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Nr. 119. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 8. Oktober 1910. Seite 2. tag früh auf einem englischen Schiffe vor Gibral tar eingetroffen. Die österreichische Regierung hat die Einfuhr einer Probesendung von 25000 Kilogramm argentinischen Fleisches gestattet. politische Uocheiischm. Republik Portugal. ES wird eine ganze Weile dauern, ehe man sich an diese neue Signatur gewöhnen wird, gleichwohl wird man sich aber mit dem Gedanken abfin den müssen, daß man in Europa — mit Ausnahme des kleinen San Marino — es nunmehr mit drei republi kanischen Staatsgebilden zu tun hat. Ohne Blutvergießen ist es freilich nicht abgegangen, indessen ist es erfreulicher Weise zu einem Königsmord diesmal nicht gekommen. Der junge Manuel ist an Bord eines fremden Schiffes geflüchtet, und man geht vielleicht in der Annahme nicht fehl, daß die Revolutionäre ihn hieran absichtlich nicht gehindert haben, um keine Verantwortung für sein Leben zu tragen. Damit hat sich das Geschick Portugals er. füllt, welches man wohl allenthalben erwartet harte. Es lag auf der Hand, daß derart unhaltbare Zustände, wie sie dort bestanden, nicht auf die Dauer herrschen könnten und daß eines Tages ein Ende mit Schrecken kommen mußte. ES läßt sich nicht leugnen, daß von der bisherigen Dynastie schwere Sünden an dem Lande begangen worden und daß deren Mitglieder dem Volke nicht immer mit gutem Beispiel vorangegangen sind. Man lebte am Hofe überaus üppig, stürzte sich in Schulden über Schulden, und es wird behauptet, daß auch StaatSgelder für Hof- zwecke benutzt worden sind, was bisher nicht entkräftet werden konnte. Der König befand sich in der Gewalt von Geldleuten, die selbstverständlich diesen Umstand zu politischen Einflüssen benutzten und dergestalt ihr Schäf» chen ins Trockene zu bringen verstanden. Die Finanzen des Staate? wurden total ruiniert, mehrere Male trat ein direkter StaatSkonkurS ein, und Tausende von Gläu- bigern weinen noch heute den an portugiesischen Anleihen verlorenen Summen nach. Schließlich sand stch England bereit, sich Portugals in finanzieller Hinsicht anzunehmen, freilich, nicht ohne weitgehende Gegenleistungen, und in politischer Hinsicht geriet Portugal dadurch vollständig in die Abhängigkeit von England, welches vortrefflich verstand, Portugal seinen Interessen dienstbar zu machen. Der Ruin des Landes aber wuchs und mit ihm die revolu. tionäre Bewegung, zumal der König sich ganz in den Händen des allmächtigen Ministers Franco befand, der schließlich flüchten mußte. Den König ereilte dagegen das entsetzliche Schicksal, gemeinschaftlich mit dem Thron- erben feige ermordet zu werden. Man hatte Grund, an zunehmen, daß stch die Verhältnisse infolge dieser Warnung bessern würden, und anfänglich schien es auch so, als wenn der junge König von den besten Absichten beseelt wäre. ES dauerte aber nicht lange, so kam der Rückfall in die alten Verhältnisse, wobei wohl schlechte und egoistische Ratgeber das Ihrige getan haben mögen. Es ging unaufhaltsam abwärts, immer dreister erhoben die Republikaner ihr Haupt, sie nahmen wahr, daß ihr Wei zen blüte, und so kam denn, was kommen mußte Die Ermordung des beliebten, fortschrittlich gesinnten Pro fessors Bombarda, die ursprünglich als die Tat eines Geisteskranken hingestellt wurde, in Wirklichkeit aber po litischen Hintergrund hatte, gab den äußeren Anlaß zu