Volltext Seite (XML)
Nr. 101. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 27. August 1910. Seite 7. teilen, daß zum mindesten sämtliche Veteranen des Kreises zur Teilnahme an der Feier hätten eingeladen werden sollen. DaS vollständige Programm finden Sie unter „OertlicheS und Sächsisches" in der heutigen Nummer. vutterprelse auk dem diesigen Wocksnmorkte Sonnabend, den 27 Aug. 1910. 4 Stück 2.60—2.70 Mark. Marktpreise su Kamenz am 25. Aug. 1910. höchster niedrigst. Preis. Preis. 50 Kilo M. Pf. M. Pf- M. Pf. Korn Westen 7 9 25 60 6 9 90 H-uöOMo^A« 3 3 30 Gerste 7 50 6 80 Strob Schütt- 24 — Hafer alter 8 — — — Stroh Pfr, Daschin. 20 — „ neuer Hirse 7 17 — 16 — Butte rKo. MPA 2 2 60 50 Kartoffeln 2 50 Eier 7 Erbsen 50 Kilo 17 50 Marktpreise für Schweine u Ferkel in Kamenz am 25, Aug. 1910, Läuferschweine: pro Paar: Ferkel: höchster Preis 1!8 Mk., höchster Preis 40 Mark, mittler „ 100 Mk., mittler „ 30 „ niedrigster „ 85 Mk., niedrigster „ 20 „ Zum Verkauf waren gestellt: 52 Läufer und 213 Ferkel. Für ausgesuchte feine Ware wurden Preise über Notiz gezahlt. Dresdner Produkten-Börse, 26. Aug. 1910. Wetter: Schön. Stimmung: Ruhig. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: Weiten, weißer, M, brauner, aiter, 74—78 Kilo, 204—212 M, do. neuer, 75—78 Kilo, 194—200 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 188—191 M, russischer rot 220—234 M, do. russ. weiß M, Kansas -, Argentinier 225—230 M, Australischer — M, Manitoba M. Rogqeu, sächsischer 70-73 Kilo 144—150 M.. do. neuer 70—73 Kilo, 146-152 M., do. feuchter, 66—69 Kilo, 134—143 M., preußischer 152—156 M., russischer 164—166 M. Gerste, sächsische, —,— M, schlesische —,— M, Posener —M, böhmische —M, Futtergerste 124—132 M. Hafer, sächsischer 165—170 M, do. neuer 150—160, beregneter 140-148 M, schlesischer 165—170 M, russischer loco —,—M. Mais Cinquantine 176—182 M, alter M, Laplata, gelb, 152—154 M, amerikan. Mired-Mais , Rundmais, gelb, 145—152 M, do. neu, feucht — — M. Erbsen, 160—180 M, Wicken, sächs. 168-180 M. Leinsaat, feine —, ,— M, mittl. — ,— M. Laplata 365—370 M. Bombay 385-390 M. Rüböl, raffiniertes 63,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 12,00 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 19,00 M,II 18,50 M. Mal? 26,00—30,00 M. Weiiennreble (Dresdner Marken): Kaiserauszug 36,00—36,50 M, Grießlerauszug 35,00—35,50 M, Semmelmehl 34,00-34,50 M, Bäckermundmehl 32,50—33,00 M, Grießlermundmehl 23,50 bis 24,50 M, Pohlmehl 18,00—19,00 M. Roagenmehle (Dresdner Marken) Nr. 0 24,50—25,00 M, Nr. 0/1 23,50-24,00 M, Nr. 1 22,50- 23,00 M, Nr. 2 20,00-21,00 M, Nr. 3 16,50—17,00 M, Futtermehl 12,00—12,40 M, ercl. der städtischen Abgabe. Weizenkleie (Dresd. Mark.): grobe 9,80—10,00 feine 9,20—9,60 Roggenkleie (Dresdner Marken): 10,60—10,80 M. Buchweizen, inländischer 180—185 M, do. fremder 180—185 M) Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, per August 225, do. trocken 215—220, do. feucht 205—215. Uebersicbt über die an den Sauptnrarktorten Deutsch lands in der letzten wsche gezahlten Lettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 K« Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Hammel, Rindvieh Schafe u. Aufgestellt am 25. Aug. 1910. Mitberücksichtigt sind noch die am 24. Äug. abgehaltenen Märkte. Großvieh Kälber Lämmer Schweine Aachen . . . . 56-82 74—112 81—87 69—71 Barmen . . . 65-75 90—100 80—86 65-70 Berlin . . . 56-86 70-118 70—85 60—67 Bremen . . . 60—84 70-110 60-90 62—69 Breslau . . . 52—77 77—89 68—85 57—69 Bromberg. . . — 30—521 — 48—501 Chemnitz . . . 54—85 40—541 34—441 59—73 Dortmund . . 56—88 71—100 65—80 62—70 Dresden . . . 54-87 76—88 78—89 62—71 Elberfeld . . . 55—93 80-105 60—77 60-70 Essen . . . 65-87 45—83 70—85 60—70 Frankfurt a. M. 51-90 84—104 78—82 68—74 Hamburg . . . 48-100 95—129 72—88 53—66 t Hannover. . . 60—85 80—110 75-90 62—691 Husum . . . . 48—81 — 60—78 40—481 Kiel 55—80 63—105 60—88 35—521 Köln a. Rh. . . 