. Es ist weiches Wasser mit darin aufgelöster Sunlightseife zu empfehlen, oder ein Absud von Panama rinde. Das Aufträgen von Seife ans den Strumpf ist zu vermeiden, da er dadurch leicht filzig wird. Alsdann werden die Strümpfe noch durch zwei lauwarme Wasser Mit der Hand leicht gerieben, ausgedrückt und beim Auf hängen in die Länge gezogen; sie sind, wie überhaupt far bige Wäsche, im Schatten zu trocknen. Nach dem Trocknen geht es ans Aus- beffern, was an den mehr sichtbaren Stellen mit Strick stopfstich geschieht. chen einfach eine Modendame en mimature Larzm stellen. Immer sollte bei der Kinderkleidung die prak tische Seite zuerst beobachtet und verfolgt werden. Ein Schulkleid sei also dem Zwecke entsprechend aus gutem, haltbaren, nicht leicht schmutzenden Stoffe gearbeitet und möglichst wenig besetzt. Die beliebten Matrosen kleider auS marineblauem Cheviot sind und bleiben immer praktisch und kleidsam, obgleich es natürlich auch genügend andere empfehlenswerte Macharten gibt. Für Len Spaziergang und für festliche Tracht läßt man etwas mehr lichte Farbe vorherrschen, und so steigert Die praktische Richtung der Mode. Nachdem man sich über die neue Richtung einigermaßen informiert hat, will man die praktische Seite der Mode kennen lernen und ausnützen. Und da finden wir erfreulicherweise viele Züge, die der auf jeden Vorteil bedachten Hausfrau zustatten kommen. Es ist nicht nötig, selbst vor dem elegantesten Vorbilde zurückzuschrecken, denn Vereinfachungen lassen sich überall vor nehmen, sogar, im Gegenteil, je vielgestaltiger sich ein Modell ausnimmt, desto mehr wird man daraus entlehnen und für die eigenen Zwecke nutzbar machen können. Kostbare Stoffe werden durch erschwingliche, reiche Besätze durch entsprechend wohlfeilere ersetzt, hier und da wird auch an der Form etwas fortgelassen, ein zu kühner Schnitt gemäßigt, und am Ende hat man, was man braucht und wird doch der Mode gerecht. Dasselbe Prinzip läßt sich für die Kindermode beobachten. Im Grunde bleibt diese ja immer einfach, und nichts nimmt sich auch schlechter aus, als ein überputztes und nach der letzten Mode gekleidetes Kind, während gewisse, längst eingeführte und beliebte Formen immer schön und modern bleihen und die Kinder am besten kleiden. Die beiden heutigen Abbildungen, sowohl der Knaben- als der Mädchenanzug, geben hier kreuzweise übereinander. radcn Ausschnitt wird ein Einsatz aus ekrüfarbiger'Spitze sichtbar. Nr. 19?. Festkleid aus weißem Wollbatist für Mädchen von 7 — 9 Jahren. Der Hänger ist vorn und hinten in Quetschfalten geordnet, von denen die seitlichen bis zum Gürtel festgesteppt wurden. Gürteldurchzug aus blauem Samtband. Kleiner Spitzeneinsatz und Stoffknöpfe. Nr. 154. Einfache Hemdbluse aus Wollstoff. Die Vorderteile sind in Fältchen geordnet und oben abgesteppt, Ler Rücken hat eine breite Passe erhalten. Knopfschluß an der Mittelquetschfalte. Nr. 124. Reformschürze für Damen. Sie ist aus gestreiftem Zephir gefertigt. Ein schräg geschnittener Volant bildet unten die Verlängerung. Nr. 190. Kleid mit Stickereibesatz. Silbergraue Seidenpopeline bildet das Material, Las mit gleichfarbiger Seidenstickerei auf Lem Stoff des Kleides ausgestattet wurde. Über Len auf einer Futtergnmdform aufgebrachten Rock fällt die vorn kreuzweise übereinandertretende Tunika, deren Ränder Stickereistreifen begrenzen. Die mit rundem Ausschnitt ver sehene Bluse ist unten boleroartig verkürzt und mit Stickerei ergänzt. Einsatz mit Stehkragen, sowie Unlerärmel aus Silber tüll. Weiße Samt- toque mit schwar zem Samtband und weißen Phan- tasiefcdern. Nr. 191. Be suchskleid aus grünem Samt. In eigenartiger neucrWeise ist der Rock mit einem schürzenförmigen Überkleid, das hin ten mit Knopf schluß zusammen tritt, ausgcfkattet. Für einfachere Herstellung kann dieser Teil aber fort bleiben. Die lose, binten etwas überhängende Bluse ist an den Vorderteilen schal artig eingeschnittcn und tritt z. B. verschleierte Blusen aus, und man ahnt manchmal kaum, daß der elegante, so diskret durchschimmcrnde Stoff von leuchtender Farbe manchen kleinen Defekt enthält. Natürlich darf der Eindruck niemals etwas Ärmliches, Iusammengcstückeltcs haben, sondern muß auch das kritischste Auge zufriedenstellen. Cs ließe sich über dieses Kapitel noch vieles sagen, aber diese Andeutungen werden für praktische Leute ausrcichcn. Für den täglichen Gebrauch ist aber nichts so zu empfehlen als gediegene, haltbare Stoffe, die ihrem Zwecke gewachsen sind. Hier rächt sich jeder Kunstgriff, der nur auf den äußeren Effekt berechnet ist, gar bald, und wo man zuerst zu sparen gemeint hat, gibt es nachträglich nur Zeitverlust mit Änderungen und Ausbesserungen. In unserem Jahrhundert wissen wir aber doch alle mit dem kostbaren, Kapital, das Zeit heißt, mit dem die kleinen ünterärmel übcreinstimmen. Nr. 187. Praktischer ünterrock für Damen. Sr ist aus schwarzem Alpalka hergestellt. An den kurzen Rockteil ist ein oben in Fältchen abgcnähter Vo lantteil gesetzt, an den sich wieder ein eingezoge- nerVolant anfügt. Dieser har drei Quersäumche» erhalten. Nr. 15?. Nach mittagskleid aus ma rineblauem Stoff. D i e zum Teil in Fältchen abgenähte Bluse ist mit einer ausgeschnittenen und mir Soutache be nähten Passe versehen, an die sich oben der durchbrochene Einsatz mit Stehkragen anschließt. Röck mit Tunika, schwarze Samtstreifen als Besatz und Gürtel. Großer Samthut mit Seiden drapierung. Nr. 105. Taghemd für Mädchen von 5 bis 7 Jahren. Cs ist oben eingckraust und mit kleinen Iwickürmeln ver sehen. Trimmingbesatz. ^^7E W M MQW M M M WM M 4t u. 46 liefert unsere Expedition an die Abonnenten zu dem A M M M M M MAA billigen Preis- von nur zo Vs. pro SW»