Stratzenunruhen, die schließlich in offene Revolution auS- artete. Die Bewegung wäre vielleicht unterdrückt worden, wenn nicht auch im Heer und namentlich in der Marine der revolutionäre Geist dank eifriger Agitation den Ein- zug gehalten hätte, und so mußte man es erleben, daß die Kriegsschiffe ihre Geschütze auf das Königl Palais richteten und der größte Teil der Truppen zu den Auf ständischen überging, sodaß schließlich auch die Treuge bliebenen die Waffen streckten. Die Republik wurde aus- gerufen und eine provisorische Regierung eingesetzt, an deren Spitze sich Braga befindet, während sich der eigent liche Leiter der ganzen Bewegung, Costa, mit dem Justiz- Portefeuille begnügt. Den Großmächten dürfte wohl kaum etwas anderes übrig bleiben, als sich mit den neuen Tat sachen abzufinden. Das meiste Interesse an einer Ord- nung der Dinge hat England, ob es aber intervenieren wird, kann wohl als fraglich gelten. Schon bei der Er mordung König Carolis hätte es auf Grund deS bestehen den Alliance-VertrageS eingreifen müssen Man unterließ es aber damals, und wird eS auch voraussichtlich dies mal unterlassen, wenn die neue Regierung Garantien für die Aufrechterhaltung der Ordnung bietet. Nicht unin teressant ist es, daß England die kommenden Dinge vor her gewußt haben solle und daß zwei Vertreter der portu giesischen Republikaner im August in London gewesen sind und dort mit den maßgebenden Persönlichkeiten Rück- spräche genommen haben. Der englischen Regierung wird eS voraussichtlich gleichgültig bleiben, wer in Portugal regiert, zumal die neuen Machthaber erklärt haben, die RechtSverbindlich- keiten des bisherigen Regimes zu übernehmen. Die Haupt sache wird für England die sein, daß ein politischer Ein fluß nach wie vor gewahrt bleibe. Von politischer Be deutung könnte die Umwälzung in Portugal nur noch für Spanien sein, wo eS ja auch seit Jahren schon gärt und das Beispiel Portugals leicht Nachahmung finden könnte. Wie in Deutschland haben lediglich wirtschaftliche In- leressen und können nur wünschen, daß recht bald Ruhe und Ordnung unter einer kräftigen Regierung einkehre, damit den deutschen Angehörigen keine Schädigungen er- wachsen. , In Deutschland selbst stand man in dieser Woche in politischer Hinsicht unter dem Zeichen des nationalliberalen Parteitages. Mit großer Erwartung hatte man den Ver handlungen entgegengesehen, indessen ist man ziemlich enttäuscht worden. ES gab eine glänzende und genial angelegte Rede des nattonalliberalen Führers, Herrn Bassermann, — das ist aber alles. Sie bildet den Kul- minationSpunkt der ganzen Verhandlungen, die seltsamer Weise keinen einzigen Beschluß zeigten Im Hinblick auf die divergierenden Anschauungen innerhalb der Partei mag es für den Augenblick taktisch klug erscheinen, in Wirklichkeit aber dürften die Folgen wohl andere sein, als die erhofften. Statt einer festen Marschroute hat man den einzelnen Parteigruppen zu viel Bewegungs freiheit gelassen, und es kann bei den kommenden Wahlen innerhalb der Partei zu ziemlicher Verwirrung führen, die nicht dazu angetan sein kann, die Disposition dieser Partei, welche nach rechts und links zu gleicher Zeit kämpfen will und muß, so zu stärken, daß sich der Erfolg an ihre Fahnen heftet. Mit großer Spannung verfolgte man auch in dieser Woche die Verhandlungen zwischen den Arbeitgebern in der Metallindustrie mit den Arbeitnehmern, um die drohende Aussperrung zu vermeiden. Es