60—92 50—84 72—90 60—71 Leipzig. . . . 54—92 47—831 36-451 61-70 Magdeburg . . 25—491 50—85 30-441 58—69 Mainz . . . . 62-90 98—102 —- 64—75 Mannheim . . 56-90 95—110 76-84 72—74 Nürnberg . . . 63—99 56—75 45—66 73—77 Stettin. . . . — 60-90 — 61—65 Zwickau . . . 45-88 48-601 35—431 65—72 Ul' SokNIsr-sl»». 213. Modern einger. M Zö» Wannenbäder, fämtl. Kurbäder, (mediz. MAI» Bäder), Hand-und VibriationSmassagen. -xZg? offen früh7—8 abds. (Sonnt, bis mittags) Wettervorhersage der Kgl. S. Landeswettcrwarte zn Dresden. Sonntag, den 28. August 1910: Südostwind, aufheiternd, warm, vorwiegend trocken bei örtlichen Störungen. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 28. August 1910. Zeitweise heiter, vielfach wolkig, am Tage ziemlich warm, Gewitter neigung, teilweise Regen. Freitag, den 26. August 1910. Teilweise heiter, ein wenig kühler, stellenweise im Norden und Osten etwas Regen, sonst vorwiegend trocken. Standssamts - Nackriedten vom 20. bis 26. August 1910. Geburten: Hedwig Elisabeth, T. des Steinarbei- tsrS Max Edwin Oswald in Obersteina. Hellmut Erich, S. des Maurers Friedrich Paul Leipert in Obersteina. Marta Ella, T. des Bäckers Otto Paul Nicklisch in Ohorn. Franz Reinhard, S. des Böttchermeisters Franz Hockaus in Vollung. Heinrich Gerhard, S. des Handlungsgehil fen Julius Otto Hänsel in Pulsnitz. Hilda Flora, T. des Steinarbeiters Gustav Alfred Garten in Niedersteina. Frieda Rosa, T. des Maurers Max Bruno Nitsche in FriederSdorf. Eheschließungen: Julius Arthur Alexander Päß ler, Schweizer in Pulsnitz, mit Marie Metzner, Näherin in Pulsnitz. Sterbefälle: Hermann LouiS Rammer, WirtschaftS- auszügler in Ohorn, 62 I. 2 M. 16 T. alt. Karoline Wilhelmine verw. Höfgen geb. Steglich, Bandweberin in Ohorn, 68 I. 8 M. 28 T. alt. Bruno Oskar, S. des Kutschers Ernst Otto Schuster in Ohorn, 5 I. 4 M. 10 T. alt. Gertrud Martha, T. der led. Bandweberin Anna Martha Doltze in Pulsnitz, 10 M. 28 T. alt. Auguste Emilie Bader geb. Guhr, HandelSfrau in Puls nitz, 60 I. 6 M. 13 T. alt. Julius Hermann Söhnel, Markthelfer in Pulsnitz M. S., 70 I. 13 T. alt. Max Emil Knoll, Färber in Pulsnitz, 39 I. 2 M. 12 T. alt. MrcbNcds Nackrlcktsn. Pulsnitz. Sonntag, den 28. August, 14. nach Trinitatis: 8 Uhr Beichte > -/-9 „ Predigt (Phil. 3, 12—16)1 HEg' r/,2 „ Kindergottesdienst (Luc. 17, 11—19). Pfarrer Schulze. 8 „ Jungfrauenoerein. AmtSwoche: Hilfsgeistl. Schuster. Overlicklsnau. Sonntag, 28. August, 14. nach Trinitatis: r/,9 Uhr Predigtgottesdienst. Getauft den 21. August: Walter Emil, S. des Steinarbei ters Karl Emil Kühne in Oberlichtenau. Getraut den 25. August: Emil Bernhard Gräfe, Gutsbe sitzer in Oberlichtenau, verwitwet, mit Amalie Anna Pauline verw. Dathe geb. Zschiesche, bisher Wirtschaftsbesitzerin in Linz bei Ortrand Llcktsnbors. Sonntag, 28. August, 14. nach Trinitatis: ^9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. Srotznaundorf. Sonntag, 28. August, 14. nach TrinitatiS: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Text: Phil. 3, 12—16). Für die Jünglinge, die sich an dem Fest für innern Mission in Wachau beteiligen wollen: Sonntag nachm. r/i2 Uhr gemeinsamer Ausflug nach Wachau. Getauft: Arno Alfred, S. des Bandwebers und Hausbe sitzers Ernst Bruno Zeiler hier. — Außerdem ein außereheliches Mädchen. Beerdigt den 24. August: Mar Richard, S. des Band webers und Hausbesitzers Ernst Bruno Zeiler hier. 4 sammeln. Die Zwiebelgewächse müssen herausgenommen, die Rosen okuliert, die perennierenden Gewächse durch Teilung vermehrt werden. Im Obstgarten sind bei trockener Witterung die reifen Früchte sorg fältig und behutsam abzunehmen, während an den Weinstöcken alle nicht für die Ernte in Betracht kommenden Seitentriebe entfernt wer den müssen. Wie soll ein Karpfenteich liegen? Vor allem recht sonnig. Wärme, Sonne ist hereinzulassen, so viel nur möglich. Darum darf kein Schatten vor der Sonne in den Teich fallen. Es sollen an der Sonnenseite