Volltext Seite (XML)
Nr. 110. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den 17. September 1910. Seite 7. enden Srelle etwas gesehen habe, was er für den Kome ten habe halten müssen. Auch im Jahre 1903 war der Komet überhaupt nicht wahrzunehmen, weil seine Stell ung damals besonders ungünstig war, während er dies mal sehr gute Bedingungen für die Betrachtung darbie tet, namentlich für südlich gelegene Sternwarten. Jeden falls gehört der Komet d'Arrest zu den unansehnlichsten Gestirnen seiner Art, und im Jahre 1870 bezeichnete ihn der berühmte Kometenforscher Winnecke als den „schwie rigsten" Kometen, den er jemals gesehen habe. Nach einer Mitteilung von Gonnessiat an die Pariser Akademie der Wissenschaften bietet der Kome^ jetzt den Anblick eines schwachen Nebelflecks von 2 Minuten Durchmesser mit einer geringen Verdichtung in der Mitte. , Uebersicht über die an den Hauptmarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gezahlten Zettviehpreise. Die Preise sind in Mark für 50 Kx Schlachtgewicht bezw. Lebendgewicht (1 bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehgattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten.) Aufgestellt am 15. Sept. 1910. Mitberücksichtigt sind noch die am 14. Sept, abgehaltenen Märkte. Rindvieh Hanunei, Schafen. Lämmer Schweine Großvieh Kälber Aachen.... 60-85 70—120 81—87 66—70 Barmen . . - 70-86 90—120 75—86 64—70 Berlin . . - 57-88 72-126 70—86 62-70 Bremen . . . 60-85 80—110 60-80 62—69 Breslau . . . 55-83 75—90 70—85 62—71 Bromberg. . . — 30—501 — 49—511 Chemnitz . . . 55—95 55-63 34-421 60-74 Dortmund . . 62-88 73—110 80-83 59-69 Dresden . . . 55—90 80-94 78—90 63—73 Elberfeld . . . 57-84 85-120 60—75 60—69 Essen . . . 65-87 48-85 70-85 62—71 Frankfurt a. M. 45-98 82—105 73—80 62—73 Hainburg . . . 48-85 91—136 65-84 54-671 Hannover . . . 62—82 80-110 60—82 60-681 Husum.... 48'/.—81 — 60—77 40-481 Kiel 48—80 70—120 52—80 43-511 Köln a. Rh. . . 66—98 52—86 70—90 60-70 Leipzig.... 55—92 50-68 l 36-451 60-70 Magdeburg . . 39—öOl 35—70 l 35-441 60-70 Mainz .... 62-92 98—100 — 65—75 Mannheim . . 58-94 90—105 76- 86 73—74 Nürnberg . . . 65—102 58—80 45—65 73-76 Stettin.... — 60—85 — 61-66 Zwickau . . . 48—91 56-661 35—431 65-73 vutterpreiss auf dem diesigen wocdsnmarkle. Sonnabend, den 17. September. 4 Stück Mark 2.70. —- Marktpreise su Kamenz am is Sept. uuo. höchster niedrigst. Preis. Preis. SO Kilo M. Ps. M. Pf. M. Pf. Korn Weizen 7 9 35 75 7 9 Heu 50 Kilo höchster " ( medr. 3 3 30 Gerste 8 25 7 — j. 1200( Schütt- Pfd.(Majchin. 24 — Hafer alter 8 20 — — 20 — „ neuer 7 SO 7 — Butte rKo ( Holster 2 70 Heidekorn 9 — 8 50 ^uiie r»o. Niedrigst. 2 30 Hirse 17 — 16 — Eier 8 Kartoffeln 2 50 Erbsen SO Kilo 17 50 Marktpreise für Schweine u Ferkel in Kamenz am 15. Sept. 1910. Läuferschweine: pro Paar: Ferkel: höchster Preis 110 Mk., höchster Preis 32 Mark, mittler „ 100 Mk., niittler „ 26 „ niedrigster „ 80 Mk., niedrigster „ 20 „ Zum Verkauf waren gestellt: 41 Läufer und 383 Ferkel. Für ausgesuchte feine Ware wurden Preise über Notiz gezahlt. Dresdner Produkten - Börse, 16. Sept. 1910. Wetter: Schön. Stimmung: Flau. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: weifen, weißer, M, brauner, alter, 74—78 Kilo, — M, do. neuer, 75—78 Kilo, 192—198 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 184—188 M, russischer rot 217—231 M, do. russ. weih M, Kansas , Argentinier 222—287 M, Australischer — M, Manitoba M. Roggen, sächsischer alter 70—73 Kilo 146—152 M., do. neuer 70—73 Kilo, 147—153 M., do. feuchter, 66—69 Kilo, 135—144 M., preußischer 153-157 M., russischer 164—166 M. Gerste, sächsische, 160-175 M, schlesische 180—195 M, Posener 175-190 M, böhmische 205—220 M, Futtergerste 118—126 M. Laser, sächsischer 165—170 M, do. neuer 154—160, beregneter 140-148 M, schlesischer 165—170 M, russischer loco —M. Mais Cinquantine178—184 M, alter M, Rundmais, gelb, 141—144 M, amerikan. Mired-Mais , Laplata, gelb, 141—144 M, do. neu, feucht M. Erbsen, 160—180 M, Wicken, sächs. 168—180 M. Buchweizen, inländischer 180—185 M, do. fremder 180—185 M Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, per August 228, do. trocken 218—223, do. feucht 208—218. Leinsaat, feine —, M, mittl. —, ,— M. Laplata 395-400 Ai. Bombay 410—415 M. Rüböl, raffiniertes 63,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 12,00 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 19,50 M,ii 19,00 M. Matz 26,00—30,00 M. wenenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 35,50—36,00 M,ß Grießlerauszug 34,50—35,00 M, Semmelmehl 33,50—34,00 M,7 Bäckermundmehl 32,00—32,50 M, Grießlermundmehl 23,00 biH 24,00 M, Pohlmehi 18,00—19,00 M. k Roggenmehle (Dresdner Marken) Nr. 0 24,50—25,00 M, Nr. 0/» 23,50—24,00 M, Nr. 1 22,50—23,00 M, Nr. 2 20,00—21,00 Msi Nr. 3 16,50—17,00 M, Futtermehl 12,00—12,40 M, Ml. der- städtischen Abgabe. weifenkleie(Dresd. Mark.): grobe 9,80—10,00 feine 9,20—9,60 Roggenkleie (Dresdner Marken): 10,60—10,80 M. vsr SelrsiOsmarkt. Wochenbericht vom 9, bis 16. September 1910 nach den^ Märkten von Berlin, Leipzig, Liverpool und Newport In der letzten Woche zeigte der Getreidemarkt wie derholt eine Neigung zum Steigen der Preise für Wei zen und Roggen, da Amerika und England höhere Wei- zenpreise gemeldet hatten und Frankreich noch immer stark als Weizenkäuser austritt. Die Preissteigerung gönnte aber keine rechten Fortschritte machen, da das An gebot und die Vorräte als sehr groß geschätzt werden und die Kauflust zu den erhöhten Preisen nicht groß war Bei kleinem Geschäft wurde aber zeitweise für Weizen und Roggen 1 M pr. T. mehr bezahlt als in der vorigen Woche. Gerste und Hafer hatten oen alten Preis, aber Mats wurde auch etwas höher bezahlt. vsrliner Setreivebörss. Die matten Berichte die heute aus England und Amerika vorlagen und die Tatsache, daß Russische Expor teure ihre Offerten ermäßigten, hatten am Getreidemarkt eine schwache Haltung heroortreten lösten Da aber spä ter aus Liverpool festere Weizenkurse eingetroffen waren und sich hier etwas Kauflust zeigte, so konnten die Wei- zenpretse sich wieder befestigen. Hafer, Gerste und MaiS waren bei behaupteten