hat an scharfen Kontro versen nicht gefehlt, die eine Verschiebung der Entschei dung von Tag zu Tag notwendig machten, nachdem eS sogar schon hieß, daß die Verhandlungen abgebrochen seien. Bis zu diesem Augenblick ist eine definitive Ent scheidung noch nicht getroffen, dringend zu wünschen wär: eS aber, daß diese große Krisis Deutschland erspart bleibe. In Rußland hat es einen Ministerwechsel von Be deutung gegeben. Herr Iswolski verläßt das Ministerium des Aeußeren, um den Pariser Botschafterposten zu über nehmen. Iswolski war ein Portegekind, dos dank der Fürsprache der Kaiserin-Mutter in die Höhe gelangt war und dank seiner langjährigen Erfahrungen im Auslande in kleineren Sachen auch glücklich operierte. Ob freilich die ihm zugeschriebene Annäherung Rußlands an England sein ureigenster Verdienst war, sei dahingestellt, er hätte sicherlich Fiasko gemacht, wenn nicht König Eduard den dringenden Wunsch gehabt hätte, Deutschland zu isolieren, wobei eS ihm sehr darauf ankommen mußte, Rußland, welches Deutschland freundschaftlich gegenüberstand, für seinen Plan zu gewinnen. Als aber die Ballankrisis mit ihren schweren Aufgaben kam, und JSwolSki in Aehren- thal einen überlegenen Partner vor sich hatte, mußte er Fiasko erleiden, Rußland holte sich im serbischen Konflikt eine schwere Niederlage, und man mußte erleben, daß Rußland und England den Freund im Stiche ließen, weil man nicht wegen Rußland einen Weltkrieg entfachen wollte. In Paris wird JSwolSki Gelegenheit haben, seiner Neigung als Ränkeschmied nach Herzenslust zu fröhnen, ob mit Erfolg, muß abgewartet werden; die augenblicklichen französischen Machthaber sind kühl» und nüchterndenkende Persönlichkeiten, welche schwere Verwick lungen unter allen Umständen vermieden sehen möchten. OsrMckes und SScdslsckss. Pulsnitz. (H aus listen.) Wir machen unter Hin weis auf die im amtlichen Teile befindliche Bekanntmachung des Stadtrates daraus aufmerksam, daß die zum Zwecke der Steuer-Einschätzung auszufüllenden Haus listen erst vom 13. Oktober ab bei der Stadtkasse eingereicht werden dürfen, da der 12. Oktober der für die Ausfüllung maßgebende Tag ist. Die Flächen- angaben in den Spalten 13 und 18 der Listen sind nach Hektar und Ar zu machen. Pulsnitz. In letzter Zeit sind wiederum eine große Menge Gegenstände als gefunden auf der Polizeiwache abgegeben worden, ohne daß stch die Eigentümer bisher gemeldet haben. Dieselben werden deshalb gebeten, die fraglichen Gegenstände gegen genügenden Ausweis auf der Polizeiwache baldigst in Empfang nehmen zu wollen Pulsnitz. (Baumfrevel.) An dem Kommunikations- wege von hier nach Lichtenberg, unmittelbar am Aus gange des Ortes Lichtenberg find in der Nacht zum 26. v. M. fünf Apfelbäume durch Anschneiden und Abschälen der Rinde in böswilliger Weise beschädigt worden. Die König liche Amtshauptmannschaft hat zur Ermittelung des Frevlers eine Belohnung von 25 Mk ausgesetzt. — Die diesjährige amtliche Jahresver sammlung der Lehrerschaft des Schulauf- sichtsbezirkS Kamenz wird am Donnerstag, den 20. Oktober, von vormittags 9 Uhr ab im neuen Saale des Gasthofs „Stadt Dresden" zu Kamenz abgehalten werden. — ManöVerschluß. Die Heeresausbildung hat ihren Abschluß in den Truppenmanövern gefunden. Die Reserve ist heimgekehrt; ein Teil der Offiziere geht auf Kommandos; ein anderer Teil bereitet sich mit seinen Unteroffizieren für die neue Rekrutenausbildung vor, die für den Leutnant