keine Gebäude und keine Bäume stehen, nicht einmal Buschwerk am Rande, denn auch die Mor gen- und Abendschatten der niedrigen Gegenstände sind lang und reichen weithin über den Teich. Dagegen schaden Bäume und Gebüsch an der Nordseite durchaus nicht, sind vielmehr recht vorteilhaft, wenn sie recht dicht am Ufer stehen, denn von ihrem Gezweig aus fällt häufig und viel Nahrung in das Wasser, und hier sieht man den Karpfen mit Vorliebe stehen. Es ist zu empfehlen, an der Nordseite über hängendes Buschwerk, wie namentlich Trauerweiden, die mit dem Ge zweig in das Wasser niederhängen, anzupflanzen. ÄWst-Wettemgeln und -MumisPMe. Auf den August, den Hitzemonat, hat der deutsche Volksmund zahlreiche Sprüchlein geprägt. Füc den Landwirt ist der August ein echter Arbeitsmonat, den niemand vernachlässigen darf. Daher heißt es auch. „Wer schläft im August, schläft zum eignen Verlust." Seine Witterung ist nicht ohne Einfluß auf den Winter. So heißt es: „Ist der August hell und heiß, so bringt der Winter wenig Schweiß." Ordentlich heiß muß der August sein, dann lacht auch dem Bauer das Herz: „Jsts im August recht hell und heiß, so lacht der Bauer in seinem Schweiß." Ein guter Wetterkünder ist im August der Tau, denn von ihm sagt der Volksmund: „Wenns im August stark tauen tut, bleibt meistens auch das Wetter gut." Wind im August ist be sonders dem Landwirt nicht sehr erwünscht, denn: „Viel Staub im August macht dem Vieh krank die Brust." Ein anderer bekannter Spruch sagt: „Der August macht dem Bauer Lust." Und schließlich noch ein Spruch, mit dem wir schließen wollen: „August vergeht, während der Bauer mäht." Der Landwirt. küp bandwlpttcliatt UN- Haptenbau. Sonnabend Nummer 14 27. August 1-1-. — Die Meltgetteideemten. Das wirtschaftliche Leben der ganzen Welt ist in diesem Jahre ganz besonders an dem Ausfälle der Ernte in der ganzen Welt inte ressiert, da bis zum Frühjahr dieses Jahres die Getreidepreise ziem lich hoch waren und dann wegen der glänzenden Ernteaussichten und der bedeutenden alten Getreidevorräte ein Preissturz eintrat. Außer dem wird in den industriellen Kreisen von einer guten Ernte ein neuer Impuls für das Aufblühen der immer noch etwas notleidenden In dustrie erhofft. Bekanntlich hat die Ungunst des Wetters die großen Erntehoffnungen etwas herabgedrückt, aber wir werden in Deutschland doch immer noch mit einer mittelguten Ernte rechnen können. Für die Getreideversorgung der Welt kommt aber heutzutage nicht nur die einheimische Ernte, sondern der Ernteausfall in einer ganzen Anzahl Getreideländer in Betracht. In Nordamerika wird man allerdings im Bezug auf die Weizenernte mit einer Einbuße von etwa hundert Millionen Bushels wegen des ungünstigen Wetters rechnen müssen, doch wird dieser Ausfall bei der riesigen Ernte Nordamerikas nicht gerade ausschlaggebend für den Weizenpreis werden, denn man rechnet noch damit, daß die nordamerikanische Weizenernte wahrscheinlich einen Gesamtertrag von sechshundertfünfundzwanzig Millionen Bushels er geben wird. Sehr widerspruchsvoll lauten die Ernteberichte aus Ruß land, da in den südlichen Gouvernements sehr viel über Ernteausfälle geklagt wurde. Es darf aber bei der Größe Rußlands wohl auch dort noch auf eine bedeutende Ernte gerechnet werden. Geradezu glän zende Getreideernten haben in diesem Jahre Oesterreich-Ungarn, Ru mänien und Bulgarien gemacht, und diese Länder werden wahrschein lich einen Teil ihrer vorzüglichen Weizenernte an andere Länder ver kaufen können. Schwer geschädigt worden ist die Weizenernte in Frankreich, und da in Frankreich vorzugsweise Weizen als Brotfrucht gebaut wird, so wird Frankreich zum ersten Male seit vielen Jahren wahrscheinlich in die Lage kommen, eine große Quantität Weizen vom Auslande kaufen zu müssen, und werden voraussichtlich die Franzosen ihren Weizenbedarf aus Amerika, Rußland und Ungarn decken, da die französische Müllerei auf das höchste entwickelt ist und ein ganz be-