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Nr. 123. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dieistag den 18. Oktober 1910. Seite 2. Tage herrschende Wetter läßt nach dem Volksglauben so gar auf das Wetter im nächsten Sommer schließen. Ein alte Wetterspruch lautet nämlich: „So trocken wie St. Gallen, so trocken wird der Sommer fallen." Vom hei ligen GalluS wird berichtet, daß er um die Mitte des 6. Jahrhunderts in Irland geboren wurde. In Beglei tung des heiligen Columban kam er nach Frankreich und später nach der Schweiz. Hier erbaute er mit Hilse zweier Schüler in der Wildnis Gallen, die den Anfang bildeten zu der später so berühmt gewordenen Abtei St. Gallen. — St. LukaStag ist heute. Der 18. Oktober ist der Tag, an dem die gute Jahreszeit endgültig von uns zu scheiden pflegt. So sagt schon ein alter Spruch: „Bei St. LukaS habe die Hände, wie dirS beliebt, nach St. Lukas stecke sie in den Busen." Ja, jetzt mutz man daran den- ken, sich gegen die Unbilden der Witterung der rauhen Jahreszeit zu schützen. Für die Landwirte ist nach dem Glauben des Voltes der 18. Oktober der Tag, an dem Spätroggen zu säen ist, denn es heißt: „St. Luka Evan- gellst bringt Spätroggen ohne Mist," mit anderen Wor ten: Jetzt gesäter Roggen gedeiht gut. -- Vorsicht,wennKatzenbeikleinenKin- dern sind. In Schmalkalden hat ein kleines Kind sei nen Tod durch eine Katze gesunden. Die Frau eine? Fabrikarbeiters ging auf Feldarbeit und ließ ihr halb- jähriges Kind in der Obhut der älteren Geschwister zu Hause. Die Kinder überließen sich dem Spiele und wäh renddem legte sich die Hauskatze auf das Gesicht des schla fenden Kindes, sodaß es erstickte. Die angestellten Wie derbelebungsversuche waren ohne Erfolg. Ohorn. (Obstausstellung.) Der Aufforderung des hiesigen Obstbauvereins zur Ausstellung von allerlei Obst, Gemüsen, Konserven, Feldfrüchten usw. kommenden Sonnabend und Sonntag im Weitzmannschen Gasthofe sind gegen 70 Einwohner nachgekommen; durch diese reich- ltche Beschickung wird sich die Ausstellung nicht nur für unseren Ort, sondern auch für die Umgebung sehr an- ziehend gestalten. Obersteiua. (Hebefest der Schule.) Infolge der günstigen Witterung war es schon nach wenigen Wochen möglich, am Sonnabend nachmittag beim Schulhausbau zu Obersteina das Hebefest in einfacher, aber würdiger Weise feiern zu können. Nunmehr ist es jedermann mög lich, vom stattlichen Bau einen Anblick zu gewinnen. Kamenz. Ueber einen musitalischenFleischer- mei st er wird aus Altdöbern in der benachbarten preu- tzischen Lausitz berichtet. Derselbe, Arthur Dubert mit Namen, leister nicht nur als Leiter eines Gesangvereins Vorzügliches, sondern er hat auch einen Marsch kompo niert, der für Mtlitärmusik gesetzt ist und vor kurzem in einem dort stattgefundenen Konzert von der Kapelle unseres Kamenzer Jnfanterie-RegimentS Nr. 178 gespielt worden ist, bet welcher Gelegenheit der Komponist selbst dirigierte. Elstra. Aum Bürgermeister von Elstra wurde in der StadtgemetnderatSsitzung am 14. dfs. Mts. Herr Registrator Rauchfuß aus Briesnitz bei Dresden gewählt — Die Einwohnerzahl Dresdens mit Al- bertstadt betrug am 1. September d. I. 552 200. — (Geh. Ktrchenrat v. Meyer.) Der in wei testen Kreisen bekannte Superintendent in Zwickau, Herr Geh. Ktrchenrat v. k. c. Meyer, beabsichtigt, in den Ruhe stand zu treten. Herr Geh. Kirchenrat v. Meyer spielt tm evangelischen