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Nr. 115. Pulsnitzer Wochesblatt. — Donnerstag, den 29. September 1910. Seite 2. Aas MLLWe. Die Hauptversammlung der Sächsischen Kirchlichen Konferenz findet am 12. Oktober in Chemnitz statt. Die Generalversammlung des Evangelischen Bundes in Chemnitz beschloß, die nächste Tagung im Okto ber 1911 in Erfurt abzuhalten. Bei den nächstjährigen Kaisermanövern wird erstmalig ein Zusammenarbeiten des Landheeres mit der Kriegsmarine stattfinden. Die Straßenunruhen in Moabit haben sich gestern abend wiederholt. Auf beiden Seiten wurde scharf geschossen. Das Luftschiff „u. VI" unternahm gestern von Mün chen aus eine Fahrt über die Zugspitze und führte nach der Rückkehr eine Fahrt über München aus, an der Graf Zeppelin und Prinz Ludwig von Bayern teilnahmen. Der Arbeitgeberverband der rheinischen Seidenindustrie droht wegen eines Einzelausstandes mit allgemeiner Aussperrung. Der österreichische Thronfolger wird im Herbst Paris besuchen. In den französischen Kriegshäfcn mehren sich die De sertionen in bedenklichem Maße. Das Touloner Kriegsgericht hat fast täglich Fahnenflüchtige abzu urteilen. 34 spanische Klöster werden am 1. Oktober im Auf trage des Ministerpräsidenten Canalejas geschlossen werden. Eine Räuberbande vollführte an der russischen Grenze einen Raubzug, wobei sieben Personen, darunter ein Gemeindevorsteher, getötet wurden. Roosevelt wurde in Saratoga zum Vorsitzenden der Neuyorker Staatskonvention gewählt. Ner Melle MWcg der KHMMratie. Die sozialdemokratische Partei kann mit der Wahl ihres Kandidaten Faber bei der am Monrag vollzogenen Stich wahl im Reichstagswahlkreis Frankfurt a. O.-LebuS ihren jüngsten Wahlsieg verzeichnen. Nach einer vorläufigen Zählung wurden hierbei für den Kandidaten der ver einigten Nationalliberalen und Freisinnigen, Archivrat vr. Winter-Magdeburg, 15625, für den sozialdemokratischen Kandidaten, Schuhmachermeister Faber-Frankfurt a. O., 15 707 Stimmen abgegeben, sodaß letzterer mit der knappen Mehrheit von 82 Stimmen als zum Abgeordneten ge wählt erscheint. Eine andere Meldung will allerdings wissen, daß Faber im ganzen 15797 Stimmen erhalten habe, demnach würde sich die absolute Stimmenmehrheit mit der er gewählt worden ist, noch um 100 Stimmen erhöhen. Die am 15. September stattgefundene Hauptwahl im genannten Wahlkreise, dessen Mandat bekanntlich durch den Tod seines bisherigen Inhabers, des nationalliberalen Abgeordneten vr Detlo, zur Erledigung gelangt war, hatte solgendeS^ResuItat gezeitigt: vr. Winter 7737 Stim men, Faber 14316 Stimmen und Dunckel (kons.) 6595 Stimmen, während 128 Stimmen zersplittert waren; es fehlten also bereits damals dem sozialdemokratischen Kan didaten nicht mehr viel Stimmen zu seiner Wahl. Die Hoffnungen, seinen Sieg durch die Stichwahl zu vereiteln, waren also von Anfang an geringe, sie hätten sich nur erfüllen können, wenn von den ca. 9000 Nichtwählern, welche am 15. September zu Hause geblieben waren, mindestens die Hälfte am Stichwahltage zugunsten vr. Winters hätten mobil gemacht werden können. Das ist jedoch offenbar nicht geschehen. Wohl sind dem national liberalen Kandidaten bei der engeren Entscheidung die in der Hauptwahl für ^.den konservativen Kandidaten Dunckel abgegebenen 6595 Stimmen zweifellos mit zu gefallen, aber von den starken Reserven ko rnten nur ca. 1300 Stimmen für den bürgerlichen Kandidaten heran geholt werden. Die sozialdemokratische Partei jedoch ver mochte bei der Stichwahl nahezu noch 1500 Stimmen mehr als bei der Hauptwahl für ihren Kandidaten auf bringen, diese frischen sozialdemokratischen Stimmen haben denn auch den definitiven Sieg Fabers entschieden. Der Reichstagswahlkreis Frankfurt a. O.