wie für die Unteroffiziere die an- strengenste Tätigkeit des Dienstes darstellt. Dem Unter offizier winkt dafür nach 12 jähriger Dienstzeit der Zivil- versorgungSschein. Eine Anzahl von ihnen — gegen 8000 — steht nunmehr vor der Rückkehr zum bürger lichen Berus. Zur Erleichterung des UebergangeS hat der Minister deS Innern im vorigen Jahre eine Ver fügung erlassen wonach bei den Bezirkskommandos über die bei den Kommunalverwaltungen den Kapitu lanten vorbehalteaen Stellen Verzeichnisse geführt werden, die den Truppenteilen für die alten Unteroffiziere zur Einsichtnahme zur Verfügung stehen. Wir machen im Interesse der Heeresverwaltung und zur Erlangung eines guten KopitulantenersatzeS gern auf diese Einrichtung aufmerksam. Niederstem«. (Obstausstellung.) Heute Vormit tag wurde im Gasthof zum Vergißmeinnicht die Obstaus stellung durch Herrn Wirtschaftsbesitzers Otto Garten mit einer Ansprache im Beisein der Ausstellungsleitung er- öffnet. Es ist eine wahre Pracht die vielen Sorten gut gebauten Obstes auf den schmucken, weißen Tafeln zu sehen. Jedem ist Gelegenheit geboten für seinen Bedarf sich auszusuchen. Ein reicher Besuch wäre der beste Lohn für die gehabte Mühe. Mittelbach, 7. Oktober 1910. (Stallschau.) Am heutigen Tage veranstaltete das Direktorium de? Land- wirtschaftlichen Kreisvereins für die Oberlausitz in der hiesigen Zuchtgenvssenschaft eine mit Prämiierung ver bundene Stallschau. Als Vertreter des Kreisvereins war der Kreissekretär desselben, Herr Professor Or. Gräfe in Bautzen erschienen, während als weitere Preisrichter die Herren Gutsbesitzer Hantsch in Prietitz und Bezirkstierarzt l)r. Zietzschmann in Kamenz tätig waren. Mit ganz wenigen Ausnahmen beteiligten sich sämtliche Mitglieder der Zuchtgenoffenschaft an der Veranstaltung, die einen durchaus befriedigenden Verlauf nahm. Seitens der Preisrichter wurde festgestellt, daß die Genossenschaft in den ca. 6 Jahren ihres Bestehens gute Fortschritte in der Tierzucht zu verzeichnen hatte. Der größte Teil der in len Ställen gezeigten Tiere war selbst gezogen und zeigte dank der steten Haltung bester rcinblutiger Bullen gute Formen und Ausgeglichenheit in der Rasse, als welche hierorts die Oldenburger eingeführt worden ist und sich bestens bewährt hat. Bei der nach der Schau abgehaltenen Kritik hob Herr Prof. vr. Gräfe hervor, daß die Beschaffen heit der Ställe im allgemeinen eine recht gute war, fast alle Ställe waren sauber gehalten und frisch geweißt. Selbsttränken wurden vielfach vorgefunden, auch die Fuß böden und die Ventilation waren in der Hauptsache zweck entsprechend eingerichtet. Vielfach zu tadeln war die Be handlung des Düngers, auf welche noch viel zu wenig Sorgfalt verwendet wird, insofern als man die wertvollen Düngstoffe nicht genügend auffängt, sondern fortlaufen läßt. Lobenswert war jedoch wieder die Haut- und Still pflege der Tiere und die Fütterung, Pflege und Aufzucht des Jungviehs. LetzereS wurde meist auf Tummelplätzen in frischer Luft gehalten. Auch in Bezug auf die Milch behandlung und Butterbereitung wurde im allgemeinen Lob gespendet. Bei der nach der Kritik stattgefundenen Prämiierung erhielten sämtliche Teilnehmer an der Schau zum Teil recht wertvolle Preise und zwar 1. Preise die Herren Otto Schmieder, August Schlegel, Ernst Höntsch und Erhard Zschiedrich; 2. Preise die Heren Julius Geißler, Moritz Schöne, Max Müller, Traugott Gärtner und Erwin Müller; 