Leben Sachsens, Deutschlands und Oesterreichs eine bedeutende Rolle. Er ist entschiedener Vertreter des Fortschrittes des Protestantismus im Geiste der Zeit, und begründete in diesem Sinne die immer größer und einflußreicher gewordene sächsische kirchliche Konferenz, die auf ihren Tagungen in Chemnitz fortge setzt brennende Fragen der Theologie und des öffentlichen Lebens behandelt, weiter gehört er dem ZentralauS- schuß deS evangelischen Bundes zur Wahrung deutsch protestantischer Interessen an, leitet den sächsischen Landes- verband dieser großen Korporation und ist ferner die unermüdliche Seele der evangelischen Bewegung in Oester reich. Hier hat Herr Geh. Kirchenrat v. Meyer von An fang an enorme Leistungen vo"b.acht und seinen Namen für immer in die Kirchengeschichte eingetragen. Reden darf er allerdings jenseits der schwarz-gelben Grenzpfähle nicht mehr halten. Als Prediger und öffentlicher Redner sprach und spricht er geradezu hinreißend. Herr Geh. Kirchenrat v. Meyer gehört auch der evangelisch-lutheri schen Landessynode an. Sein Rücktritt vom Amte wird eine fühlbare Lücke öffnen. 8. (Erneuter Ausbruch der Maul- und Klauenseuche tn Sachsen.) Die Maul- und Klauen seuche ist vergangene Woche auf dem Schlacht- und Vieh hofe in Zwickau und im Schlachthose zu Limbach bei Chemnitz festgestellt worden. Im ersteren Falle Han- delt es sich um eine vom Breslauer Viehhofe zugeführte Kuh, während in Limbach ein über den Chemnitzer Vieh- hos aus Pommern bezogenes Schwein seuchenkrank be funden wurde. Der Ausbruch der Maul- und Klauen seuche auf dem Zwickauer Vieh- und Schlachthofe hat die Sperrung des gesamten Vieh- und Schlachthofes zur Folge gehabt, was bet einem Auftrieb von 1062 Stück Klauenvieh von nicht geringer wirtschaftlicher Bedeutung gewesen ist. Sämtliche Tiere sind bis Mittwoch mittag im Zwickauer Schlachthofe abgeschlachtet worden. Ebenso ist man mit allen aus dem Schlachthof in Limbach vor handenen Wiederkäuern und Schweinen verfahren, sodaß in beiden Schlachthöfen die Seuche als erloschen gelten kann. In den übrigen verseuchten Ortschaften des Lan- des (Altmittweida, Erlau, Gröblitz, Tannenberg im Be zirk Rochlitz und Löbschütz in der AmtShauptmannschast Leipzig) ist die Seuche leider noch nicht zum Erlöschen gekommen, sondern hat neuerdings wahrscheinlich infolge Unvorsichtigkeit der Beteiligten wieder drei neue Gehöfte ergriffen. Pirna. Ueber die böhmische Ob st ausfuhr aus der Elbe wird gemeldet: Bahnzüge und Wagenfuhren bringen den Zillen in Aussig und Lobositz seit Mitte August eine große Menge Obst aus dem Leitmeritzer Ge biet, Mittelgebirge, Elb- und Bielatal. Es wurden hohe Preise erzielt. Man zahlt für die Butte Solanerbirnen 19 Kronen, Kaiserkronen 16 Kronen, Butterbirnen 12 Kronen. Die Aepfelpreise sind hingegen nicht so hoch wie erwartet. Plane». Der Realgymnasial-Oberlehrer Walther Dost trat in dem vollbesetzten Pratersaal mit etner neuen Komposition „Die Schlittenfahrt" für Männerchor und großes Orchester an die Oeffentlichkeit. Das Werk hatte tn seiner ersten Aufführung durch schlagenden Erfolg. Leipzig, 17. Oktober. (Drohender Streik im Schuhgewerbe.) Die Schuhfabrik von Rudolf Tick hat ihren sämtlichen 300 Arbeitern gekündigt, weil die- selben ca. 20 Prozent Lohnerhöhung forderten, nachdem die Firma erst kürzlich die Löhne ihres Personals erhöht hatte. ES ist nicht unmöglich, daß infolge dieses