-LebuS war zuletzt, wie schon erwähnt, durch den inzwischen verstor benen nationalliberalen Abgeordneten vr. Detto vertreten. Bei der Hauptwahl des Jahres 1907 hatte vr. Detto 10070, der Kandidat der Reichspartei 7722 und der Sozialdemokrat vr. Braun 12388 Stimmen erhalten, bei der engeren Wahl siegte dann vr. Detto mit 17 805 Stimmen über seinen sozialdemokratischen Mitbewerber, der nur 12 196 Stimmen erhielt, also noch 192 Stimmen weniger, als in der Hauptwahl. Im Vergleiche zu diesem Wahlresultate von vor drei Jahren sind also die sozial demokratischen Stimmen im Reichstagswahlkreise Frank furt a. O.-LebuS erheblich gewachsen, eine Erscheinung, welche übrigens ja bei allen seit den allgemeinen Reichs- tagSwahlen des Jahres 1907 vollzogenen Ersatzwahlen beobachtet werden konnte. Bemerkenswert ist bei der jetzigen Ersatzwahl in Frankfurt a. O.-Lebus, daß dieser zum Teil noch ländliche Wahlkreis bis jetzt nur einmal im sozialdemokratischen Besitz war, und auch da nur für kurze Zeit, jetzt aber kann ihn die Sozialdemokratie mit einigem Rechte als zu den ihr Halbwegs sicheren ReichS- tagswahllreisen mitzählen. Das Erstarken der sozial demokratischen Partei auch im Wahlkreise Frankfurt a.O.- LebuS, wie eS der AuSgang der jetzigen Ersatzwahl ge zeigt, fit zum wesentlichsten Teile zweifellos ebenfalls der Verärgerung weiter Wählerschichten über die unglück liche Reichsfinanzreform und noch anderen unerfreulichen Erscheinungen zuzuschreiben, und die starken Siegeshoff nungen der Sozialdemokraten auf die Reichstagswahlen von 1911 können durch ihren jüngsten Wahlerfolg nur einen weiteren Ansporn erhalten. OsrtNcdss und SScdsiscbss. Pulsnitz. (Wie wird das Wetter am Sonn tag sein?) Von Woche zu Woche, wenn wir unsere SonntagSwetter-Plauderei schreiben, bietet sich die eine oder andere Erscheinung dar, welche es nur erkennen läßt, daß wir schnell dem Winter zusteuern. Besonders aber an der Temperatur merken wir eS; so brachte die Nacht zum Montag vielfach Reifbildung und 8 Uhr vormittags meldeten die 15 deutschen Stationen zusammen nur 106 Grad Wärme — 7,1 Grad im Mittel pro Ort. Am Dienstag war die Gesamtwärme dieser 15 Orte wieder um 48 Grad gestiegen, das Mittel pro Ort betrug also wieder 10,3 Grad. Auch trat am Dienstag bereits wieder vielfach Regen ein. Die Stationen über Nordeuropa melden bisher keinen Frost, sodaß erheblichere Abkühlung für die nächste Zeit nicht wahrscheinlich ist. Wenn nun auch vorläufig bald wieder der hohe Druck in Süd-Osten und Süden daS Uebergewicht erhalten wird, so bleibt doch in Folge des niederen Drucks über ganz Nordeuropa und wegen der Wahrscheinlichkeit, daß noch mehr Depressionen vom Ozean heranziehen werden, die Wetterlage recht unsicher und es ist für Sonntag bei zeitweise