3 Preise die Herren Ernst Kunath, Gustav Henker, Bruno Gretschel und Heinrich Zichler und 4. Preise die Herren Max Wendt und Hermann Frenzel. Kamenz Eine hübsche Manöverepisode, deren Haup.person König Fiedrich August ist, hat sich im benachbarten Ostro während der letzten Manöver ereignet. Der erste KorpSmanövertag (21 September) war bekannt lich bezüglich des Wetters der denkbar schlechteste. Der König, der mit seinem Stabe dem Manöver beiwohnte, war schließlich von dem anhaltenden Regen und Nebel ebenso durchnäßt, wie die Truppen und wählte darum die Vulang'sche Scheune zum einstweiligen Aufenthalts ort, zumal von dort aus daS Manöverfeld gut zu über- blick n war Die Ehefrau des Besitzers bot den frösteln den Herren einige Tassen Kaffee an, die diese mit Dank annahmen. Auch der König ließ sich das schwarze, er wärmende Getränk schmecken, worauf die biedere Haus frau nicht wenig stolz war. Die kleine Episode war schon fast vergessen, als eines Tage bei den Bulangschen Ehe leuten ein Königliches Kabinettschreiben vom Kammer herrn v. Criegern eintraf, worin der König für den warmen Trunk seinen Dank abstattete und den erstaunten Empfängern angekündigt wurde, daß sie in Anerkennung ihrer Gastfreundschaft demnächst ein eigenes für sie an- gefertigteS Kaffeeservice aus echtem Meitzner Porzellan erhalten würden. Eisenberg-Moritzburg. Der am Dienstag hier abgehaltene Roß. und Vtehmarkt war besser besucht und beschickt wie derjenige im Vorjahre. Zum Auftrieb waren gebracht 349 Pferde, 439 Schweine und Ferkel und 2 Rinder. Der Geschäftsgang war als ein flotter zu bezeichnen. Dresden, 7. Oktober. (Erdbeben in Sachsen.) Im nordwestböhmischen Braunkohlenrevier wurde heute nacht gegen I h'2 Uhr ein überaus starker Erdstoß verspürt, der sich nicht nur auf mehrere Orte in Böhmen, sondern auch auf einige sächsische Grenzorte ausdehnte. In Gberleutens- dorf war die Intensivität des Erdstoßes so groß, daß die Bewohner aus dem Schlafe geweckt wurden, von den Mauern löste sich der j)utz teilweise ab, Gläser klirrten und die Uhren blieben stehen. Chemnitz, 7. Oktober. (Großfeuer.) In der erz- gebirgischen Stadt Eibenstock, wo erst kürzlich eine Feuers brunst Häuser zerstörte, sind in der vergangenen Nacht abermals durch Großfeuer, das diesmal vermutlich durch Brandstiftung entstanden ist, sieben Häuser eingeäschert wor den. Etwa (5 Familien sind obdachlos. ^agesgescdicdts. Deutsches Reich. Der Reichskanzler von Bethmann Hollweg, der bisher in seinem märki schen Gute Hohenfinow verweilte, während die Staats sekretäre der einzelnen Reichsämter in Berlin die Arbeiten für den neuen Etat erledigten, dürfte auf kurze Zeit zur Spree kommen. Wiederholt fanden Konferenzen mit dem leitenden Staatsmann statt, der sich bekanntlich keinen Urlaub gegeben hat und in der Stille seines Landsitzes eifrig der Tätigkeit obl egt. Berlin, 6. Okt. (Erste Lesung derStrafpro- zeßkomMission.) Die Strafprozeßkommission des Reichstages hat heute die erste Lesung der Regierungs vorlage beendet und sich darauf bis zum 16. Oktobervertagt. Berlin, 7. Oktober. (Die Kaffernunruhen in Deutsch-Südwest.) Wie au§ Windhuk gemeldet wird, sind bei dem gemeldeten Zusammenstoß zwischen Militär und streikenden Kapnegern im Bezirk Karibo bei WilhelmStal achtzehn Kaffern getötet worden. Auf Seiten des Militärs waren keine Verluste zu verzeichnen. Von Windhuk sind Verstärkungen mit einem Maschinengewehr abgegangen.