Vor- kommniffeS eine Gesamtaussperrung im Schuhgewerbe etntreten wird. Jedenfalls wird der deutsche Schuhfabri kantentag, der nächste Woche in Frankfurt a. M. tagen wird, zu dieser Frage Stellung nehmen. ^ags2gescdick1s. Deutsches Reich. Des Kaisers Söhne sind, nach dem vor kurzem der jüngste, Prinz Joachim, das Kadetten- hauS in Plön ve lassen hat, nun sämtlich erwachsen, und eS bleibt abzuwa^ten, ob d"e Heranwachsenden Neffen des Kaisers wieder der eine oder der andre die anmutige holsteinische Stadt zu Bildungszwecken aufsuchen soll. Die kleinen Söhne des KronprinzenoaareS können ja noch ...ancheS Jahr bet den Eltern bleiben, und dann erst wird zu entscheiden sein, wie deren Bildungsgang sich gestalten soll. Unser Kaiser und sein Bruder Heinrich besuchten bekanntlich das Gymnasium in Kassel, für seine Kinder bestimmte der Monarch die Prinzenschule im Plöuer Kadettenhause. Ob der Kronprinz für seine Söhne wieder zum Gymnasialbesnch znrückkehreu wird, wie verschiedent lich angedentet wird, weiß Henle schon schwerlich jemand. Vor dem Referendar-Examen sie u jetzt der Prinz August Wilhelm von Preußen, der vierte Sohn des Kaisers, der den Besuch der Berliner Universität jetzt beendet hat. Seinen Doktor hat der Prinz in Straßburg demacht. Er arbeitet zur Zeit im Oberpräsidium tn Potsdam, wo er mit seiner jungen Frau wohnt. Berlin, 17. Oktober. (Die Ueberretchung des Doktordiploms an den Kaiser.) Geheimrat v. LtSzt übergab dem Monarchen das Ehrendiplom und hielt eine kurze Ansprache, die mit den Worten schloß: quoä kalix f^i'tumque sit — was glückbringend und ver heißungsvoll sein rnöge. Der Kaiser nahm das Diplom entgegen und erwiderte mit einer ku^en Ansprache, in dec er seine Freude über die ihm zuteil gewordene Ehrung aussprach. Er bezeichnete in dieser Rede die Fakultäts mitglieder als seine Kollegen Zum Schluß hob er her vor, daß er die Bedeutung der Promotion sehr wohl zu würdigen wisse, und daß es der erste inländische Doktor sei, der ihm durch die Be liner Universität verliehen worden sei. Die FaUMai r öge auch die modernen Auf gaben des Staatstebens jederzeit besonders pflegen und damit zum Wohle des Ganzen wirken. — (Bundesratund Fleischten erung) Aus dem Umstande, daß der VundeSrat die Eingaben gegen die Fleischteuerung ohne weite cs dem Reichskanzler, nicht erst einem seiner Ausschüsse überwies, schließt die Tages zeitung, daß der Bundesrat auch künftig ein Eingehen auf diese Frage zu vermeiden gedenkt. — (Oberpräsident uud Presse.) In Berlin hat dem Vernehmen nach eine persönliche Rücksprache zwischen dem preußischen Minister deS Innern v. Dallwitz und dem pommerschen Obcupräside. ten v. Maltzahn-Gültz über dessen „berühmte" Banketicede gegen tue Presse statt- gesunden. Man erwartet nunmehr, daß dem Vorsitzender: deS Bundes Der, sicher Redakteure, dem ehemaligen Ministerialdirektor vr. Herme--, eine winisie ielle Entschei dung aus dessen Beschwerde gegen den Oberpräsidenten zugehen wird. Longe genug hat eS ja gedauert. Belgien. Brüssel, 17. Oktober. (Zum bevor stehenden Aufenthalt des deutschen Kaisers in Brüssel Anläßlich des Besuche? des deutschen Kaisers in Brüssel soll eine große Parade abgehalten werden, zu der alle Vereins des Ls des eingeladen wor- den sind. Die Vereine we den u t ihren Fahnen, einige i auch mit MusitkorpS, vor dem M>. mrchen vorbeidefilieren. I Frankreich. Paris, 17. Oktober (Der Verkehrs- s