heiterem, meist aber wol- kigem, ziemlich mildem Wetter vielfach etwas Regen zu erwarten. — Der Auszug der französischen Be satzung aus Straßburg gestern vor 40 Jahren, am 28. September 1870. In der Kapitulationsurkunde hieß eS: „Am 28. September morgens 8 Uhr räumt Generalleutnant Uhrich die Zitadelle, daS Austerlitzer-, Fischer- und Nationailor. Um 11 Uhr verläßt die fran zösische Besatzung durch daS Nationaltor die Festung und legt zwischen Lünette 44 und Redoute 37 die Waffen nieder." Um 11 Uhr morgens hatten vor dem Glacis der Lünette 44 der Gcotzherzog Friedrich I. von Baden, General von Werder nebst sämtlichen Generälen und Stäben Aufstellung genommen. Als General Uhcich mit mit seinen höheren Offizieren nahte, stiegen der Groß herzog und General von Werder vom Pferde, um ihm damit ihre Anerkennung für seine Verteidigung auszu drücken. Hierauf begann der Vorbeimarsch der Besatzung. Neu bekleidet vom Kopf bis Fuß, mit Tornister, Zelt stange, Lagerdecke, Mantel und Kochgeschirr nahte sie. So zogen ca. 17 000 Mann an den Siegern vorüber. — »OK. In den Räumen der Handels- und Ge werbekammer zu Zittau, Leffingstraße 2c, befindet sich eine AuSlegestelle der vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin herausgegebenen Patente. Die zur Einsichtnahme vor liegenden Klaffen erstrecken sich auf die Hauptindustrie- zweige, welche in der Kreishauptmannschaft Bautzen heimisch sind. Die Benutzung der Patentschriften-AuSlegestelle kann an jedem Werktage in der Zeit von 9—12 Uhr Vormit tag und 3—6 Uhr Nachmittag von jedermann unent geltlich erfolgen. Durch die Auslegung der Patent schriften wird jedermann Gelegenheit gegeben, sich über den Inhaber und Inhalt eines Patente? zu unterrichten. Um auch auswärts wohnenden Interessenten die Einsicht nahme in die Patentschriften zu ermöglichen, ist die leih weise Abgabe einzelner Nummern auf kürzere Zeit gestattet. Die neuerscheinenden Patentschriften werden der Kammer vom Kaiserlichen Patentamt in einwöchentlichen Zwischen räumen überwiesen und dem Publikum alsbald nach ihrem Erscheinen zugänglich gemacht. ES wird empfohlen, von der gebotenen Gelegenheit in weitestem Maße Ge brauch zu machen. — »OK. Wie der Handels- und Gewerbekammer zu Zittau soeben vom Reichspostamt mitgeteilt wird, muß auf Anregung der rumänischen Zollverwaltung den Be- gleitadressenzuPostpaketennachRumänien eine Originalsaktura beigesügt werden. — Der Verband für freiwillige Brand schäden-Un terstütz u n g hält am Sonntag, den 2. Oktober, in Elstra seine Hauptversammlung ab. Mittelbach, 28. September. (Grundsteinlegung.) In feierlicher Weise wurde heute der Grundstein für die neue, langersehnte Schule gelegt Ein bedeutungsvoller Tag für die kleine Gemeinde. Nachmittags 4 Uhr be wegte sich der Zug der erwartungsvoll gespannten Kinder durch das Dorf nach dem Platze ihres neuen Heims, voran der gesamte Schul- und Gemeindevorstand, alle festtäglich gekleidet. Auf dem Platze war schon der Königliche Be- zirkSschulinspektor Herr Schulrat vr. Hartmann als Ver- treter der Behörde eingetroffen. DaS Lied „Lobet den Herren" kraftvoll von den jungen Kinderkehlen gesunken, gab die Freude aller Ausdruck, das Werk des langum strittenen Schulneubaues, endlich begonnen zu