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Sir. 104 Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 3. September 1910. Seite 8 bei gutem Lohn und 10'/- stündiger Arbeitszeit werden in dauernde Beschäftigung bei den Tiefbauarbeiten in der König lichen Landesanstalt zu ArnSdorf sofort gesucht. Zu melden beim Bauführer Rietzschel, daselbst. kmtt Iacob Unternehmung für Eisenbahn-, Tief- und Betonbauten. Dresden—Niedersedlitz. L NsILLvttisriv rum Legten ctsr Königin 6aro!iL- 66Metrtm8 - 8tiktunK. 85718 KsI8gs«inn« ohne jeden im ODLumtdotruM VON AAFOOO Mk. 6aup1 Sewinns 25000, IS000, 10000 Mark sic. Mrn 15. unirü 18. 1318. ^ui je 10 dintereinanäer tollende dlummern wird mindestens ein Oewinn Mrantiert , l,0ÄS TU 1 IV! k. in SÜ6D l-OttsriSASSLkäftsn oster durcst cien ,Inv«iirISll^sinkL^ ru Dresden, chür Porto sind 15 piZ, kür 2lusendun^ der Oewinnllste weitere 10 pf§. bei- ^uküZen.) vorr 10 L..SS«» 10 iVilc. ini<1. Porto und Qewinnliste. K »Uv5 äer »sit 34 Uskren mettdellsnntso d » »» » » '' Nenstei s ö lei cst-Lods. >-s>» Sü<-»ton, kein kür äl» IVStoks unä Elonsntsed Wssckk<-slt. Qsi"snt!o^t unsekSUUvk volllwmmsn gstskrlos im Qsbrsuobl erprob« I Osbsrsil srkLIIiiok! ^snksl L Qo., Ov8sslcjofs. l»l äss nur Tei« beliebteste obsi-sll eingssokrts Ut>0 dsstbsvvZbrtsLts seldsttätigs Waselimillsl von «»»rrviobler Wssob- uns 8lsieki<rgtt. Xsin kleiden, Matratzen Decken Ersatz für Unterbetten Steppdecken, Hlnsdecken in Wolle und Baumwolle Rnmeethnnrdecken Bettdecken SeometerardsitEN fertigt schnell und gewissenhaft 8. Mpl!. fetllin. Bahnreisekosten berechne ich nicht. Bdsiirim 2N Lils WÄrs» krdi-üiM- 6s^IN2IÜ^SZ>-»WsMDLZ<2 k l>»t »iss sinrlx rc«Ns, «l«der v,i-tc«url« I-'»- ! brikat Lar nuä LrkalraiiK «las» i 1ZSAK»-- LsnxL LZsir-lMuerksss, Lnvir vvrdinüvl t «K äu8 ^.nskallev äer llaare ! avä j8l vorLäxlioIl Lexvn 8vImpptzük!!(1uvL'. LrtolA AaraLlirl. 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Auge und Geist erfassen die gelieferten Kämpfs an Ort und Stells in richtigem Umfange. Bewunderung für den Sieger und die Achtung für einen niedergeworfenen tapferen Gegner wächst. Und aus den Gräbern der auf dem Felde der Ehre gebliebenen Kämpfer dringt ein Mahnen zu dem Lebenden herauf, ein Mahnen zur Wah rung des ererbten Vaterlandes in Glanz und Größe. Mag eine Nation im Frieden noch so groß sein, am größten macht sie erst der siegreiche Krieg. Wie Feuer das echte Gold klärt, so bringt der Kampf für den gro ßen Jdealbegriff Vaterland die Gesamtnation und deren Glieder auf dis Höhe ihrer Kraft. DaS sind Gedanken, die bei Schlachtfeldbesuchen lebendig werden und schöne Ziele erstehen lassen. Geradezu herrlich ist aber für je den guten Deutschen eine Wanderung über das Schlacht feld von Sedan. Hier wurde vor 40 Jahren unter dröh nendem Donner der deutschen Geschütze vor den Augen der deutschen Fürsten mit Blut und Eisen die heißer- fehnte neue deutsche Kaiserkrone vollendet. Hier warf deutsche Kraft und Ehrlichkeit einen auf Lug und Trug errichteten Thron in den Staub. Die französische Haupt armee von 140 000 Mann wurde hier vernichtet. 