streik in Frankreich geht seinem Ende ent gegen.) Auch heute ist eine weitere Besserung der Lage I aus den Else, bahnen sestzustcllen. Die Zahl der ange- I kom menen u o abgegrngeneu Züge Hot wieder die nor- i male Höhe erreicht. Auch die Post wird von morgen an I wieder pr. E.fe, ahn r ü n cht mehr per Automobil i befördert we reu. Kabsi-esiches Briand informierte den i Präsidenten der Republsi, daß die Loge wieder eine nor- i male sei. Für mo g-m sind umfassende Maßnahmen ge- i tröffen worden, um d e Ardesisfretheit zu sichern; bedeutende ! Trupperverstärkuagen sind dem Polizeipräfekten Lepine s zur Verfügung gestellt worden. Die;e Maßregel gilt be- , sonders für die Mitglieder des Baugewerbes, da die Streik- i sührer dieser Branche eine Ausdehnung des Streiks be absichtigen. Aue Vergehen gegen die ArbsitSsreiheit wer- : den streng geayndet werden. Das Personal der Metro- < potttain ist für diese Stacht zu einer Versammlung nach i der Arbeitsbö.se einb^rufen, um über die Lage Beschluß ! zu soffen. < Portugal. König Manuel wird eine Rechtfertigung < gegenüber der Revolution herausgeben, die ihn zur Flucht aus dem Lande zwang. Am Freitag der kommenden i Woche hofft die königliche Familie in dem gastlichen Eng- tr land einzutreffen. Dann soll eS sofort an die Arbeit gehen. Der Aufsatz deS Königs soll allen Zeitungen der Welt zum Abdruck überwiesen und in Portugal als Flug blatt verteilt werden. Fraglich ist nur, ob die neue Re gierung das gestattet. Die portugiesischen Gesandten in Berlin und London verlassen ihre Posten, da sie der Repu- bl'k nicht dienen wollen. Auf Anordnung der deutschen Botschaft sind die deutschen Barmherzigen Schwestern, die in den Klöstern und Hospitälern tätig waren, auf einen Hamburger Dampfer gebracht worden, auf dem sie in die Heimat zurückbefördert werden. Nie WM ZMldeiMMie und der Aal. 8 2K. Ueber die sächsisch Sozialdemokatie und den sächsichen Etat verbreitete die sächsische Regierung eine Auslassung, die durch den Budgetstreit auf dem Magde burger Parteitage heroorgerufen ist und in der Darlegung g'pfelt daß die sozialdemokratische Fraktion des sächsi schen Landtages dem Etat für 1910/11 tatsächlich zn- gemmtet habe. Mit der Ablehnung des Finanzgesetzen habe die Fraktion nur die Steuern verweigert, nicht ober dem Etat abgelehnt, für den sie ja bei der Abstimmung über die einzelnen Kapitel eintritt. — Die Parteileitung der sächsischen Sozialdemokratie nimmt zu der Auffassung der StaatSregierung bereits Stellung und verteidigt ihre Haltung im sächsischen Landtage folgendermaßen: Zunächst müsse betont werden, daß die sozialdemokratische Landtagsfraktion durch ihre beim Ftnanzgesetz abgege bene Erklärung keinen Zweifel über ihre Stellung zu der Budgetfrage gelaffen habe. Die Sozialdemokratie könne aber auch den Einwand nicht gelten lassen, daß sie irrtümlich wenigstens formell für den Gesamtetat bet der Verabschiedung der Ständischen Schrift — Haus- haltSetat — über diesen gestimmt habe. Die Verab- schiedung dieser Schrift bedeute nicht die Annahme des StaatShauSetatS im ganzen. Dabei handele es sich nur um eine offizielle Mitteilung an die Regierung da rüber, daß der Etat verabschiedet und in welcher Weise ' das geschehen, d. h., in welchen Kapiteln Abweichungen vom Etatentwurf der Regierung beschlossen worden sind. Zwar erfolge die Verabschiedung der Ständischen Schrift durch eine Abstimmung, aber