sehen. In beredten Worten schilderte Herr Ortsschulinspektor Pfarrer Zeuner-Lichtenberg den Segen, der von dem neuen Hause, auf weithin sichtbarer Höhe errichtet, auSgehen soll in die Gemeinde, und die Freude, die Kinder und Lehrer im neuem Heim beherrschen werde, die dann köstliche Früchte fürs Leben bringe. Sodann verlas Herr Lehrer Vogler die von ihm verfaßte Grundsteinsurkunde, die dann unter dem Klange des LobgesangeS „Lobt froh den Herrn ihr jugendlichen Chöre" in eine kupfere Kapsel verlötet und in den Schlußstein versenkt wurde. Hieraus gab Herr Schulrat vr. Hartmann die ersten 3 Hammerschläge auf den Grundstein mit Worten der Freude, die die Regierung empfinde, daß die Gemeinde nun ihren Kindern ein neues würdiges Heim bereite. Als alle Spitzen der Gemeinde ihren Segensspruch mit kräftigen Hammerschägen begleitet hatten, weihte man den Grund des neuen Heims mit dem Gebet des Herrn. Freudig sang zum Schluß die zahlreich versammelte Gemeinde das Lied „Nun danket alle Gott". Ja, Dank dem Herrn, daß nun der Anfang gediehen ist, denn schwer ist es dem Schulvorstande ge worden, daS große Opfer zu bringen, gingen doch schon jahrelang die Verhandlungen mit den Königlichen Be hörden. Großröhrsdorf. (Diebereien.) Einem hiesigen Einwohner wurde in der Nacht vom 18. zum 19. Sep tember aus einem Schuppen ein Fahrrad gestohlen. Die hiesige Schutzmannschaft machte den Dieb in der Person des HilfSwächterS N. der hiesigen Wach- und Schließge sellschaft ausfindig. — Hauptüvung des L a n d e s v er ei n s vom Roten Kreuz. Kommenden Sonntag, den 2. Oktober, findet am Bahnhof Rattwitz bei Bautzen eine Hauptübung des Landesvereins vom Roten Kreuz im Königreich Sachsen statt Dieser Hebung wird Seine Exzellenz Generalleut nant von Pertus in Berlin, der stellvertretende Kaiserliche Kommissar und Armeeinspekteur der Freiwilligen KricgS- krankenpflege, beiwohnen. Vom Landesverein des König- reich? Sachsen sind zu dieser Hauptübung befohlen worden die Kolonnen Bautzen, Radibor, Bischofswerda, Pulsnitz, Kamenz, Großröhrsdorf, Schirgiswalde, Kirschau-Callen berg, Ebersbach und Sohland (Spree), mit zusammen 330 Mann. Leiter der Uebung, die nachmittags 2 Uhr 30 Minuten beginnt und bei der ein kriegsmäßiger Transport vorgenommen, ein Feldlazarett errichtet, abge kocht usw. werden wird, ist Herr Stabsarzt d. R. vr. Krahl- Bautzen. 8. Dresden, 28. September. (Aussperrung in der sächsischen Metallindustrie. Die Nähma schinenfabrik von Biesolt 8- Locke teilt ihren Arbeitern mit, daß sie 60 Prozent der Beschäftigten aussperren will. Das frühere Jakobiwerk (jetzr Moritz Hille-Dresden) kündigt an, daß 60 Prozent der Arbeiter ausgesperrt weiden sollen. Das gleiche soll geschehen bei den CoSwiger Firmen Schürmann, Collberla und Dolze L- Slota. 8. Dresden, 28. September. (Die Tätigkeit der Kaufmannsgerichte in Sachsen von 1905 bis 1909.) Im Königreich Sachsen bestehen seit dem Jahre 1906 17 Kaufmannsgerichte (im Jahre 1905 15), die ins- gesamt seit 1905 11455 Rechtsstreitigkeiten zu erledigen hatten. In diesem Zeitabschnitt hatten die sächsischen Kaufmannsgerichte 1796 Klagen von Kaufleuten (Prinzi palen) und 9659 Klagen von Gehilfen und Lehrlingen zu erledigen. Die Kaufmannsgerichte Dresden und Leipzig waren im Jahre 1909 außerordentlich stark beschäftig, sie hatten über je 1001 Rechtsstreitigkeiten zu behandeln, während beim Kaufmannsgericht Chemnitz 260, Plauen i. V. 111, Chemnitz-Land 27, Zwickau 22, Zittau 21, Bautzen 11, Meißen 9, Freiberg 8, Reichenbach 7, Crimmit schau 6, Glauchau 5, Glauchau-Land 4 und Hohenstein- Ernstthal 4 Klagen anhängig gemacht und entschied«:« wurden. 