120000 französische Soldaten mußten als Gefangene ihrem ge fallenen Kaiser nach Deutschland folgen. 13 000 tote oder verwundete Franzosen deckten den Kampfplatz. 184 Festungsgeschütze, 350 Feldgeschütze, 70 Mitrailleusen, eine Menge anderes Kriegsgerät und 12 000 Pferde wa ren die Beute der Sieger, die, stärker als der Feind, trotz dem nur einen Verlust von 9860 Mann, darunter 1310 Tode, hatten. Einzig groß steht die Schlacht von Sedan in der Geschichte aller Zeiten und Völker da, wunderbar erhebend ist eine Wanderung über ihren weit ausgedehn ten Schauplatz. Daß Sedan als befestigter Pfatz nicht ernst zu nehmen war, zeigt ein Blick auf die Lage des OrteS. Sedan ist von Höhen umgeben, die zum großen Teil so nahe heranreichen, daß ein Zusammenschießen von hier mit modernen Geschützen nicht schwer sein konnte' Heute hat die Stadt strategische Bedeutung über haupt nicht mehr. Aber sie ist ein interessanter, schöner und industriell bedeutender Platz Nordfrankreichs. Be sonders gut entwickelt hat sie sich seit 1870 hinsichtlich ihrer Einwohnerzahl nicht. Damals zählte sie 15 000, heute dagegen hat sie rund 20000 Einwohner. Aeußer- lich hat sich das Städtebtld gegen 1870 wesentlich ver ändert. Die Festungswerke sind bis auf kleine Reste ge schleift. Unregelmäßig gebaute Straßen und ein alles Schloß geben Kunde davon, daß Sedan Jahrhunderte hinter sich hat. Der Einfluß der modernen Zeit ist sicht bar an schönen breiten Straßen, neuen Plätzen und reiz vollen Anlagen mit Wasserkünsten. Die Reinlichkeit ent spricht französischen aber nicht deutschen Anforderungen. Die Industrie,hauptsächlich Tuchweberei,Färberei undSpinnerei, sowie die mit Kohlen, Erz und Bruchsteinen und fruchtbaren Fluren gesegnete Umgebung prägen der Stadt eine ge wisse Wohlhabenheit aus. Der Verkehr ist ein ziemlich lebhafter. Die Bevölkerung ist gegen Freunde höflich; aber bei genaueren Zusehen tritt doch eine ganz hoch gradige Deutschfeindltchkeit zutage. Noch mehr als in Sedan ist dies in der Umgegend, besonders im nahen Dorfe BazeilleS, der Fall. An den Krieg von 1870/71 erinnert in Sedan äußerlich ein schönes Kriegerdenkmal auf dem Place d Alsace Lorraine Ein anderes schönes. Denkmal findet man auf dem Turenneplatz für den Mar schall Heinrich Vilonte Turenne. An diesem Platze befin det sich auch das Stadthaus. Der Besuch des ganzen Schlachtfeldes um Sedan erfordert einen vollen Tag und eine gute Karte, denn dem Deutschen wird draußen auch auf eine höfliche französische Anfrage nicht immer eine Antwort gegeben. DaS Gelände ist aber so, daß vie ' Orientierung mitunter ziemlich schwer fällt. In der Re gel fahren die Schlachtfelobummler nur hinaus nach Ba zeilleS und besuchen schließlich noch die Höhe von Boi de la Marfee, wo König Wilhelm den Verlauf der Schlacht am 1. September 1870 beobachtete. Non diesem Platze aus kann man das ganze weite Kampfgefilde übersehen. Das Bild ist auch von großer landschaftlicher Schönheit. Vor sich hat man zunächst das Tal der Maas, die sich in vielen Windungen nach Sedan