Kursen vernachlässigt. Rüböl in Uebereinslimmung mit niedrigeren Auslandsmeldungen obgeschwächt. palenlscdau. Vom Patentbureau O. Krueger L Co., Dresden, Schloßstraße 2. Abschriften billigst, Auskünfte frei. Anton Seidel, Rittergut Straßgräbchen bei Kamenz: Eisenbahnschwelle aus Zement mit innenliegender Eisen- armierung. (Gm.) - Otto Cieschik, Thonberg-Kamenz: Rechts und links verschiebbares Kastenschloß. (Gm.) — Hans Beckert, Radeberg: Propellerluftschiff zum Aufbla. sen als Gummischerzartikel. (Gm.) — Paul Ebert, Esch- dorf bei Schönfeld Bez. Dresden: Verstellbarer und leicht abnehmbarer Jaucheverteiler für Jauchefäster. (Gm.) — Sokillsnsln. 213. Modern einger. Wannenbäder, sämil. Kurbäder, (mediz. LS.LLL Bäder), Hand- und Vibriationsmassagen. Tägl. offen früh 7—8 abds. (Sonnt, bis mittas)g SMW Sparkasse Pulsnitz geässnet: lAgUüd vorm. 8—12, 2—4 nachm. dagegen Sonnabend nur vormittag- 8—1 Uhr. Wettervorhersage der Kgl. S. Landeswetterwartc zu Dresden. Sonntag, den 18. September 1910. Nordwestwind, wolkig, kühl, schwacher Niederschlag. Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 18. September 1910. Wechselnd bewölkt, zeitweise heiter, Tag mild, im dlV. und dl. allgemein etwas Regen, strichweise Gemüter, im SW. une 8. stel lenweise Gewitter, im O. und 80. meist trocken. Montag, den 19. September 1910. Zeitweise heiteres, meist wolkiges, windiges, am Tage etwas küh leres Wetter mit Regenschauern, im 8W. meist trocken und ziem lich heiter. StanOssamts - Nacdrlcktsn vom 10. bis 16. September 1910. Geburten: Martha Hilda, T. des Wirtschaftsgehilfen Alfred Arno Schäfer in Obersteina. — Mar Herbert, S. des Steinarbei ters Mar Alfred Freudenberg in Obersteina. — Liesbeth Dora, T. des Steinarbeilers Mar Emil Reppe in Niedersteina. — Gertrud Hildegard, T. des Landbriefträgers Johann Nasdala in Pulsnitz. — Gerta Käte und Otto Heinz, Kinder des Markthelfers Otto Bruno Hornoff in Pulsnitz. — Hilda Liesbeth, T. des Bahn arbeiters Franz Clemens Garten in Niedersteina. — Martin Erich, S. des Steinarbeiters Friedrich Paul Oswald in Obersteina. — Friedrich Werner, S. des Handlungsgehilfen Robert Emil Schäfer in Ohorn. Eheschließungen: Karl Ma.r Köhler, Eisenbahnschlosser in Dresden, mit Auguste Anna Wähner, Plätterin in Pulsnitz M. S. — Emil Edwin Reppe, Steinarbeiter in Häslich, mit Emilie Rosa Mütze, Fabrikarbeiterin in Weißbach. — Julius Paul Hofmann, Fabrikarbeiter in Ohorn, mit Amalie Anna Schäfer, Fabrikarbei terin in Pulsnitz M. S. Sterbefälle: Liesbeth Dora, T. des Steinarbeiters Mar Emil Reppe in Niedersteina, 2 T. alt. — Heinrich Emil Gräfe, Jnvalidenrentenempfänger in Oberstetna, 54 I. 4 M. 20 T. alt. — Johanne Christiane verw. Philipp geb. Hase, Hausauszüglerin in Ohorn, 73 I. 9 M. ,9 T. alt. MrÄrUcds NackrlÄrtsn. Pulsnitz. Sonntag, den 18. September, 17. nach Trinitatis: V-9 Predigt (Eph. 4, 1—6).) HllfSsefftl.Schuster '/,2 „ Kindergottesdienst (Luc. 12, 16—21.) Pfarrer Schulze r/,3 „ Abmarsch des Jünglings- und Männerver eins zum Kreisfest nach Bischheim. 