82K Dresden, 28. September. (Kein Wegfall derGebühren fürUntersuchung öffentlicher Versammlungsräume inSachsen.) Wegen Weg- fall der Gebühren für Untersuchung öffentlicher Versamm lungsräume im Königreich Sachsen auf Grund der Ver ordnung vom 1. Juli 1909 hatte sich der geschäftsführende Vorstand des Sächsischen Saalinhaberverbandes gesuchs weise an daS König!. Ministerium des Innern gewendet. Hierauf hat der Minister des Innern Graf Vitzthum von Eckstädt folgenden Bescheid erlassen: „Das Ministerium des Innern kann sich zu einer Abänderung der Verord nung die Ergänzung des GebührenverzeichnisieS zum Kostengesetze betreffend, vom 1. Juli 1909 (Untersuchung von öffentlichen V rsammlungSräumen usw.) im Sinne der Eingabe vom 10. Juli 1910 mit Rücksicht aus die Haltung, welche die Erste Kammer der Ständeversamm lung der Verordnung gegenüber genommen hat, umso weniger bewogen finden, als, soviel die in dieser Richtung angestellten Erörterungen ergeben haben, jene Kostenver ordnung allenthalben schonend angewendet wird und des halb auch zur Erhebung von Beschwerden noch keinen Anlaß gegeben hat." 8.2.K. Dresden, 27 September. (Der Mann mit den 5 Bräuten.) Raffinierte Schwindeleien hat der 1885 in Posen geborene Kaufmann Otto Richard Hentschel, der „liebe dicke Otto" genannt, zum Schaden liebebedürf tiger Mädchen verübt. Er hatte sich nunmehr wegen Betrugs und Urkundenfälschung vor der 2. Strafkammer des Dresdner Landgerichts zu verantworten. Wegen ähnlicher Delikte wird er überdies vom Landgericht in Bremen verfolgt. Am 22. März 1908 wurde H. aus dem Hamburger Gefängnis entlassen und fand bald da rauf eine bescheidene Stellung bei der deutsch-amerikanischen Petroleumgesellschaft und wurde im Januar 1910 mit 1200 Mk. JahreSgehalt an die Dresdner Filiale der ge nannten Gesellschaft versetzt. Damals schon erfaßte ihn daS krankhafte Verlangen, möglichst schnell reich zu wer- den. Fast täglich befrug er die Wahrsagerin um seine Zukunft oder deutete sich selbst sein Schicksal aus den Karten. Die Antwort muß günstig gewesen sein. Um den Weg zum Glücke zu ebnen, ernannte sich Hentschel zunächst selbst zum Generalvertreter der deutsch amerika- - nischen Petroleum-Gesellschaft und verlobte sich Nr. 1 mit der Tochter eines Handwerksmeisters und vertraute alr- : bald den zukünftigen Schwiegereltern unter dem Siegel : der tiefsten Verschwiegenheit ein Geschäftsgeheimnis an. > Er als Generalvräsentant könne verrattn, daß die deutsch- : amerikanische Petroleum-Gesellschaft gegen hohe Zinsen — bis zu 40 Proz. — Gelder aufzunehmen suche, um - den Detaillabnehmern Engrospreise gewähren zu können. Natürlich sollten Braut und Eltern die ersten sein, die ! an dem glänzenden Geschäft profitieren. Die Braut : opferte sofort ihre Ersparnisse von 500 Mk.; Hentschel - war so nobel, von dem Gelde sofort 50 Mk. Zinsen im