hineinschlängelt, und weiter westlich dann eine große Halbinsel, die den Na men der darauf liegenden Ortschaft JgeS führt, bildet. Auf dieser geräumigen Halbinsel wurde die gefangene französische Armee bis zum Transport nach Deutschland interniert. Zuletzt nimmt der schöne Fluß seinen Lauf durch Douchery. Sedan grüßt vom Tale herauf und lehnt sich westlich an einen Höhenzug. Davor liegen in südöstlicher bezw. östlicher Richtung die großen Orte Ba lan, Fond de Gironne und BazeilleS. DaS ganze Land bis an die wohl 10 Kilometer weit entfernte belgisch französische Grenze ist bergig, zeigt fruchtbare Fluren, Waldparzellen, (Bois de la Garenne, Gehölz von Villers Cerney Bois Chevallier weithin sichtbare Plateaus, Berge, von denen der Calvaire d' Jlly im Norden hervortritt, schöne Siraßen mit Alleen und malerische Orte (Floing, Villet, St. Menges, Jlly rc) Dazwischen erblickt man, teils freiliegend, teils im Grün versteckt, einzelne Häuser gruppen. Zwischen den Höhen steht man Talcinschnitte, die heißumstrittene Schlucht der Givonne, den Lauf des Rullebaches und des Flusses ChierS. Die wildzerklüfte ten, bewaldeten Höhenzüge der Ardennen begrenzen weit draußen den Horizont. Linker Hand, hinter FrenoiS liegt im Grünen versteckt das Schlößchen Bellevue. ES ist ein nicht großer, aber vornehmer, prachtvoll gelegener Bau von stilreiner Gliederung. Spitze Türmchen bele ben seinen Anblick. In einem der GlaSpapillonS Belle- vues trafen Kaiser Wilhelm der Sieger, mit Kai- ser Napoleon, dem Gestürzten, zusammen, nachdem vor her zwischen dem letzteren, dem französischen General Wimpffen, Bismarck und Moltke die Kapitulation von Sedan sertiggemacht und in FrenoiS von Moltke und Wimpffen. unterzeichnet worden war. Die denkwürdige Zusammenkunft, bei der sich das gute Herz und die vor nehme Gesinnung Kaiser Wilhelms I. in schöner Weise offenbarte, erfolgte am 2. September 1870. Tags dar nach reiste Napoleon unter starker ReitereScorde als Ge fangener von Bellevue, Sedan umgehend, nach WilhelmS- höhe ab. Dort traf er am 5. September ein. Von der Höhe am Marfee-Walde gewinnt man den besten Ueberblick über die beiderseitigen Schlachtlinien. Wenn bei Sedan auch von vornherein ein Sieg der überlegenen deutschen HeereSmacht sicher war, so hatten die Feinde doch gute Stellungen inne. Im Süden die Maas mit Sedan im Rücken ging eine Schlachtlinie ostwärts gerichtet von Süden nach Norden an der Gironne über BazeilleS, la Moncelle, Daigny und Gironne, während die andere sich im Norden auf dem Höhenzug Gironne-Floing be fand. In der östlichen französischen Schlachtlinie stand das Xll. und I. Corps und Lebrun und Ducrot, in der nördlichen das VII. Corps unter Donay Bis zu seiner Verwundung früh um 7 Uhr bei la Moncelle führte Mac Mahon den französischen Oberbefehl, ihm folgte kurze Zeit Ducrot und dann Wimpffen. Der rechte Flü gel des Feindes wurde deutscherseits angegriffen von den beiden bayrischen Armeekorps und der Maasarmee (Kron- prinz Albert von Sachsen), bestehend aus dem Gardekorps und dem sächsischen Armeekorps. (Schluß folgt.)