8 „ Jungfrauenverein. Für den Kirchbau in Cranzahl bei Bnnaberg wird eine Kollekte gesammelt werden. Amtswoche: Pfarrer Schulze. L i cd t s n b s r g. Sonntag, den 18. September, 17. nach Trinitatis: i/,9 Uhc Gottesdienst mu Predigt und Kollekte für den Kirchbau in Cranzahl. Srcrtznaundork. Sonntag, den 18 September, 17. nach Trinitatis: 9 Uhr PredigtgotteSdicnst. (Eph. 4, 1—6) Kollekte für den Kirchbau in Cranzahl. Beerdigt: Ernst Bernhard Schletter, Maurer, hier, den 13. September. Obsrllcvtsnau. Sonntag, den 18. September, 17. nach Trinitatis: >/,9 Uhr PredigtgotteSdicnst. V-4 „ Taufe. Getauft: Erich Alfred, S. des Steinarbeiter Paul Mar Klemm ; Frieda Hulda, T. des Hausbesitzers und Maurers Paul Ma.r Kühne. Getraut: Martin Richard Vetter, Fabrikarbeiter in Ober- lichtencu, mit Hulda Milda Hommel, Fabrikarbeiterin daselbst. Uljikidet. Frau von Herrenfeldr erwog natürlich zuerst, ob Arv» steilen für ihre Lies« auch noch mit einem Fuß eine wünschen», werte Partie war. Arnstetten« Gut war ein wertvoller Besitz — und ein Fuß läßt sich heutzutage durch «inen künstlichen er setzen. Man brauchte ihn daher noch nicht au» der Liste bevor, zugter Befreier zu streichen, zumal da diese Liste recht klein war. So hatte sie gedacht. Und Herrenfelde brachte so wenig ein. Die Söhne kosteten viel Geld, und die vornehmen Passionen der Familie halfen den Finanzen natürlich auch nicht auf. Er wurde höchste Zeit, daß ihre Kinder sich günstig verheirateten. Sobald Arnstetten zurück kam, wollte sie die Angelegenheit ernster betreiben. Man konnte sehr nett rin wenig die barmherzige Schwester spielen. Da« wirkte immer. Und Lies«, die wieder einmal in ihren Herzen«, angelegenheiten Schiffbruch gelitten hatte, verhielt sich den deut lichen Winken der Mutter gegenüber gar nicht ablehnend. — Dann hieß e« auch, di« wilde Ursula einzufangen. Dolf wäre eventuell au»zuschaiten, er hatte in Ostende eine recht erfreuliche Bekanntschaft gemacht, die man kultivieren konnte. So blieb Ursula für Han«. E« mußte unter ollen Umständen etwa« au« den beiden werden. So dachte und «wägte di« kluge, gefühl«- kalte Frau; und ihre Kinder, die .großangrlegt«» Naturen", wie sie sie genannt hatte, waren nicht abgeneigt, da« mütterliche Exempel nachzurechnen. Passiv verhielt sich nur der alte Herr von Herrenfelde zu diesen Plänen. Er hatte ja nie viel gegolten in seinem Hause, man verlangte gar nicht danach, seine Ansicht zu hören. All dies« schönen, edlen Pläne warf nun die Verlobung«- anzeige um. Man war sprachlos. Erlenhorfi« hatten ihren Aufenthalt gar nicht verraten, man wußte nicht, daß die beiden zusammen waren. Frau von Herrenfeldr kniff die Lippen ärger lich zusammen. .Da« wird ja eine schöne Ehe geben, du wilde Ursula und der lahme Arnstetten — ich begreife nicht, wie Erlenhorst da« zulafsen konnte." Sie vergaß ganz, daß sie den „lahmen Arnstetten" mit Freuden ihrer Tochter hatte zur Frau geben wollen. Han« pfiff zischend leis« vor sich hin. „Laß die alberne Pfeiferei, Han«. Wenn du schneidiger aufgetreten wärst, konnte Ursula längst deine Frau sein." .Ich hab mein möglichste« getan, Mama. Wer