dadurch werde nur ihr Wortlaut genehmigt, oder vielmehr bestätigt, daß die in der Ständischen Schrift enthaltenen Angaben der be- reitS erfolgten Beschlußfassung über die einzelnen Etat- kapitel entsprechen. Das gehe zweifellos aus dem ein leitenden und grundlegenden Wortlaut der Ständischen Schrift hervor. Da heiße eS; es wird „dadurch daS auf den Staatshanshaltetat bezügliche Ergebnis unserer Beratungen unter gehorchsamster Bezugnahme auf die Landtagsakten in den beiliegenden Aufstellungen vor- gelegt, indem wir die eintretenden Veränderungen sowie einige auf den Staatshaushal etat bezüglichen besonderen Beschlüsse nachstehend verzeichn en." Also solle durcb die Ständische Schrift nur ein Verzeichnis der «or- schlüsse aufgeführt werden, die Aendernngen am Etat entwurf der Regierung herbeisühren. Es findet sich i" dec ganzen Schrift keine Formel, weder am Anfang noch am Ende, die auf eine Abstimmung über den Gesamt etat ouch nur dunkel deuten taffe. Diese Feststellungen über den Charalter der Ständischen Schrift würde auch durch das sogen, allerhöchste AkzeptationS-Dekret bestätigt, daß die Antwort der Regierung auf die Mitteilungen über die ständischen Beschlüsse über den StaatShauShalt- etat enthalte und regelmäßig unter Dank die Zustim mungen zu den beschlossenen Aenderungen und Zusätzen ausdrücke. „ES ist also nichts mit der Behauptung", so schließt die sozialdemokratische Entgegnung auf die Regierungsauslassung, „die sozialdemokratische LnndtagS- sraktion habe für den Etat gestimmt, indem sie die Ständische Schrift über den Hanshaltetat genehmigt habe. Wenn die Sozialdemokratie letzteres getan, habe - ye damit nur bekundet und bekunden wollen, daß die in der Schrift angeführten Angaben mit den Beschlüssen deS Landtags übereinstimmen. Andererseits bleibt aber auch unser Nachweis unerschüttert bestehen, daß in Sachsen eine Gesammtabstimung über den Staatshaushaltetat überhaupt nicht statt- findet. , 6us aNsr Welt. Landeshut, 17. Oktober. (Eine bestialischc Tct.) In Grabau wurde ein 4 jähriger Knabe, der aus einem Garten einen Apfel unrechtmäßig an sich genommen hatte, von den BefitzerSeheleuten derart mißhandelt, daß das be- douernswerte Kind unter den Schlägen der Rohlinge ver starb. Hamburg, 17. Oktober. (Raffinierter Juwe- tendteb stahl.) Ein raffinierter Juwelendiebstahl ist heute nacht in Hamburg ausgeführt worden. In der Bergstraße 25, der Verlängerung vom Jungfernstieg wurde heute nacht in dem Juwelengeschäft von A. Timm ein Einbruch ausgeführt, bei dem Juwelen und Goldsachen und zwar nur die ausgesuchtesten Waren, gestohlen wur den. Der Wert der gestohlenen Sachen beläuft sich auf über 100 000 Mk. Die Diebe haben sich in daS über dem Juwelengeschäft befindliche Tapifferiegeschäst Eingang ver schafft, dann die Decke und den Fußboden durchgeschla gen und sich an einem Tau in das Juwelengeschäft hi- nuntergelaffen. Hamburg, 17. Oktober. Die „Kölnische Volkszeitung" meldet aus Hamburg: Das deutsche Segelschiff Palme aus Bremen wurde unweit Helgoland unter Notflagge treibend gesunden. Der Fischdampfer St. Georg schleppte das Schiff nach Cuxhafen. Wie sich ergab, hatte der Schiffer des Seglers das Delirium tremens und war in einem Anfall der Krankheit über Bord gesprungen. Köln a. Rhein, 17. Oktober. (Straßenkrawalle in Köln.) Die Gegend am Haven ist für Schutzleute, die dort Dienst tun müssen, außerordentlich gefährlich'