kann für Pcch Frau von Herrenfeld« sah ihr«n Gatten an, der stumm in seiner Tasse rührte. „Nun, wa« soll nun werden? Du sitzest natürlich wieder seelenruhig dabei und sagst kein Wort." „Bi» jetzt hast du meinen Rat noch nicht oerlangt. Wa« soll werden? Han« und Dolf mögen den sehr kostspieligen Rock de» König» au« ziehen und sich lieb« in Herrenfelde nützlich machen. Dann sparen wir den Inspektor obendrein. Und wir schränken un« ein Kirchen «in, veranstalten keine großen Festlich keiten und geben die alljährlichen teuren Reisen auf. Dann ist un« allen geholfen." Frau von Herrenkelde hob mit einem anklagenden Blick zum Himmel die Schultern. „Ich könnt« mir ja drnkrn, daß dein Rat unbrauchbar war. Hav« und Dolf können nur gute Partien machen, wenn sie Offiziere bleiben. Um simple Krautjunker reißt sich heutzutage kein reiche« Mädchen mehr. Und ein bi«chen präsentieren muß man doch, wenn man nicht vollend« unter den Schlitten kommen soll." „Du wirst aber um so eher darunter kommen." „Hör doch auf — ich muß -eben selbst wieder Rat schaffen. Für Liesa käme jetzt Herr von Lindenhof in Betracht. Er ist zwar nicht von altem Adel, inde« bleibt un« keine Wahl." Herr von Herrenfelde verkroch sich brummend hinter seine Zeitung. Seine Frau erhob sich. „Komm Liesa — ich habe mit dir zu «den." Die beiden Damen verschwanden. Dolf und Han« sahen sich vielsagend an und dachten: „Jetzt wird ein neuer Feldzug»plan gegen Herrn von Linden hof einstudiert. Gott sei seiner armen Seele gnädig." Sie hatten weder von ihrer Mutter noch von ihrer Schwester eine sehr gute Meinung. Da Arnstetten« Unfall in der ganzen Nachbarschaft bekannt geworden war. wunderte man sich allgemein, daß die wilde Ursula seine Braut wurde. Diese Verwunderung steigerte sich in« Grenzenlose, al« man Ursula wieder zu Gesicht bekam. Sie hatte sich unglaublich verändert. Ihr stille«, gehaltene« Wesen, ihr« ruhige, stolze Haltung, erschien allen Bekannten so fremd. Si« schien gewachsen und um Jahre gereift in der kurzen Zeit. Daß ihr V erhältni« zu Arnstetten geradezu rührend war, mußten sich die Ehrliche» eingestehen. Manche hätten ih» so gern bemitleidet und bedauert — aber er sah gar zu strahlend glück lich ou«. Daß er am Stock ging, und den einen Fuß etwa« nach schleppte, erinnerte an seinen Unfall. Sonst nicht«. Er trug einen künstlichen Fuß. Liesa Herrenfelde sagte eine« Tage«, al« sie Ursula besuchte: „Weißt du, Ursula — ich hätte mich nicht entschließen können, Arnstetten» Fiau zu werden.- Mein ästhetische« Empfinden hätte sich bei dem Gedanken an sein« Verunstaltung gesträubt. Sei mal ehrlich. Du hattest dich wohl schon vorher mit ihm versprochen und konntest nach drm Unfall anständiger- weise nicht mehr zurück?" Ursula sah fie ernst und ein wenig spöttisch an. „Nein Liesa, da hast du vollständig vorbei vermutet. Erst der Unfall meine« Verlobten hat un« zusammengesührt." „Ich begreife vich wird« einmal gar nicht. Hättest doch die Aulwahl gehabt unter einer Menge Bewerbern." „E» ist mein Lo», von dir begriffen zu werden." (Fortsetzung folgt.)